Freigänger impfen, was wie oft?

  • Themenstarter UliKatz
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
  • #21
Danke, Max Hase. :)
Früher war ich ja immer der Meinung, daß Freigänger auch in D eine gültige TW-Impfung haben sollten, schon, weil ich mein "Katzenhandwerk" so gelernt habe, hab mich aber wohl so langsam anderen Meinungen "angepaßt".
Die Wahrscheinlichkeit einer vermutlichen TW-Infektion ist gewiß sehr, sehr gering, die der Impfschäden ist es meiner Meinung nach aber auch.
Ich habe bei mir persönlich den Eindruck, daß ich, seit ich in D lebe, allmählich etwas leichtfertiger geworden bin, weil es halt irgendwie weniger und besser einschätzbare Krankheiten gibt und ich kaum noch mit wirklich kranken Katzen zu tun hatte (vorher fast ausschließlich). Der Umgang formt den Menschen? ;)
 
A

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  • #22
Ich glaube, hier weiß keiner, was solche tödlichen Erkrankungen bedeuten. Haben wir ja nicht mehr.
Postexpositionsprophylaxe beim Menschen geht ja nur unter Einschränkungen. Erfolgt ein Biss im Gesicht ist das Virus meist schneller im Gehirn als der Impfschutz da. Damit ist der Gebissene tot.

Und wohin im Falle dass mit den Quarantänetieren? Bei einem solchen Verdacht geht das nicht im häuslichen Umfeld. Oder gar bei Stall- / Hofkatzen? Wer soll es dann machen?

Dazu der Ermessensspielraum der einzelnen Veterinärämter.

Gut, dass wir nur Corona zum Üben haben.
 
  • #23
Ich glaube, hier weiß keiner, was solche tödlichen Erkrankungen bedeuten. Haben wir ja nicht mehr.
Postexpositionsprophylaxe beim Menschen geht ja nur unter Einschränkungen. Erfolgt ein Biss im Gesicht ist das Virus meist schneller im Gehirn als der Impfschutz da. Damit ist der Gebissene tot.

Und wohin im Falle dass mit den Quarantänetieren? Bei einem solchen Verdacht geht das nicht im häuslichen Umfeld. Oder gar bei Stall- / Hofkatzen? Wer soll es dann machen?

Dazu der Ermessensspielraum der einzelnen Veterinärämter.

Gut, dass wir nur Corona zum Üben haben.

Ja, das sind alles Probleme, die bedacht werden müssen.
In FL war man da ganz gut drauf eingestellt, da mußte jeder TA, jeder Vet-Student und jeder OC-Helfer geimpft sein, was ein ganz schön teurer Spaß ist (damals um die $625).
Da kann man wirklich froh sein, in einer so ungefährlichen Gegend zu leben, wenngleich man sich auch an vieles einfach gewöhnt und sich anpaßt.

Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen, ist es vielleicht, zumindest außerhalb des Lockdowns, doch ratsam, Hunde und Freigängerkatzen fristgemäß gegen TW impfen zu lassen.
Bei Grenzübertritt sowieso, aber das sehe ich mal als selbstverständlich an.
 
  • #24
So lange ist das eigentlich noch gar nicht her, dass TW durchaus noch ein Thema in Deutschland war. Ok, kommt immer auf die Perspektive an. Ich bin jetzt 44 und kann mich aber noch sehr gut daran erinnern, dass wir als Kinder eindringlich vor der Tollwut gewarnt wurden. Bei jemanden, der 20 Jahre später geboren ist, wird es wahrscheinlich nicht so präsent sein. Aber das steckt bei mir definitiv noch drin. Dagegen wusste ich, bevor ich ins Forum kam, nicht mal, dass es Fibrosarkome gibt. 🙈 Womit ich sie jetzt nicht verharmlosen will, letztendlich geht es darum, die Risiken abzuwägen.
 
  • #25
So lange ist das eigentlich noch gar nicht her, dass TW durchaus noch ein Thema in Deutschland war. Ok, kommt immer auf die Perspektive an....
Dagegen wusste ich, bevor ich ins Forum kam, nicht mal, dass es Fibrosarkome gibt. 🙈 Womit ich sie jetzt nicht verharmlosen will, letztendlich geht es darum, die Risiken abzuwägen.

Zu meiner Kindheit waren in den Wäldern im jetzigen Sa.-Anh. oftmals Schilder präsent, die ein Gebiet als TW-Sperrgebiet deklarierten. In den Schulen gab es laufend Belehrungen, oder es kam mir in der Unterstufe nur als "laufend" vor, wie man sich verhalten soll, wenn man einem verhaltensauffälligen Tier begegnet. Man war sich der Gefahr bewußt und hat sie als gegeben hingenommen. Ich bin jetzt 58.
Von Fibrosarkomen hatte ich vor dem Forum auch keinen Schimmer, noch nicht mal in FL, wo TW-Impfungen gang und gäbe waren.

Für mich war es halt eine riesige Umstellung, als ich 2014 nach D zurück kam, daß man mitten in der TW gelebt hat, hier gibt es die praktisch nicht, so daß ich mir manchmal richtig paranoid vorkam.
In D sehe ich es aus meiner jetzigen Perspektive auch so, daß man Risiken abwägen sollte. Ist TW ständig präsent, spielen Fibrosarkome nur eine sehr untergeordnete Rolle, denke ich. Eben, eine Frage der Perspektive.
 
  • #26
ein Danke an alle, die hier mitdiskutieren!
Eigentlich wollte ich ursprünglich nur eure Erfahrungen zu Impfintervallen. Ich finde aber die Diskussion hier äußerst interessant. Auch deshalb, weil das Thema für mich aus dem engen Fokus "welche Risiken für MEINE Katzen" über eure Beiträge erweitert worden ist, hin zu dem Gedanken "welche Verantwortung übernehmen ich auch für andere".
Letzendlich dadurch auch Entscheidungshilfe für mich: der Südosten von München ist zwar offiziell tollwutfrei, dennoch, - zumindest da wo es Fledermäuse gibt,- noch gefährdeter Bezirk. Bei uns gibt es Fledermäuse! ( Gott sei dank).
Da meine letztes Jahr die TW-Erstimpfung erhalten haben, werde ich dieses Jahr nochmal impfen, danach im vom Hersteller empfohlenen 3- Jahresrhythmus.
RCP sowieso und FeLV nach Testung auch, zu ihrem eigenen Schutz- wir haben hier einige "Bauernhofkatzen", die mit Sicherheit nur notdürftig geimpft sind. Und ich denke mittlerweile auch aufgrund der Diskussion, jede geimpfte Freigänger-Katze ist ein Infektionsrisiko für andere weniger. Ich werde mit der TÄ absprechen, ob man die Impfungen zeitlich entzerren kann, damit das Immunsystem nicht so belastet wird und ansonsten darauf einfach darauf vertrauen, dass "nix passiert".
Danke nochmal an alle!
 
  • #27
Ich "kapere" mal diesen Thread:

Was ist der aktuelle Stand zu den Impfintervallen?

Unsere Katzen haben ihre letzten Impfungen (Seuche, Schnupfen, Leukose) im Oktober 22 erhalten. Sehe ich es richtig, dass im Oktober 23 die Auffrischung dran gewesen wäre? (Wenn ja, ist eine Auffrischung im Januar 24 noch okay?)
Oder ist das nicht mehr aktuell?
 
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  • #28
Ich "kapere" mal diesen Thread:

Was ist der aktuelle Stand zu den Impfintervallen?

Unsere Katzen haben ihre letzten Impfungen (Seuche, Schnupfen, Leukose) im Oktober 22 erhalten. Sehe ich es richtig, dass im Oktober 23 die Auffrischung dran gewesen wäre? (Wenn ja, ist eine Auffrischung im Januar 24 noch okay?)
Oder ist das nicht mehr aktuell?

Kommt drauf an. Wenn du strikt nach Herstellerangaben gehst und die 1 Jahr vorgibt, wäre die Auffrischung im Oktober dran gewesen.

Es gibt aber auch seriöse Stimmen, die dafür plädieren nur alle 3 Jahre zu impfen.

Ich denke mal, dass es kein Beinbruch ist, wenn du erst im Januar auffrischst. Sofern es sich nicht um die Grundinmunisierung handelt. Ich habe entgegen der Herstellerempfehlung Leukose bei Fienchen und Willy auch nicht jährlich impfen lassen.
 
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  • #29
Bei Schnupfen sehe ich es eher wie bei unserer Grippeimpfung, und wenn man Katzenschnupfen separat impfen lassen kann (also nicht in Kombination mit Seuche), würde ich es bei Freigängern jährlich impfen lassen.
Das ist jetzt keine amtliche Empfehlung, sondern meine Erfahrung, da würden Seuche und Leukose alle 3 Jahre reichen. Bei Seuche kann man den Bluttiter bestimmen lassen, wenn man sicher gehen will.
Leukose würde ich aber (nach negativen Test) auch nur dort impfen lassen, wo sie allgemein vorkommt. Der Amts-Vet hat dazu definitiv Informationen.
Bei TW scheiden sich die Geister, dazu sage ich jetzt mal nichts.

Generell sehe ich kein Problem, wenn eine Nachimpfung bei erwachsenen Tieren einige Wochen später erfolgt; die Viren haben keinen integrierten Kalender, der nach genau 365 Tagen umklappt. ;) Das sind eher Daten, die für unsere eigene Erinnerung hilfreich sein sollen. Man könnte ebenso gut 11 oder 16 Monate veranschlagen.
 
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  • #30
Ich hatte witzigerweise grade letzte Woche mit meinem TA drüber gesprochen, was und wie oft wir nach aktuellem Stand impfen sollten.

Bezüglich RCP meinte der TA, dass alle 3 Jahre bei Wohnungskatzen fein ist, er aber bei Freigängern je nach Fall häufiger impfen würde. Bei hohem Infektionsdruck, wenn es zum Beispiel einen Bauernhof mit ungeimpften, unkastrieren Katzen in der Nähe gibt, lieber jedes Jahr.
Hier in der Straße gibt es einige Katzen und es taucht auch immer mal wieder irgendein unkastrierter Streuner auf und Tigger prügelt sich ja leider auch zu gerne, so dass ich ihn (und somit auch Wendy) lieber weiterhin 1mal jährlich impfen lassen. Zumal beide eh schon Atemwegsprobleme durch vermutlich frühere Katzenschnupfeninfektionen haben.

Hab leider nicht dran gedacht, dass man ja auch nur RC impfen kann und somit die Seuche weniger häufig. Vielleicht sprech ich das im Januar an, wenn Impftermin ist. Wobei ich jetzt auch nicht weiß, ob das wirklich irgendeinen Vorteil hat, oder ist die RC-Impfung besser verträglich als RCP, weil ja ein Erreger weniger dabei ist? :unsure:

Zum Thema TW hab ich dann auch gesagt, dass ja ein ungeimpftes Tier im Verdachtsfall die A***karte hat, aber mein TA meinte, dass es mittlerweile nicht mehr so streng gehandhabt wird und er schon erlebt hat, wie der zuständige Amts-Vet erstmal meinte, man solle das Tier erstmal drinnen behalten und man den Titer bestimmt hat. Aber: er findet es trotzdem sinnvoll, die Tiere weiterhin nach Herstellerangaben zu impfen, um eine Herdenimmunität aufrecht zu erhalten, damit die Tollwut sich hier auch nicht wieder ausbreiten kann. Es kommen ja leider auch immer wieder mal illegal ungeimpfte Tiere ins Land und bringen die TW manchmal mit.
Die Fledermaustollwut erwähnte er auch, sagte aber auch, dass diese für uns ungefährlich ist und man sich deswegen keine Sorgen machen muss. Hier in der Nähe gibt es auch ein Gebiet mit Fledermaustollwut und ich hab da auch noch nie irgendwas gehört, dass mal was passiert wäre.
 
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  • #31
Die Fledermaustollwut erwähnte er auch, sagte aber auch, dass diese für uns ungefährlich ist
Das Statement des TA in Sachen Fledermaustollwut ist so nicht ganz richtig...

"...Prinzipiell muss bei einer Übertragung der Lyssaviren von Fledermäusen auf den Menschen von der gleichen Gefahr ausgegangen werden wie bei der klassischen terrestrischen Tollwut..." (RKI)
 
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  • #32
Da ich gerade meine Prinzessin versorgen musste.. ich hab aufgrund des geringen Risikos und ihrem Alter (14) vor 2 Jahren aufgehört zu impfen.. nun kämpfte sie mit Calici Viren.
Sie bekommt definitiv wieder eine Impfung.
Nochmal möchte ich ihr das nicht antun, auch wenn sie diese vermutlich immer schon in sich trug. Aber mit Impfung bekommt sie vielleicht nicht nochmal einen Ausbruch oder übersteht es zumindest glimpflich.
 
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  • #33
Unser TA impft am liebsten nur alle drei Jahre und Tollwut nur auf Anfrage.

Egal ob Hauskatzen oder Freigänger.
 
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  • #34
Unsere waren bis zum Umzug mehrfach gegen TW geimpft, Pia wurde bei ihren Vorbesitzern jährlich gegen TW geimpft.
Alle sind schon älter und Wohnungskatzen.
Den Titer kann man bei TW sehr zuverlässig bestimmen und selbst bei einmalig geimpften erwachsenen (!) Katzen hält eine TW-Impfung oft jahrelang bis lebenslang. Es geht da halt mehr um die rechtlichen Vorschriften im tatsächlichen TW-Fall.

Als ich, und somit auch meine Katzen, noch einem hohen Infektionsdruck ausgesetzt war, bin ich den Impfungen für die Katzen gewissenhaft nachgekommen; der absolute Horror für mich wäre, von meinen Katzen was ins Heim zu schleppen.

Wann wie oft ob impfen, hängt halt auch sehr von den Gegebenheiten ab. :)
 
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  • #35
Danke für eure Antworten, das ist sehr aufschlussreich. Ich hatte mir jedoch etwas Eindeutigeres erhofft. 🙈

Kommt drauf an. Wenn du strikt nach Herstellerangaben gehst und die 1 Jahr vorgibt, wäre die Auffrischung im Oktober dran gewesen.

Es gibt aber auch seriöse Stimmen, die dafür plädieren nur alle 3 Jahre zu impfen.
Hast du Quellen dazu?
 
  • #36
Hast du Quellen dazu?

Infektionskrankheiten: Aktuelle Impfstrategien für Hunde und Katzen

Da gibt es weiter unten einen Link zur Impfempfehlung der LMU München

Ich wanke ja auch schon wieder in meinem Entschluss 🙈

Eigentlich wollte ich alles alle 3 Jahre impfen und Leukose bei Fienchen gar nicht mehr.

Unsere TÄ ist aber dafür auch ältere Freigänger alle 3 Jahre gegen Leukose zu impfen. (Womit sie von den meisten Herstellerempfehlungen auch abweicht, die ein einjähriges Intervall vorsehen). Willy wollte ich auf jeden Fall nochmal impfen lassen, weil der sich auch mal mit dem Nachbarskater prügelt, dessen Impfstatus ich nicht kenne.

Bei Fienchen halte ich das Risiko eigentlich für gering, denke jetzt aber wieder, vielleicht doch lieber safe als sorry? Und es ist ja nicht jährlich .....

Bei RC rät die TÄ auch zur jährlichen Impfung, und ich bin geneigt meine ursprüngliche Entscheidung da zu überdenken, auch wenn ich das mit Bagheera von @Black Perser jetzt lese. Zumal unsere auch alle schon Probleme mit den Atemwegen hatten. Nichts Gravierendes, aber wer weiß wie es ohne Impfung aussähe.

Ja, ich würde mir auch eindeutigere Empfehlungen wünschen 🙈
 
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  • #37
Ich habe hier ja drei Ex-Stallkatzen, die erst mit Umzug zu mir geimpft wurden und mehr oder minder chronisch schnupfen.
Die stecken die jährlichen Impfungen trotz fortgeschrittenem Alter problemlos weg, schnupfen weder mehr noch weniger. Seit sie geimpft sind, haben sie weniger Infekte der Atemwege, die antiobiotisch behandelt werden müssen.
 
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  • #38
Das Statement des TA in Sachen Fledermaustollwut ist so nicht ganz richtig...

"...Prinzipiell muss bei einer Übertragung der Lyssaviren von Fledermäusen auf den Menschen von der gleichen Gefahr ausgegangen werden wie bei der klassischen terrestrischen Tollwut..." (RKI)
Er hat vermutlich nicht gesagt, dass die Fledermaustollwut für Menschen nicht gefährlich ist bzw wir uns nicht anstecken können - den konkreten Wortlaut weiß ich nicht mehr. Ich hab das zu ungenau wiedergegeben.

Aber was er gemeint hat (und was man auch in dem kompletten Beitrag vom RKI lesen kann, wo dein Zitat herkommt) ist die Tatsache, dass es nur selten überhaupt zu einem Kontakt zwischen Mensch und Fledermaus kommt und die Fledermaustollwut dementsprechend nicht so problematisch ist wie die klassische Tollwut. Da gibt es ja auch keine Überwachung und Bekämpfungsmaßnahmen wie bei der klassischen Tollwut und eine vorsorgliche Impfung wird nicht empfohlen.
 

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