Fragen zu getreidefreiem Futter

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Hallo!
Also mein Jacky soll nur noch getreidefreies Futter bekommen, weil er gegen Futtermittelmilben allergisch ist und diese hauptsächlich in Getreide vorkommen sollen. Davon abgesehen hab ich hier ja schon gelernt, dass Katzen sowieso kein Getreide brauchen. Ich frag mich aber jetzt, ob sie wirklich gar keins brauchen, weil ja auch in gutem Futter (Grau, Macs) zumindest Reis drin ist und in Mäusemägen ja auch ein geringer Anteil drin ist. Aber Reis darf Jacky ja dann auch nichtmal. Sollte dann irgendwie zumindest ein kleiner Anteil Gemüse oder so im Futter sein oder macht es nichts, wenn er wirklich nur Fleisch frisst?

Dann noch eine andere Frage: Getreide muss doch immer deklariert sein, also zumindest muss sonst pflanzliche Nebenerzeugnisse draufstehen oder?
Weil es mich etwas wundert, dass z.B auf den Kaustangen von Aldi neuerdings nur noch Fleisch und Mineralien steht. Ich dachte, dass es vor kurzem noch anders war und da auch Getreide und Zucker drin ist.

Dann beschäftigt mich noch die Sache mit den Vitaminen. Ich hab gelesen, dass es nicht so gut ist, wenn Vitamine zusätzlich angegeben sind, weil es heißt, dass sie nachträglich zum Futter gegeben wurden und es umstritten ist, dass synthetische Vitamine überhaupt verwertet werden können. Aber ist es nicht so, dass wenn keine Vitamine zugefügt werden, die schon enthaltenen beim Einkochen "verloren" gehen?


LG
 
A

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Getreidefreies Futter gibt es z.B. das Nafu Ropocat und Orijen
oder Trofu als Leckerli von Acana und Orien.
Das kann man z.B. bei Zooplus, Sandras Tieroase
oder Bitiba bestellen.
 
Hallo,

Ich frag mich aber jetzt, ob sie wirklich gar keins brauchen, weil ja auch in gutem Futter (Grau, Macs) zumindest Reis drin ist und in Mäusemägen ja auch ein geringer Anteil drin ist. Aber Reis darf Jacky ja dann auch nichtmal. Sollte dann irgendwie zumindest ein kleiner Anteil Gemüse oder so im Futter sein oder macht es nichts, wenn er wirklich nur Fleisch frisst?
In hochwertigem Futter wird Gemüse oder Reis im wesentlichen als Ballaststoff zugesetzt, weil manche (viele?) Katzen sonst eine etwas träge Verdauung bekommen. In der Natur wird diese Aufgabe von den unverdaulichen Teilen der Beute (Fell z.B.) übernommen.
Dass Katzen den Mageninhalt ihrer Beute gelegentlich mitfressen, und dass sie dessen Inhaltsstoffe zum Teil auch verwerten können, heißt ja noch nicht, dass der auch zu irgendwas gut sein muss und unbedingt notwendig wäre. Er macht sowieso nur um die 2-3% der Beute aus, und öfters lassen Katzen den Magen auch noch liegen.
Ich denke, wenn Katzen unbedingt pflanzliche Nährstoffe brauchen würden, dann würden sie direkt Pflanzen fressen (außer dem gelegentlichen Grashalm) und sich nicht auf sowas Unzuverlässiges wie einen Mäusemagen verlassen.

Beim Barfen werden jedenfalls auch um die 5% Gemüse o.ä. ans Futter gegeben, aber halt nur als Ballaststoff, die sonstigen Inhaltsstoffe des Gemüses werden nicht in die Nährwertberechnung mit einbezogen. (Pflanzliche Vitamine können von Katzen sowieso nicht verwertet werden.)

Dann noch eine andere Frage: Getreide muss doch immer deklariert sein, also zumindest muss sonst pflanzliche Nebenerzeugnisse draufstehen oder?
Ja, muss deklariert werden.

Dann beschäftigt mich noch die Sache mit den Vitaminen. Ich hab gelesen, dass es nicht so gut ist, wenn Vitamine zusätzlich angegeben sind, weil es heißt, dass sie nachträglich zum Futter gegeben wurden und es umstritten ist, dass synthetische Vitamine überhaupt verwertet werden können. Aber ist es nicht so, dass wenn keine Vitamine zugefügt werden, die schon enthaltenen beim Einkochen "verloren" gehen?
Naja, die zugefügten Vitamine werden ja auch vor dem Einkochen zugefügt, denn hinterher ist die Dose zu. ;) Das ist auch eher eine Pi-mal-Daumen-Geschichte nach dem Motto "wenn wir mehr reintun, ist nach dem Kochen mehr übrig". So richtig erforscht ist das alles noch gar nicht.
Aber die Gegenseite ("wir wissen nicht, ob synthetische Vitamine überhaupt richtig aufgenommen werden") hat auch nix richtig Handfestes vorzuweisen.
Im Zweifel hab ich tatsächlich lieber ein Fertigfutter mit zugefügten Vitaminen als eins ohne.
 
Oh, die Deklaration von Tierfutter ist eine Wissenschaft für sich...

Ich habe hier zwei Reisallergiker (meine Katze mag auch keinen Reis), von daher lese ich ständig Futterbanderolen :)

Zwar ist es richtig, dass Mäuse ja auch Getreide beinhalten, aaber:
- viele Katzen fressen die Mäusemägen nicht mit
- enthält ein Mäusemagen nicht nur Getreide, sondern auch Gemüse, Knollen, Wurzeln, Samen etc.
- stimmt das Fleisch-Reis-Verhältnis nicht mit dem Mausfleisch-Mausmagengetreide-Verhältnis überein.

Reis, Rübenschnitzel, Gemüseabfälle sind für die Futtermittelindustrie eben auch ein billiger Füllstoff, das kann man nicht negieren...

Inzwischen ist es gar nicht mehr sooo schwierig, Futter auch ohne Reis und Getreide zu bekommen, zumindest beim Nassfutter.

Trockenfutter wirst Du bei der Allergie weglassen müssen. Das ist aber ohnehin besser.

Bei Sandras Tieroase findest Du mehrere getreidefreie Sorten, Du kannst die Dosen dort auch einzeln bestellen, wenn Du Dir nicht sicher bist, obs vertragen wird.

BARFen dürfte eine Alternative sein, dazu kann ich aber nichts sagen.
 
Ja, pflanzliche Bestandteile sind auch in Beutetieren enthalten, doch ist die enthaltene Menge vergleichsweise gering. Verdauliche Kohlenhydrate werden von Katzen nicht benötigt, weder zum Überleben, noch zum Erhalt des Blutzuckerspiegels.
Enthält ein Futter 0,3% unverdauliche Kohlenhydrate/Rohfaser (ist eigentlich nicht das Gleiche, aber dient der besseren Verdeutlichung), dann sind das in der Regel genügend Ballaststoffe zur Unterstützung der Darmperistaltik.
Solange der Gesamtanteil pflanzlicher Bestandteile ca. 5% nicht überschreitet, kann getreidehaltiges Futter problemlos gegeben werden. (Vorausgesetzt es handelt sich um nichtallergische Tiere.)

Zu den Kaustangen:
Wenn Getreide enthalten ist, dann muss in der Regel deklariert sein. Allzu lasch sind die bestehenden Regelungen dann doch nicht. Zwar kann der Hersteller den Inhaltsstoff "Mais" in z.B. "Maiskleber", "Maismehl" oder "Maiskleie" unterteilen und somit über die eigentlich enthaltene Maismenge kleiner erscheinen lassen, aber ein gänzliches Streichen des Inhaltsstoffes entgegen der eigentlichen Tatsachen von der Deklaration dürfte nicht möglich sein.

Zugesetzte Vitamine haben ihr Gutes und ihr Schlechtes:

Große Hitze wie sie bei der Herstellung von Fertigfutter der Fall ist, kann 20-30% aller Vitamine zerstören. Darüber hinaus sind Katzen u.A. nicht in der Lage beta-Carotin zu Vitamin A umzuwandeln, weshalb es zwangsläufig über die Nahrung aufgenommen werden muss.
Die Hersteller geben wie erwähnt recht hohe Dosierungen zu; zum Einen um eventuell zerstörte Mengen auszugleichen bzw. den Bedarf an sich zu decken und zum Anderen um positive Effekte durch eine über-den-Bedarf-Versorgung zu erzielen. Die Existenz dieser Effekte ist allerdings umstritten und zu Recht wird bemängelt, dass viele (eigentlich alle) Fertigfuttermittel übervitaminisiert sind.
Übervitaminisierung birgt zahlreiche Gefahren, die allerdings nicht hundertprozentig abschätzbar sind.
Vitaminfreie Futtermitteln stellen in dieser Hinsicht aber keine Alternative dar, denn Vitamine braucht die Katze zum Überleben.
Die beste Ernährung ist (nach artgerechten Beutetieren) wohl Barfen, da hat man die nahezu komplette Kontrolle über alle verwendeten und zugesetzten Inhaltsstoffe. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm ok, also sind die Futtermilben allgemein in trockenem Futter drin? Da bin ich nämlich auch noch nicht richtig durchgestiegen, wo sie nun drin sind und wie sie überhaupt entstehen. Die TÄ meinte halt nur, dass ich drauf achten soll, dass kein Getreide enthalten ist. Gebe jetzt schon ab und zu noch Trofu, allerdings natürlich getreidefrei. Aber dann lasse ich das auch weg, wenn dort trotzdem Futtermilben drin sind.
Als Leckerlies bekommt er Trockenfleisch, naja und die Kaustangen benutze ich, damit ich seine Medizin in ihn reinbekomme (er hat Asthma).

Ok, dann bin ich ja schon wieder etwas schlauer, dass die Mäusemägen garnicht unbedingt gefressen werden und der Reis nur als Ballaststoff dient. Dann muss ich mir also keine Gedanken machen, wenn garkeine pflanzlichen Bestandteile im Futter drin sind.
Vielleicht kann ich dann ja drauf achten, dass ich mal Futter mit Karotten oder so hole, wenn das gut für die Verdauung ist.

Stimmt natürlich auch wieder, dass die künstlichen Vitamine vor dem Einkochen zugefügt werden ;) Dann mach ich mir darüber wohl zu viele Gedanken, wenn das mit den Vitaminen auch noch nichtmal richtig erforscht ist.

Ja, ich hab schon einiges an getreidefreiem Futter auch ohne Reis gefunden. Nur ist das alles nicht so einfach, wenn man eine Katze aus dem Tierheim hat, die wahrscheinlich von da nur "Junk Food" gewohnt ist ;) Bei Jacky ist das garnicht das Problem. Hatte jetzt schon ein paar Marken ausprobiert und bis jetzt frisst er Animonda Carny und Bozita. Das Problem ist nur, dass Milly (die Tierheimkatze) das alles nicht mag. Und verschiedenes Futter geht auch nicht, da Jacky dann doch immer lieber das will, was sie hat. Naja, im Moment bekommen sie hauptsächlich das Lux von Aldi, was ja auch getreidefrei ist und ich hoffe, dass ich noch ein zwei bessere Marken finde, die beide mögen.
 

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