FORL/Zahnfleischentzündungen - ist das neu?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
S

sajaneniko

Gast
Immer mehr Katzen leiden unter FORL und/oder Zahnfleischentzündungen in meinem Bekanntenkreis. In meinen Augen ist
das gesamte Krankheitsbild merkwürdig. Gab es das früher nicht? Ist das neu?
Interessieren würden mich Stimmen von den älteren Usern hier, 50/60+ - litten Eure Katzen schon vor 30 Jahren daran?
 
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Vielleicht ist dieser Artikel für dich interessant: http://haustiger.info/forl-bei-katzen/
Hier findest du einige geschichtliche Daten zur FORL-Forschung und entsprechende Quellen, die das Thema noch weiter ausführen.

Private Katzenhalter nach über 30 Jahre zurückliegenden Erfahrungen zu fragen, wird hingegen wahrscheinlich nicht viele Informationen über die Entwicklung von FORL liefern, da die diagnostischen Maßnahmen zur Erkennung der Krankheit um 1980-1985 nicht mit den heutigen zu vergleichen sind. Ich persönlich würde vermuten, dass ein Großteil der betroffenen Katzen damals nie richtig diagnostiziert und dementsprechend auch nicht behandelt worden sind.

Von älteren Menschen habe ich natürlich auch schon öfter gehört, dass ihre Katzen angeblich niemals Probleme mit Zahnfleisch und Zähnen hatten, aber gleichzeitig wird auch meistens sofort eingestanden, dass routinemäßige Tierarztbesuche damals eher die Seltenheit waren und man die Katzen auch nicht regelmäßig selbst auf Krankheitsanzeichen untersucht hat.
 
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Vielleicht ist dieser Artikel für dich interessant: http://haustiger.info/forl-bei-katzen/
Hier findest du einige geschichtliche Daten zur FORL-Forschung und entsprechende Quellen, die das Thema noch weiter ausführen.

Danke - das werde ich mir durchlesen.

Private Katzenhalter nach über 30 Jahre zurückliegenden Erfahrungen zu fragen, wird hingegen wahrscheinlich nicht viele Informationen über die Entwicklung von FORL liefern, da die diagnostischen Maßnahmen zur Erkennung der Krankheit um 1980-1985 nicht mit den heutigen zu vergleichen sind. Ich persönlich würde vermuten, dass ein Großteil der betroffenen Katzen damals nie richtig diagnostiziert und dementsprechend auch nicht behandelt worden sind.

Von älteren Menschen habe ich natürlich auch schon öfter gehört, dass ihre Katzen angeblich niemals Probleme mit Zahnfleisch und Zähnen hatten, aber gleichzeitig wird auch meistens sofort eingestanden, dass routinemäßige Tierarztbesuche damals eher die Seltenheit waren und man die Katzen auch nicht regelmäßig selbst auf Krankheitsanzeichen untersucht hat.

Hm... die schrecklichen Schmerzen, übelster Mundgeruch - sowas bleibt doch keinem Katzenhalter verborgen und muß nicht erst
durch den TA ans Licht gebracht werden. :confused:
 
Hm... die schrecklichen Schmerzen, übelster Mundgeruch - sowas bleibt doch keinem Katzenhalter verborgen und muß nicht erst
durch den TA ans Licht gebracht werden. :confused:

Tja, leider doch.
Frag mal einen Tierarzt ( kein Spezialist oder Klinik, sondern Haustierarzt). In der Regel ist es so, daß das durch Zufall bei einer Untersuchung z.b wegen Impfen festgestellt wird, daß das Mäulchen sich in schlechtem bis katastrophalem Zustand befindet. Und ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Besitzer läßt dann trotzdem nichts machen, weil Katz ja noch frißt und somit ja keine Schmerzen haben kann und, und, und...
Die allerwenigsten merken irgendwas, solange die Katze nicht das Fressen einstellt. Wenn die Katze Glück hat ist das Entsetzen des Besitzers, wenn er die Katastrophe sieht groß genug und es wird was unternommen.
Und wenn diese Katzen nicht einmal im Jahr wegen Impfung beim TA vorgestellt würden, würde es nie entdeckt.
So engagierte Katzenbesitzer wie man sie hier im Forum trifft sind leider flächendeckend gesehen eher die Ausnahme:(
 
Tja, leider doch.
Frag mal einen Tierarzt ( kein Spezialist oder Klinik, sondern Haustierarzt). In der Regel ist es so, daß das durch Zufall bei einer Untersuchung z.b wegen Impfen festgestellt wird, daß das Mäulchen sich in schlechtem bis katastrophalem Zustand befindet. Und ein nicht unbeträchtlicher Teil dieser Besitzer läßt dann trotzdem nichts machen, weil Katz ja noch frißt und somit ja keine Schmerzen haben kann und, und, und...
Die allerwenigsten merken irgendwas, solange die Katze nicht das Fressen einstellt. Wenn die Katze Glück hat ist das Entsetzen des Besitzers, wenn er die Katastrophe sieht groß genug und es wird was unternommen.
Und wenn diese Katzen nicht einmal im Jahr wegen Impfung beim TA vorgestellt würden, würde es nie entdeckt.
So engagierte Katzenbesitzer wie man sie hier im Forum trifft sind leider flächendeckend gesehen eher die Ausnahme:(

Die Erfahrung, die ich mit normalen Tierärzten gemacht habe, ist genau anders herum: Das Tier hat eine ZFE. Normal für Tierärzte, haben viele Katzen, braucht man nichts zu machen, man kann ja mal AB versuchen oder Kortison oder Beides. Ach, immer noch ZFE, ja, ist halt bei Katzen so, manche reagieren auf nichts, müssen sie halt mit leben. Ich hab mich von einem TA anbrüllen lassen müssen, weil ich Forl und Zähneziehen ansprach bei einem 2jährigen, wie ich denn auf so eine Idee komme, in dem Alter zieht man keine Zähne.

Im Übrigen ist bei Forl nicht immer das Mäulchen oder das Zahnfleisch in einem schlimmen Zustand. Manchmal ist da nur eine punktuell leichte ZFE oder ein leichter roter Saum. Bei einem meiner Kater war überhaupt nichts zu sehen. Gefressen wird ganz normal, obwohl das Röntgenbild grausame Befunde zutage bringt. Geruch ist nicht besser oder schlechter wie beiden gesunden Katzen. Und eine Verhaltensveränderung merkt man häufig erst im Nachhinein. Ach ja, und gefressen wurde auch ganz normal, auch im Nachhinein betrachtet.
 
In meinen Augen ist
das gesamte Krankheitsbild merkwürdig. Gab es das früher nicht? Ist das neu?
Interessieren würden mich Stimmen von den älteren Usern hier, 50/60+ - litten Eure Katzen schon vor 30 Jahren daran?
Vor 30 Jahren weiss ich nicht.
Allerdings wurde FORL schon in den Mumien des alter Ägypten bei Roentgenuntersuchungen nachgewiesen
 
Ich denke auch, dass vor allem früher niemand darauf geachtet hat. Tierarztbesuche waren selten und die Methoden nicht so modern und leistbar wie heute.
Es wurde einfach nicht entdeckt. Ein bisschen Mundgeruch wird vielleicht nicht ernst genommen und fressen tun sie bis sie sterben. Das Märchen mit "sie frisst ja brav also ist sie gesund" hält sich leider.

Meine Maya hat bis zur Operation alles gefressen, Nassfutter, Trockenfutter, sogar rohes Fleisch hat sie geliebt. Und ihr wurden alle Backenzähne gezogen, weil diese nicht mehr zu retten waren.

Und ich glaube nicht nur früher auch heute ist es so, dass viele Besitzer nicht merken, dass ihre Katzen Zahnprobleme haben.
Bei mir sind mittlerweile beiden Katzen betroffen (bei der zweiten mussten zum Glück nur zwei Zähne raus) und alle Menschen, die das hören sind verwundert und skeptisch, weil meine BEIDE "schlechte Zähne" haben. Dass wahrscheinlich 50% der restlichen Bekannten, die Katzen haben merken wahrscheinlich einfach nichts von den Zahnschmerzen der Katzen. Es gibt sicher sehr sehr viele Katzen, die Zahnschmerzen haben, aber keiner merkts.

Mein Tierarzt meinte auch nur, das haben viele Katzen, das ist nicht schlimm und hat mir Salben (u.a. Cortison) mitgegeben.
Da es nicht besser wurde, bin ich dann zum Zahntierarzt und der hat beim Röntgen festgestellt, dass eben alle Backenzähne (bzw Wurzeln) schon angegriffen sind.
Jaja...von wegen ist ja nicht schlimm...haben alle Katzen... :mad:

Ich schaue meinen Katzen fast täglich mal genauer aufs Zahnfleisch aber wieviele Menschen tun das schon?! :rolleyes:
 
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...Zahntierarzt und der hat beim Röntgen festgestellt, dass eben alle Backenzähne (bzw Wurzeln) schon angegriffen sind.

Hast Du das auf den Röntgenbildern selbst auch genau sehen können?
Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätten die TA eine neue Einnahmequelle entdeckt. Nach dem Motto: Man entdeckt
eine ZFE und darf gleich das ganze Gebiß sanieren. Zauberwort: FORL, ist ja unter'm ZF und kann man nicht sehen...
Ich würde auf jeden Fall darauf bestehen das zu sehen.
Muß die Katze für's Röntgen narkotisiert werden? Schon, oder?
 
Die Erfahrung, die ich mit normalen Tierärzten gemacht habe, ist genau anders herum: Das Tier hat eine ZFE. Normal für Tierärzte, haben viele Katzen, braucht man nichts zu machen, man kann ja mal AB versuchen oder Kortison oder Beides. Ach, immer noch ZFE, ja, ist halt bei Katzen so, manche reagieren auf nichts, müssen sie halt mit leben. Ich hab mich von einem TA anbrüllen lassen müssen, weil ich Forl und Zähneziehen ansprach bei einem 2jährigen, wie ich denn auf so eine Idee komme, in dem Alter zieht man keine Zähne.

Im Übrigen ist bei Forl nicht immer das Mäulchen oder das Zahnfleisch in einem schlimmen Zustand. Manchmal ist da nur eine punktuell leichte ZFE oder ein leichter roter Saum. Bei einem meiner Kater war überhaupt nichts zu sehen. Gefressen wird ganz normal, obwohl das Röntgenbild grausame Befunde zutage bringt. Geruch ist nicht besser oder schlechter wie beiden gesunden Katzen. Und eine Verhaltensveränderung merkt man häufig erst im Nachhinein. Ach ja, und gefressen wurde auch ganz normal, auch im Nachhinein betrachtet.


Hm... die schrecklichen Schmerzen, übelster Mundgeruch - sowas bleibt doch keinem Katzenhalter verborgen und muß nicht erst
durch den TA ans Licht gebracht werden. :confused:

Mein Post bezog sich auf diesen Beitrag von Sajaneniko. Das FORL von außen oft nicht oder kaum sichtbar ist, ist klar.
Aber selbst wenn die Zähne schon fast aus dem Maul faulen merkt ein Großteil der Besitzer immer noch nichts, weil sie es einfach nicht sehen und ihrer Meinung nach auch alles in Ordnung sein muß, weil die Katze ja gut frißt.
 
  • #10
Hast Du das auf den Röntgenbildern selbst auch genau sehen können?
Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätten die TA eine neue Einnahmequelle entdeckt. Nach dem Motto: Man entdeckt
eine ZFE und darf gleich das ganze Gebiß sanieren. Zauberwort: FORL, ist ja unter'm ZF und kann man nicht sehen...
Ich würde auf jeden Fall darauf bestehen das zu sehen.
Muß die Katze für's Röntgen narkotisiert werden? Schon, oder?

Er hat mir die Bilder gezeigt und genau erklärt wo was ist (ich glaub ich habs erkennen können :oops:)
Und ich gehe mal nicht davon aus, dass er das Röntgenbild manipuliert oder ein fremdes Bild genommen hat, soweit muss ich ihm da wohl vertrauen.
Außerdem war das Zahnfleisch doch ziemlich rot und beim Untersuchen hat man genau gemerkt, dass sie Schmerzen hat, wenn sie dort berührt wird.

Da hätte ich eher bei einem "nomalen" Tierarzt die Befürchtung, dass er es vielleicht nicht richtig erkennt oder schlimmstenfalls sogar was dazu dichtet. :eek:

Ja bei uns waren beide in Vollnarkose beim Dentalröntgen, ich glaub ohne geht das nicht. :confused:
 
  • #11
Hast Du das auf den Röntgenbildern selbst auch genau sehen können?
Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätten die TA eine neue Einnahmequelle entdeckt. Nach dem Motto: Man entdeckt
eine ZFE und darf gleich das ganze Gebiß sanieren. Zauberwort: FORL, ist ja unter'm ZF und kann man nicht sehen...
Ich würde auf jeden Fall darauf bestehen das zu sehen.
Muß die Katze für's Röntgen narkotisiert werden? Schon, oder?

Fürs Röntgen muß narkotisiert werden, sonst gibts keine gescheiten Zahnbilder.
Und dann ist es auch sinnvoll, gleich in derselben Narkose zu behandeln.
Man kann es aber so machen, daß man die Befunde gleich nach dem Röntgen mit dem Arzt bespricht, während der Katze von der Helferin die Zähne gereinigt werden, so daß die Narkose nicht unnötig verlängert wird.
Dann siehst du es direkt noch bevor Zähne gezogen werden, wenn du sonst Zweifel hast und glaubst, der Tierarzt holt einfach so gesunde Zähne raus, um sich zu bereichern.
 
  • #12
...beim Untersuchen hat man genau gemerkt, dass sie Schmerzen hat, wenn sie dort berührt wird.

Ja, mein TA hat auch gesagt, daß - wenn man das Gebiß einer Katze mit FORL abtastet, sie buchstäblich an die Decke geht.
 
  • #13
Ja, mein TA hat auch gesagt, daß - wenn man das Gebiß einer Katze mit FORL abtastet, sie buchstäblich an die Decke geht.

Da sind sicher auch nicht alle gleich, aber mein Tierarzt hat gemeint wenn das Gebiss so zu klappern beginnt wenn man die betroffenen Stellen berührt, dann tuts weh. Und das war bei meiner so.
 
  • #14
Hast Du das auf den Röntgenbildern selbst auch genau sehen können?
Manchmal kommt es mir fast so vor, als hätten die TA eine neue Einnahmequelle entdeckt. Nach dem Motto: Man entdeckt
eine ZFE und darf gleich das ganze Gebiß sanieren. Zauberwort: FORL, ist ja unter'm ZF und kann man nicht sehen...
Ich würde auf jeden Fall darauf bestehen das zu sehen.
Muß die Katze für's Röntgen narkotisiert werden? Schon, oder?

Ich habe zufälligerweise erst heute Mittag gut ein Dutzend Röntgenaufnahmen betrachten dürfen und darauf waren die aufgelösten Wurzeln und der massiv befallene Zahnhalteapparat selbst für mich als nicht Mediziner mehr als nur deutlich zu erkennen.
Die Zahnfleischentzündung hatte ich übrigens selbst entdeckt bei Bonnie und daraufhin vorsichtshalber einen Termin zum Röntgen bei einem Zahnspezialisten ausgemacht, woraufhin sich dann am Montag der desaströse Zustand ihres Gebisses offenbarte. Schmerzen hat sie sich bis zu diesem Zeitpunkt in keiner Weise anmerken lassen, die Zähne waren äußerlich in einem vermeintlich sehr guten Zustand und der Mundgeruch nur minimal.

Ich möchte damit nur sagen, dass ich es nicht für unwahrscheinlich halte, dass diese Erkrankung oftmals einfach unentdeckt bleibt. Sowohl damals als auch heute.
Welcher durchschnittliche Tierhalter, der über die Existent von FORL überhaupt nicht in Kenntnis ist, vermag schon von gerötetem Zahnfleisch direkt auf eine schwere Erkrankung zu schließen und wer lässt dann sein Tier auch noch vorsichtshalber in Narkose zu legen um für nicht wenig Geld spezielle Röntgenbilder anfertigen zu lassen?

Selbst wenn Katzen deutliche Schmerzen zeigen, werden diese doch oftmals nicht erkannt! Stattdessen heißt es dann, die Katze wäre einfach aggressiv, zickig oder "gestört".


Ja, mein TA hat auch gesagt, daß - wenn man das Gebiß einer Katze mit FORL abtastet, sie buchstäblich an die Decke geht.

Das kann ich nicht so richtig bestätigen.
Bonnie ließ sich von mir täglich Dentisept bzw. HexoCare auf das Zahnfleisch auftragen und auch beim Tierarzt hat sie eine eingehende Untersuchung sowie die Entfernung eines losen Zahns mit der Pinzette (schon komplett ohne Wurzel) ohne wirklich Reaktion über sich ergehen lassen.
 
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