FeLV Impfung kein Standard in Bayern?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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fairytalekatze

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20. Juni 2012
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Hallo Miteinander,

gestern unterhielt ich mich mit einer Kollegin über unsere Katzen.
Ihre sollen bald Freigang bekommen und haben die Impfung gegen Katzenseuche/Schnupfen und Tollwut bekommen.
Ich frug sie in sie denn auch gegen FeLV geimpft werden, bisher nicht aber sie hat dann direkt beim Tierarzt angerufen für einen Termin.
Dort wurde Ihr gesagt, dass in Bayern FeLV nicht Standard mäßig geimpft wird da Leukose hier nicht so verbreitet ist und zudem das Risiko eines Impfsarkomes hoch sei.
Jetzt haben wir beide Fragezeichen über dem Kopf.
Ich komme aus NRW und da wird es völlig selbstverständlich geimpft, zumindest vor 10 Jahren.

Wie ist das bei euren Freigängern?

viele Grüße
Jasmin
 
A

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Hier (südliches Mittelhessen) kommt es wohl auf den Tierarzt an. Die eine TA im 3 km entfernten Nachbarort hat das nicht mal erwähnt (und die TFA meinte auf Nachfrage, dass ihnen keine Leukose-Fälle in der Gegend bekannt wären), unsere jetzige Tierärztin etwas weiter südlich im Taunus hat allerdings sehr wohl dazu geraten. O-Ton zum Thema Impfsarkom: "Ja, aber an Leukose stirbt eine Katze halt auch."

Allerdings gehe ich nach der Empfehlung der StiKoVet und werde nur noch unsere jüngste Katze impfen lassen, da die anderen beiden bereits über 7 Jahre alt sind.
 
Meine Kleine ist gegen FelV geimpft, ich kenne es aber auch so, dass es Abwägungssache ist. Wegen der Risiken die die Impfung eben auch hat.

Meine TA hat halt einen Patienten der FelV hat und von dem sie weiss, dass der auch ab und an gegen ihre Empfehlung raus gelassen wird. Damit ist die Frage dann halt auch klar beantwortet, ob es ein Ansteckungsrisiko gibt oder nicht.

Wenn in der Gegend in der Deine Freundin lebt keine Fälle bekannt sind, dann ist es denke ich ok, wenn nicht geimpft wird. Wenn sie unsicher ist, dann kann sie ja nochmal in den Tierheimen der Umgebung nachfragen, ob denen da was bekannt ist. Oder noch mal andere Tierärzte anrufen und die fragen.

Sie kann die Katzen natürlich trotzdem impfen lassen, nur kann das dann halt auch bedeuten, dass die Katzen einem unnötigen Risiko ausgesetzt werden.
 
Vor ca. 15 Jahren wurde ich (in Bayern) gefragt, ob ich die Katzen auch gegen FelV impfen lassen wolle. Das wäre aber nur sinnvoll, wenn die Katzen noch nicht mit infizierten Tieren in Kontakt gekommen wären.

Inzwischen schaut die Empfehlung soviel ich weiß so aus (unabhängig vom Bundesland):

Impfung gegen Katzenleukose

Es gibt eine Impfung gegen Katzenleukose. Weil sie jedoch nicht sicher und nicht langfristig vor der Krankheit schützt, lohnt sie sich nur bei Tieren, die ein sehr hohes Risiko haben: junge Freigänger, aus anderen Gründen immungeschwächte Katzen oder jüngere Tiere, die mit vielen anderen zusammenleben. Vor der Impfung sollte der Tierarzt einen sogenannten Antigentest durchführen, um zu prüfen, ob die Katze nicht bereits mit FeLV infiziert ist. Wenn ja, ist von der Schutzimpfung abzuraten.
Die Impfung kann erfolgen, sobald die Katze acht Wochen alt ist. Insgesamt sind drei Spritzen im Abstand von drei bis vier Wochen erforderlich, dann ist die Grundimmunisierung abgeschlossen. Katzen, die älter als sieben sind, müssen nicht mehr gegen FeLV geimpft werden – ihr Risiko, an der Krankheit zu sterben, ist deutlich geringer. Haben Tierhalter nur Wohnungskatzen, können sie auf die FeLV-Impfung verzichten.


Katzenleukose (FeLV)
 
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Danke @sMuaterl für den Text. Dann ist es gut dass ich auf mein Bauchgefühl gehört habe, und erstmal nur die normalen Impfungen habe durchführen lassen. Mir wurde allerdings geraten auch Leukose zu impfen, da immer mal wieder ein paar Fälle auftreten.
Insgesamt sind drei Spritzen im Abstand von drei bis vier Wochen erforderlich, dann ist die Grundimmunisierung abgeschlossen.
Aber davon hat man mir nichts erzählt 😡 auch nichts von den Risiken!
 
In RLP, und mein TA impft wirklich nur das Minimum. Impft zum Beispiel gegen Tollwut nur wenn man absolut drauf besteht bzw wenn man vor hat mit dem Tier das Land zu verlassen.
Gegen Leukose impft er allerdings immer wenn Freigänger und nach Test wenn Erstimpfung.
 
Danke für eure Antworten :)
Ich gebe es mal so an sie weiter, die beiden sind noch kein Jahr alt und haben gesundheitlich schon eine Menge hinter sich.
Ich würde es wohl machen lassen wenn meine Freigänger sind.
Meine erste Erinnerung an eine schwer kranke Katze ist unser Ernie welcher an Leukose erkrankt und gestorben ist.
Das war 1987 und ich 4 Jahre alt, das Bild wie er in seinem Körbchen liegt mit einer Rotlicht Lampe darüber und sich kaum rührt werde ich wohl nie vergessen.
Leider gab es damals die Impfung noch nicht.
 
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Ich hatte unsere TÄ auch nach der Impfung gefragt, nachdem unsere drei Miezen negativ getestet waren. Sie meinte dazu: Wenn ihr euch irgendwann dazu entscheiden solltet, eure Katzen in irgendeiner Weise raus zu lassen - egal ob Freigang, Freigehege oder Leinengang - dann macht die Impfung schon Sinn. Solange sie in der Wohnung bleiben, ist es absolut nicht nötig. (Dann hat sie uns noch erklärt, dass Leinengang bei Katzen oft nicht so gut ankommt und man sich davor gründlich informieren sollte.)

Ich weiß nicht, ob es bundeslandabhängig ist, aber ich hab eher die Vermutung, es kommt auf den TA und seine Einstellung und Erfahrung an. Ich bin mir auch nicht sicher, ob die Aussage, dass ihm ja kaum Fälle gemeldet wurden, so aussagekräftig ist. Ich denke, nicht jeder lässt sein Tier regelmäßig testen, wenn überhaupt. Dann wird Katz im Tierheim, auf der Pflegestelle oder beim Züchter getestet und danach wahrscheinlich eher nicht mehr. Ganz zu schweigen von den ganzen Katzen, die von Vermehrern kommen und dann vielleicht niemals getestet werden. Also ich persönlich würde mich auf so eine Aussage lieber nicht verlassen.

Auf der anderen Seite gibt es Tierärzte, die einer Wohnungskatze einfach ohne vorangehende Tests und ohne große Nachfrage beim Halter, direkt die Impfungen gegen Leukose und Tollwut rein feuern. Das finde ich auch nicht richtig. Dann lieber ein TA, der vorher seine Bedenken/Gedanken äußert und den Halter nicht überrumpelt.
 
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