Fahrt zum Tierarzt wird immer wieder zur Belastungsprobe

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sammy82

Sammy82

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8. Juli 2009
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Hallo zusammen,

nachdem ich seit vielen Jahren überwiegend stille Mitleserin bin, brauche ich wieder mal einen Rat von euch.

Ich habe zwei Kater (Sammy und Tyson).

Tyson ist jetzt gut 1 1/2 Jahre alt und hat schon jede Menge Mist hinter sich. Wir haben ihn damals bei einer Radtour vor dem Ertränken gerettet (seine Geschwister hatte es da leider schon erwischt). Unser Kater Sammy hatte damals kurz zuvor seinen Katzenkumpel verloren und den gerade mal 5 Wochen alten Tyson begeisert aufgenommen. Leider war Tyson aber alles andere als gesund. Katzenschnupfen, Würmer, Giardien etc. Dem Kleinen war wirklich nichts erspart geblieben. Unsere TA meinte später einmal, sie hätte nicht gedacht das wir ihn durchkriegen. Jedenfalls waren wir ziemlich lange Dauergast beim TA und in der lernte Tyson die Transportbox scheinbar zu hassen.

Wenn sie in der Wohnung steht, findet er sie total spannend und geht auch sofort rein. Aber sobald man die Haustür verlässt, hat man noch 5-10 Minuten bevor er vor Angst Dünnpfiff bekommt! Das ist natürlich alles andere als angenehm, sowohl für ihn als auch für mich. Und die Fahrgäste im Bus bzw. die anderen Tierbesitzer im Wartezimmer findet das auch immer nicht lustig und mir ist das dann immer unheimlich peinlich und ich muss sofort beim TA immer ins andere Behandlungszimmer um ihn von oben bis unten sauber zu machen (so ganz sauber bekomme ich ihn aber nie).

Aktuell hat er ein Ekzem (wahrscheinlich Futtermittelallergie) am Ohr und musste am Di nun zum Arzt, und schwupps war es wieder passiert und Tyson hat sich im wahrsten Sinne des Wortes auf dem Weg dorthin "vollgeschissen".

Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann berichten ob und wie er einen Weg gefunden hat, die Katze möglichst stress- / und kotfrei zum TA zu bringen? Ich habe schon daran gedacht ihm (s)ein Geschirr anzulegen und ihn mit der Leine auf dem Arm zum TA zu bringen (da ist er immer relativ entspannt). Nur befürchte ich dass das auf wenig Verständinis und Gegenliebe bei den anderen Besitzern stoßen würde, und auch meine TA war von dieser Idee alles andere als begeistert, da sie schon oft von Katzen gehört hat die in Panik weggelaufen sind.

Würde mich über den einen oder anderen Tipp freuen.

GLG
 
A

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Eine meiner Miezen macht das auch, sie kotet und kötzelt unterwegs in die Box.
Eine Fahrt im Bus würde ich deiner Katze unter diesen Umständen auf gar keinen Fall zumuten. Du wirst doch sicher irgendjemand bitten können, dich zu fahren? Ansonsten würde ich ein Taxi nehmen.

Mitlerweile bin ich immer gut auf alle Eventualitäten vorbereitet. In der Box liegen Wickelunterlagen aus der Babyabteilung, zwei oder drei übereinander, Ersatzunterlagen habe ich in der Tasche, ebenso feuchte Tücher, Küchenrolle und Mülltüten.

Beim Tierarzt findet sich immer sofort irgendein freies Zimmer, in das ich mit meiner Stinkbombenmieze gehen kann. Da bin ich notfalls auch sehr energisch, irgendein Raum ist immer frei, und wenn es das Badezimmer ist. Sie soll nicht eine Minute länger als nötig in ihrem stinkenden Kennel sitzen.

Die feuchten Tücher und die Küchenrolle helfen, evtl. Reste aus der Box zu entfernen und wenn die Tierärztin kommt, übergebe ich ihr eine zugeschnürte Mülltüte und Box und Mieze sind wieder sauber.
 
Danke erstmal für deinen Beitrag.

Ob Auto oder Bus, oder auch zu Fuß ist egal. Es ist immer das gleiche Spiel.

Ich bin mittlerweile auch auf alle Eventualitäten vorbereitet. Wickelunterlage, Ersatzunterlage habe ich immer in der Tasche, und natürlich auch immer feuchte Tücher (die haben mit bei meinen Kindern schon immer gute Dienste erwiesen, mittlerweile fünf und zehn). Und jetzt habe ich im Fach der Transportbox auch immer Mülltüten (damit ich nicht immer welche beim TA schnorren muss)

Mein TA ist auch immer recht verständnisvoll, und ich konnte bisher immer sofort in ein freies Zimmer und dort dann solange warten bis ich dran war. Die Arzthelferinnnen gehen einem auch immer zur Hand, und wischen brav den Kater und die Box mit. Da kann ich mich nicht beklagen.

Aber ich hatte auf den ultimativen Tipp gehofft, es garnicht erst soweit kommen zu lassen, also dass das Putzen überhaupt notwendig wird. ;)
 
So wie doublecat bin ich auch ausgestattet, wenn wir zum TA müssen.

Bei uns geht es auch nicht anders. Manchmal schaffen wir es noch nicht einmal vom Garagenhof....

Aber eine Busfahrt würde ich Tyson nicht noch zumuten. Das ist ja auch noch sehr aufregend für ihn. Ich glaube, da würde mein Sammy ganz verrückt werden.

Es gibt Feliway-Spray für die Transportkisten. Allerdings hat das bei uns nicht geholfen. Ein TA hat mir mal so eine Ko-Tablette mitgegeben, die sollte ich Sammy vor der Fahrt geben. Nee, das ist aber nicht mein Ding und der TA hat mich auch nie wieder gesehen.
 
ich habe sehr gute erfahrungen mit den bachblüten rescue gemacht. hab ich meinem bärchen aufs öhrchen geschmiert und bissel aufs pfötchen. so hat er die lange fahrt in die tierklinik ganz entspannt verbracht.
 
Ich glaube, auf den ultimativen Tipp warten viele.... ;)
 
ich habe sehr gute erfahrungen mit den bachblüten rescue gemacht. hab ich meinem bärchen aufs öhrchen geschmiert und bissel aufs pfötchen. so hat er die lange fahrt in die tierklinik ganz entspannt verbracht.

Sind das diese Tropfen, die man im Freßnapf und Co. bekommt?
 
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... Ob Auto oder Bus, oder auch zu Fuß ist egal. Es ist immer das gleiche Spiel....

Das stimmt so ganz sicher nicht. Es mag zwar sein, dass dein Kater sich im Auto und im Bus übergibt und auch, wenn die Box zu Fuß getragen wird. Allerdings ist der Stressfaktor im Auto deutlich geringer als im Bus oder auf der Straße zu Fuß. Im Auto herrscht eine völlig andere Geräuschkulisse als im Bus oder auf der Straße und das ständige Halten und Anfahren im Bus ist ja schon für viele Menschen eine Tortur. Das kann man im Auto schon deutlich sensibler regeln. Und die vielen Stimmen, Geräusche und Gerüche im Bus und auf der Straße sind ganz sicher auch nochmal Megastress.
Ich würde meiner Katze das niemals zumuten und du solltest das bei so einem stressanfälligen Tier auch nicht tun.

ich habe sehr gute erfahrungen mit den bachblüten rescue gemacht....

Ich bin zwar ein großer Fan von Bachblüten, allerdings helfen die Rescuetropfen bei uns nicht, um das Einkoten und Kötzeln zu verhindern. Da wäre wohl etwas Stärkeres nötig. Auch Zylkene hat bei uns leider nicht geholfen.
 
Wir haben eine TÄ die ihre Patienten zuhause behandelt. Sie hat eine mobile Praxis und die letzte Zahn-OP von Merlin hat im August auf unserem Küchentisch stattgefunden.
Ich bin sehr froh darüber,denn der dreht schon am Rad,wenn ich an den Katzenkoffer denke.
 
  • #10
Wir haben eine TÄ die ihre Patienten zuhause behandelt. Sie hat eine mobile Praxis und die letzte Zahn-OP von Merlin hat im August auf unserem Küchentisch stattgefunden.
Ich bin sehr froh darüber,denn der dreht schon am Rad,wenn ich an den Katzenkoffer denke.

So etwas finde ich einfach nur genial und das sollte es echt öfter geben :)
 
  • #11
Ja, die Problematik kenn ich zur genüge. Lucky mag den Kennel bzw. das darin transportiert werden auch so gar nicht. Sie hat immer schon mit koten reagiert. Nun muss ich mit ihr leider häufiger mal zum TA zwecks Blutprobe. Es ist immer dasselbe Spiel. Verlass ich mit ihr das Haus, fängt sie schon das maunzen an. Nach ca. 10 Minuten rieche ich es dann und steuer die nächste Bushaltestelle an (ist meist dieselbe :D) und entsorge die einlage (ich nehm nur noch Küchenpapier) und säubere grob. Selbes Spiel vor der Praxis dann nochmal. Deswegen habe ich immer eine Rolle Küchenpapier, Müllbeutel und Einweghandschuhe dabei.
Da sie gleichzeit das sabbern anfängt ist das immer ne ziemliche Sauerei. Habe allerdings noch keine TA Praxis erlebt für die das wirklich ein Problem wäre. Im Gegenteil die haben noch alle beim saubermachen geholfen.

Ich hab wirklich einiges versucht, bin äusserst gleichmässig gefahren, jedes schlagloch vermieden, sanft gebremst usw. Kennel aufm Beifahrersitz, mal quer mal längs, abgedeckt, offen, mit Radio, mit hörbuch, ganz ohne Musik. Mit Klima, ohne Klima, im "Kofferraum" (istn Caddy ;)) usw. usf.

Auch Rescuetropfen und Zylkene waren im Angebot, ebenso ein gelbes Tuch (empfehlung einer Freundin), geholfen hat bislang nix!

Bin jetzt mit der TÄ verblieben daß sie beim nächsten mal vorher ein leichtes Beruhigungsmittel bekommt. Hoffe, daß es dann ein wenig besser wird.
 
  • #12
  • #13
  • #14
rescue-Tropfen gibt es in der Apotheke - bitte darauf hinweisen, dass sie für ein Tier bestimmt sind, es gibt sie sowohl in wässriger als auch in alkoholischer Lösung, du brauchst die wässrige, die deutlich weniger haltbar ist.


Ansonsten gibt es in dieser Lage nur 2 Möglichkeiten:

1. ein Tierarzt, der ins Haus kommt (was bei manchen Untersuchungen aber nicht ausreicht)
2. Clickertraining.

Mit Clickertraining (bitte mal danach googlen oder hier im Forum die Suchfunktion benutzen) kann man die Katze darauf konditionieren (ihr über Belohnungen beibringen), dass bestimmte Situationen gar nicht so schlimm sind. Hier würde ich damit beginnen:

in den Kennel gehen
Schließen des Kennels tolerieren
Hochheben des Kennels tolerieren
Tragen des Kennels tolerieren
Vor die Wohnungstür des Kennels tolerieren
...
einige Schritte vor der Haustür tolerieren...

...

usw.

Das wird ein extrem langes Trainingsprogramm, aber es lohnt sich ja auch, und Spaß macht es außerdem!!

Allerdings finde ich es wichtig, auch andere Übungen mit einzubauen, für den Spaßeffekt für die Katze und für dich...



in Berlin wirst du (z.B. auch über dieses Forum) bestimmt Menschen finden, die bereit sind, dich zum TA zu fahren - Auto ist ganz eindeutig entspannter als Bus!
 
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  • #15
Am fehlenden Auto soll es nicht liegen (notfalls würde ich auch mit dem Taxi fahren).

Ich hatte einfach immer nur das Gefühl,dass Tyson Auto fahren noch schlimmer findet! Denn zum koten kommt dann auch noch kotzen hinzu!

Ich brauch mit dem Bus nur zehn Minuten zum TA, und ich kann sogar eine fussläufig in zwei Minuten erreichen. Diese TA will ich aber nur im äußersten Notfall aufsuchen, weil ich diese noch aus meiner Kindheit kenne und damals von ihr grausige Fehldiagnosen gestellt und ich sie auch heute menschlich noch total daneben finde.

Die einfachste Lösung wäre eine "Art Homecare - Tierärztin", so was ist doch bestimmt in Berlin zu finden. Ich werde mal demnächst googlen.

Das mit dem üben (also immer mal wieder ein paar Schritte mit der Box vor der tür und dann wieder nachhause etc) werde ich aber auch probieren.

Und wenn es garnicht anders geht, dann bleibt es halt bei den Putzorigien beim TA.

Auf jeden Fall danke für die überaus guten Tipps und Erfahrungen.
 
  • #16
Das mit dem üben (also immer mal wieder ein paar Schritte mit der Box vor der tür und dann wieder nachhause etc) werde ich aber auch probieren.

mach das aber bitte unbedingt in Verbindung mit Clickertraining! Das wird dir auch noch bei vielen anderen Dingen nutzen.
 

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