Erfahrungsbericht: IBD oder Tumor - Behandlung des Behandelbaren

  • Themenstarter Moonysan
  • Beginndatum
  • Stichworte
    ibd krebs tumor

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
M

Moonysan

Neuer Benutzer
Mitglied seit
4. Juni 2020
Beiträge
3
Hallo Zusammen,

ich bin neu hier im Forum, habe 3 Stubentiger (2 BKH - Bailey, 4 Monate altes Kätzchen, Bounty, 5 Jahre alter Kater und eine EKH - Bijou, 12 Jahre).

Ich war selbst auf der Suche nach Erfahrungsberichten, die mir Entscheidungen evtl. erleichtert hätten und hoffe mit meinem Bericht anderen zu helfen.

Die letzten Monate waren nicht einfach, denn Bijou hatte immer wieder starke Probleme mit der Verdauung, Erbrechen, Durchfall und schneller Gewichtsverlust trotz Mengen an Futter, die sie täglich verschlang.

Antibiotika und Cerenia (gegen die Übelkeit) halfen zwar kurzfristig, aber nach dem Absetzen kamen die Symptome zurück. Die Blutuntersuchung ergab bis auf erhöhte Proteinwerte keine Auffäligkeiten, Pankreatitis konnte ausgeschlossen werden.

Im Ultraschall konnte man allerdings stark verdickte Darmwände und auch geschwollene Lymphknoten erkennen - eine Punktierung brachte kein Resultat. Die Tierärztin sagte, dass die Chance, dass sie entweder IBD oder einen langsam wachsenden oder sogar stark bösartigen Tumor hat bei 50:50 steht - eventuell hat sie sogar alles.

Wir standen also vor der schweren Entscheidung, ob wir sie operieren lassen, um eine Biopsie durchzuführen und ggf. bei Tumor Diagnose eine Chemotherapie durchführen lassen. Nachdem wir aber bei unserer früheren Katze sehr schlechte Erfahrung mit Wundheilung und Bestrahlung in einem ähnlichen Fall hatten und Bijou eben auch schon im Rentenalter ist, haben wir uns gegen die OP und für eine "Behandlung des Behandelbaren" entschieden.

Sie bekommt nun seit 4 Wochen bei 3 kg eine 3/4 Prednisolon täglich, außerdem SivoMixx Bakterien, um die Darmflora aufzubauen und animonda intestinal Nassfutter. Zusätzlich machen wir noch eine Vitamin B12 Kur, aktuell wöchentlich eine Spritze, nach insgesamt 6 Wochen dann in Tablettenform.
Ich bin sehr froh zu vermelden, dass diese Behandlung anzuschlagen scheint, denn Bijou ist wieder (fast) die fröhliche Katze, die sie vorher war, frisst wie ein Scheunendrescher, hat keinen Durchfall mehr und erbricht nur noch ganz selten (vermutlich, wenn sie andres Futter irgendwo auf dem Boden "aufgestaubsaugt" hat :)) und hat über 200g zugenommen.

Wir leben also im Ungewissen, aber wenn ich mir Bijou so ansehe, denke ich trotzdem, dass es die richtige Entscheidung war. Wenn es ein bösartiger Tumor ist, dann hätte die Chemo wahrscheinlich nur einige Wochen Lebenszeit gebracht - diese wahrscheinlich aber auch nicht in einem für die Maus annehmbaren Zustand.
Wenn es ein langsam wachsender Tumor ist, dann hemmt das Cortison das Wachstum noch zusätzlich und sie hat hoffentlich sogar noch 1-2 Jahre bis zum Unausweichlichen.

Und wenn es tatsächlich "nur" IBD ist, dann haben wir - aktuell zumindest -einen guten Weg für sie und uns gefunden.

Ich sitze nun hier mit einer verschmusten Bijou auf dem Schoss und wünsche Euch alles, alles Gute falls Ihr in einer ähnlichen Situation seid - lasst Euch nicht verrückt machen!
 
A

Werbung

Ich war mit dem großen Mauser in einer solchen Situation. Steht hier in meinem Thread vom Trockenfutterjunkie.
Er hat knapp zwei Jahre mit ganz viel Spaß bekommen.
 
Bei meinem Max werden es auch bald 2 Jahre,
Nebenhöhlengeschichten.
Eine computergesteuerte Biopsie durch den Gaumen habe ich ihm
erspart.
Er hat Beulen um die Orbita, von dem Siebbein ausgehend, aber nicht
Eiter- sondern Blutgefüllt, die sich dann und wann entleeren.
Wurde alles untersucht, man kam zu keinem Ergebnis.
Viele Therapien und unzählige Tierarztbesuche brachten eigentlich
keine Besserung.
Jetzt vermutet der Tierarzt eine Aspergillose die auch teilweise
zu einem tumorartigen aussehen führen kann.
Eine sogenannte SOA.
Da auch diese Aspergillose nicht ohne schwere Nebenwirkungen therapierbar ist,
behandle ich meinen Max palliativ, mit vielen Aufbaumitteln.
Max frißt, spielt und genießt seinen Freigang.
Solang das so bleibt, wurschteln wir weiter.
Ich glaube auch, dass ein rundum Service mit möglichst wenig Stress
die Lebensqualität steigern kann.
Da bin ich ganz bei dir, das klappt ja wunderbar.:
 
Meine Lily hat eine ähnliche Geschichte. Sie hatte schon lange immer wieder, dann nur noch DF. Alle Standarduntersuchungen waren ohne Befund, lediglich Vitamin B 12 und Folsäure waren zu niedrig. Nach einer Spritzenkur war zwar immer für eine gewisse Zeit Ruhe, irgendwann war der DF wieder da. Die Kur wurde zweimal gemacht.
Als nach der zweiten Vitamin B 12 Kur wurde der DF blutig. Bei der Gastroskopie wurde im Bereich Magenausgang, Darmeingang blutige Geschwüre gefunden, zudem noch einen Helicobacter pylori.
Lily musste für 4 Wochen Antibiotika nehmen.
Das war vor etwa 3 Jahren.
Im letzten Jahr fing der DF wieder an, zum ersten Mal hat Lily dabei auch an Gewicht verloren. Im Ultraschall konnte man sehen das die Darmwände, die schon seit ein paar Jahre verdickt waren, noch dicker geworden sind.
Da kam dann zur Sprache das aus dem IBD ein Lymphom geworden ist.
Von einer OP, um eine Biopsie machen zu lassen, hatte unsere TÄ abgeraten. Lily ist jetzt 15 Jahre alt.
Sie bekommt seit letzten Oktober eine 3/4 Tablette Prednisolon, der DF ist weg, und sie hat auch wieder zugenommen, das Gewicht bleibt auch stabil.
Nur fressen tut sie immer noch nicht gerne.
 
Das freut mich Poldi, dass es bei euch gut läuft.
So soll es bleiben:)
 
Hallo Moonysan!

Ich habe vor ca 1 1/2, 2 Jahren die Mietz meiner Mutter übernommen.. Da hatte sie schon immer schlimme Durchfälle und hat auch gerne wildgepinkelt.

Der Tierarztbesuch brachte das ungefähre Ergebnis: ein Schatten auf der Bauchspeicheldrüse und verdickte, knotige Darmwände. Ob es IBD ist, ein Tumor oder beides zusammen hätte nur eine Biopsie klären können. Gut, was soll der Schatten auf der Bauchspeicheldrüse sonst sein, aber im Darm...

Wir haben uns dagegen entschieden. Sie war da schon 15/16 und letztendlich hätte es von der Behandlung keine Konsequenz, da meine Mutter und ich uns zusammen gegen Bestrahlung oder Chemo entschieden haben (Die Chemos meiner Mutter wegen Pankreas haben zu der Zeit gereicht...).

Zuerst hat Susi AB, Darmaufbaumittel und Schonkost bekommen, aber die Tierklinik und ich sind recht schnell auf Prednisolon umgestiegen. 2x täglich jeweils 5mg und nachdem der Durchfall besser wurde konnten wir es etwas reduzieren auf 1x täglich 5mg.

Und mit dieser Dosis ist die Maus im Moment stabil. Sie hat keinen Durchfall mehr, hat zugenommen, seit 1 Jahr nicht mehr fremdgepinkelt, ihr Bauch ist wieder weich und nicht mehr steinhart und sie spielt sogar wieder mit ihren um die 17 Jahren

In dem Alter kann es ja leider Gottes trotzdem sehr schnell schlechter werden, aber im Moment ist sie echt gut drauf. Ich bin wirklich glücklich, dass man ihr so unkompliziert helfen konnte. Und ob Tumor oder nicht... Hauptsache es geht ihr gut und sie kann ihre letzten Jahre genießen.
 
Vielen Dank für Eure Nachrichten und toll zu hören, dass es bei Euch auch recht gut läuft - ohne OP und genaue Diagnose!

Vielleicht war mein "Erfahrungsbericht" auch insgeheim von der Hoffung getrieben zu der Entscheidung Zuspruch zu finden - von der ich eigentlich dachte, dass ich zu 100% überzeugt war ;)

Fühle mich sehr willkommen im Forum - nochmals Dank an Euch :)
 
Werbung:
Hallo.

Es ist schön zu lesen, dass sich bei deinem Schatz Besserung zeigt und ihr das Glück habt, die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Da bei mir 2 Miezen betroffen waren, muss ich aber mal fragen, was würdest du jetzt tun, wenn die Therapie nicht anschlägt und es der Miez immer wieder schlechter geht?
Man weiß ja ohne Probe auch nicht, ob etwas Bakterielles mit rein spielt und es besteht die Gefahr, Prednisolongabe verschlimmert das ganze.

Ich war zwischenzeitlich auch verzweifelt und an dem Punkt, zu sagen, nie wieder solch eine OP, für was eigentlich ... Doch im Nachhinein bin ich mir wieder sicher, ich könnte es nicht durchstehen, wenn ich nicht wüsste, was die Miez hat und dass sie die entsprechende Behandlung bekommt. Ausgenommen, sie hat ein entsprechendes Alter, welches ganz klar gegen eine OP spricht.

Ich wünsche euch weiterhin alles Gute!
 
Liebe Moonysan,

Wir haben bei uns genau das selbe Thema. Haben uns auch gegen eine Biopsie entschieden, da das kein kleiner Eingriff gewesen wäre. Hier wäre ein komplettes Stück des Darms entfernt worden zur Probe. Wie geht es denn eurer Katze? Wir geben jetzt auch seit einem halben Jahr eine halbe Prednisolon bei 6,5 Kilo.
 
  • #10
Ich klink mich hier mal kurz ein.
Mein Kater hat ja auch die Diagnose IBD.
Er hat immer wieder weicheren Kot, selten richtig schlimmen Durchfall, aber eben doch immer sehr weich, und teilweise eben auch Blut drin. Ich habe es bisher immer gut in den Griff bekommen indem ich ihm Schonkost gegeben habe, durchaus schon auch für 7-10 Tage (also z.B. Hühnchen mit Karotte gekocht) und dann bin ich dazu übergegangen dass ich dann das normale Futter wieder "eingeschlichen" habe. Der Zustand war dann eine zeitlang stabil, aber nach 2-3 Wochen dann doch wieder Durchfall bzw weicher Kot mit Blut. Wir haben jetzt auch 10 Tage lang Clavaseptin gegeben, dadurch wurde es kurzfristig wieder besser, aber auch hier wieder nach ca. 2 Wochen wieder der weiche Kot/Blut.
Die TÄ hat vorgeschlagen, dass wir einmal Prednisolon 3 Tage probieren. Dass es dadurch vielleicht schon besser würde. Hat leider nicht geholfen.
Als Futter bekommt er das gleiche wie das Mädchen, also VetConcept Pferd. Das Mädel bekommt eine Monoproteinfütterung weil sie vor 2 Jahren möglicherweise ein Futtermittelunverträglichkeit hatte (Katze mit akuter Pankreatitis fLP 4,6)
Getrennt füttern ist gar nicht möglich, da beide Häppchenfresser sind. Die einzige Möglichkeit wäre die beiden zu chippen und chipgesteuerte Futternäpfe einzuführen.
Ich frage mich ob der Kater das Pferd nicht verträgt oder ob es tatsächlich IBD ist. Also an den Darmwänden glaub ich hat man beim Schall schon etwas gesehen, und auch letztes Jahr bei der Koloskopie.

Ich schrecke davor zurück Cortison längerfristig zu geben. Die TÄ sagte dass es passieren kann dass die Katze dann Diabetes bekommt. Und das wäre ja so ziemlich der Supergau. Stimmt das? Falls ja: wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit?
Es gibt eben die Tabletten, aber es gibt glaube ich auch so eine Art Depotspritze? Und hilft das Cortison immer?
 
  • #11
Lily hat ja auch IBD (mit Verdacht auf Lymphom).
Vor vier Jahren kam zum Dauerdurchfall verdautes Blut hinzu. Bei der Gastroskopie wurden im Magen am Darmeingang eine Menge blutiger Geschwüre gefunden, und einen Helicobacter pylori, Lily hat aber zu dem Zeitpunkt nie erbrochen.
Sie hat auch Amoxicillin mit Clavulansäure bekommen, allerdings 4 Wochen lang. Der DF war schnell weg, und der Zustand hat bis Herbst 2019 angealten.
Da kam der DF zurück und auch zum ersten Mal eine Gewichtsabnahme.
Lily hat da Prednisolon bekommen und nach der 2. Gabe war der DF weg.
Ich habe ihr das Predni für 7 Monate gegeben und dann ausgeschlichen.
Die darauffolgende Blutuntersuchung war gut, kein Anzeichen von Diabetes.
Ihre Schwester Nelly hat jetzt für 3,5 Monate Predni bekommen, auch da sind die Blutwerte gut.
Beide Katzen werden in 5 Tagen 17 Jahre alt.
 
  • #12
Lily hat ja auch IBD (mit Verdacht auf Lymphom).
Vor vier Jahren kam zum Dauerdurchfall verdautes Blut hinzu. Bei der Gastroskopie wurden im Magen am Darmeingang eine Menge blutiger Geschwüre gefunden, und einen Helicobacter pylori, Lily hat aber zu dem Zeitpunkt nie erbrochen.
Sie hat auch Amoxicillin mit Clavulansäure bekommen, allerdings 4 Wochen lang. Der DF war schnell weg, und der Zustand hat bis Herbst 2019 angealten.
Da kam der DF zurück und auch zum ersten Mal eine Gewichtsabnahme.
Lily hat da Prednisolon bekommen und nach der 2. Gabe war der DF weg.
Ich habe ihr das Predni für 7 Monate gegeben und dann ausgeschlichen.
Die darauffolgende Blutuntersuchung war gut, kein Anzeichen von Diabetes.
Ihre Schwester Nelly hat jetzt für 3,5 Monate Predni bekommen, auch da sind die Blutwerte gut.
Beide Katzen werden in 5 Tagen 17 Jahre alt.
Meine Sorge ist halt nur sehr gross, dass sich dann eine Diabetes entwickelt. Ich kenne das gar nicht, also ich hab da bei Menschen noch nichts davon gehört. Ich kannte mal eine Neurodermitikerin die das immer wieder genommen hat. Die hat mir davon nix erzählt.
Oder ist das nur bei Katzen?
Weil Diabetes wäre für mich echt der Horror, so mit Job und auch Urlaub fahren. Das muss ja von der täglichen Behandlung her total schlimm sein?
Also Du hast bzw. hattest keine Angst dass sich eine Diabetes entwickelt?
Vielleicht sollte ich es ihm auch mal paar Monate geben?
Verdacht auf Lymphom steht da wohl immer im Raum, bzw dass es ein Lymphom werden kann?
 
  • #13
Ja leider. Aus einer IBD kann sich auch ein Lymphom entwickeln.
Beim letzten Schall Anfang März sah Magen und Darm unauffällig aus, der Lymphknoten war wieder abgeschwollen, daher gehe ich erstmal nicht mehr von einem Lymphom aus.
Wir haben keine Biopsie machen lassen.
Sorgen habe ich mir auch gemacht.
Manchmal hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
 
  • #14
Ja leider. Aus einer IBD kann sich auch ein Lymphom entwickeln.
Beim letzten Schall Anfang März sah Magen und Darm unauffällig aus, der Lymphknoten war wieder abgeschwollen, daher gehe ich erstmal nicht mehr von einem Lymphom aus.
Wir haben keine Biopsie machen lassen.
Sorgen habe ich mir auch gemacht.
Manchmal hat man nur die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Ich werde jetzt nachher mal beim TA Predinisolon holen.
Ich muss es ja vielleicht nicht gleich so lange geben.
Woher wusstest Du denn dass Du es bei der einen Katzen 7 und der anderen 4,5 Monate gibst? Da man es ja ausschleichen muss? Macht man das an der Beschaffenheit des Kotes fest? Also ob der fest ist und kein Blut drin?
 
Werbung:
  • #15
Bei Lily (IBD) haben sich die 7 Monate mit Ausschleichen halt ergeben. Es stand eine Zahn-OP an, vorher gab es ein geriatrisches Profil und einen Bauchschall. Weil der Darm-Lymphknoten abgeschwollen war, wurde das Predni vor der OP ausgeschlichen.
Der Durchfall war nach den ersten Tabletten verschwunden.
Nelly hat das Prednisolon aus einem anderen Grund bekommen, Juckreizschübe.
 
  • #16
Ich werde jetzt nachher mal beim TA Predinisolon holen.
Ich muss es ja vielleicht nicht gleich so lange geben.
Woher wusstest Du denn dass Du es bei der einen Katzen 7 und der anderen 4,5 Monate gibst? Da man es ja ausschleichen muss? Macht man das an der Beschaffenheit des Kotes fest? Also ob der fest ist und kein Blut drin?
Also. Ich sag's mal ganz klar: hoch einsteigen, langsam runter reduzieren. In anderen Worten: Bitte versuch nicht, die Gabe so kurz wie möglich zu halten, was muss, das muss.

Das Diabetesrisiko ist überschaubar, besonders, wenn man Cortison Abends gibt, da dann der körpereigene Cortisolspiegel bei Katzen am höchsten ist. Was man nicht machen sollte, weil hohes Diabetesrisiko, ist Cortison per Injektion als Depot zu geben. Bei täglicher abendlicher Gabe sind das ganz andere Relationen.

Wir geben Predni seit nunmehr ca. 1,5 Jahren. Mit einer Unterbrechung wegen unklarer Diagnose und TA-Wechsel. Angefangen bei 7,5mg. Grundsätzlich sollte man hoch einsteigen, um die Entzündung raus zu bekommen. Das schafft man nicht mit 0,25mg/Kilo, das ist schon nur noch ne Erhaltungsdosis. Wenn's gut läuft.
Einsteigen sollte man mit 1-2mg/Kilo Körpergewicht. Dann per US den Darm auf Entzündungszeichen kontrollieren. Sind keine da, kann ganz langsam reduziert werden. Wir reden von einer Größenordnung im Bereich 1,25mg weniger alle drei Monate. Und immer nur, wenn der Darm Ruhe gibt. Das kann also dauern. Aber es ist besser als ein chronisch entzündeter Darm, denn ja, der kann in ein Lymphom münden.

Und Predni muss immer ausgeschlichen werden. Also bitte nicht spontan absetzen!

Edit: Es gab nie ein Ausschlussdiät?
 
  • #17
Also. Ich sag's mal ganz klar: hoch einsteigen, langsam runter reduzieren. In anderen Worten: Bitte versuch nicht, die Gabe so kurz wie möglich zu halten, was muss, das muss.

Das Diabetesrisiko ist überschaubar, besonders, wenn man Cortison Abends gibt, da dann der körpereigene Cortisolspiegel bei Katzen am höchsten ist. Was man nicht machen sollte, weil hohes Diabetesrisiko, ist Cortison per Injektion als Depot zu geben. Bei täglicher abendlicher Gabe sind das ganz andere Relationen.

Wir geben Predni seit nunmehr ca. 1,5 Jahren. Mit einer Unterbrechung wegen unklarer Diagnose und TA-Wechsel. Angefangen bei 7,5mg. Grundsätzlich sollte man hoch einsteigen, um die Entzündung raus zu bekommen. Das schafft man nicht mit 0,25mg/Kilo, das ist schon nur noch ne Erhaltungsdosis. Wenn's gut läuft.
Einsteigen sollte man mit 1-2mg/Kilo Körpergewicht. Dann per US den Darm auf Entzündungszeichen kontrollieren. Sind keine da, kann ganz langsam reduziert werden. Wir reden von einer Größenordnung im Bereich 1,25mg weniger alle drei Monate. Und immer nur, wenn der Darm Ruhe gibt. Das kann also dauern. Aber es ist besser als ein chronisch entzündeter Darm, denn ja, der kann in ein Lymphom münden.

Und Predni muss immer ausgeschlichen werden. Also bitte nicht spontan absetzen!

Edit: Es gab nie ein Ausschlussdiät?

Beim Katerchen? Meinst Du wegen Vet-Concept Pferd? Nein. Also er hat halt vorher alles gut vertragen was ich bis Mai 2020 beiden verfüttert habe. Huhn, Rind, Lamm, Pute, Ente whatever.
Aber die IDB wurde mit Ultraschall vorher und Koloskopie ziemlich sicher diagnostiziert. Da war er letztes Jahr in der Tierklinik und die haben eine Darmspiegelung gemacht. Die Diagnose stand vorher schon nach 2x Ultraschall im Raum und wurde durch die Spiegelung gesichert.

Jegliche Ausschlußdiät ist bei mir sehr schwierig. Ich bin Vollzeit berufstätig, und meine Katzen sind leider Häppchenfresser. Ich kann nichts stehen lassen weil ich beim Mädel wiederum nicht das Risiko eingehen möchte dass sie wieder so einen Schub wie in 2020 bekommt. Verdacht ist Allergie/Unverträglichkeit Huhn. Ich möchte jetzt auch nicht die restlichen noch verfügbaren Proteine verheizen, weil wenn das Mädel irgendwann Pferd nicht mehr verträgt dann bleibt nicht mehr viel (sie hatten beide schon fast alle Proteinsorten durch)
Und da sie Häppchenfresser sind heisst das dass ich die Schüsseln wegnehmen muss wenn ich in die Arbeit gehe. Dann würden sie dauerhaft zu wenig fressen.
Ich hatte beim TA gefragt ob es denn theoretisch sein kann dass er das Pferd nicht verträgt. Er bekommt es seit Herbst 2020. Ich habe am Anfang nur dem Mädel Pferd gefüttert und erst im Herbst beiden. Die TÄ meint dass es unwahrscheinlich ist dass er nach so kurzer Zeit schon eine Allergie/Unverträglichkeit entwickelt. Weil die IBD hat er schon seit Herbst 2021.

Das steht im Befund der TK:

Chronisch
lymphoplasmazelluläre geringe bis moderate Gastroenteritis/IBD. .
KOMMENTAR
Es handelt sich um eine milde bis moderate Entzündung in allen untersuchten Bioptaten, am stärksten im Bereich des Colons. Primär kommt eine chronische Gastroenteritis/Inflammatory Bowl disease in Betracht. Überzeugende Hinweise für die Entwicklung
eines malignen Tumors, insbesondere eines
frühen intestinalen Lymphoms, ergeben sich nicht. Zu berücksichtigen bleibt jedoch, dass ein Kontinuum von einer IBD zu einem gastrointestinalen Lymphom möglich ist. Die Differenzierung einer IBD und eines Enteropathie- assoziierten T-Zell-Lymphoms kann insbesondere bei Katzen extrem schwierig sein, insbesondere auch weil beide Erkrankungen vornehmlich bei mittelalten oder alten Katzen auftreten.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #18
Ich wüsste nicht, wie die TK eine IBD von einer Futterunverträglichkeit unterscheiden will, die machen nämlich mW das selbe Bild.

Ergo geht's ohne AD nicht. Wäre saudumm, an einer IBD herumzubehandeln (also Predni zu geben), wenn man am Ende nur eine Proteinquelle hätte streichen müssen. Zusätzlich gehen IBD und Unverträglichkeit gerne miteinander einher, es muss also so oder so rausgefunden werden, was er verträgt und was nicht.

Und ja, dann geht's nur über Chip-Automaten. Läuft hier auch so.
 
  • Like
Reaktionen: Poldi
  • #19
Ich wüsste nicht, wie die TK eine IBD von einer Futterunverträglichkeit unterscheiden will, die machen nämlich mW das selbe Bild.

Ergo geht's ohne AD nicht. Wäre saudumm, an einer IBD herumzubehandeln (also Predni zu geben), wenn man am Ende nur eine Proteinquelle hätte streichen müssen. Zusätzlich gehen IBD und Unverträglichkeit gerne miteinander einher, es muss also so oder so rausgefunden werden, was er verträgt und was nicht.

Und ja, dann geht's nur über Chip-Automaten. Läuft hier auch so.
Die TÄ meinte aber es kann keine Futterunverträglichkeit sein nach so kurzer Zeit (1 Jahr)?
Mir wäre es auch lieber wenn es nur eine Unverträglichkeit ist und das mit einer anderen Proteinquelle zu beheben ist. Allerdings ist das natürlich schwierig, auch mit Futterautomat.
Es kann sein dass die die Automaten nicht anrühren. Und dann hat man auch wieder die mistigen Plastikschalen.
Das Mädel drängelt sich auch immer dazu wenn der Kater frisst, und wenn sie das Gefühl hat dass er was besseres in seinem Napf hat, schwuppst, frisst sie aus seinem Napf.
Was ist wenn die Katzen nah beieinander stehen? Also bis zu welcher Distanz geht der Napf mit dem Chip auf?

Ich habe zum Testen mal Hermetia von VetConcept bestellt, das ist heute gekommen.
Soll ich das mal ausprobieren bei ihm?
Cat Sana Hermetia für die Katze von Vet-Concept ►

Das blöde ist nur dass er auf jedes andere Futter auch Durchfall bekommen hat, also auch auf Futtersorten, die er vorher gegessen hat. Man sagt zwar mal soll es langsam "einschleichen", aber 2020 bei dem Mädchen, da hab ich ihr auch von einen Tag auf den anderen Pferd gegeben, von wegen "hopp oder top" (war aber auch ein anderer Verlauf), und sie hat keinen Durchfall durch die aprupte Umstellung bekommen.

Er hat übrigens auch einen Juckreiz, also so Attacken, da beisst er sich so nach hinten. Hab leider kein Video davon, und auch kein vergleichbares im Netz gefunden. Das würde für Allergie/Unverträglichkeit sprechen. Allerdings hatte er das schon länger vor dem Pferd. Mit dem Pferd hatte ich zuerst das Gefühl dass es besser geworden ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #20
Die TÄ meinte aber es kann keine Futterunverträglichkeit sein nach so kurzer Zeit (1 Jahr)?
Quatsch. Unverträglichkeit kann sich immer entwickeln.
Es kann sein dass die die Automaten nicht anrühren. Und dann hat man auch wieder die mistigen Plastikschalen.
Das Mädel drängelt sich auch immer dazu wenn der Kater frisst, und wenn sie das Gefühl hat dass er was besseres in seinem Napf hat, schwuppst, frisst sie aus seinem Napf.
Was ist wenn die Katzen nah beieinander stehen? Also bis zu welcher Distanz geht der Napf mit dem Chip auf?
Da gibt's Lösungen für.
Wir betreiben unsere Automaten mit:
- passgenauen Keramikschalen (z.B. von Keramik im Hof)
- eingestelltem Eindringlingsmodus (dann geht die Klappe zu, wenn ne unbekannte Katze sich nähert)
- der schnellsten Schließeinstellung

- zusätzlich gäbe es noch Hauben, die seitlich und hinten abdecken, damit da kein Futterräuber eine Chance hat

Was die Akzeptanz angeht: Die Dinger haben einen Trainingsmodus, bei dem die Klappenbewegung schrittweise erweitert werden kann. Man fängt also mit offenstehender Klappe an, die bei Annäherung des Tieres nur leicht zuckt. Und dann immer weiter. Sogar unser super nervöser, unsicherer Toby hat's so geschafft, das Ding zu akzeptieren.
Ich habe zum Testen mal Hermetia von VetConcept bestellt, das ist heute gekommen.
Soll ich das mal ausprobieren bei ihm?
Cat Sana Hermetia für die Katze von Vet-Concept ►
Öhm. Nein. Trockenfutter dreimal nicht, zum einen, weil sowieso ungesund, zum anderen, weil es nen Haufen Zusatz- und Hilfsstoffe enthält, auf die auch reagiert werden kann. Und schwerer verdaulich ist es auch noch, dass das bei Verdauungsproblemen untoll ist, liegt auf der Hand. Dazu entzieht es Flüssigkeit, kann also ne Duechfallproblematik auch verschleiern (weil weniger Flüssigkeit im Futter - Kot trockener)

AD im Idealfall mit reinem Fleisch. Wird das nicht akzeptiert, mit Reinfleischdosen oder zumindest so zusatzfreiem Futter wie nur möglich. Hier werden z.B. Bindemittel nicht vertragen. Machst du ne AD mit Bindemittelhaltungen Futter, kann es also sein, dass du keinen Effekt siehst weil... Ja. Binder. Und dabei liegt's dann gar nicht am Protein. Das ist dann auch mehr als doof.
 
  • Like
Reaktionen: Poldi

Ähnliche Themen

Poldi
4 5 6
Antworten
110
Aufrufe
8K
Minki2004
Minki2004
M
Antworten
11
Aufrufe
809
Boltzi
B
K
Antworten
4
Aufrufe
2K
Poldi
Poldi
Iluvatar
Antworten
16
Aufrufe
1K
Claudia.S
Claudia.S
MiloUndNala
Antworten
110
Aufrufe
9K
MiloUndNala
MiloUndNala

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben