Entscheidung: Chemotherapie oder palliative Cortisontherapie (sehr lang + Röntgenb.)

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
DanMich

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Hallo zusammen,

nun war ich so lange hier nicht mehr aktiv - und muss mich mit sehr traurigen Nachrichten zurückmelden. Im Februar 2009 haben wir die damals 12 und 13-jährigen Fritz und Willy hier im Forum gefunden und zu uns nach Hause geholt - dürfte wohl eine der schönsten Entscheidungen gewesen sein :) (Nachzulesen hier: klick)

Den beiden ging es immer richtig gut, okay, die Zähne sind teilweise gezogen worden und Fritze hatte auch mal Durchfall, aber ansonsten war alles tutti. Anfang des Jahres hatte Willy noch eine Zahnentfernung, aber auch bei ihm war ansonsten alles gut. Ein stattlicher 6kg-Kater mit Kastraten-Wohlstandsplautze, der die neue "Freiheit" auf großer, eingenetzter Terrasse bis heute liebt. Allerdings fing Willy vor guten 5-6 Wochen an, nach Leckerchengabe zu erbrechen. Kurz zur Info: Die beiden sind reine Nassfutterfresser, Trockenfutter gibt es nur als Leckerchen, und dann nur gutes Zeug; Acana, Orjien, usw. Die erste Vorstellung bei unserer Haustierärztin und einem ersten Röntgenbild ergab eine Infektion einer Schleimhaut in der Magen-Leber-Bauchspeicheldrüsen-Gegend und er bekam Antibiotika. Zu diesem Zeitpunkt war die einzige Auffälligkeit wirklich, dass er erbrochen hat, sonst nix. Appetit gut, er war bzw. ist aufmerksam, gesellig, setzt normal Kot und Urin ab. Gut, kurze Zeit später bemerkten wir Gewichtsverlust und stellten ihn wieder der TA vor. Das Blutbild (s. Anhang) ergab erstmal keine größeren bzw. krass besorgniserregenden Befunde, ein paar erhöhte Werte die aber gut zu der Röntgenaufnahme und der Infektion passten.

In dieser Woche haben wir uns entschieden nochmal mit Willy zum TA zu gehen, weil der Gewichtsverlust immer massiver wurde, auch wenn sonst alle anderen Faktoren weiterhin normal blieben. Das Erbrechen hat sich durch die Leckerchen-Diät soweit auch erübrigt, er ist immer noch aktiv, hat Appetit, etc. Gestern also sind wir mit Willy wieder zu unserer Haus-TA, mit dem blöden Gefühl, dass das alles sehr nach Krebs aussieht. Sie hat ihn dann nochmal abgetastet und wenig optimistisch geschaut, er hatte weitere 700 Gramm abgenommen und sie konnte nicht mehr ertasten, was genau Leber und was Magen ist, eine deutliche Verdickung machte dies unmöglich. In ihren Bericht schrieb sie: Verdacht auf Umfangsvermehrung. Sie überwies uns dann in die Tierklinik Nürnberg, wo ich heute aufschlug um Ultraschallbilder anfertigen zu lassen. Der Doc vor Ort hat Willy dann nochmal sehr lang und gründlich abgetastet, Schleimhäute untersucht und war auch wenig optimistisch. Ultraschallbilder und ein neues Röntgenbild (dieses Mal mit Fokus auf Lunge statt Bauchraum) ergab die folgende, vorläufige, Diagnose: Tumor im Darm, unzählige Metastasen in der Lunge und auch in anderen Organen. (s. Röntgen- und Ultraschallbild im Anhang) Es geht kaum niederschmetternder. Natürlich konnte der Doc nur eine 99,9-%ige Wahrscheinlichkeit aussprechen, es könnte ja theoretisch auch eine massive Entzündung mit Verdickungen und... blabla, naja, man kennt das ja. Ich verlasse mich jetzt nicht auf die 0,01% und gehe für den Moment vom Schlimmsten aus.

Was mich laut Doc zu zwei Optionen bringt, die ich im Betreff angesprochen habe. Er hat Willy heute nochmal wegen wahrscheinlicher Entzündung noch einmal ein Langzeitantibiotikum verabreicht und mir unzählige Cortisontabletten und Novalgintropfen mitgegeben. Das beschreibt dann auch ganz gut die 1. Option. Eine "Cortison-Therapie" zur Eindämmung der Schmerzen, Metastasen, Entzündungen, das ganze Spektrum eben, bin kein Arzt und es ist möglich, dass ich jetzt nicht jedes therapeutische Detail exakt behalten habe. Novalgin dann gegen die Schmerzen. Das wäre der palliative, nicht zwingend lebensverlängernde Weg. Option 2 wäre nun eine Biopsie (nicht wirklich, ich meine ein Wort mit -tomie am Ende, fällt mir grad nicht ein :oops: ), also der Bauch vom Willy wird aufgemacht und die Geschwüre werden angeschaut, untersucht und dann kann entschieden werden, ob die Art von Krebs überhaupt therapierbar ist, also ob sie auf eine Chemotherapie ansprechen würden.

Das ist so der Stand der Dinge, ein sehr trauriger Tag. Ich werde an dieses Posting noch das Blutbild von vor 4 Wochen und die aktuellen Röntgenbilder anhängen. Vielleicht hat ja jemand von Euch einen Rat, eigene Erfahrungen mit ähnlichen Fällen oder sonst irgendwas hinzuzufügen - ich würde mich sehr, sehr, sehr freuen! Wir werden am Montag nochmal zu unserer Haus-TA gehen und ihre Meinung einholen, aber ich würde mir gerne selbst schon einmal Gedanken machen, ob wir dem Willy eine Chemotherapie zumuten wollen bzw. sollen.

Viele Grüße,
Daniela
 

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mensch, da habe ich mich gerade noch gefreut den vertrauten nick endlich mal wieder hier zu lesen und dann solch schlimme nachrichten.

vorab: ich hab null ahnung und kann nix, ausser euch ganz doll die daumen zu drücken, aber ich weiss, ihr werdet für ihn das richtige tun.
 
Hey,
ja, ich wollte mich schon so lang mit Bildern von den Zuckerstücken zurückmelden, aber zwischenzeitlich hab ich das Studium endlich fertig gemacht, Urlaub, und zack, war ein Jahr um :) Und jetzt das...

Hoffentlich hat hier jemand einen guten Tipp, Hinweis, Idee, was auch immer.
Puh :(
 
wennd er KRebs erstmal metastasiert, sollte man einem vergleichsweise alten Tier meines Erachtens nach keine Chemo udn auch keinen umfangreichen chirurgischen Eingriff zumuten, sondern ihm die Möglichkeit geben, die Zeit,die ihm noch bleibt so intensiv wie möglich zu geniessen und wenn der Zeitpunktgekomme ist, zu dem ein schmerzfreies /-armes würdiges Leben nicht mehr möglich ist, in Würde gehen lassen.

ICH würde paliativ behandeln (lassen) und ggf zusätulich Metacam geben, wenn's notwendig wird.

Vor den Spätfolgen dieser Therapie brauchst du bei Willy keine Angst haben... Die Wahrscheinlichkeit,dass er sie erlebt wäre auch ohne die Grunderkrankung vergleichsweise gering
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Daniela,

erstmal tut es mir leid, dass du so eine niederschmetternde Diagnose bekommen hast.:(

Gerade vor ein paar Wochen habe ich mich mit dem Verdacht auf Tumor beschäftig, Röntgenbilder im I-Net recherchiert.

Ich bin kein Arzt, Röntgenbilder zu interpretieren ist verdammt schwer... bei Katzen z.B. stellen sich Tumore anders dar als bei einem Hund oder beim Mensch.
Aber nachdem was ich auf den Röntgenbildern erkennen konnte, würde ich auch dem Verdacht des TA zustimmen.

Zur genaueren Abklärung und Gewissheit bliebe noch die Möglichkeit von einem CT ( hier ist zum Beispiel die TK Hofheim die Klinik bezüglich Onkologie schlechthin).

Die Frage ist was folgt als Konsequenz?

Chemotherapie ist eine Möglichkeit; aber nachdem was ich dazu gelesen habe wirkt diese allenfalls ( kommt ganz auf die allgemeinen Umstände an) lebensverlängernd.
Wenn man den Stress für das Tier durch so eine Behandlung im Auge behält, finde ich immer ist es die Frage: wieviel Lebensqualität würde so eine Behandlung bedeuten?

Ich hätte mich dagegen entschieden.

Deshalb wäre ich auch für eine palliative Behandlung... soviel Lebensqualität wie möglich für dein Tier.
 
Hm, das tut mir sehr sehr leid für Willy. Es ist eine sehr schwierige Entscheidung, ich wüßte selbst nicht welche ich fällen würde.
Also, ich würde Willy keinesfalls mehr quälen. Ich würde evtl. noch die hochdosierte Cortisontherapie versuchen, keinesfalls die Chemotherapie.
Ich habe letztens das Krankheitsbild eines jüngeren Katers verfolgt, der hatte einen Tumor in der Wirbelsäule, hat Chemo bekommen und ist dann doch gestorben ohne noch irgendwelche Lebensqualität zu haben.
Ich weiß selber, das man an den Tieren unglaublich hängt und habe ein ähnliches Problem. Mein fast 17-jähriger Kater hat chron. Nierenversagen, dies ist unheilbar. Ich habe mich dazu entschlossen, nichts mehr zu machen.
Er müsste Nierendiätfutter bekommen, frisst er nicht. Er müsste einen Phosphatbinder über das normale Futter bekommen, frisst er nicht. Er wäre also schon verhungert. Die Diagnose ist schon vor 2 Jahren gestellt worden mit schlechter Prognose und er lebt immer noch, aber ihm geht es nicht so gut.
Aber ich werde ihn keinesfalls mehr quälen mit Tierarztbesuchen, mit Stress, mit Angst, mit Infusionen oder anderen Sachen.
Ich arbeite in der Humanmedizin und Willy Blutwerte sind natürlich nicht so gut. Die Entzündungswerte sind hoch und vor allem die Leberwerte. Die Nierenwerte sind erstaunlich gut. Ich denke, er hat auf jeden Fall so eine Art Leberversagen, ob nun durch Metastasen oder sonst wie, ich weiß es nicht.
Es tut mir unendlich leid für Euch, aber er ist ja so umgerechnet schon mindestens 90 Jahre alt. Novalgin ist halt ein Schmerzmittel und gebt ihm das ruhig. Ein Antibiotika wirkt allgemein gegen alle Entzündungen, wird aber über die Leber abgebaut und ob der das so gut tut weiß ich nicht. Operieren lassen in diesem Alter ???? Willy hat doch so ein Glück gehabt, daß er noch so ein schönes Leben hatte bei Euch. Seid für ihn dankbar. Ich sage es Euch ganz ehrlich, ich glaube, es sieht nicht gut aus für ihn.
Verzeiht mir meine offenen Worte, aber ich bin selbst sehr betrübt über meinen Kater und Ihr habt mein tiefstes Mitgefühl, es ist unglaublich schwer.

LG Feli :mad:
 
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Hm...schwierig für Aussenstehende da was zu zu sagen....allerdings würd ich wohl bei so einem eigentlich sicherem Befund (ja, es kann immer was anderes sein, aber leider ist es meistens ja nicht so :() keine Chemo mehr bei einem "älteren" Tier machen.

Lebensqualität...das ist es was zählt.
Unsere Hündin (malignes Lymphom im ES) bekommt im Moment auch nur das, was für sie Lebensqualität bedeutet...(alles was sie fressen mag, Cortison und Schmerzmittel und noch mehr Liebe als eigentlich geht..:pink-heart:)
 
Guten Abend Euch Drei,

Erst einmal vorab: vielen Dank für Eure Worte und Hinweise! Feli, die offenen Worte sind kein Problem, genau das hab ich erhofft. Mir ist in solchen Situationen (und die kenne ich durch 30 Jahre Tierhaltung und viele Jahre im aktiven Tierschutz natürlich viel zu gut), bin ich immer sehr gefasst und rational - die Emotionen, die Trauer und die Angst kann ich ganz gut dosieren und auf Zeiten verlegen, in denen ich für mich bin. Also, Klartext ist sehr erwünscht :)

Zum Inhalt Eurer Postings: Im Grunde sprecht Ihr mir sehr aus der Seele, ich bin auch keine, die darauf steht fast akademisch Tiere durchzutherapieren, sozusagen "auf Teufel komm raus". Klar, ich investiere alles was ich hab, wenn es Licht am Horizont gibt, aber ich sehe lieber, dass Willy noch 2 schöne Monate auf seinem geliebten Ausguck hat, als 2 Jahre mit ständigen TA-Besuchen, Chemo-Infusionen und vielen Einschränkungen. Allein die Vorstellung, dass er wegen des kaputten Immunsystems, erstmal gar nicht mehr nach draußen darf, bricht mir das Herz. Was mich überhaupt noch zweifeln lässt, ist einfach sein immer noch guter Allgemeinzustand, wenn man das so nennen kann. Er ist ja noch so munter und agil, da fragt man sich schon, ob er das nicht doch noch verpacken könnte. Die Vollnarkose bei der Zahn-OP vor ein paar Monaten hat ihn auch so gefühlt Nullkommanull mitgenommen. Aber, wie das so ist, man steckt ja nicht drin in so einem Katzenkörper.
Bea, an die Onkologen in Hofheim hab ich auch schon gedacht, bzw. mich erinnert, Kontakt aufnehmen kostet ja nichts (und tut dem Willy auch erstmal nicht weh) und Meinungen einholen kann ja erstmal auch nicht schaden. Danke nochmal für den Hinweis!

Schön ist das alles nicht... puh.
Gruß,
Daniela
 
  • #10
Als meine Katze vor einigen Jahren inoperabel an Krebs erkrankte war es auch ihr augenscheinlich guter Allgemeinzustand und ihr Lebenswille, der mich davon abhielt, sie - dem Rat (m)eines TA entsprechend- einschläfern zu lassen.
Mein heutiger TA hat mich nach eingehendem Brainstorming mit allen notwendigen Medis für eine palliative Behandlung versorgt, und mir zugesichert,dass er ins Haus kommt,wenn es soweit ist.

Wir waren uns einig,dass meine katze den Zeitpunkt bestimmt, wann es soweit sein sollte. Und genau das hat sie getan...

Dank Cortison und Metacam hatte sie noch 4 tolle Monate, die sie in vollen Zügen (und fast nur mit Lieblings -Bäh-futter) genossen hat, bis sie deutlich gezeigt hat,dass Metacam ihr nicht mehr hilft und es jetzt Zeit war, sie gehen zu lassen.

Gib Willy diese Möglichkeit...
Was habt ihr beide davon,wenn er sich jetzt ein halbes Jahr mit Chemo quält um dann eventuell 1 oder 2 Jahre länger zu leben? (oder eben nicht, falls die Chemo nciht anschlägt)

Katzen leben im hier und jetzt
Glaubst du nicht, er würde es vorziehen, noch 2 , 3 oder 4 Monate auf seinem Ausguck zu sitzen und dann, wenn eine akzeptable Lebensqualität nicht mehr zu erreichen ist, friedlich über die Regenbogenbrücke zu gehen?
 
  • #11
Doch, natürlich denke ich das - das ist ja auch genau meine Maxime. :)

Ich bin ja auch in der Lage zu unterscheiden zwischen "Was haben wir davon?" - und "Was hat Willy davon?" - wie gesagt, ich bin da recht rational und sehe da schon die Würde des Tieres vor meinem ganz egoistischen Wunsch, den Willy auch in 45 Jahren noch morgens an meinem Bett quäken zu hören.

Diese Rationalität bedingt aber auch, dass ich wenigstens alle Optionen beleuchten bzw. mit Leuten wie Euch besprechen möchte. :)
 
  • #12
Das ist eine unschöne Diagnose und eine schwere Entscheidung.

Bei meiner Katze ist es ähnlich.

Tumor im Unterbauch, auf dem Röntgenbild keine Metastasen zu sehen, aber einen ganz leichten Schatten.

Was tun?

Operieren und evtl. feststellen, da er gestreut hat, nix tun und abwarten um ihre jetzige Lebensqualität zu erhalten.

Mach ich es richtig?

Klar darf sie gehen, wenn sie es zeigt, aber momentan ist die OP wohl der richtige Weg.

Ich kann nachempfinden, wie es Dir jetzt geht.
 
  • #13
Es ist wirklich schwierig - und ich habe seit gestern gemerkt, wie sehr sich meine Wahrnehmung und Aufmerksamkeit Willy gegenüber durch die Diagnosestellung verändert hat. Wir werden jetzt das Gespräch mit der Haus-TA abwarten, aber ich gehe davon aus, dass sie auch nichts anderes raten wird. Es wird also auf eine Therapie hinauslaufen, die die verbleibende Lebenszeit deutlich erleichtert.

Ich werde mich am Montag dann nochmal zurückmelden, es hilft ja alles nix.
@hellyo: Wann würde bzw. wird die OP denn für Euch anstehen? Ist das schon konkreter?
 
  • #14
Und mir tut es einfach unglaublich leid für Euch und für Willy. Ich drücke feste die Daumen, dass ihr die richtige Entscheidung treffen könnt.
 
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  • #15
Hallo DanMich,

es tut mir leid, daß diese Diagnosen gestellt würden.

Wirklich "richtig" kann man es meines Erachtens nie machen, weil das Tier nicht sagen kann "Ich will das und dies und das ertrage ich. Aber das will ich nicht!"

Man kann also nur mit den Tierärzten im Gespräch bleiben und sein eigenes Tier gut einschätzen.

Bei dem Befund (Metastasen vorhanden) und dem Alter des Katers würde ich keine Chemo durchführen lassen.

Mein Kater ist 16 Jahre, hat ebenfalls einen Tumor und wir befinden uns in einer ähnlichen Situation.

Tierärzte sind mit endgültigen Diagnosen und Prognosen leider schnell zur Hand. Es kann so eintreten, muß aber nicht, deshalb ist es wichtig, daß Dir jederzeit bewusst ist, daß Du Entscheidungen treffen muß.

Wir haben uns für die palliative Therapie entschieden. Wir versuchen die Schmerzen so gut wie möglich zu behandeln, weiterhin begleitend zu therapieren und vor allem viel Lebensfreude und Lebensqualität zu bereiten.
Dazu gehört auch, daß man seine eigene Trauer zwar zulässt, aber das Tier nicht schon zu Lebzeiten betrauert.

Mein Moritz darf nach Herzenslust fressen, wir verbringen viel Zeit zusammen, er hat viele kleine Sonderrechte bekommen, die er auch täglich gnadenlos einfordert ;) und er genießt seine Zeit sichtlich.


Da ich selbst vor Jahren leichte Chemos bekommen habe, steht für mich fest, daß keins meiner Tiere jemals eine Chemotherapie bekommen wird.



Letztlich ist es immer eine Einzelfallentscheidung, weil jede Erkrankung, jeder Verlauf, jedes Tier individuell ist.



ich wünsche Euch von Herzen das Allerbeste und eine gute gemeinsame Zeit mit möglichst wenig Schmerzen und ganz viel Lebensqualität.
 
  • #16
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure Nachrichten.

Es ist wirklich eine Seuche, dieser Krebs. Definitiv eine der großen Schattenseiten von längeren Lebenszeiten. Das bezieht sich ja nicht nur auf Tiere, auch auf Menschen, manchmal fühlt es sich an, als ob jeder Zweite im Bekannten-, Verwandten-, Freundes- und Tierkreis sich damit herumschlägt :(

Ich habe Willy vorhin die erste Dosis Novalgin gegeben - und er hat gespeichelt wie verrückt. Okay, das war absehbar und auch so prognostiziert, allerdings hat er sich dazu übergeben und speichelt nun seit 20 Minuten. Ich möchte wetten, dass höchstens 1% von dem Mittel noch in seinem Körper sind. Habe dann nochmal die Tierklinik angerufen, dort sagte man mir, dass sich das tatsächlich zu extrem anhört und Willy wohl eine der Katzen sind, die Novalgin nicht nur mit speicheln begegnen, sondern mit der unwirksam machenden Methode des zu starken speichelns und übergebens. Habe dann verabredet, dass ich heute abend noch Metacam hole. Das ist natürlich auch keine Lösung, FALLS die Cortisontherapie unsere 1. Wahl bleibt, denn zusammen führt das wohl oft zu Blutungen und anderen Problemen im Magen. Ach scheis.se, echt :(

Cortison haben wir bisher noch nicht gegeben, wollten ja das Gespräch am Montag abwarten... ich hatte so gehofft, dass er das Novalgin einigermaßen verpacken kann :( Nun scheint es so, als ob das alles noch ein bißchen komplizierter als eh schon wird.
 
  • #17
Kannst du ihn vielleicht selber spritzen? Dann gine das mit dem Novalgin vielleicht etwas besser.
 
  • #18
Peikko, das habe ich auch schon überlegt und traue es mir eigentlich auch zu - ich werde nachher die TA in der Klinik mal fragen!
 
  • #19
Sollte eigentlich intravenös gespritzt werden, da bei subkutaner Injektion Gewebeirritationen auftreten können. Haben wir allerdings schon öfter mal gemacht (geht manchmal nicht anders), gab bisher nie Probleme.
Novalgin wirkt stärker, aber auch kürzer als Metacam, ausserdem ist es zur Bekämpfung viszeraler (also Organ-) Schmerzen besser geeignet. Evtl. Wäre auch Tramadol was.
 
  • #20
Ich weiss nur einfach nicht, was wir machen sollen, wenn es bei Cortisontherapie bleibt - und davon gehe ich ja auch nach Euren Hinweisen und Erfahrungen, die meine Gedanken ja komplett untermauern, aus. Was ist, wenn er auch weiterhin Novalgin komplett innerhalb von Sekunden rauswürgt, -speichelt, -schäumt? Metacam und Cortison scheinen ja eine üble Mixtur zu sein. Vielleicht müssen wir dann nochmal wegen Tramadol nachhaken.
 

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