Einsamer Freigänger

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Schwerelos

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Hallo

Kurze Info vorweg:
Da meine Eltern grad im Urlaub sind, geh ich jeden Abend bei deren Haus vorbei und kümmere mich um den kleinen Paul.

Notgedrungen lasse ich ihn über Nacht und den nächsten Tag über im Haus, mit ausreichend Futter und Wasser.. und es scheint ihn nicht sehr zu stören, er hat sich schon gleich am zweiten Tag damit arrangiert. Wenn ich von der Arbeit komme, lasse ich ihn raus, da streunert er dann zwei Stunden lang durch die Gegend und kommt dann von selbst wieder rein.

Das Problem, das schon von Anfang an besteht, ist, dass er mich bzw meine Eltern angreift. Auch wenn er bei denren Anwesenheit den ganzen Tag oder die ganze Nacht draußen sein kann. Wenn er drin ist, kommt das eigentlich täglich vor, dass er einem an den Arm springt, reinbeißt und dagegen trampelt.. und ich bin der festen Überzeugung, dass es einfach daran liegt, weil er keinen gleichaltrigen Prügelkumpel hat.

Heute war ich schon kurz davor, ihn in den Transporter zu stecken und mit zu mir zu nehmen.. wenn ich zufällig selbst ein paar Tage frei hätte und ein Auge drauf halten könnte, hätte ich es wirklich gemacht.

Meine Eltern von einer Zweitkatze zu überzeugen ist schwierig. Ich hab's schon tausendmal gesagt, dass er einen Spiel- und Raufkumpel braucht und sich die Angriffe dann mit ziemlicher Sicherheit von selbst erledigen - aber die sagen dann nur, dass es draußen ja genug Katzen gibt.

Bis der Paul eingezogen war, hatte ich das mit der Einzelhaltung bei Freigängern auch nicht sooo eng gesehen.. der alte Bärli meiner Eltern war auch allein, aber der war auch ganz anders. Er war ruhiger, eigentlich immer draußen, kam oft nur zum Fressen und für paar Streicheleinheiten rein, hatte draußen seine Katzenfreundin usw. Der Paul ist irgendwie genau das Gegenteil.

Ich werde auf jeden Fall nochmal ein ernstes Wort mit meinen Eltern reden. Entweder holen die ihm einen Raufkumpel oder ich nehm ihn wirklich mit.. auch wenn's bei mir keinen Freigang gibt, glaube ich, dass es ihm trotzdem besser gehen würde - vorausgesetzt natürlich, dass er mit meinen beiden klar kommt.

Im Boomer hätte er einen zum Prügeln und sich gegenseitig jagen und der Tiger hätte dann auch mal ein wenig Ruhe. Außerdem gibt's bei mir besseres Futter und ein Katzenmaul mehr krieg ich auch noch gestopft. Allerdings wird der Boomer im August schon 6 und ist 2-3, vielleicht sogar 4 Jahre älter als der Paul, ganz genau weiß ich es gerade nicht.

Aber als Freigänger in der Wohnung.. will ich ihm eigentlich nicht antun, ich weiß nur nicht, wie ich ihm sonst helfen soll. Meine Eltern sind da echt engstirnig, obwohl die mehr als genug Geld und Platz für ne Zweitkatze hätten.. hab sogar schon überlegt, einfach ne zweite Katze zu holen und meine Eltern vor vollendete Tatsachen zu stellen, aber der Schuss kann ja auch böse nach hinten losgehen und das dann auf Kosten der zweiten Katze. Das will ich natürlich nicht. Ich will ja nur, dass es dem süßen Paul gut geht. Der ist so ein Schnuffelchen.

Sämtliche Tipps und Ideen werden natürlich gerne angenommen und umgesetzt..

LG
 
A

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Das Problem, das schon von Anfang an besteht, ist, dass er mich bzw meine Eltern angreift. Auch wenn er bei denren Anwesenheit den ganzen Tag oder die ganze Nacht draußen sein kann. Wenn er drin ist, kommt das eigentlich täglich vor, dass er einem an den Arm springt, reinbeißt und dagegen trampelt.. und ich bin der festen Überzeugung, dass es einfach daran liegt, weil er keinen gleichaltrigen Prügelkumpel hat.

Ich fürchte, da hast Du Recht. Daran wird es liegen, obwohl man sagen muss, dass es sich dabei auch nicht um regelrechte Angriffe handelt. Er wird ja nicht richtig zubeißen und auch das Strampeln zeigt eigentlich lediglich "kämpferisches Raufverhalten". Ihm würde ein Kumpel sicher gut tun. Es gibt eben auch unterschiedliche Freigänger. Schon allein bei meinen beiden Kater-Brüdern kann man sehen, wie unterschiedlich sie den Freigang gestalten und was wichtig dabei ist und was nicht. Mein Luka schließt z.B. draußen überhaupt keine Freundschaften, weil er nämlich alle anderen Katzen davonjagt. Dennoch braucht er das Zusammenleben mit seinem Bruder hier auch ganz doll. Mit dem wird dann eben gerauft, gespielt, geschmust und geputzt. Du müsstest Deinen Eltern versuchen näher zu bringen, dass sie nun mal jetzt einen anderen Kater haben und diesen nicht mit dem ersten vergleichen dürfen. Auch er ist ein Individuum und nur weil er das gleiche Geschlecht und die gleichen Lebensbedingungen hat, hat er nicht automatisch die gleichen Bedürfnisse. Sie sind es einem Tier, für das sie Verantwortung übernommen haben, schuldig, dass sie schauen, was genau dieses Tier braucht und darauf zu reagieren. Dies muss bei ihnen ankommen - dass sie derzeit seine Bedürfnisse, die er klar signalisiert, ignorieren.

NUR, die Art und Weise dies zu vermitteln...letztendlich kennst Du da Deine Eltern am besten. Da kann man von außen schlecht den ultimativen Rat zu geben. Generell ist es jedoch so, dass Du 110 Jahre alt sein kannst und wirst immer noch das "kleine Kind" sein, auf das Eltern nicht unbedingt hören (müssen). Hat die Natur irgendwann blöderweise mal so eingerichtet. ;)
Daher ist es eigentlich immer gut, wenn Du die Botschaft durch "neutralere" Quellen festigen kannst.
Vielleicht bemühst Du mal hier die Suche, um ähnliche Threads bezüglich Freigängerkatzen zu finden - oder wenn Du ganz mutig sein willst, dann zeig ihnen diesen hier. Es ist ja alles anonym und keiner kann auf Deine Eltern schließen. Also sollten sie es Dir eigentlich auch nicht krumm nehmen. Und wie Du darüber denkst, wissen sie ja eh schon.
 
Ich zerbrech mir schon die ganze Zeit den Kopf, wie ich meine Eltern überzeugen kann, aber so wirklich viel ist mir noch nicht eingefallen. Am liebsten würd ich ihn morgen nach der Arbeit einpacken und bis nächsten Freitag bei mir lassen, bis meine Eltern dann wieder da sind. Er ist ja grad nur allein, weil ich auch nur kurz vorbei komme und dann wieder nach Hause muss.. aber ihn einfach mitzunehmen ist glaub ich auch keine so besonders gute Idee, auch wenn's mich echt in den Fingern juckt.

Ich seh die "Angriffe" als Spielaufforderung und ich denke, meine Eltern wissen das auch irgendwo, dass er nicht einfach "spinnt", sondern nur raufen mag und halt einfach ein kätzischer Raufkumpel fehlt. Keine Ahnung, warum die sich so gegen eine zweite Katze sträuben.. vor allem sind sie ja auch beide berufstätig und wenn er in der Früh nicht raus gehen will, sitzt er auch wieder den ganzen Tag allein im Haus und macht Blödsinn.
 

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