Eingewöhnung im Eiltempo - wie gehts weiter?

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Zwischenstand

Hallo zusammen und wünsche eine ruhige Weihnachtszeit!
Mein Versuch Juno und Paco aneinander zu gewöhnen läuft nun seit etwa 7 Monaten und ich bin (mal wieder) ratlos.

Nach meinem letzten Post sah es ne Weile soweit ganz gut aus. Keine großen Aggressionen, Neugierde auf beiden Seiten und immer weniger Fauchen von Juno. Habe dann beide auch an Arbeitstagen allein in der Wohnung lassen können und nach Feierabend erst mal zwei ruhige Katzen vor gefunden. Juno spielte weniger mit mir, was ich auf simple Umstellung/Umgewöhnung und bessere Beschäftigung über Tag durch Paco geschoben habe.
Leider zog sich Juno dann später im Sommer doch mehr und mehr zurück und Paco fing an sie immer öfter anzustarren. Sobald Juno irgendwie auf Rückzug ging setzte Paco in Jagtsprints hinter ihr her. Er ging ich auch immer öfter hinterher wenn Sie im Klo gescharrt hat. Es gab immer noch keine Raufszenen, i.d. Regel auch nicht wenn er Juno nach kurzer Jagt „gestellt“ hatte.
Trotzdem natürlich nicht gut.

Bin mir immer noch nicht klar ob das eher Dominanzgerangel oder das befürchtete Katze<->Kater-Problem war. Egal, hab versucht gegenzusteuern: Für die Zeit wo ich nicht zu Hause war gab es ne programmierbare Katzenklappe in der Wohnzimmertür (= freigegeben für Juno, gesperrt für Paco). Dadurch konnte Juno ungestört aufs Klo oder sich auch in den oberen Teil der Wohnung zurück ziehen. Wenn ich daheim war hab versucht Paco besser auszulasten und abzurufen/abzulenken wenn er anfing Juno zu fixieren. Hat beides nicht funktioniert. Die Katzenklappe war für Paco die perfekte „Juno-Falle“ = wenn er sie kommen gehört hat, hat er sich schon an der Engstelle „auf Lauer“ gelegt. Und wenn ich die Zimmertüre offen gelassen hab um die Engstelle zu vermeiden, hat Juno vorm Klo im Flur oder beim Treppe rauf/runterlaufen abgepasst.
Es lief gar nicht gut.
 
A

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Also zurück auf Anfang.
Die Gittertür wieder reaktiviert und neu wieder getrennt. Dann noch ne Blasenentzündung der Katze festgestellt und auskuriert. Danach taute Juno endlich wieder auf. Der Kater und ich waren natürlich zunehmend gefrustet, aber Juno wurde langsam wieder selbstsicherer. Hab dann vorsichtig versucht Juno an die andere Seite der Gittertür zu locken. Leckerlies, Umstellung der Futternäpfe Spielzeug. Egal was, keine Chance. Auch nicht mit zusätzlicher Deckung (Karton und großer Spieltunnel). Juno war nicht an die Gittertür zu kriegen.
Um beide vorsichtig in Kontakt zu bringen hab ich also wieder gemeinsame Balkon-Ausflüge gestartet. Das ging, wenn auch mit reichlich Geknurre und Gefauche von Juno Richtung Paco. Juno ging auch auf den Balkon wenn Paco schon draußen war. Gemeinsame Zeit im Wohnzimmer ging dagegen gar nicht, sofort wieder das alte Muster von Flucht bei Juno und fixieren und jagen bei Paco. Hab das also gelassen und beide nur auf dem Balkon zusammen gelassen.

Dann kam vor etwa zwei Wochen mein absoluter Tiefpunkt.
Paco hatte es an mir vorbei ins Wohnzimmer geschafft, Juno war auch da. Sie saß eigentlich ruhig neben der Gästezimmer-Tür, auch als Paco rein kam. Er ging locker ohne fixieren oder zuckenden Schwanz ruhig auf sie zu, wie zur Nasenbegrüßung. Sie blieb ruhig, machte nen langen Hals und schnupperte in seine Richtung. Ich hab keine Drohung gesehen, von keiner Seite, trotzdem hingen in der nächsten Sekunde beide Katzen als fauchendes, kreischendes Knäul zusammen. Beide hatten sich verbissen und waren mit den Hinterpfoten am treten, die Fellbüschel sind geflogen. Auf meinen Aufschrei hin war sofort Schluss, Paco rannte vor mir weg in sein Zimmer und Juno flüchtete auf den Catwalk im Wohnzimmer wo sie noch etwa ne Viertelstunde zitternd und zusammengekauert gehockt hat.

Ich war soweit das Handtuch zu werfen, hab beide nicht mehr zusammen gelassen und angefangen meinen Notfallplan zu starten -> eine Freundin hat einen Freigängerkater und überlegt nen zweiten Kater dazu zu nehmen.
 
Und jetzt kommt die Weihnachtsüberraschung.
Ich bin mit beiden Katzen über die Feiertage in Urlaub in mein Elternhaus gefahren. Beide Katzen waren schon hier, kennen die Wohnung als Urlaubsquartier und auch die Menschen hier. Meine Mutter hatte angeboten, Paco nach dem Urlaub für einige Wochen bei sich zu behalten damit sich die Situation etwas entspannen kann und ich in Ruhe die Alternativen für Paco prüfen kann.
Die Überraschung?
Schon ab dem ersten Tag gab es sichtliche Entspannung zwischen den beiden. Ich hatte damit gerechnet Paco ein eigenes Zimmer einzurichten, hab aber beide Katzen nach Ankunft aber wie immer erst mal die Wohnung erkunden lassen.
Es gab leichtes Gefauche von Juno, aber absolut kein Vergleich zu der Situation bei mir daheim.
Man hat sich beschnuppert und gut war!
Jetzt, gerade mal eine Woche später, laufen Paco und Juno offen in der Wohnung.
Beide haben kein Problem aneinander vorbei zu laufen, z.B. wenn Paco in einer Zimmertür sitzt und Juno vorbei will geht sie einfach neben ihm durch. Einmal ist Paco beim Spielen durch den Flur geprescht und Juno saß ihm im Weg -> er ist einfach drüber gesprungen und weiter gerannt. Juno hat nur kurz gezuckt, ihm verdutzt hinterher geschaut und gut war! Jeder ist in seine Richtung weiter. Beide können in nem Meter Abstand neben dem Weihnachtsbaum liegen. Juno ist direkt nach Paco neben mir auf die Couch gesprungen und beide haben nebeneinander Leckerlies gefressen. Heute Mittag gab es z.B. ein Mittagsschläfchen bei mir im Schlafzimmer und trotz verschiedener Nestchen und Versteckmöglichkeiten haben beide sich Schlafplätze nur nen Meter auseinander ausgesucht.
Juno hat vorhin kurz mit der Katzenangel zu spielen obwohl ich damit gerade Paco bespaßen wollte.
Ich bin natürlich überglücklich, aber ich versteh die Welt nicht mehr.
 
Was ist hier anderes als bei mir zuhause?
- Die Wohnung hier kennen zwar beide, aber ist trotzdem irgendwie „neutraler Boden“.
- Es gibt mehr Platz als bei mir.
- Statt kleinem Balkon gibt es hier eine große Dachterasse, da darf Juno Ausflüge machen.
- Paco (der ist ein zu guter Jäger für die Dachterasse mit Vogelfutter-Stelle…) darf Ausflüge auf den Dachboden machen. Spannend!
- Die „Reizstellen“ die sich bei mir in der Wohnung eingestellt haben (Katzenklappe und Treppe) sind hier nicht da.
- Ich hatte jetzt natürlich Urlaub und war die ganze Zeit dabei.

So schön wie mein kleines Weihnachtswunder ist, wie mach ich denn jetzt nach den Feiertagen weiter damit der Frieden hält?

- Beide Katzen mit zurück zu mir?
- Paco doch erst mal „in Urlaub“ lassen und Juno wieder mit zu mir?
- Beide Katzen für ne Weile hier lassen?

Ich hab nur begrenzte Möglichkeiten meine Wohnung noch weiter für die Katzen umzubauen.
Plan war, noch mehr Catwalks anzubringen und nach einer Möglichkeit zu suchen die schmale Treppe zu entschärfen. Vielleicht ne Katzentreppe in der Wohnung?
Freigang ist Aufgrund der Lage keine Option.

Was meint ihr, hab ich noch ne Chance mit den beiden und wenn ja, wie?

P.S.: Entschuldigt dass das schon wieder so ein Roman geworden ist 🙁.
 
wenn eine katze im "urlaub bleibt", würdest du ganz von vorne anfangen müssen. das würde ich keinesfalls machen.

könnten beide eine weile dort bleiben? das schweißt sie vielleicht zusammen.

es hat meines erachtens auch nur am rande damit zu tun, dass jetzt mehr platz da ist. die beiden kennen die wohnung im grunde genommen nicht, fremde umgebung wird erst einmal vorsichtig sondiert, da hat man bzw. katze keine zeit für zoff miteinander.
 

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