Einblick ins Tierheim

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Rickie

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In dem Wehen-Faden darf ich nicht mehr antworten, zitieren darf ich da auch nicht. Darum kopiere ich jetzt einfach mal Freewolfs Beitrag in einen neuen Faden, damit ich dazu etwas schreiben kann. :)

edit
Das muß ich jetzt mal noch richtig stellen: Der Wehenfaden ist geschlossen, das ist aber mal wieder an mir vorbeigegangen.

Zitat Freewolf aus: (4) Katze scheinbar in Wehen| Seite 4 | Katzen Forum - Das große Katzenforum (katzen-forum.net)

"Ich merke selbst, wie wenig den Leuten eigentlich bewusst ist, was es bedeutet im Tierheim zu arbeiten.
Arbeitsbeginn ist 8 Uhr. Die meisten sind schon um 7 Uhr da, damit die Hunde raus kommen, um ihr Geschäft zu machen.
Ich fange halb 8 Uhr an, ich bin die Katzenmama, helfe aber frühs mit den Hunden. Dann gehts für mich ans Zimmer sauber machen, Medis geben etc. Je nachdem, wieviel Unsinn die Katzen treiben ;) geht es mal schneller, mal langsamer. Um halb 10 Uhr ist eine halbstündige Pause.
Dann gehts weiter. Halb 12 bis 13 Uhr Mittagspause. Dann kommen die Termine, also die Besucher, die angemeldet sind (zwecks Corona und so). Manchmal bin ich mit meiner Arbeit auch noch nicht fertig, weil alle Zimmer belegt sind.

So 80% etwa denken wirklich, dass wir ganz chillig um 13 Uhr erst anfangen, Däumchen drehen und nix tun.

Dann hat man nebenbei noch das Telefon. Manchmal ist es ruhig, manchmal klingelt es alle 5 Minuten. Manchmal eben auch Notfälle/Einsätze, sodass jemand, der gerade freie Kapazitäten hat, losfahren muss. Wohlgemerkt, wir sind chronisch unterbesetzt!
Manchmal Beschlagnahmungen, bei denen es einem die Tränen in die Augen schießt, wenn man die Tiere sieht. Freud und Leid sind hier sehr, sehr nah beieinander!

So, manchmal hab ich dann auch noch Handaufzuchten, die alle zwei Stunden zwischendrin gefüttert werden müssen.

Arbeitsende normal 17 Uhr. Ich arbeite seit 2011 im Tierheim und bin noch NIE pünktlich nach Hause. Meist wird es 18/19 Uhr, dass wir Feierabend machen können.
Und wenn ich Kitten hab, arbeite ich mehrere Wochen 24/7."
Ende Zitat.

Ja, genau so sieht es aus.
Viele Leute denken, die Hauptaufgabe im TH ist es, die Katzen zu beschmusen und mit den Hunden spazieren zu gehen. Und nebenbei immer mal ein Tässchen Kaffee.
Wir haben 4 Katzenstuben für die Katzenkinder, mit Außengehege. Manchmal, wenn ich da rein kam, dachte ich, mich trifft der Schlag, weil alles systematisch eingekackt war. Da möchte man am liebsten wieder rückwärts rausrennen. Und man fragt sich, wie man das jemals wieder hinkriegen soll. Mitunter sind die Katzenfamilien ja recht groß, da sind dann 6 bis 9 Kleine drin.
Dann haben wir noch ein großes Innenzimmer, das sieht manchmal auch schlimm aus. Und Katzenkacke klebt und ist verdammt schwer abzukriegen.
Dann haben wir noch ein 50+ qm Außengehege mit Zimmer, da wohnt eine Pullerkatze, also muß da jeden Tag alles gründlichst gewischt werden.
Wenn man das alles allein geschafft hat, weiß man, was man getan hat. Zum Glück hab ich das nur freiwillig und nur am Wochenende.
Wir fagen früh gegen 7 Uhr bis 7:30 Uhr an.
Unsere TH-Leiterin hat rund um die Uhr Telefonbereitschaft, also 24/365. Das wird nicht bezahlt.

Als ich noch in FL gewohnt habe, war ich in einem Auffangheim.
Gearbeitet hab ich von 5:00 bis 14:00 Uhr, dann nach Hause, umziehen, dann zu OC, zweimal in der Woche. Da hab ich Käfige mit kranken Katzen saubergemacht, also Klos raus, leeren, auswaschen, desinfizieren, Käfig saubermachen, der war meistens eingekackt, desinfizieren, Näpfe waschen und desinfizieren, Klo neu rein, Futter neu rein, Katze versorgen, also Medis geben, Infusionen legen, Verletzungen begutachten, solche Sachen. Oft waren auch Babykatzen dabei, die mußten gewogen und begutachtet werden. Das waren im Schnitt 45 bis 85 Katzen. So viel Leid, so viel Elend. Meistens war ich dann gegen 21 Uhr fertig und war kreuzkrummelahm.
Am Wochenende hab ich das ganze dann von 7 Uhr bis gegen 13 Uhr gemacht.
Knochenjob. Und da begreift man dann auch, daß die Welt nicht noch mehr Katzen und hirnlose Vermehrer braucht.

Einmal im Monat war Kastra-Aktion.
Am Samstag wurden die Räumlichleiten und die OP vorbereitet, damit hatte ich nichts zu tun.
Am Sonntag haben wir um 6 Uhr begonnen. Das waren im Schnitt 350 Katzen, es sollte in jeder Falle eine sein, manche Leute haben aber auch mehrere Katzen in einer Falle gehabt. Die mußten wir dann umtopfen, weil jede Falle und jede Katze eine identische Nummer bekamen.
Manche Katzen wurden eingezogen, die waren krank, Kryptorchiden (wurden, da aufwendig, separat kastriert), zu klein, verletzt, solche Dinge halt.
Die wurden nach Feierabend ins Heim gebracht. Schluß war gegen 22 Uhr. Danach hab ich immer gestaunt, wieviel Muskeln und Knochen ich so hab, weil mir einfach alles wehgetan hat vor Erschöpfung.

Vielleicht guckt KatzeK ja mal hier rein.
Ich antworte nämlich jetzt auf meine Fragen.
In den USA gibt es geschätzt zwischen 70 Mio und 700 Mio Streuner. Im Forum sind Leute aus aller Herren Länder vertreten, von daher bekommt man einen Eindruck, daß das Streunerproblem in sehr vielen Ländern präsent ist.
Weltweit, das ist jetzt meine eigene Schätzung, könnte es zwischen 1 Mrd und 10 Mrd Streuner geben, ich denke, es sind eher über 5 Mrd als unter 5 Mrd.
Die Wahrscheinlichkeit, daß es trotz Kastra-Pflicht und -Aktionen mal keine potenten Katzen meh geben wird, beträgt also gleich NULL.
Dem Problem könnte man beikommen, indem weltweit flächendeckend in allen Ländern Kastra-Aktionen wie in den USA durchgeführt werden (ja, es kommt direkt auch mal was Gutes aus den USA :) ). Fahrbare TA-Stationen gibt es auch.
Die Leute bei den Kastra-Aktionen bei OC arbeiten alle ehrenamtlich, das sind ca 100 bis 120 Leute, vom Professor bis zum ungelernten Helfer. Die TÄ dort verstehen also nach ihrer Ausbildung ihr Handwerk, da sagt keiner, Frühkastra geht nicht, mach ich nicht. Die machen nach der OC-Schule alle sehr wohl Frühkastra.
In D, denke, ich, darf ein TA nicht ehrenamtlich Katzen kastrieren? In der DDR wären solche Aktionen möglich, hat sich damals Subotnik genannt.
Aber ich denke, in der BRD wäre unentgeltliches Streunerkastrieren wohl verboten. Damit wird die ganze Sache schon mal unbezahlbar.

In vielen Ländern gibt es auch viel dringendere Probleme, da gibt es noch nicht mal sauberes Trinkwasser und genug Essen für alle, keine medizinische Versorgung und Schulbildung für alle.
Also das Streunerproblem ist jetzt nicht so sehr dringend, ich will das nicht überbewerten und nicht runterspielen.
Es ist aber schön, daß es Leute gibt, die sich der Streuner annehmen. :)


Edit
So, nun hoffe ich mal, daß ich nicht ganz gesperrt werde, sondern nur im Wehenfaden mundtot bin. Und wenn doch, dann ist das eben so, und fertig. Um den Manfred täte mir das ein wenig leid, da kann man in den Beitragen von 2012 und 2013 auch noch eine Menge von meiner Heimarbeit nachlesen.
 
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Ich finde, man könnte mit diesem Faden eventuell auch Leute vom Tierheim überzeugen, welche annehmen, dass es sich hierbei nur um "beschädigte Ware" handelt und man eben kranke oder gestörte Tiere kriegt. Natürlich gibt es verschiedene Tierheime und nicht alle sind gleich gut, aber ich fände das eine schöne Idee.
 
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Ja, das wäre eine gute Idee.
Im Manfred zeige ich ja oft Katzen vom TH, die sind allesamt wunderschön.
OK, ich habe bewußt 2 blinde Katzen aus dem Heim genommen, aber in der Regel sind die Katzen gesund und auch mental völlig normal. Und die medizinische Versorgung ist allemal besser als die der Katzen aus Vermehrerquelle.

Und ich hoffe, daß Freewolf mir nicht böse ist, daß ich ihren Beitrag hie einfach als Aufhänger kopiert habe.
 
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Vielen Dank für deinen interessanten Post @Rickie und natürlich auch an @Freewolf für den Einblick in ihre Arbeit im Tierheim.

Aus der Erfahrung mit unseren Pflegekitten kann ich bestätigen, dass die Hauptarbeit, die man bei der Aufzucht und Versorgung von Kitten hat, im Putzen besteht. Diese "unschöne" Seite der Arbeit als Pflegestelle sieht man aber natürlich eher selten, weil die meisten verständlicherweise lieber Fotos von niedlichen Kitten als von kotverschmierten Badezimmerwänden sehen (da nehme ich mich nicht aus! 😅). Als wir letztes Jahr kurzzeitig gleich fünf ungefähr 6-7 Wochen alte Kitten in unserem Bad sitzen hatten, die alle unter mehr oder weniger starkem Durchfall litten, war ich jeden Morgen mindestens eine Stunde damit beschäftigt den Raum wieder soweit in Ordnung zu bringen, dass er tatsächlich auch für uns Menschen nutzbar war.
Ich würde daher gerne jedem, der unbedingt einmal Kitten haben möchte, empfehlen erst einmal eine Woche Katzenkot von sämtlichen vorhandenen Oberflächen der Wohnung zu schrubben und sich die Sache dann im Anschluss noch einmal näher zu überlegen.

OT: Ich weiß nicht was da gestern in diesem Thread passiert ist, aber tatsächlich ist der Faden komplett geschlossen. Es kann also niemand mehr posten, nicht nur du Rickie.
 
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Also ich finde ihr lasst euch ganzscön ärgern von dieser Diskussion.
Ihc hatte gestern abend noch das Vergnügen, die Sache durchzulesen und hatte eher den Eindruck, dass es ein sinnloses Gegeneinander war.

Ich finde, man könnte mit diesem Faden eventuell auch Leute vom Tierheim überzeugen, welche annehmen, dass es sich hierbei nur um "beschädigte Ware" handelt und man eben kranke oder gestörte Tiere kriegt. Natürlich gibt es verschiedene Tierheime und nicht alle sind gleich gut, aber ich fände das eine schöne Idee.
Aber in dieser Schilderung kam es für mich eher so rüber, dass es im Tierheim viele Probleme gibt.

Also die Arbeit im Tierheim respektiere ich schon. Wobei ich sagen muss, beeindruckender finde ich tatsächlich das, was die Leute auf Pflegestellen und die Ehrenamtler machen. Die haben die Tiere 24 Stunden zu betreuen oder machen es komplett in ihrer Freizeit. Hatte tatsächlich selber mal überlegt, ob ich das machen soll, zumindest ein Paar Stunden, schiebe es immer wieder vor mir her. :oops:
 
Ach, der Faden ist komplett geschlossen? Das ist mal wieder an mir vorbei gegangen.
Ich hab nämlich Post bekommen, daß ich in meinem Account mit Einschränkungen rechnen kann wegen unangemessener Äußerungen, das war aber schon am Dienstag nachmittag, und da waren meine Äußerungen auch schon gelöscht.

Pflegekitten zu Hause zu haben, stelle ich mir als mordsmäßige Aufgabe vor. Es ist wirklich ein 24/7 Job über Monate.
Und man kann nicht einfach mal einen Tag frei nehmen. Jeder, der so etwas auf sich nimmt, hat meinen größten Respekt.

Was mir noch einfällt, also ich bin relativ ekelresistent. Aber bei Würmern, die oben und unten rauskommen, da erwischt mich jedes Mal ein Brechreiz. Und das gehört zu TH-Arbeit auch dazu, also die Wurmkotze und -Kacke zu bereinigen.
 
Also ich finde ihr lasst euch ganzscön ärgern von dieser Diskussion.
Ihc hatte gestern abend noch das Vergnügen, die Sache durchzulesen und hatte eher den Eindruck, dass es ein sinnloses Gegeneinander war.


Aber in dieser Schilderung kam es für mich eher so rüber, dass es im Tierheim viele Probleme gibt.

Also die Arbeit im Tierheim respektiere ich schon. Wobei ich sagen muss, beeindruckender finde ich tatsächlich das, was die Leute auf Pflegestellen und die Ehrenamtler machen. Die haben die Tiere 24 Stunden zu betreuen oder machen es komplett in ihrer Freizeit. Hatte tatsächlich selber mal überlegt, ob ich das machen soll, zumindest ein Paar Stunden, schiebe es immer wieder vor mir her. :oops:
Das war auch jeden Fall nicht meine Absicht! Habe ja auch eine Tierheimkatze und einen Pflegestellkater und die beiden sind ganz tolle Tierchen :)
 
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Aber in dieser Schilderung kam es für mich eher so rüber, dass es im Tierheim viele Probleme gibt.

Also die Arbeit im Tierheim respektiere ich schon. Wobei ich sagen muss, beeindruckender finde ich tatsächlich das, was die Leute auf Pflegestellen und die Ehrenamtler machen. Die haben die Tiere 24 Stunden zu betreuen oder machen es komplett in ihrer Freizeit. Hatte tatsächlich selber mal überlegt, ob ich das machen soll, zumindest ein Paar Stunden, schiebe es immer wieder vor mir her. :oops:
PS finde ich auch, ist ein harter Job, weil man eben auch ganz allein zurecht kommen muß.
Nur, wenn man noch Vollzeit arbeiten muß, kann man das schlecht machen, und mein Geld mußte ja auch irgend woher kommen. ;)
Als PS muß einfach eine Menge an Voraussetzungen stimmen, wie Zeit, also keine Arbeit außer Haus, Räume und Geld.
Wer das nicht bieten kann und dafür seine Freizeit im TH verbringt, finde ich das nicht weniger löblich (benutzt man ideses Wort überhaupt noch? )

Edit
Was die Freizeit betrifft, also ich bin ja nur Ehrenamtler, aber die Festangestellten im TH verbringen auch einen guten Teil ihrer Freizeit unentgeltlich im TH, wie Freewolf das auch angemerkt hat, pünktlich Feierabend ist eine Luftnummer und oftmals haben die Leute auch noch Pflegetiere zu Hause.
 
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Das war auch jeden Fall nicht meine Absicht! Habe ja auch eine Tierheimkatze und einen Pflegestellkater und die beiden sind ganz tolle Tierchen :)
Keine Sorge ich weiß das. ich habe zwei Pflegestellenkatzen und sie sind ganz tolle Katzen.
Aber wär ich Außenstehender würde ich jetzt vielleicht denken...Ohhr viele Probleme...Pullerkatze...Und so weiter.
Am besten ist, die Leute kommen selber vorbei und gucken, da sieht man ja selber, dass sie nicht gestört sind. :)
 
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  • #10
Was mir noch einfällt, also ich bin relativ ekelresistent. Aber bei Würmern, die oben und unten rauskommen, da erwischt mich jedes Mal ein Brechreiz. Und das gehört zu TH-Arbeit auch dazu, also die Wurmkotze und -Kacke zu bereinigen.

Würmer und auch Flöhe und anderes Krabbelgetier sind zwar wirklich eklig, aber mir tatsächlich tausend mal lieber als Giardien, Kryptosporidien und weitere "unsichtbare" Parasiten. Ich möchte gerne sehen, wogegen ich kämpfe 😅
 
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  • #11
Keine Sorge ich weiß das. ich habe zwei Pflegestellenkatzen und sie sind ganz tolle Katzen.
Aber wär ich Außenstehender würde ich jetzt vielleicht denken...Ohhr viele Probleme...Pullerkatze...Und so weiter.
Am besten ist, die Leute kommen selber vorbei und gucken, da sieht man ja selber, dass sie nicht gestört sind. :)
Was ich ergänzen würde, bei meiner Luna hat das Personal im Tierheim klar kommuniziert, dass es sich hier bei um eine schwierige Katze handelt. Man darf sich also in den meisten Fällen auch darauf verlassen, dass ein Tierheim Probleme mit einzelnen Tieren kommuniziert, da ihnen auch daran gelegen ist, dass ihre Schützlinge dann dort bleiben dürfen und nicht wieder zurück kommen. Und manche Dinge, da ist es ja auch so, das weiss man schlichtweg nicht. Man weiss nicht, ob eine Katze eine Krankheit entwickelt, egal ob vom Tierheim oder von sonst wo.
 
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  • #12
Was ich ergänzen würde, bei meiner Luna hat das Personal im Tierheim klar kommuniziert, dass es sich hier bei um eine schwierige Katze handelt. Man darf sich also in den meisten Fällen auch darauf verlassen, dass ein Tierheim Probleme mit einzelnen Tieren kommuniziert, da ihnen auch daran gelegen ist, dass ihre Schützlinge dann dort bleiben dürfen und nicht wieder zurück kommen. Und manche Dinge, da ist es ja auch so, das weiss man schlichtweg nicht. Man weiss nicht, ob eine Katze eine Krankheit entwickelt, egal ob vom Tierheim oder von sonst wo.

Das stimmt wohl.
Hatte im ersten Tierheim auch ein Päärchen nicht bekommen, weil einer ein Medikament bekommen hatte, gegen das er sich aber immer zur Wehr gesetzt hatte. Ich hatte denne gesagt, dass ich wenig Erfahrung habe und das war dann auch besser so.
Mimi und Simba sind aber tatsächlich perfekt passend für mich gewesen. :LOL:
 
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  • #13
Ach, der Faden ist komplett geschlossen? Das ist mal wieder an mir vorbei gegangen.
Ich hab nämlich Post bekommen, daß ich in meinem Account mit Einschränkungen rechnen kann wegen unangemessener Äußerungen, das war aber schon am Dienstag nachmittag, und da waren meine Äußerungen auch schon gelöscht.

Pflegekitten zu Hause zu haben, stelle ich mir als mordsmäßige Aufgabe vor. Es ist wirklich ein 24/7 Job über Monate.
Und man kann nicht einfach mal einen Tag frei nehmen. Jeder, der so etwas auf sich nimmt, hat meinen größten Respekt.

Was mir noch einfällt, also ich bin relativ ekelresistent. Aber bei Würmern, die oben und unten rauskommen, da erwischt mich jedes Mal ein Brechreiz. Und das gehört zu TH-Arbeit auch dazu, also die Wurmkotze und -Kacke zu bereinigen.
Da K****K bei mir schon lange bei Ingo wohnt, habe ich nur eure Antworten gelesen. Und da waren unangemessene Äußerungen von dir bei? Von dir? 🤔
 
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  • #14
Also die Arbeit im Tierheim respektiere ich schon. Wobei ich sagen muss, beeindruckender finde ich tatsächlich das, was die Leute auf Pflegestellen und die Ehrenamtler machen. Die haben die Tiere 24 Stunden zu betreuen oder machen es komplett in ihrer Freizeit. Hatte tatsächlich selber mal überlegt, ob ich das machen soll, zumindest ein Paar Stunden, schiebe es immer wieder vor mir her. :oops:
Ehm ich arbeite im Tierheim und habe nebenbei auch Kitten Zuhause? Also 24/7. Freizeit? Was ist das?
Soll das nun etwa heißen, nur weil Menschen Vollzeit im Tierheim arbeiten und nebenbei auch 24/7 Tiere betreuen, dass es weniger beeindruckend ist?

(Zum Rest sage ich heute Abend was, nur das stieß mir grad ins Auge)
 
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  • #15
Man kann nichts aber gar nichts gegeneinander aufrechnen.
Ich habe in meiner eigenen Familie immer die Diskussionen wer in seinem Beruf am
meisten leistet. Und jeder ist von sich überzeugt dass der eigene Beruf am meisten fordernd ist und meint
für diese Leistung unterbezahlt zu sein.
Wenn man caritativ tätig ist, sei es für Mensch oder Tier gehört das auf jeden Fall gewürdigt. Das kann man gar nicht genug schätzen.
Ich bin froh dass es Menschen gibt die sich für eine Sache aufopfern die allen zugute kommt.
Ich wäre z.B. in einem Pflegeberuf überfordert, das wäre nicht mein Ding.
Es ist die Diversität die unser Zusammenleben ausmacht. Anders würde es nicht gehen.
Ich lass mir nicht von einem Maurer den Bauch aufschneiden oder von einem Chirurgen
ein Haus bauen.
Ich fordere mehr Respekt für den Beruf und das Engagement des jeweils anderen.
Mich selbst zu erhöhen indem ich die Leistung anderer herabwürdige hat mit einem schwachem Selbstwert zu tun.
 
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  • #16
Ehm ich arbeite im Tierheim und habe nebenbei auch Kitten Zuhause? Also 24/7. Freizeit? Was ist das?
Soll das nun etwa heißen, nur weil Menschen Vollzeit im Tierheim arbeiten und nebenbei auch 24/7 Tiere betreuen, dass es weniger beeindruckend ist?

(Zum Rest sage ich heute Abend was, nur das stieß mir grad ins Auge)

Ja es ist für mich schon ein Unterschied, ob man etwas als bezahlte Arbeit macht oder in seiner Freizeit.
Andere Leute arbeiten auch Vollzeit und haben daheim Verpflichtungen.
Einer meiner Arbeitskollegen (Wir arbeiten alle Dauernachtschicht) arbeitet Vollzeit Nachts. Hat drei schulpflichtige Kinder. Und bei Nachtschicht haben die meisten Familien wenig Verständnis dafür, weil man ja angeblich "Den ganzen Tag verschläft...". Un dsowas kriegt man wenn man Nachts arbeitet immer zu hören, obwohl man genau so viels chläft wie andere.
Meine Eltern arbeiten beide seit etlichen Jahren im Dreischicht-System. Sie im Krankenhaus auf der Intensivstation, mein Vater bei der Polizei (Und darf sich dann anhören, Polizisten seien ja alle Rechts..).

Also ich habe nie behauptet, dass du es leicht hast. Ihc mache halt einfach einen Unterschied zwischen Ehrenamt und Beruf und private Verpflichtungen haben wir eben alle.
 
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  • #17
Was ich ergänzen würde, bei meiner Luna hat das Personal im Tierheim klar kommuniziert, dass es sich hier bei um eine schwierige Katze handelt. Man darf sich also in den meisten Fällen auch darauf verlassen, dass ein Tierheim Probleme mit einzelnen Tieren kommuniziert, da ihnen auch daran gelegen ist, dass ihre Schützlinge dann dort bleiben dürfen und nicht wieder zurück kommen. Und manche Dinge, da ist es ja auch so, das weiss man schlichtweg nicht. Man weiss nicht, ob eine Katze eine Krankheit entwickelt, egal ob vom Tierheim oder von sonst wo.
Ich habe zweimal ganz bewusst eine Katze mit "Macke" aus dem Tierheim geholt. Hexchen (wurde leider nur 9 Monate alt) und Simba, jetzt 18. Bei ihr wurde mir ausdrücklich gesagt: ich kann sie zurückgeben. Sie war ganz und gar nicht einfach, mit Geduld und Konsequenz haben wir aber alle Probleme in den Griff bekommen. Jetzt erzieht sie ein Urmel.
 
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  • #18
Ich kann ja mal aus meiner Arbeit den Zeitablauf berichten - PS mit im Schnitt 10 Katzen, 9 eigene Katzen, Job, Haus und Familie müßen unter einen Hut gebracht werden. Ich erzähle jetzt mal nur chronologisch den Tagesablauf von einem Tag dieser Woche:


5.30 Uhr aufstehen, duschen, noch im Bademantel sehe ich: meine 21jährige Brille-Katze hat wieder nebens Klo gemacht, also noch im Bademantel schnell die Stelle säubern, Marek schreit schon am Gitter, er hat Hunger... duschen, anziehen, Marek schreit er hat Hunger, meine Katzen füttern, Futterplatz sieht aus wie Sau, säubern, dabei Brille-Oma wegschieben, weil sie nichts rafft, Füttern, alle Fressen, zwischendrin Medis verteilen. Mittlerweile ists Viertel nach sechs- die Pflegis sind dran. Oben sind 3 Räume mit Pflegis besetzt unten 2, zuerst nach oben, jeder Raum wird einzeln gehändelt mit einzelnen Utensilien und mit Desinfektion dazwischen, ich brauch ohne Katastrophen pro Raum rund 15 Min, mit K oder K (Kot außerhalb oder Kotze) wird's länger, aber heute keine Katastrophen. Insgesamt muss ich bei den Pflegis derzeit 9 Klos säubern und 10 Teller Katzenfutter fertig machen. Da ich wie gesagt alles pro Raum getrennt mache, mache ich ein paar Meter (Schrittzähler würden explodieren), in jedem Raum wird auch kurz vorgelesen und Leckerlis verteilt (teilweise mit Medis versehen) und eventuell kurz der Wedel geschwungen, zwischendurch der Blick auf die Uhr ob ich im Zeitplan liege, nicht über Brille-Oma stolpern, die ständig zwischen den Füßen steht, Leckerlis oder Aufmerksamkeit an meine eigenen Mietzen verteilen, die alle ihre Zwischendrin-Rituale haben um nicht zu kurz zu kommen. Zum Abschluß Klos der eigenen Katzen säubern und das Chaos in der Küche bereinigen. Gegen 7.30 Uhr fix Essen für die Arbeit einpacken, anziehen, das große Laptop für den Stiefsohn bereitlegen für homeschooling, Kurzer Blick in die Schränke was an Essen eventuell aufgefüllt werden müßte, gegen 8 Uhr düse ich vom Hof. 1 Stunde Fahrt zur Arbeit, komplette Strecke Baustelle… ich grüble während der Fahrt über Vermittlungen und Raumumsetzungen, wer was wie wo und wie ich die Termine am WE hinkriege und trotzdem dazu komme am Auto was zu machen… außerdem heißt Umsetzen der Pflegis ja auch immer raumputzen (Allles austauschen + Volldesinfektion), wie passt das zeitlich? Gegen 9 Uhr bin ich auf Arbeit, PC an, Mails checken und das erste Essen am Tag… Zwischendrin beim Akten-bearbeiten ab und an in den Foren gucken, Beratung für frisch umgezogene Pfegis geben, Telefonat mit Interessenten, VK organisiert – Akten nicht vergessen!! - Feierabend gegen 15.30 Uhr, müde im Auto, Stau, Musik hilft… unterwegs fixer Einkauf, gegen 17 Uhr bin ich Zuhause, werde von meiner Mietzenhorde begrüßt, Einkäufe verstauen, kurz durchatmen, Draußen nen Cappuccino auf der Bank vorm Haus, Sonne im Gesicht, Mietzen toben um mich rum… Kurzer Check im PC nach Mails, gegen 17.30 Uhr Box säubern, Katze einfangen, los – 18.00 Uhr ist TA-Termin, gegen 19 Uhr bin ich wieder zurück, schnelle Pizza im Ofen, 19.30 Uhr Abendessen mit Familie, wir reden über den Tag, homeschooling Fragen beantworten, danach kurzes durchatmen auf der Couch, Mails beantworten und auch mal einfach nur 5 Minuten chillen.. die eigene Truppe um mich gelagert… die Pflegis spielen im Raum fangen… gegen 21 Uhr geht’s wieder los mit der Versorgung (Marek sitzt schon parat und gibt pünktlich 21.01 Uhr piepsend kund, dass ich zu spät dran bin), eigene Katzen füttern (Ja, Brille, meine Füße sind dein Fixpunkt, Ja Erada, mit einem schwarzer Schal um dem Hals kann ich besonders gut das Futter verteilen, Nein Marek du verhungerst nicht in den 5 Minuten bis dein Napf voll ist), dann in die Räume, diesmal mit Ruhe und Zeit, säubern, Futter neu, Medis anmischen und verteilen, vorlesen, erzählen, Beobachten, Wedeln… Gegen 23.30 Uhr bin ich durch, ein letzter Blick in PC, aus und ins Bett – meine Katzen lagern sich um mich – Gute Nacht – bis 5.30 Uhr…
 
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  • #19
Poldi,
sagen wir mal, ich bin sehr deutlich geworden, was ich von hirnloser Vermehrerei halte und daß man sich, wenn man Kater auf Katze setzen will, extra vorher erkundigt, wie es mit dem Kastra-Gesetz aussieht (was eh nicht für Wohnungskatzen gilt). Daß ich es frech und schamlos finde, das dann so auszunutzen. Ich hab das mit Sicherheit zu unhöflich ausgedrückt, bei diesem Thema kann ich das aber auch nicht mit Herzchen und Streicheleinheiten verknüpfen.

Biveli john,
in der Pflege wäre ich auch völlig fehl am Platze und überfordert. Wenn ich mit Leuten umgehen muß, hab ich einfach immer keine Geduld. Bei Tieren bringe ich die seltsamerweise auf. Ich muß froh sein, daß ich nur mit Studenten umgehen mußte, die auch lernen wollten. Bei Schülern, die sich womöglich auch noch quer stellen, wäre ich wohl sehr schnell sehr entnervt.
Daß man jedem und jeder Tätigkeit Respekt zollen soll, da stimme ich Dir zu.

Christian,
aus 23 Jahren Erfahrung muß ich sagen, daß die Polizei in den USA mehr Respekt genießt. Und seit dem 11. September ist dort die Polizeipräsenz auf den Straßen ja sehr hoch, was ich als Frau als sehr angenehm empfand, zumal ich auch oft frühmorgens meine Läufe noch im Dunkeln abgespult habe. Ganz ehrlich uß ich sagen, ich bin dankbar dafür, daß es eine Institution wie die Polizei gibt. :)

Ich hatte das Glück, meinen Wunschberuf ausüben zu können und hab immer gemeint, ich gehe einem sehr gut bezahlten Hobby nach. So viel Glück hat nicht jeder.

Ehrlichkeit im TH bei der Vermittlung finde ich sehr wichtig. Wir haben eine Pullerkatze, die auch als solche beschrieben ist und auf eine Reiter- oder Bauernhof gehen soll.
Meine 2 Blindchen habe ich bewußt als solche aufgenommen, die Linda noch dazu traumatisiert und alt. Wenn man an der Quelle sitzt, kann man sich im Prinzip ja aussuchen, wen man möchte, muß aber auch aufpassen, daß man am Ende nicht sein privates TH zu Hause hat.

Was mich immer beeindruckt, ist, daß man im TH nie weiß, was am nächsten Tag auf einen zukommt und daß man einfach mit jedem Tier klarkommen muß. Wir hatten neben Hunden, vor denen ich Angst habe und auch gar keinen Zutritt zu ihnen haben möchte, und Katzen immer mal Vögel, Kaninchen und Meerschweinchen, hatten aber auch schon Schafe, 35 Hühner, einen Skorpion, ein Frettchen, eine Bartagame (Fundtier), Schlangen, Eichhörnchen-Flaschenbabys, Entenküken, und wenn ich nachdenke, kommt vielleicht noch mehr dazu.
Unser TH wurde 1963 errichtet, und vieles ist noch aus dieser Zeit, die Arbeit, finde ich, ist deshalb mitunter sehr umständlich und körperlich hart. Sind andere Arbeiten auch, OK, ich habe in der Lehre in einem Chemiebetrieb am Fließband gearbeitet. Sowas ein Leben lang machen, dazu gehört echt Durchhaltevermögen.
Und da komme ich wieder auf biveli johns Beitrag zurück.
 
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  • #20
Taskali,
Du bist ja eine echte Institution, und ich wüßte keinen, der vor Deiner Leistung keinen Respekt hat. :)

Als Threaderöffner möchte ich mich schon mal für Eure rege Teilnahme danken, ich finde diese Diskussion wirklich interessant, hab aber nicht mit so viel Beteiligung gerechnet.
Wenn man mal erwähnt, was man so nebenbei mit Tieren macht, wird man meist in die Ecke der Selbstdarsteller gestellt, ich wünsche mir, daß das so nicht rüberkommt. :)
 
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