Ein paar Fragen zur langsamen Zusammenführung

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SchniekeSchnecke

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27. Januar 2013
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Hallo liebes Forum,

ich habe hier lange nichts geschrieben, weil alles top war. Dann ist mein Kater Anubis leider unerwartet nach einem MRT nicht mehr aus der Narkose aufgewacht und ich war todtraurig (und bin es immer noch), dass er so früh gehen musste. :-(

Darum soll es hier aber nicht gehen (sonst könnte ich noch einen halben Roman schreiben). Auch, wenn ich ihn niemals ersetzen kann, möchte ich wieder eine Katze aufnehmen und außerdem braucht meine verbliebene Katze Isis Gesellschaft. Sie ist nun schon seit über zwei Wochen allein und man sieht ihr an, dass sie eine zweite Katze vermisst. Als reine Wohnungskatze kann ich ihr nicht antun, dass sie allein zu Hause sitzt, während ich in der Uni bin.
Heute werde ich anfangen, mich in Tierheimen nach einer charakterlich passenden Katze im selben Alter (Isis ist 5 Jahre alt) umzusehen. Meine erste Frage:

Katze oder Kater? Sie hat ihr Leben lang nur mit ihrem Bruder Anubis zusammengelebt und die beiden haben sich immer großartig verstanden. Kann es sein, dass sie das andere Spielverhalten einer weiblichen Katze verwirrt oder mache ich mir da zu viele Gedanken?

Dann denke ich, dass ich den Neuankömmling, wenn es denn so weit ist, erst mal im Wohnzimmer unterbringe. Ich habe mir die Tipps zur langsamen Zusammenführung durchgelesen und werde also anfangs separieren.

Kann ich die im Raum schon vorhandenen Kratzbretter und Kratzbäume nutzen und muss ich die nun gut reinigen oder wird sich die neue Katze daran nicht stören? Wie ist das mit dem Katzenklo? Habt ihr da komplett neu eingestreut?

Dann die Sache mit der Gittertür. Klar kann man die "einfach" bauen und ich hab hier auch schon Tipps dafür gesehen, aber ich besitze nun mal kein Werkzeug und meine Bekannten hier sind auch nicht immer verfügbar oder technisch versiert. Außerdem ist mein Hauptkriterium bei der Auswahl der Katze der Charakter, wozu auch kätzische Sozialkompetenz gehören muss (weil auch Isis sehr sozial und lieb ist und sicher nicht mit ruppigen Dominanzbestien kann).

Kann man auch auf eine Gittertür verzichten? Hat da jemand Erfahrungen bei der Zusammenführung von zwei Wohnungskatzen?

Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
 
A

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Hey,
die Katzentoiletten habe ich immer vollständig gesäubert und mit neuem Streu befüllt - die anderen Sachen habe ich gewaschen bzw. manches einfach auch neu gekauft (Katzenminze-Säckchen z. B.).

Separiert habe ich immer im Schlaf-/Kinderzimmer - nie im Wohnzimmer. Andere separieren auch im Bad. Hintergrund bei mir war immer, dass die Neuzugänge dort ihren "sicheren" Platz haben, d. h. bei Streitigkeiten gehen die Katzen auch heute noch in den Raum, in dem sie anfangs separiert wurden.

Die letzten Male hat es mit der Gittertür nicht geklappt. Die Herrschaften haben sich vorher zusammen getan ... Das lag vielleicht auch mit daran, dass ich sehr auf meine Intuition vertraut habe - bei meinem letzten Zugang war mir gar nicht klar, dass ich mich als Pflegestelle angeboten hatte (bis ich den Post dann nach dem Absenden noch einmal gelesen hatte ...). Und Nio passt perfekt zu der Bande und es war mir schon beim Abholen klar, dass er bleiben wird. Der Rest der Bande (und er) sehen das auch so ...

Also: Das Vertrauen in Deine Intuition spielt eine große Rolle.

Weder bei Nio, Theo, den Babys (drei die blieben) und bei Luca habe ich eine Gittertür benutzt. Bei Sheila und Willie war das erforderlich - sie brauchten selbst diese Sicherheit und mussten erst mich kennenlernen und vertrauen - und Felix musste wirklich langsam an sie herangeführt werden (er war ja schon zehn und ein Einzelkater ...). Dennoch plädiere ich immer für eine langsame Zusammenführung ... mit Gefühl.

Schau doch auch mal bei Taskali vorbei (Fahrketten etc. sind kein Problem, solltest Du Dich verlieben): Pflegis by Taskali
Mit Rat und Tat steht sie auf jeden Fall zur Seite und in ihre Thread kannst Du auch schon einiges lesen.

Dein Verlust und der Deiner Isis tut mir sehr leid - es ist jedoch sehr schön, dass Du das Vermächtnis Deines Anubis erfüllen willst und einem Notfellchen einen schönen Platz geben möchtest.
 
Katze oder Kater? Sie hat ihr Leben lang nur mit ihrem Bruder Anubis zusammengelebt und die beiden haben sich immer großartig verstanden. Kann es sein, dass sie das andere Spielverhalten einer weiblichen Katze verwirrt oder mache ich mir da zu viele Gedanken?
Wie ist denn ihr Spielverhalten? Hat sie mit dem Kater gern und viel gerauft? Oder haben die beiden eher Fangen gespielt? Mit ihren 5 Jahren wird sie wohl nicht mehr so verspielt sein, aber manche Katzen sind das ja bis ins hohe Alter. Ich würde lieber eine Katze dazuholen, die ein ähnliches Spielverhalten und einen ähnlichen Aktivitätslevel wie sie hat.
Dann denke ich, dass ich den Neuankömmling, wenn es denn so weit ist, erst mal im Wohnzimmer unterbringe. Ich habe mir die Tipps zur langsamen Zusammenführung durchgelesen und werde also anfangs separieren.
...
Dann die Sache mit der Gittertür. Klar kann man die "einfach" bauen und ich hab hier auch schon Tipps dafür gesehen, aber ich besitze nun mal kein Werkzeug und meine Bekannten hier sind auch nicht immer verfügbar oder technisch versiert. Außerdem ist mein Hauptkriterium bei der Auswahl der Katze der Charakter, wozu auch kätzische Sozialkompetenz gehören muss (weil auch Isis sehr sozial und lieb ist und sicher nicht mit ruppigen Dominanzbestien kann).

Kann man auch auf eine Gittertür verzichten? Hat da jemand Erfahrungen bei der Zusammenführung von zwei Wohnungskatzen?
ich habe Carlos und Leo auch ohne Gittertür zusammengeführt. Ich wusste, beide sind sehr sozial und es war dann im Grunde gar keine Zusammenführung, sondern 1x lieb schnuppern und das wars dann :D
Aber du musst immer bedenken - man geht damit bewusst ein Risiko ein, das am Ende die Katzen ausbaden müssen. Selbst für zwei supersoziale Katzen, die theoretisch optimal zusammenpassen, ist eine Zusammenführung immer auch mit Stress verbunden und von daher wäre es, wenn du es ohne Gittertür versuchst, unbedingt ratsam, bei Bedarf schnell eine einbauen zu können. Gerade wenn beide etwas älter sind, wäre es "normal", wenn sie erstmal eine Gittertür bräuchten.
Ich würde es im Zweifelsfall lieber andersherum machen: lieber eine Gittertür einbauen um dann festzustellen, dass sie doch schnell wieder abgebaut werden kann - als Zoff zu riskieren und damit zu riskieren, dass sich eine Zusammenführung mit Gittertür unnötig in die Länge zieht...

Wenn du es dennoch ohne Gittertür versuchen willst, würde ich es so machen: Den Neuankömmling erstmal in einem separaten Raum ankommen lassen, in dem er notfalls auch lange bleiben kann. Wenn er sich deutlich sicher fühlt, tauschen, so dass er den Rest der Wohnung ganz in Ruhe erkunden kann. Der "Alteingesessene" kann in der Zeit die Gerüche im "Neuankömmlingraum" aufnehmen und du kannst gut beobachten, ob der Neue recht unsicher ist oder eher neugierig und forsch unterwegs. Erst wenn der Neue die Wohnung erkundet hat, incl Verstecke entdeckt etc (Sicherheit), würde ich beide mal am gesicherten Türspalt schnuppern lassen und wenn beide sich lieb und freundlich beschnuppern, die Tür langsam öffen. Das wäre eine Art Zwischending zwischen "Gittertür" und "zusammenschmeißen". Falls Du dann doch eine Gittertür brauchst, kannst du immer noch den Neuen in "seinem" ersten Eingewöhnungszimmer separieren.
Kann ich die im Raum schon vorhandenen Kratzbretter und Kratzbäume nutzen und muss ich die nun gut reinigen oder wird sich die neue Katze daran nicht stören? Wie ist das mit dem Katzenklo? Habt ihr da komplett neu eingestreut?
Ich meine, waschen brauchst du nichts mehr als üblich, die Wohnung hängt ohnehin überall voll mit Gerüchen und der "Neue" wird sich so oder so daran gewöhnen. Das Klo würde ich schon neu befüllen, erstmal sollte der Neue in "seinem" Raum ein eigenes vorfinden, auch Futterstelle, Kuschelplatz etc, also das "ankommen-Zimmer" schon so einrichten, dass er es dort für längere Zeit gemütlich haben könnte, falls er anfangs doch etwas unsicher ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Lagebericht und Dankeschön!

Wie ist denn ihr Spielverhalten? Hat sie mit dem Kater gern und viel gerauft? Oder haben die beiden eher Fangen gespielt?

Beides! Das ist es ja. Manchmal hat Isis ihn unglaublich frech von der Seite angerauft und die beiden haben sich lustig durch die Wohnung gekugelt. Mannchmal gab es aber auch großes Gerenne. Allerdings kam es auch vor, dass Anubis spielen wollte und sie einmal kurz gefaucht und nach ihm gelangt hat (sie bestimmte halt wann sie Lust auf Raufen hat) und dann kam er immer miauend bei mir an und ich musste mit ihm spielen, weil seine Schwester nicht wollte. :pink-heart: Trotzdem war sie eigentlich eher die rangniedrigere Katze.

Ich habe übrigens gestern ganze zwei Katzen im Tierheim zur Auswahl bekommen, die als Zweitkatze für die Wohnungshaltung geeignet wären. Beide sehr süß, aber der eine Kater ist erst ein Jahr alt und unsicher. Zunächst saß er ängstlich in einer Ecke rum. Wurde mir von den Mitarbeitern als nicht sehr aktiv und sehr schüchtern beschrieben und als ich dann allein mit ihm im Zimmer war, kam er an und hat voll losgelegt mit Spielen. Naja, aber wahrscheinlich zu jung für meine Kleine. Die zweite Katze ist anderthalb und kam als kleines Kitten ins Tierheim. Sehr sozial mit anderen Katzen, rabenschwarz und ließ sich auch streicheln, aber extrem nervös und unsicher und schlug auch das ein oder andere Mal nach mir (ohne Krallen), wenn es ihr zu viel wurde.
Hach, die Suche gestaltet sich nicht so einfach. Auf jeden Fall danke @Meike für den Link zu Taskali. Ich werde dennoch erst mal hier in der Nähe gucken und heute ins nächste Tierheim fahren.

Zurück zum Thema Zusammenführung: Danke für die Tipps! Also werde ich hier alles einmal komplett säubern, aber nicht übertreiben. :) Ich bleibe dennoch beim Wohnzimmer als separaten Raum, denn das ist hier eigentlich der am wenigsten genutzte Raum und Isis schläft immer bei mir oder meinem Mitbewohner im Bett und kratzt auch an den Türen, wenn sie nicht rein darf, da fallen die Schlafzimmer irgendwie weg. :rolleyes:

Dann werde ich mich mal darum kümmern, irgendwie eine Gittertür zu bauen... Sicher ist sicher. Kaninchendraht hab ich ja noch von den Fenstergittern, die ich irgendwann mal gebaut habe...

Wenn ihr mögt, berichte ich an dieser Stelle dann weiter wie es läuft. :smile:
 
Ich würde dir auch eher zu einer Katze von einer Pflegestelle raten. Erstens, die Pflegestationen können ihre Schützlinge super gut einschätzen, besonders ebene hinsichtlich ihres Charakters und Spielverhaltens. Das ist leider bei Tierheimen eher ein Glücksfall. Dort fehlen Zeit und mitunter auch kätzische Kompetenz. Zum anderen laufen dort die Pfleglinge entweder mit den eigenen Katzen der Staion mit oder sind für sich in einer Gruppe. Gruppenerfahrene Katzen haben Erfahrung im Umgang mit den Artgenossen, auch mit wechselnden.
Dass du den potentiellen Neuzugang vorher siehst, halte ich nicht für erforderlich, es gibt Bilder und bei einem Vorab-Besuch erlebt man das Tier ohnhin nicht im normalen Alltag.
Bei Notfellchen im Forum kannst du mal schauen, vielleicht springt ja der Funke über?
 
Ich hab da jemanden kennengelernt...

Ein kleines Update: Gestern war ich in einem anderen Tierheim. Das Tierheim wurde mir schon von mehreren Personen empfohlen, weil da die Mitarbeiter die Tiere recht gut kennen und sich viel mit ihnen befassen. Dort traf ich auf Terry, einen dreijährigen, ruhigen Kater, der sich sehr gut mit Katzen versteht und auch nach kurzer Zeit auf meinem Schoß saß und da nicht mehr wegwollte. :pink-heart: Ich hab dann sofort alle Papiere ausgefüllt und in den nächsten Tagen wird er vorbeigebracht und darf sich bei mir einleben. Da war sie, die Sache mit dem Bauchgefühl: Ich hab mich sofort verliebt und ich denke, dass er auch mit meiner Isis gut klarkommt. Wäre ich gestern nicht fündig geworden, hätte ich durchaus hier im Forum geschaut, war gestern schon ein bisschen am Stöbern (aber meine Lieblingskatzen waren schon vermittelt).
Fotos von der (hoffentlich erfolgreichen) Zusammenführung folgen in Kürze. :smile:
 
Ich drücke fest die Daumen. Ich würde aber trotzdem am Anfang erst einmal separieren. Auch um auszuschließen, dass Terry vom TH "nicht alleine kommt". Und es dann langsam angehen lassen. Bestenfalls war alle Vorsicht unnötig. Andersherum ist es schlechter.

Viel Glück!
 
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