Dr. Jeckyl and Mr. Hide ..... Was mache ich mit dem Kater?

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Franchette

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16. Februar 2011
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Hallo,
jetzt brauche ich Rat......
Vor 5 Wochen haben wir unserer Katze (10) einen neuen Kater dazu geholt, nachdem unser anderer, mit dem sie eine liebevolle Beziehung hatte, vor 3 Monaten gestorben ist.
Der neue Kater kommt von einer uns bekannten Tierschutzorganisation und schien vom Charakter her sehr kompatibel. Er ist zwar erst 2, aber unsere Katze hat mit dem alten Kater gerne gerauft, von daher passt es.
Die ersten 2 Wochen waren super, er schien hier schon immer zu wohnen, so selbstverständlich nahm er alles.
Sie verteidigte ihr Revier, aber moderat, es gab etwas Gefauche und Geknurre, beiderseits Schläge in die Luft, wobei er dann immer den Rückzug antrat, und alles gut. Sie lagen im Bett oft schon nahe beieinander, ganz friedlich.

Dann waren wir mit ihr beim Tierarzt, und in der Folge wurde er sehr aggressiv mit ihr. Und zwar nicht nur an dem Tag. Er verfolgt sie nicht nur, wobei sie weg rennt, sondern drängt sie in eine Ecke und schlägt sie, und läßt auch nicht ab.
Am Anfang war die Katze sehr defensiv, aber das hat sich zum Glück wieder geändert, seitdem ging sein Verhalten auch wieder zurück.
10 Tage lang war alles super, und ich dachte "Ok, jetzt arrangieren sie sich". Und gestern hat er sie wieder sehr heftig angegriffen. Aus heiterem Himmel. :-(

Irgendwie legt sich ab und an mal was in seinem Hirn um, und er schaltet von Dr. Jeckyl auf Mr. HIde. Er ist kolossal angespannt, und da kriegt man ihn auch nicht runter. Und es ist wirklich keinerlei Grund hierfür erkennbar, gerade gestern. Mein Mann hatte noch ausführlich mit ihm gespielt und ihn beschäftigt.

Für einen Revierkampf halte ich das hier nicht mal, die benutzen beide alles, auch das Lieblingsplätzchen.

Ich glaube auch gar nicht mal, dass er was konkret gegen sie hat, er kriegt einfach diesen Aggro-Modus und läßt das an ihr aus. Dazu paßt auch, dass die Katze keine Angst vor ihm hat, oft sind die ganz entspannt miteinander. Oder sie haut ihm mal eins auf die Nase, wenn er hinter ihr her trapst.

Und einmal kriegte er das auch mit meinem Fuß...... Nur konnte ich ihn dann packen und aussperren, wo er sich dann wieder beruhigen konnte.

Was der Kater so hinter sich hat, weiß man nicht, er wurde ausgesetzt.

Wer hat mal ähnliches erlebt, und , hoffentlich bewältigt ? Und was habt Ihr gemacht ?
 
A

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Einen wirklichen "Rat" habe ich eher nicht außer dazwischen gehen und auch mal trennen wenns zu dolle wird. Nicht,dass sich das hochschaukelt aber jeder der Beiden weiß wann schluß ist. Mit der Zeit berappelt sich das hoffentlich.
 
Klingt für mich so, als würde der Kater durch die vielen neuen Eindrücke nicht ganz hinterher kommen mit der Verarbeitung.

Drum wirkt er lange Phasen ausgeglichen. Dann kommt der Punkt, wo er an seine Grenzen mit dem Verarbeiten all der Eindrücke gerät und dann - zack, flippt er aus.

Das ist erstmal nicht schlimm und sollte sich mehr und mehr bessern, je länger er bei euch ist und je gewohnter alles für ihn wird.

Was ich jetzt erstmal machen würde:
Ihn nicht zusätzlich durch sehr aktive Spiele oder zu intensive Beschäftigung mit ihm aufstacheln und weiter mit Reizen überfluten.
Das gilt übrigens auch für lange Streicheleinheiten. Auch die können für Katzen ab einem gewissen Punkt in einer Reizüberflutung kumulieren, die sie nicht mehr verarbeiten können und in Bewegungsenergie umwandeln müssen.

Also: Lasst ihm sein Tempo und lasst ihn zu euch kommen. Drängt ihm nix (auch für ihn eigentlich angenehmes wie Spielen oder Schmusen) auf.

Wenn er eure Katze zu unerbittlich jagt oder zB. in einer Ecke einkesselt, würde ich eingreifen.

Aber ansonsten: Das wird schon.
 
Klar gehen wir dazwischen, wenn es zu doll wird. Und er weiß dann eben leider nicht, wann es genug ist.:censored:

Die Frage ist für uns, ob wir ihn zurück geben sollten.

Aber es wäre schade, und würde ihn ja sicher erst recht neurotisch machen.
 
Das er ausgesetzt wurde kann ja gerade den Hintergrund haben wie er sich verhält.....ist jetzt nur meine Ansicht aber auf Grund übler Erfahrungen eben mit dem TS hier bei uns bin ich mit dem Thema, Tier aus dem TH holen, schon lange durch.Tiere landen ja nicht ohne Grund oft wegen irgendwelchen "Auffälligkeiten" im TH. 5 Wo. ist für eine Vergesellschaftung nicht viel Zeit. Ich würde mir das noch ein paar Wochen anschauen ,vorausgesetzt es artet in der nächsten Zeit nicht in üble Prügeleien aus....
 
Klingt für mich so, als würde der Kater durch die vielen neuen Eindrücke nicht ganz hinterher kommen mit der Verarbeitung......

Ihn nicht zusätzlich durch sehr aktive Spiele oder zu intensive Beschäftigung mit ihm aufstacheln und weiter mit Reizen überfluten......

Das das mit dem Spielen kontraproduktiv ist, hatte mein Mann auch schon mal angedacht.

Und das mit den Eindrücken ist sicher so...... Erst wurde er ausgesetzt..... Dann von der spanischen Katzenschutzorganisation aufgenommen und kastriert. Dort war er 2 Monate. Dann nach Deutschland geschafft, in ein vermittelndes TH..... Vor dort 40 h später von uns abgeholt. Ist schon viel für so eine kleine Katerseele.

Als wir mit der Katze beim Tierarzt waren, hat er danach sicher auch unsere Anspannung gemerkt, es bestand nämlich die Möglichkeit einer unschönen Diagnose.

Uns ist auch aufgefallen, dass er die mega-aggressiven Anfälle bekam, nachdem wir über Nacht weg waren. Kriegt er da Verlustängste oder so ? Er guckt auch immer sehr bedröppelt, wenn wir die Wohnung verlassen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das er ausgesetzt wurde kann ja gerade den Hintergrund haben wie er sich verhält.....ist jetzt nur meine Ansicht aber auf Grund übler Erfahrungen eben mit dem TS hier bei uns bin ich mit dem Thema, Tier aus dem TH holen, schon lange durch.

Sicher kann mit einer ausgesetzten Katze etwas nicht stimmen. Oder die aussetzenden Menschen waren Idioten, und/oder wollten nur ein kleines süßes Kätzchen. Gerade in Spanien. Alleine, das er mit 2 Jahren nicht kastriert war ......:rolleyes:

Meine Katze kommt übrigens von der gleichen Organisation, und war eine junge Straßenkatze.... Aber sie ist die tollste Katze, die man sich denken kann, und sehr sozial.
 
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aber auf Grund übler Erfahrungen eben mit dem TS hier bei uns bin ich mit dem Thema, Tier aus dem TH holen, schon lange durch.Tiere landen ja nicht ohne Grund oft wegen irgendwelchen "Auffälligkeiten" im TH.

Ich bitte dich!

Hast du da irgendwelche Zahlen, Studien, wissenschaftlichen Belege, die die Behauptung, Tiere aus dem TS/TH wären generell öfter verhaltensauffällig als Tiere einer Vergleichsgruppe aus anderen Haltungsformen?

Wenn ja, würden mich die interessieren!
Wenn nicht, würde ich das an deiner Stelle nicht einfach so nur aufgrund von Einzelerfahrungen behaupten.

Ich habe auch letztens einen Chinesen getroffen, der Mundgeruch hatte.
Deshalb gehe ich nicht davon aus, dass das auf alle Chinesen zutrifft!
 
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Vll. ist aber auch der Altersunterschied 10 zu 2 J. ein bißchen viel...!? Eigentlich setzt man möglichst gleichalte und gleichgeschlechtliche Tiere zusammen.Von der Seite gesehen war die "Beratung" deines TH nicht sehr sachkundig...
 
  • #10
Vll. ist aber auch der Altersunterschied 10 zu 2 J. ein bißchen viel...!? Eigentlich setzt man möglichst gleichalte und gleichgeschlechtliche Tiere zusammen.Von der Seite gesehen war die "Beratung" deines TH nicht sehr sachkundig...

Das mit dem Alter habe ich mir überlegt. Aber meine Katze ist in ihrem Verhalten eigentlich noch ziemlich jung, und, wie gesagt, rauft gerne. Den alten Kater hat sie dominiert, obwohl er auch viel größer war. Von daher fand ich schon, dass das passt. Und viele Dinge haben sie durchaus gemeinsam.
 
  • #11
Das er ausgesetzt wurde kann ja gerade den Hintergrund haben wie er sich verhält.....ist jetzt nur meine Ansicht aber auf Grund übler Erfahrungen eben mit dem TS hier bei uns bin ich mit dem Thema, Tier aus dem TH holen, schon lange durch.Tiere landen ja nicht ohne Grund oft wegen irgendwelchen "Auffälligkeiten" im TH. 5 Wo. ist für eine Vergesellschaftung nicht viel Zeit. Ich würde mir das noch ein paar Wochen anschauen ,vorausgesetzt es artet in der nächsten Zeit nicht in üble Prügeleien aus....

Diese Aussage finde ich wirklich erschreckend und traurig.
Scheinbar bist du nun auch schon länger sehr aktiv hier im Forum unterwegs und solltest eigentlich wissen, dass es unzählige Gründe gibt, aus denen Katzen im Tierheim landen. Viele Menschen informieren sich leider nicht einmal ansatzweise bevor sich ein Tier bei sich aufnehmen und sind dann bereits von den Grundbedürfnissen einer Katze oftmals maßlos überfordert. Dazu kommen all die unzähligen Katzen, die aufgrund von Umzügen, Trennungen und Todesfällen ihr Zuhause verlieren.
Ich würde schätzen, dass die Zahl tatsächlich nachhaltig verhaltensgestörter Katzen im Tierschutz deutlich unter 10% liegt. Nicht jede Katze, die in ihrem Zuhause "Auffälligkeiten" zeigt, ist automatisch verhaltensgestört, sondern in den allermeisten Fällen reagieren sie damit nur auf unpassende Haltungsbedingungen.
 
  • #12
Ich habe alle meine Katzen aus dem Katzenschutz, und mit allen guten Erfahrungen, außer mit einer, die zu mir öfter aggressiv war. Und diese Katze war wegen Allergie abgegeben worden, die Frau hatte wohl entsprechende Aussschläge.
 
  • #13
Ich würde schätzen, dass die Zahl tatsächlich nachhaltig verhaltensgestörter Katzen im Tierschutz deutlich unter 10% liegt. Nicht jede Katze, die in ihrem Zuhause "Auffälligkeiten" zeigt, ist automatisch verhaltensgestört, sondern in den allermeisten Fällen reagieren sie damit nur auf unpassende Haltungsbedingungen.

Oft haben neurotische Leute neurotische Katzen, fällt mir öfter auf. (Ohne jetzt irgend jemand hier zu meinen, wohl gemerkt)
 
  • #14
Nun denn, jetzt schau mal wie es doch noch funktioniert. Wirst viel Geduld brauchen ,ich drück mal alle Däumchen und Pfoten.
 
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  • #15
Ich habe Sancha ende Juni bekommen und sie hat mich die ersten 5 - 6 Wochen immer wieder aus Unsicherheit/ Überforderung angegriffen. Desto länger sie da is und desto mehr sie sich eingewöhnt, desto weniger werden die Angriffe.
Jetzt nach 9 Wochen gibts fast keine Angriffe mehr.

Ich hatte die erste Zeit auch mächtig zu kämpfen, ob ich sie behalte oder wieder zurück gebe.

Vielleicht is es beim Kater genauso und desto länger er da is, desto besser wirds.
Wer weiß was er alles erlebt hat.
 
  • #16
Das klingt gut, Yantania. ☺

Weiter oben gab es den Tipp "besser gleichgeschlechtlich". Mit Katzenmaedels habe ich da nicht so gute Erfahrungen, die zicken sich eher an.
Wer hat andere?
 
  • #17
Naja, ich hab 3 Kater.....das geht ja angeblich nicht wegen "Revierstreit" und andere meinen Kater brauchen nen Raufkumpel.Das kann ich allerdings bestätigen. Ich hatte vorher mal 2 Perser, Geschwister m und w von einer Bekannten übernommen,die "plötzlich" feststellen musste nach einem halben Jahr,dass in Urlaub fahren und die Katzen bei den Eltern parken nicht läuft. Als ich die 2 übernahm mit 7 oder 8 Monaten waren sie nicht mal kastriert. Da hat ihr wohl das Geld gefehlt. Diese Beiden haben weder miteinander gespielt noch gekuschelt und geputzt noch haben die irgendwas füreinander übrig gehabt. Einmal hat die Mietze dem Kater eine gehackt, was ich erst viel später an einer Eiterbeule merken konnte. Schön geht anders.
 
  • #18
Oh Mann, der Kater macht mich fertig. :(

Gestern ist er wieder über sie hergefallen, und als sie sich frei reißen konnte, hat er sie durch die halbe Bude verfolgt und attackiert. Die Arme hat sich eingestrullert. :(
Und meine Katze ist an sich wirklich wehrhaft. Aber er wird so vehement, und ist eben größer, da hat sie keine Chance, wenn er ernst macht.

Ganz oft jagt er sie ja wirklich nur spielerisch, oder läßt es ganz, wenn sie ihn ungnädig anguckt. Aber dann kriegt er wirklich diesen Rappel und kartet immer weiter nach.

Und er steht wirklich unter Daueranspannung, peitscht die meiste Zeit mit dem Schwanz und hat, selbst wenn er entspannt im Bett liegt, die Ohren etwas nach hinten. Und die Augen immer weit aufgerissen. Und ich habe wirklich keine Ahnung, warum ?!:(

Wahrscheinlich hatte ich bisher Glück mit meinen vielen Katzenvergesellschaftungen, oder ein gutes Händchen. Mehr als Zickereien und Luftschläge für so einen Monat hatte ich bisher noch nicht.
Außer dem früheren Kater der aggressiv war, aber nur zu mir, nicht zu meiner Katze. Die haben sich nach einer nächtlichen Grundsatzdiskussion verstanden, das ging ganz schnell.

Was soll ich bloß tun ?
 
  • #19
Naja, ich hab 3 Kater.....das geht ja angeblich nicht wegen "Revierstreit" und andere meinen Kater brauchen nen Raufkumpel

Das mit dem Revierstreit gilt nur für unkastrierte Kater.
Ich würde normalerweise die Kombi Kater/Kater und Katze/Kater wählen. Deshalb wundere ich mich, dass hier immer zu gleichgeschlechtlich geraten wird, auch bei Katzen. Aber ich lerne gerne dazu.

Wenn wir ihn wieder abgeben müssen, würden wir es schon noch mit einem anderen Tier versuchen. Meine Katze ist sehr sozial und gesellig.
 
  • #20
Wir hatten geplant, ob wir in ca. 6 Monaten noch einen weiteren Kater holen. Vielleicht so 4 Jahre alt und verträglich. Dann hätte er wen zum raufen, und sie im besten Fall wieder einen gesetzteren Freund zum kuscheln.

Das könnte man ggf. vorziehen, aber das Problem ist, dass das dann auch noch mehr Unruhe hier rein bringen könnte. Insofern weiß ich nicht, ob das kontraproduktiv wäre.

Was meint ihr ?
 

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