Diskussion!Unter welchen Umständen darf ich kein Tier halten?

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Pinsel

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20. April 2010
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am Harz
Hmm, bissi doof ausgedrückt und wohl auch falsch platziert.
Aber interessiert mich jetzt mal: wann wuerden die Foris hier sagen- neeee, auf keinen Fall!
Wann wuerden die Foris sagen - der/sie/es ist unfähig!Nicht in der Lage, die Verantwortung tragen zu koennen?
Ist es immer nur am Geld zu messen?
Ist es daran zu messen, jede nur mögliche Behandlung durchzuführen? Selbst, wenn sie vllt sogar.sinnlos ist?
Ist es an der Liebe zu bemessen?Oder doch manchmal falsche Liebesdienste?
Ich weiß, das ist derzeit ein " brisantes" Thema, aber angeregt dadurch wuerde es mich einfach mal interessieren. Denke da auch an eine Diskussion, die ich mal kurzzeitig verfolgt hab, in einem anderen Forum: dürfen arme Menschen Tiere haben?
Bin ja nun doch neugierig, wie hier gedacht wird.
 
A

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Es geht nicht um arm oder reich. Man sollte in der Lage sein, für das Tier angemessen sorgen zu können, auch geistig.
 
Ich würde mir die Frage stellen, bin ich
körperlich
finanziell
zeitlich

in der Lage, ein Tier zu versorgen.

Wo man da nun jeweils die Grenze zieht,ist sicherlich schwierig zu objektivieren.

Arm, was ist denn arm... da fängt es doch dann auch schon an.
 
Meiner Meinung nach darf man auch kein Tier halten wenn man genug Geld hat, aber das nicht fürs Tier ausgeben möchte.
 
Ich sehe es auch so wie Doppelpack.
Ich kann auch viel Geld verdienen, und kann aber nicht damit haushalten.
Wichtig finde ich das man , in der Lage sein muss für ein Tier die Verantwortung zu übernehmen,
und zwar mit allem was da zu gehört.
In guten und in schlechten Zeiten.
 
Lebenssituation. Kann ich dem Tier Stabilität und ein Revier bieten oder ziehe ich ständig um / muss ich demnächst umziehen (Jobwechsel).

Kann ich einem Freigänger Freigang anbieten oder wird er da plattgefahren ?

Kann ich dem Tier die Gesellschaft anbieten oder wäre es tagsüber alleine ? (Der Grund warum für mich kein Tier in Frage kommt).
 
Wie Huckelberry. In guten wie in schlechten Zeiten. Alte Tiere werden krank, sie können mal unrein werden und darüber muss man sich im Klaren sein, das man sie dann nicht im Stich lässt.
Hier wird oft von den idealsten Haltungsbedinungen ausgegangen, aber die hat man schon nicht, wenn man berufstätig ist. Wobei das wiederum die tierärztliche Versorgung sichert.
Wichtig finde ich, ein Tier nicht nur nebenbei zu haben, sondern als vollwertiges Familienmitglied zu sehen, das auch seine Bedürfnisse nach Unterhaltung, Nähe und Fürsorge hat.
 
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Ich glaube, der Maßstab für die Anschaffung eines Tieres sollte wohl das Tier selber sein.
Also was braucht das Tier, um einigermaßen artgerecht zu leben.

Ich habe mein Aquarium umgestaltet, selbst dort muss ich erst sehen und mich informieren, was meine geplanten Tiere so benötigen.

Und auf einige Wassertiere musste ich leider verzichten, da ich ihrer Art zu leben nicht gerecht werden kann.
 
Ein SEHR interessantes Thema!
Ich mag mal was dazu schreiben, weil ich ja erst vor kurzem selbst in der Situation war, das zu entscheiden und dann nochmal in eine Lage gebracht wurde, in der ich mich überdenken musste.

Geld ist ein Faktor - ja... aber nicht der einzige und nicht unbedingt der "wichtigste"
Es kommt drauf an - Geld für was?
Einen 300€ Kratzbaum brauche ich nicht unbedingt - da kann man improvisieren... Spielzeug kann ich improvisieren... Höhlen und Bettchen kann ich improvisieren.

Geld für Futter muss ohne Wenn und Aber da sein, klar!
Das war etwas, was ich mir in allen Versionen gut durchgerechnet hatte vor der Entscheidung zur Katzenhaltung - hatte sogar großzügiger gerechnet als dann tatsächlich nötig war.
Hochwertiges Futter finde ich sehr wichtig...

Geld für TA ist dann so eine Sache. Klar muss man sich vorher Gedanken machen - ich bin heilfroh um meine Versicherung, auf die ich im Notfall für die Mädels zurückgreifen könnte.
Ein bisschen was lege ich trotzdem jeden Monat auf die Seite für die Kosten, die ich im Notfall selbst übernehmen müsste.
Aber es kann natürlich immer irgendetwas schief gehen und dann steht man ohne Geld da. Eine unerwartete hohe Zahlung, irgendwas und schon ist die ganze Planung durcheinander.
Leider hab ich in meinem Alter z.B. auch keine hohen Rücklagen und auch kein wahnsinnig hohes Gehalt.

Sollte ich also lieber keine Katzen halten???
Habe ich mir überlegt... dann habe ich die Faktoren aufgewogen, die noch eine Rolle spielen.
Wie viel Wille ist da, etwas mit den Katzen zu tun?
Wie viel Liebe hat man zu vergeben?
Was für Katzen sollten es sein?
Kann ich ihnen etwas bieten, auch wenn die Ausstattung keine 2000€ wert ist?
Habe ich Spaß daran, immer wieder kreativ zu werden, damit genug Beschäftigung da ist?
Kann ich auch jetzt in meinem Alter schon Stabilität bieten, die Katzen brauchen - bin ich mir zu 100% sicher, dass der Einzug meines Freundes z.B. oder ein eventuelles Baby später mal die Katzen nicht von ihrem Platz in der Familie verdrängen könnten?

Dann hab ich mir noch überlegt, ob ich im finanziellen Notstand möglicherweise Möglichkeiten hätte.
Ich würde ohne Frage einen Kredit annehmen, wenn es sein muss.
Hab aber auch das Glück, dass meine Eltern im allergrößten Notfall mir sofort das Geld geben würden.
Ich nehme nicht gerne Geld von meinem Eltern, aber in so einem Fall natürlich sofort!

Verantwortung und Einstellung spielt bei der Tierhaltung eine große Rolle finde ich!
Es gibt Leute, die haben das Geld, aber nicht den Willen sich angemessen um ihre Tiere zu kümmern und es gibt Leute mit wenig Geld, die ihre Tiere wunderbar versorgen und dann halt anderweitig zurückstecken.
Ich finde diese Frage kann man nur sehr individuell beantworten.

Sorry, das war jetzt sehr auf mich bezogen.
Das liegt daran, dass es bei mir noch nicht sehr lange her ist, dass ich mir genau diese Fragen stellen musste!
 
  • #10
Es geht nicht um arm oder reich. Man sollte in der Lage sein, für das Tier angemessen sorgen zu können, auch geistig.

Ja Anke, da bin ich voll deiner Meinung. Auch die psychische Belastung in einem akuten schweren Krankheitsfall sollte der/diejenige Tierhalter/in bewältigen koennen.
Und auch das kann, neben den finanziellen nicht ohne sein.


Ich würde mir die Frage stellen, bin ich
körperlich
finanziell
zeitlich

in der Lage, ein Tier zu versorgen.

Wo man da nun jeweils die Grenze zieht,ist sicherlich schwierig zu objektivieren.

Arm, was ist denn arm... da fängt es doch dann auch schon an.

In der Diskussion damals ging es um alle, die nicht gutbetucht waren, Geringverdiener, Rentner, Arbeitslose, Aufstocker, Lehrlinge etc.
Bin da bald geplatzt, nur beim Lesen!

Sorry, hab nur erst die beiden posts gelesen.
 
  • #11
Selbst wenn ich bei Aufnahme eines Tieres finanziell gut aufgestellt, gesund bin und einen "nine to five"-Job habe.....das alles kann sich ganz schnell ändern und dann....?

Generell bin ich auch der Meinung, dass bestmögliche Voraussetzungen gegeben sein sollten, aber es ist auch nicht die Regel, dass Tiere schwer erkranken und teure TA-Behandlungen brauchen

Viele sind auch nicht bereit, Hunderte oder Tausende von Euro in sein krankes Tier zu investieren...

Keiner von uns ist in der Lage zu beurteilen, wer sich unter welchen Umständen Tiere halten darf, und wer nicht

Man sollte sich informieren, was es braucht um ein Tier möglichst artgerecht zu halten und abwägen, ob man bereit, alles zu tun, was dazu nötig ist
 
  • #12
Ja Anke, da bin ich voll deiner Meinung. Auch die psychische Belastung in einem akuten schweren Krankheitsfall sollte der/diejenige Tierhalter/in bewältigen koennen.

Naja, das weiß man vielleicht vorher nicht und da hätte ich noch Nachsehen bzw. in akuten Situationen läuft man schnell neben der Spur, das meine ich aber nicht.

Doch sollte man in der Lage sein, sich mit ein paar einfachen prinzipiellen Dingen auseinandersetzen zu können, und natürlich nicht schon mit Normalitäten überfordert sein oder diese gar nicht erst fassen können.
Da tun mir echt die Tiere leid die dem hoffnungslos ausgeliefert sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Ich würde mir die Frage stellen, bin ich
körperlich
finanziell
zeitlich

in der Lage, ein Tier zu versorgen.

Wo man da nun jeweils die Grenze zieht,ist sicherlich schwierig zu objektivieren.

Arm, was ist denn arm... da fängt es doch dann auch schon an.

Auch wenn jemand psychisch nicht in der Lage ist, z.B. weil er aufgrund einer schweren Suchterkrankung, einer schweren Psychose o.ä. keine Verantwortung für sich selbst oder ein anderes Lebewesen übernehmen kann.

Wer z.B. die meiste Zeit zugedröhnt in der Ecke liegt und sich nicht dafür interessiert, dass das Katzenklo überquillt, das Tier Schmerzen hat oder nichts zu fressen bekommt, sollte z.B. kein Tier halten.

Aber auch Menschen, die einfach keine Lust haben, sich mit artgerechter Haltung und den Bedürfnissen eines Tieres auseinanderzusetzen und z.B. einem Hund die Krallen mit Nagellack anmalen oder ihn rosa einfärben (wurde mal in "Playboy Mansion" gezeigt) sollte meiner Meinung nach kein Tier halten.

Es muss nicht alles perfekt sein, aber wenn ich ein Tier halten will, sollte ich mir im Klaren darüber sein, was es braucht und wie ich ihm das so weit wie möglich bieten kann. Natülich halten wahrscheinlich die meisten Menschen Tiere aus egoistischen Gründen (ich habe z.B. Katzen, weil ich sie schön finde, sie gern beobachte, mich mit ihnen befasse, und natürlich freue ich mich, dass ich zwei große Schmuser habe, die so gern kuscheln wie ich), aber trotzdem sollte nicht außer Acht gelassen werden, dass das Tier diverse Rechte hat, die gewährleistet sein sollten. Dazu zähle ich eine einihermaßen artgerechte Haltung, angemessenes Futter in angemessener Menge, eine gewisse Gesundheitsvorsorge, eine Behandlung bei Krankheit (wie weit man da gehen will, muss jeder selbst entscheiden, aber das Tier sollte nicht unnötig leiden müssen), Bewegung und Reize, z.B. Freigang oder Spielen, damit es seelisch nicht verkümmert...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
So, bevor ich jetzt nachlese, meine Einstellung zu dem Thema:
1. Ich kümmer mich um das Wohlbefinden der , in diesem Fall, Katzen, sorge für Essen, Hygiene, medizinische Versorgung und sonstiges
2. Ich sehe sie als meine gleichberechtigten Familienmitglieder
3. Ich bin aufmerksam, und erkenne, wenn da was nicht "in Ordnung" ist ( ohh Gott, was hab ich meine manchesmal für nichts zur TÄ gekarrt, aber- besser einmal zuviel )
4 .Ich agiere schnell, wenn da was im argen liegt
5. Das Leben kann jederzeit immer wieder mal anders laufen, als geplant, ergo- ich sichere mich ab um im Notfall Hilfe zu haben, kompetente Hilfe von TÄs, Behandlungen sofort oder zum schnellsten Termin durchführen zu lassen.
( Damit meine ich, ist das Wuermchen narkosebereit, kann das Risiko eingegangen werden? zum Beispiel.)
6. Schaffe dir immer eine Möglichkeit wenn du angewiesen bist auf Freunde, unabhängig zu sein von denen. Im wirklichen Notfall sind die oftmals weit, weit weg davon, Hilfe zu geben.
7. Rechne immer mit allem, das geht schneller als man denkt.
8. Die Wuermchen halten sich nicht nach Kontistand mit Erkrankungen, ergo- von Anfang an einplanen, es kann finanzielle Einschläge geben, ohne Ende. Dementsprechend von Anfang an planen, auch wenn der Kontistand oefter mies ist.


Man kann notfalls auch, wenn man rechnen kann, jonglieren. :)
Geht alles, ohne Katastrophe!

Allerdings wuerde üch eins nicht. Eine qualvolle Behandlung durchziehen, die schlussendlich nur wenige Monate Lebenszeit bringt, dafür aber die Lebensqualität extrem herabsetzt. Auch das muss ein verantwortungsvoller Tierhalter koennen, eben dieses abwägen koennen.
 
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  • #15
Sollte ich also lieber keine Katzen halten???
Habe ich mir überlegt... dann habe ich die Faktoren aufgewogen, die noch eine Rolle spielen.
Wie viel Wille ist da, etwas mit den Katzen zu tun?
Wie viel Liebe hat man zu vergeben?
Was für Katzen sollten es sein?
Kann ich ihnen etwas bieten, auch wenn die Ausstattung keine 2000€ wert ist?
Habe ich Spaß daran, immer wieder kreativ zu werden, damit genug Beschäftigung da ist?
Kann ich auch jetzt in meinem Alter schon Stabilität bieten, die Katzen brauchen - bin ich mir zu 100% sicher, dass der Einzug meines Freundes z.B. oder ein eventuelles Baby später mal die Katzen nicht von ihrem Platz in der Familie verdrängen könnten?

Dann hab ich mir noch überlegt, ob ich im finanziellen Notstand möglicherweise Möglichkeiten hätte.

Verantwortung und Einstellung spielt bei der Tierhaltung eine große Rolle finde ich!

Hallo StuartLittle, wer mit dieser Einstellung an die Sache herangeht, aus dem kann nur ein ganz toller Katzenhalter werden! Das hast Du Dir sehr schön überlegt. Wenn ich Deine Mutter wäre, wäre ich stolz auf Dich. Mach weiter so. Und: Ich finde es wäre ja schade, wenn gerade Du keine Tiere hättest.

@ Miss Kathie - Super Beitrag. Dieser Zusammenfassung kann ich mich nur anschließen. Da gibt es kaum noch etwas hinzu zu fügen. Danke!
 
  • #16
Hmm, ich habe mir früher nie gross Gedanken gemacht, ob ich Katzen halten könnte/sollte oder nicht. Ich wollte einfach immer mit Katzen leben und hab das auch getan, sobald ich - mit 17 Jahren - von zu Hause weg war. Es war nie eine Katze allein, sondern immer 2-3. Und ich hab ein Heidenglück gehabt, keine unüberwindbaren Krankheitskosten, alles im grünen Bereich.

Alle diese Katzen - mittlerweile Sternchen - hatten ein schönes Leben bei mir, aber ich hab einfach Glück gehabt, dass nichts Grosses war. Für ordentliche Ernährung, Einrichtung, Impf- und Untersuchungszeugs war auch immer genug Geld da. Und Zeit und Liebe sowieso.

Gerüttelt hat es mich, als mein Tigerli einen Autounfall hatte. Die Operationen und alles drum und dran kamen locker auf 3.500 Euro. Da hab ich mich schon gefragt: Wenn ich das nicht hätte bezahlen können, was dann? Ein 4-jähriges Büsi einschläfern lassen, weil ich die OPs nicht zahlen kann? Was würden andere machen?

Aber das sind Sondersituationen. Ich denke, wenn keine Katastrophen auftreten, kann man in einer normalen Lebenssituation auch Tierli halten. Ein bisschen was zur Seite legen für Notfälle und dann geht das auch. Und wenn es nicht mehr alleine geht, um Hilfe bitten...

Wenn man weiss, dass das Leben nur mit Tierli vollständig ist, dann soll man so leben. Unvorhergesehenes kann immer geschehen, und auch dann findet sich ein Weg...
 
  • #17
So, bevor ich jetzt nachlese, meine Einstellung zu dem Thema:
1. Ich kümmer mich um das Wohlbefinden der , in diesem Fall, Katzen, sorge für Essen, Hygiene, medizinische Versorgung und sonstiges
2. Ich sehe sie als meine gleichberechtigten Familienmitglieder
3. Ich bin aufmerksam, und erkenne, wenn da was nicht "in Ordnung" ist ( ohh Gott, was hab ich meine manchesmal für nichts zur TÄ gekarrt, aber- besser einmal zuviel )
4 .Ich agiere schnell, wenn da was im argen liegt
5. Das Leben kann jederzeit immer wieder mal anders laufen, als geplant, ergo- ich sichere mich ab um im Notfall Hilfe zu haben, kompetente Hilfe von TÄs, Behandlungen sofort oder zum schnellsten Termin durchführen zu lassen.
( Damit meine ich, ist das Wuermchen narkosebereit, kann das Risiko eingegangen werden? zum Beispiel.)
6. Schaffe dir immer eine Möglichkeit wenn du angewiesen bist auf Freunde, unabhängig zu sein von denen. Im wirklichen Notfall sind die oftmals weit, weit weg davon, Hilfe zu geben.
7. Rechne immer mit allem, das geht schneller als man denkt.
8. Die Wuermchen halten sich nicht nach Kontistand mit Erkrankungen, ergo- von Anfang an einplanen, es kann finanzielle Einschläge geben, ohne Ende. Dementsprechend von Anfang an planen, auch wenn der Kontistand oefter mies ist.


Man kann notfalls auch, wenn man rechnen kann, jonglieren. :)
Geht alles, ohne Katastrophe!

Allerdings wuerde üch eins nicht. Eine qualvolle Behandlung durchziehen, die schlussendlich nur wenige Monate Lebenszeit bringt, dafür aber die Lebensqualität extrem herabsetzt. Auch das muss ein verantwortungsvoller Tierhalter koennen, eben dieses abwägen koennen.

Wo ist der like-Button? :)

Ich finde diesen Thread sehr spannend und kann mich etlichen meiner Vorredner nur anschließen:

Natürlich geht es nicht darum, dass in jedem Fall die als ideal angesehenen Haltungsbedingungen 100pro eingehalten werden können! Es geht bei diesen Ratschlägen (so sehe ich das jedenfalls) um Denkanstöße und darum, dass die Bedürfnisse der Tiere deutlich gemacht werden. Nach oben ist bekanntlich immer Luft!
Aber wenn man beispielsweise damit anfängt (ich nehme mal ein total ausgekautes Beispiel, sry), dass mehr als die 6 oder 8 qm des Katzenzimmers im TH, das mit mehreren Katzen besetzt ist, doch völlig ok sind und daher 2 Katzen dann auch ins Studentenwohnheimzimmer mit 9 qm Zimmer und Rest Flur, Kitchenette und Bad passen ---- dann ist das für mich kein sinnvoller Ratschlag.

Ich kenne einige Katzenhalter, die Mehrkatzenhaushalte erfolgreich mit wenig Geld managen und sehr gut klar kommen. Deswegen ist es aber trotzdem kein wirklich nachhaltiger Vorschlag, wenn man sagt "klar, schaff dir auch mit rein Bafög oder H4 zwei oder vier Katzen an und beschmuse sie 24/7, das ist schön, das ist gut, das ist wichtiger als Geld". Der potentielle Dosi muss doch wenigstens auch darauf eingestellt sein, DASS es zu TA-Rechnungen usw. kommen kann!

Natürlich muss nicht jeder Katzenfan daher gehen und "hier" schreien, wenn es um kostenintensive Katzen geht, wie wir es getan haben. Wir wussten und wissen, dass chronisch kranke Katzen und Handicats beim TA reichlich teuer werden können, und haben das auch einkalkuliert (ohne KV, hätte sich bei uns nicht gelohnt).
Trotzdem sind auch gesund wirkende Katzen gesundheitliche Wundertüten (übrigens: auch bei Stammbaumkatzen ist man davor nicht gefeit! Unsere Felle haben ja die ellenlangen Stammbäume und sind trotzdem gesundheitlich "Ausschuss" ;):pink-heart:), und das sollte man als Katzenhalter einfach wissen. Punkt.

Gleiches gilt für hochwertiges Futter, sollte auch klar sein. Eine Katze überlebt auch mit Schrottfutter, aber auch da gibt es eben Luft nach oben.

Markenkratzmöbel, Modkats, Designerkatzenbettchen usw.:
Das ist nettes Umrum. Und insofern absolut verzichtbar.
Das sage ich auch als bekennender Petfunjunkie! ;)

Das weitaus Wichtigere sind Ernährung und Tierarzt. Also was die Finanzen angeht.

Aber auch die Zeit, die man für die Felle aufwenden kann, ist sehr wichtig. Ich persönlich bin nicht der Meinung, dass voll berufstätige Leute keine Katzen halten sollten (es gibt ja Tierheime, die in diese Richtung tendieren). Aber es sollte dem Dosi klar sein, dass Katz - genau wie Kind und Kegel - eben zuhause lauert, dass Dosi heimkommt und Katz bespielt. Und ich meine keine Einzelkatzen!

Genau wie Hundehaltung oder die Haltung von Exoten ist Katzenhaltung ein teures und zeitintensives Hobby. Isso.
Auf dem Bauernhof oder dem Idyll in Arkadien mag das anders sein, aber auf jeden Fall bei Wohnungskatzen IST es ein teures und zeitintensives Hobby.

DAS ist aus meiner Sicht die Kernaussage!

Viele Leute denken ja, was nichts oder wenig kostet, braucht auch keine oder wenig Pflege. DEM muss man entgegen wirken, so meine Sichtweise, und da finde ich es auch ok, wenn der Korb etwas höher gehängt wird (Richtung Idealfall), als wenn das Argument kommt "alles ist besser als die 8 qm Tierheimzimmer" und entsprechend der Korb schon im Keller hängt. ^^

Katzenhaltung erscheint mir immer noch ziemlich heterogen zu sein, also beispielsweise verglichen mit Hundehaltung, wo mir mehr Konsens vorhanden zu sein scheint.
Es gibt einmal die Fraktion der Wohnungskatzenhalter, und es gibt die Fraktion der Freigängerhalter. Die Freigängerhalter haben andere Rahmenbedingungen als die Wohnungskatzenfraktion, und insofern können sie - so erscheint es mir, ich habe reine Wohnungskatzen - manche Dinge lockerer sehen (Katzenklo, Kratzmöbel, Spielzeit für die Katzen).
Manches mag auch schwieriger sein als bei reinen Wohnungskatzen (TA-Kosten im Falle eines Unfalls?).

Insofern verwundert es eigentlich nicht, wenn der eine User sagt "ach, was verpäppeln die die Katze, indem mindestens 3 Kratzbäume je qm Wohnfläche als Minimum erachtet werden" und wenn der andere User sagt "die Katzen müssen mindestens gegen Seuche, Schnupfen und xyz geimpft werden, und gebrauchte Kratzmöbel kommen mir schon gar nicht ins Haus, und ohne DaBird ist die Katzenhaltung einfach nur Tierquälerei". ;)

Mit offenen Augen und Wissbegierde an die Tierhaltung herangehen, egal welche Tierart! Das ist aus meiner Sicht das Wichtige, und natürlich kann man nicht die gesamte Lebensbiografie, die einmal sein wird absehen (und ich rede nicht von mir mit meinem Beamtenjob).
Dazu gehört aber eben auch, dass man ein gewisses Maß an Vorsorge überlegt, also wer evtl. im Notfall unterstützen oder übernehmen kann. Also liebe Leute, die vielleicht zeitweise Katz versorgen (körperlich, nicht zwingend finanziell) - oder halt Katz abgeben, dauerhaft, in gute Hände, falls es so gar nicht mehr geht mit den eigenen Rahmenbedingungen.

Auch das ist aus meiner Sicht wichtiger und gelebter Tierschutz: dass ich ein Tier auch abgeben kann, wo es notwendig ist!

Schoßtiere (denn das sind sie letztlich) sind notgedrungen Familienmitglieder. Sie können sich nicht erfolgreich dagegen wehren (bestenfalls der Freigänger, der sich ein neues, besseres Zuhause erfolgreich sucht)!
Jegliche Haltung von Schoßtieren ist letztlich egoistischer Menschenwille, auch im aktiven Tierschutz.
Und entsprechend müssen wir für sie sorgen. Umso mehr, wenn sie reine Wohnungstiere sind.
Das verursacht Kosten, die man zwingend und für einen langen Zeitraum aufbringen muss.
Wenn man sich dessen bewusst ist, ist das der erste, wichtigste Schritt.

LG
 
  • #18
Lebenssituation. Kann ich dem Tier Stabilität und ein Revier bieten oder ziehe ich ständig um / muss ich demnächst umziehen (Jobwechsel).

Ob irgendwann in den ca 20 Lebensjahren mal ein Jobwechsel, eher noch Jobverlust ansteht, kann man eigentlich kaum einschaetzen, dann duerfte fast niemand ein Tier halten.
Bei Freigaengern ist es sicher problematischer, wenn ein Umzug ansteht, aber bei Wohnungskatzen sehe ich es nicht dramatisch.
Wer allerdings z.B. auf Montage arbeitet und alle paar Monate woanders lebt, oder Truckfahrer over-the-road ist, klar, da ist Katzenhaltung wirklich suboptimal.
 
  • #19
Ich denke es brauch die aufs Tier bezogenen guten Grundvorraussetzungen, wo auch sowas wie Notfallpläne zu zählen, ebenso wie den guten Willen des Besitzers auch in schlechten Zeiten zu dem Tier zu stehen, es zu versorgen und ggf Entscheidungen zu treffen die manchmal auch loßlassen bedeuten oder Abgabe.

Wir leben in schnelllebigen Zeiten, niemand kann sich sicher sein in 10 Jahren noch da zu stehen wo er heute steht..oder die wenigsten.
Ich finde es fair die Tiere nicht um jeden Preis mitzuschleifen und leiden zu lassen, allerdings auch nicht beim ersten Winde..

Ich nehme mehr und mehr Extreme wahr..
Menschen, die Tiere um jeden Preis und behalten wollen und die, die halbherzig Tiere an und wieder abschaffen.

Es sollte nur jemand Tiere halten dürfen, der ehrlich zu sich UND dem Tier ist für das er Verantwortung tragen oder übernehmen will....das sind leider nicht immer alle..
 
  • #20
Nike,
ist schon zu sehr OT.:oops:
Ueber Loslassen zu entscheiden, kann verdammt schwer sein; ich erinnere nur mal an abrakas Lise. Da wurd auch z.T. zum Loslassen geraten, und die Katze erfreut sich jetzt einer hohen Lebensqualitaet.

Abegeben ist auch schwer, z.B. im Falle, wenn man sich eines Tieres nicht mehr gewachsen fuehlt wegen Unsauberkeit. Oder wenn die Katze chronisch krank wird. Das sind dann Faelle, wo es verdammt schwer wird, ein neues Zuhause zu finden.
 

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