Die Spiele sind eröffnet: David gegen Goliath (diesmal mit weiblichen Hauptrollen)

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Schneetiger

Schneetiger

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17. Dezember 2015
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Hallo zusammen,

wir haben seit kurzem eine zweite Katze im Haus und damit fangen einige Probleme an. Möglicherweise ist es auch nur Unwissenheit auf Seiten der Menschen, aber deswegen suche ich hier Rat.

Zur Ausgangsituation:
Wir haben seit über einem Jahr eine BKH Katze. Diese ist bis zur 12 Woche (wie es sein sollte) bei ihrer Mutter und mit einer Schwester aus dem gleichen Wurf aufgewachsen. Bei uns wurde sie dann Einzel- und Wohnungskatze. Sie ist im Moment etwas zu dick, aber das Problem des Futters (auch hier habe ich erst durch Lektüre dieses Forum gelernt, dass ich einen riesigen Fehler gemacht habe) wird gerade angegangen. Die Katze wurde auch schon kastriert.
Grundsätzlich war sie während des ganzen Jahrs bei uns ein Traum. Sie hat zwar unser Ikea-Sofa ruiniert, aber was kann denn die Katze dafür wenn der Stoff so wunderschöne weite Maschen hat und sich schöner um die Krallen schmiegt als jeder Kratzbaum. Es sei ihr verziehen.
Ansonsten ist sie super erzogen, wir beschäftigen sie mit Klicker-Training und pflegen auch sonst einen sehr intensiven Kontakt mit unserer Katze. Hochnehmen? Mehrfach täglich. Nachts am Fußende schlafen? Wenn die Katze es möchte auch das. Sie ist so gut auf uns geprägt, dass sie sich relativ anstandslos auch die Zähne kontrollieren lässt. Wir sind überglücklich mit ihr.
Nun haben wir, bedingt durch widrige Umstände, eine zweite Katze (es sind also beides Weibchen!) bekommen. Es ist ebenfalls eine BKH. Diese wurde viel zu früh von der Mutter getrennt und mit falschen Angaben in ihrem Pass aus dem Ausland nach Deutschland gebracht. Sie war, als wir sie bekommen haben, erst 8 Wochen und extrem aufgedreht. Wie junge Katzen nun einmal sind: Mächtig Hummeln im Hintern und dann regelmäßig Pausen zum Ratzen, ehe es wieder losgehen kann.
An sich kommen wir auch mit unserem neuen Sprössling gut zurecht. Sie scheint uns inzwischen als ihre neuen Menschen anerkannt zu haben und ist anhänglich, verschmust und wird gerade auf den Klicker konditioniert.
Nun kommen wir endlich zum eigentlichen Grund meiner Sorge.
Bedingt durch das eine Jahr in „Einzelhaft“, war unsere erste Katze nicht mehr so wirklich an Gesellschaft gewöhnt. Sie hat im vergangenen Jahr häufiger mit einer Freigängerkatze von Verwandten Kontakt gehabt. Allerdings ist besagte Katze sehr scheu und so konnten die beiden nie wirklich „Freunde“ werden. (Anmerkung: Unsere Katze wurde zur Vorsicht, auch wenn sie noch viele Jahre eine Hauskatze bleiben wird, gegen Leukose geimpft, da sie eben den Kontakt mit einer Freigängerkatze hat). Nun sind die ersten zwei Wochen mit unserem neuen Winzling eigentlich ganz gut gelaufen. Am Anfang gab es ein bisschen Gefauche und argwöhnisches Schnuppern, aber inzwischen können sie nebeneinander futtern oder auf zwei unterschiedlichen Ebenen des Kratzbaumes liegen und schlafen.
Seit wenigen Tagen fangen sie nun offenbar an, miteinander zu spielen. Und hier ist das Problem: Unsere erste Katze bringen stolze 4,5 kg auf die Waage. Unser Neuling, bedingt durch das zu geringe Alter, noch nicht einmal ein ganzes Kilo. Sie legt zwar rasant an Gewicht zu, wie es für eine Katze in ihrem Alter sein soll, aber noch trennen sie Welten in Sachen Größe und Masse.
Das Spielen sieht daher im Moment so aus, dass unser Jungspund nach einem Bein oder dem Schwanz unserer ersten Katze schnappt und diese sich daraufhin auf das kleine Kätzchen wirft, sie auf den Boden drückt und in den Nacken beißt (nicht so, dass es bluten würde). Manchmal, und das macht mir am meisten Angst, sieht es so aus, als würde unsere Große sich völlig unprovoziert auf die Kleine werfen. Dann kommt sie beispielsweise aus dem Flur ins Wohnzimmer gerast, wo die kleine gerade völlig harmlos mit dem Kratzbaum oder einem Raschelball spielt, und schnappt sich die Kleine. Diese heult dann oft auf.
Das ganze führte gestern so weit, dass die Kleine eine Schwellung an der Schulter davontrug und auf einem Vorderbein lahmte. Eine Entzündung nach einem solchen leichten Biss trat auf. Der Tierarzt hat mir entsprechende Medikamente mitgegeben, um das zu behandeln. Meine erste Reaktion war, dass ich das Spielen versuchte zu unterbinden. Aber scheinbar war dieses Einschreiten kontraproduktiv, da sich der Drang die Kleine zu schnappen offenbar verstärkte und sie nach einer kurzen Pause völlig überraschend über die Kleine herviel.
Meine Frage, abgesehen vom üblichen „ist sowas unter Katzen normal???“, ist vor allem, wie ich damit umgehen soll. Einerseits will ich die Kleine schützen, da sie bereits die Schwellung an der Schulter hat. Andererseits muss ich auch den Kontakt beider Katzen zulassen und fördern, damit sie gut miteinander auskommen. Mir wäre ein Rang-Kampf im Grunde egal, wenn sie beide ausgewachsen wären. Aber bei einem Gewichtverhältnis von 4:1 ist der Kampf nicht ganz fair und ich fürchte um das Wohl der kleinen Mietze.
Wie würdet ihr diese „spontanen“ Attacken der Großen bewerten? Alles nur Spiel und Maßregelung („ich hab hier die Hosen an, Kleine!“) oder wirkliche Aggressivität?
Was für mich gegen eine grundsätzliche Aggressivität spricht ist die Beobachtung, dass beide Katzen dabei keinen merklichen Katzenbuckel machen und auch die Schwänze in der Regel nicht „puschig“ werden. Hin und wieder stehen sich die beiden auch mit leichtem Katzenbuckel und Flaschenbürten-Schwänzen gegenüber, aber das hat andere Gründe. Da hat meist eine Katze in einem anderen Raum ein Geräusch gemacht und die jeweils andere Katze scheint vergessen zu haben, dass inzwischen zwei Stubentiger im Haus sind. Und aus einer solchen Situation ist bisher nie ein Kampf geworden. Wenn sie sich dann gesehen haben, haben sie sich meist direkt wieder beruhigt und jede ging ihres Weges. Manchmal auch zusammen, wenn es gerade in Richtung Futter ging.
Ich weiß, viel Text, ich würde mich trotzdem sehr über ein paar Anmerkungen zum Verhalten meiner Katzen freuen.

Viele Grüße,
Schneetiger
 
A

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Kein Stress ...

Du hast noch nie richtige Katerkämpfe gesehen. .
 
Der Flaschenbürstenschwanz gehört zum Spielverhalten. Das ist normal (und zu süß, geniesse es, das machen sie nicht lange.)

Und deine Große lernt das Spielen jetzt auch erst. Das sie zu grob ist, liegt wirklich an der Einzelhaltung, sie konnte nie lernen, wo die Grenzen sind.

Versucht, es in die richtigen Bahnen zu lenken, lenkt sie ab, wenn sie so extrem in Rauflaune ist, bietet ein anderes Spiel oder eine andere Ablenkung an.

Hast du das Gefühl, das die Kleine dadurch Angst vor der Großen bekommt?
 
Du hättest sofort zwei Katzen nehmen sollen, dann wäre deine Größe ein bischen besser sozialisiert bzgl. der katzensprache. Diese Züchterin ist absolut unseriös, wenn sie kitten in Einzelhaltung in den Wohnungsknast vermittelt. Besser wäre, du hättest jetzt eine gleichalte Freundinnen geholt. Alternativ kann ich dir nur zu einem weiteren kitten raten, das entspannt die Lage.
Ansonsten ablenken und spielen, alles andere ist normal. Deine Große wird evtl. immer ein bisschen grob bleiben, weil sie es einfach nie gelernt hat.
 
Zu grobes Spielen würde ich nicht negativ abbrechen, indem du dazwischen gehst, sonder unauffällig, indem du "rein zufällig" was fallen lässt oder in die Richtung wirfst (nicht die Katze treffen ;) ). Das löst die Situation auf, aber du verstärkst das aggressive Verhalten nicht.
Ich würde auch zusätzlich ruhige(!) Spiele anbieten, wo beide nebeneinander her sich beschäftigen. Hier haben dazu sog. Fummelbretter geholfen.
Berichte doch bitte weiter, wie es mit den beiden läuft.

@Margitsina
Hätte, könnte, sollte ist hier doch fehl am Platz. Immerhin hat die Mietz jetzt eine Partnerin und wenn man richtig an die Sachen rangeht, klappt das auch.
Und die TE macht auf mich den Eindruck, dass sie sich jetzt ausfürlicher mit der Katzenhaltung auseinandersetzt (Futter etc.)
 
Der Flaschenbürstenschwanz gehört zum Spielverhalten. Das ist normal (und zu süß, geniesse es, das machen sie nicht lange.)

Und deine Große lernt das Spielen jetzt auch erst. Das sie zu grob ist, liegt wirklich an der Einzelhaltung, sie konnte nie lernen, wo die Grenzen sind.

Versucht, es in die richtigen Bahnen zu lenken, lenkt sie ab, wenn sie so extrem in Rauflaune ist, bietet ein anderes Spiel oder eine andere Ablenkung an.

Hast du das Gefühl, das die Kleine dadurch Angst vor der Großen bekommt?

Bei der Kleinen sieht der puschige Schwanz in der Tat zum Wegwerfen lustig aus. Wie gewollt und nicht gekonnt.

Wir haben bereits versucht, mit einem Alternativangebot zu einzugreifen. Die Kleine nimmt das auch sofort an. Die würde den ganzen Tag spielen. Leider ist die Große in dem Moment so fokussiert, dass sie selbst ein frisches Stück Rindfleisch mit Maus garniert nicht die Spur interessieren würde (nein, ein solches Festmahl habe ich den Katzen bisland nicht aufgetischt :) ).

Du hättest sofort zwei Katzen nehmen sollen, dann wäre deine Größe ein bischen besser sozialisiert bzgl. der katzensprache. Diese Züchterin ist absolut unseriös, wenn sie kitten in Einzelhaltung in den Wohnungsknast vermittelt. Besser wäre, du hättest jetzt eine gleichalte Freundinnen geholt. Alternativ kann ich dir nur zu einem weiteren kitten raten, das entspannt die Lage.
Ansonsten ablenken und spielen, alles andere ist normal. Deine Große wird evtl. immer ein bisschen grob bleiben, weil sie es einfach nie gelernt hat.

Hätte, hätte, Fahrradkette. Unser Plan war eigentlich nach ein bis zwei Jahren eine gleichaltrige (oder zumindest ausgewachsene) Katze/Kater aus dem Tierheim zu holen. Als wir dann aber plötzlich vor die Wahl gestellt wurden, dass entweder wir die kleine Katze adoptieren oder sie ins Tierheim muss, konnten wir nicht nein sagen. Die Vorstellung, dass eine nur 8 Wochen alte Katze vielleicht sogar zu Weihnachten verschenkt wird und dann mit 10 oder 12 Wochen noch unerzogener wieder im Tierheim landet, hat uns überzeugt diese Aufgabe zu übernehmen.

Wir sind beim besten Willen noch keine Experten was Katzen angeht, aber wir tun alles, damit die beiden bei uns ein schönes Leben haben werden. Und dafür ist es im Moment am wichtigsten, dass die Kleine sicher und gesund aufwachsen kann.

Eine dritte Katze ist für uns leider keine Option, da wir ein Platzproblem bekommen würden. Zwei Katzen sind bei unserer Wohnung kein Problem. Aber für eine dritte fehlt uns einfach der Platz um jeder der Drei einen angemessenen Rückzugsort zu geben.

Zu grobes Spielen würde ich nicht negativ abbrechen, indem du dazwischen gehst, sonder unauffällig, indem du "rein zufällig" was fallen lässt oder in die Richtung wirfst (nicht die Katze treffen ;) ). Das löst die Situation auf, aber du verstärkst das aggressive Verhalten nicht.
Ich würde auch zusätzlich ruhige(!) Spiele anbieten, wo beide nebeneinander her sich beschäftigen. Hier haben dazu sog. Fummelbretter geholfen.
Berichte doch bitte weiter, wie es mit den beiden läuft.

Ich werde es mal mit einem kleinen Kissen als weiches Wurfobjekt versuchen. Das Anbieten von Spielen hat bislang leider nicht gut funktioniert. Wie gesagt: Die Kleine ist sofort Feuer und Flamme. Die Große ist geistig dann eher auf Sparflamme und halb weggetreten.

Grundsätzlich habe ich das Gefühl, dass die Große jetzt da sie Gesellschaft hat deutlich weniger Interesse am Spielen mit ihren Menschen hat. Klicker-Training macht sie unverändert super mit. Aber zum Beispiel die Jagt nach der Katzenangel schein merklich an Reiz verloren zu haben.

Was das Spielen der beiden zusammen angeht, ist mir noch folgendes aufgefallen: Während des Spielens, wenn die Große anfängt auszuteilen, versucht die Kleine die Flucht zu ergreifen und sich eine sichere Ecke zu suchen. In diesem Moment sieht es wirklich aus, als hätte sie Angst. Aber schon kurze Zeit danach (5 Minuten) können beide nebeneinander (50 cm Abstand) liegen. Kein Knurren, kein Fauchen, nichts. Es sieht also zumindest schon mal so aus, als wäre es wirklich ein "Spiel-Problem" und keine grundsätzliche Abneigung gegeneinander.

Und die TE macht auf mich den Eindruck, dass sie ...

Sofern das in der weiblichen Form gemeint war: Wir sind zu Zweit. Die Texte wurden (bislang) zwar vom männlichen Part geschrieben, aber ich bemühe mich um eine "wir" Form, da meine Angebetete gleichermaßen involviert ist und wir am gleichen Strang ziehen: Alles für die Katz! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
In diesem Moment sieht es wirklich aus, als hätte sie Angst. Aber schon kurze Zeit danach (5 Minuten) können beide nebeneinander (50 cm Abstand) liegen.

Vor deiner Änderung am Text hattest du hier etwas anderes geschrieben.
Wenn du das tust, was vorher da stand....lass es ganz dringend bleiben! ;)
 
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