Deutschland vs Spanien

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In einem anderen Fred bin ich eben über den Satz gestolpert, der sinngemäß aussagt, dass man sich eher eine Katze aus Spanien holen solle, als eine Miez aus einem deutschen TH, weil es den spanischen Katzen schlechter ginge.

Ist das wirklich so? Sollte man nicht eher daran arbeiten, die Spanier zu sensibilisieren, mit anderen Lebewesen nicht so achtlos umzugehen oder sie gar zu töten, wenn sie grad mal über sind?

Was wäre, wenn wir uns alle nur noch Tiere aus dem Ausland holen würden. Wer nimmt sich dann der deutschen Katzen und auch Hunde an? Die Spanier? Sicher nicht.

Bis vor 10 oder 20 Jahren war es ja leider auch in D noch gang und gebe, dass die nicht vermittelbaren Tiere in den deutschen TH euthanasiert wurden. GsD konnte dies doch mit einem starken und sehr aktiven TS eingestellt werden.

Versteht mich nicht falsch, mir kommen auch die Tränen, wenn ich die Bilder aus den Tötungsstationen sehe. Nur ist das wirklich der richtige Weg?
 
A

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Nein - es ist sicherlich keine Dauerlösung. Es ist lediglich ein Überlaufventil, bis die TS vor Ort es geschafft haben, die Leute zu sensibilisieren.

Umdenken erfordert Zeit - viel Zeit. Hier müssen erst die Kinder lernen, wie man richtig mit Tieren umgeht - sie beeinflussen noch am ehesten die Eltern.

Es ist halt eine Zwickmühle, in der man steckt. Eigentlich dürfte nämlich KEIN Tier in Not sein, genausowenig wie irgendein Kind auf der Welt. Aber bis dahin wird wohl noch viel Zeit vergehen.

Und solange können wir nur versuchen, unser Bestes zu geben und da zu helfen, wo wir können.
 
Den richtigen Weg zu finden ist wohl ziemlich schwirig, denn wie Hexi schon sagte:

Die Menschen in Spanien müssen erst zum Undenken "erzogen" werden und bis dahin muss vor Ort noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Natürlich sitzen auch viele Tiere in Deutschland in Tierheimen, aber manchmal ist trotz allem das "passende" Tier für sich selbst nicht dabei (so war es bei uns) und was spricht dagegen, sich dann für eine Fellnase aus dem Ausland zu entscheiden und ein Tier vor der Tötung zu retten?

LG
Sabine
 
Ich finde es schwierig auf die Frage mit Ja oder Nein zu antworten.

Meine Beiden sind auch aus Spanien, es war eine meiner besten Entscheidungen im Leben ihnen ein Zuhause zu geben. Vor einiger Zeit habe ich von einem Transport aus Spanien erfahren wo kranke Kitten nach D gebracht wurden, hierfür gibt es ein klares NEIN das ist falsche Tierliebe.

Alles in allem würde ich sagen, wer Tieren ein Zuhause geben möchte sollte nicht nach der Herkunft fragen sondern sein Herz entscheiden lassen. Grenzen gibt es für Menschen aber niemals für Tiere.

Die Menschheit zu überzeugen das Lebewesen Gefühle haben und sie nicht als Wegwerfgeschöpfe zu behandeln, ist wohl die schwierigste Aufgabe die uns tierlieben Menschen gestellt wird. Kein Tier würde so vernichtend mit seiner Umwelt umgehen, das schafft nur das Geschöpf Mensch. :eek:
 
Da ich ja kürzlich ein spanisches Kätzchen aufgenommen habe, fühle ich mich angesprochen...

Also das Schicksal der Tiere in deutschen Tierheimen geht sehr nahe. Aber ich bin vom Tierheim Düren 3 mal dermaßen blöde behandelt worden, dass ich da überhaupt nimmer hingehe. Die haben auch keine Spenden mehr von mir bekommen... Das mag zwar nicht auf alle deutschen TH zutreffen, aber mir hats gereicht. Der Kontakt mit den spanischen Organisationen war ausnahmslos super nett und zuvorkommend. Von der Nachbetreuung jetzt mit Mitchy bin ich einfach nur begeistert.
 
Ja das ist schon ein Thema.

Ich sehe auch keinen Unterschied mehr zwischen einem deutschen, der seine Tiere nicht kastriert und dann die Babies aussetzt oder tötet und den Spaniern, bzw. Ungarn oder was weiß ich alles.

Ich glaube, das Schlimmste an einer Tötungsstation ist das Warten in unzumutbaren Zuständen.

Wenn ich das über die Monate so verfolge, bringen spanische Kätzchen mehr Krankheiten mit als woanders her. Ob es Zufall ist oder nicht, aber in mein spanisches Katerchen hab ich zwischenzeitlich knapp 500 Euro an Kauf- und Tierarztkosten (ohne Nahrung) investiert. Eine Impfung war da auch noch nicht mal dabei.

So viel Geld hab ich noch nie in ein Kätzchen gesteckt, das ich von hier hatte.

Aber: meine Katzen Reserl und Alfons aus deutschen Tierheimen stammten wohl alle aus "Einzelhaltung". Sie sind nur Platzhirschen und fauchen bzw. prügeln Mona und Pepe. Jedenfalls sind sie unverträglich mit anderen Katzen, während Pepe everybodys Darling ist. Er ist freundlich zu allen Zwei- und Vierbeinern.

Man muss alles genau abwägen und genau überlegen. Im Tierschutz tätig sein kann man vielseitig.

Wenn ich höre, dass Katzen in Polen eingefangen werden und dann nach Spanien gekarrt, um da an uns zurück verkauft zu werden, wie es letztens ein Gerücht gab, finde ich das sehr bedenklich.
 
Wenn ich das über die Monate so verfolge, bringen spanische Kätzchen mehr Krankheiten mit als woanders her.

Das sehe ich z.B ganz anders.
Und man bekommt getestete Tiere.
In Deutschland machen das nur die wenigsten Tierheime.
 
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Sollte man nicht eher daran arbeiten, die Spanier zu sensibilisieren, mit anderen Lebewesen nicht so achtlos umzugehen oder sie gar zu töten, wenn sie grad mal über sind?

Und sensibilisieren sieht dann wie aus?
Keine Tiere mehr aus dem Ausland zu adoptieren?
Nein, ich glaube damit gelingt Dir das nicht.

Denen ist es doch egal ob sie eine Katze oder 50 Katzen einschläfern. :(:mad:
 
Ach, das ist alles schwierig.

Im einen Teil möchte man natürlich die Katzen (und Hunde) aus den Tötungsstationen rausholen und sie retten... :(

Aber ich bin so unsicher, ob man damit auf Dauer(!) wirklich was Gutes tut.

Wenn immer wieder Mitteleuropäer kommen und das "Problem beseitigen", kann dann bei den Südeuropäern ankommen, dass man sich selbst Lösungsstrategien einfallen lassen muss?

Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte hier keinen kritisieren, der sich ein Auslandstier holt, oder dort Tierschutz betreibt (ich kann es so gut verstehen!). Ich bin einfach nur so unsicher, ob es in dieser Form so sinnvoll ist. :(

Liebe Grüße,
Sonja
 
  • #10
Es gehören einfach überall Gesetzte her...sei es zum Kastrieren der freilaufenden Katzen (ein Hoch auf die Stadt Paderborn - wo das ja jetzt anläuft!) bzw. das Töten gehört einfach verboten !

Es ist ein ganz schwieriges Thema....ich denke, jedes Tier hat ein schönes Zuhause verdienst ! Egal wo !!
Tierschutz darf niemals Grenzen haben !

LG Silke & Co
 
  • #11
Und sensibilisieren sieht dann wie aus?
Keine Tiere mehr aus dem Ausland zu adoptieren?
Nein, ich glaube damit gelingt Dir das nicht.

Denen ist es doch egal ob sie eine Katze oder 50 Katzen einschläfern. :(:mad:

nein, aufklären, mit den Menschen sprechen oder wie Hexi schreibt, mit den Kindern anfangen, sicher ist das ein langwieriger Prozeß, nur wenn man in der Richtung gar nix macht, wird sich da ja auch nie etwas ändern
 
  • #12
Bitte versteht mich nicht falsch, ich möchte hier keinen kritisieren, der sich ein Auslandstier holt, oder dort Tierschutz betreibt (ich kann es so gut verstehen!). Ich bin einfach nur so unsicher, ob es in dieser Form so sinnvoll ist. :(

Liebe Grüße,
Sonja


genauso geht es mir ja auch und deshalb meine Frage


mal eine andere Frage, weil ich mich damit noch nicht auseinandergesetzt habe, passiert denn überhaupt etwas in der anderen Richtung?
 
  • #13
nein, aufklären, mit den Menschen sprechen oder wie Hexi schreibt, mit den Kindern anfangen, sicher ist das ein langwieriger Prozeß, nur wenn man in der Richtung gar nix macht, wird sich da ja auch nie etwas ändern


Aber woher weißt Du, dass das nicht schon seit Jahren passiert? :confused:

Ich kenne einige (viele) die dort mit den Leuten sprechen, usw.
 
  • #14
Aber woher weißt Du, dass das nicht schon seit Jahren passiert? :confused:

Ich kenne einige (viele) die dort mit den Leuten sprechen, usw.

s.o., ich habe nicht geschrieben dass ich das weiß sondern gefragt, ob in der Richtung etwas passiert :)
 
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  • #15
s.o., ich habe nicht geschrieben dass ich das weiß sondern gefragt, ob in der Richtung etwas passiert :)

Für mich kam es so rüber als wenn es für Dich eine Feststellung gewesen wäre.

Ja es finden eben Gespräche und Aufklärungsarbeit statt.
Bei den meisten ändert sich nichts.
 
  • #16
Oft werden auch lokale Kastrationsaktionen im Ausland von dt. Organisationen mit unterstützt - ich erinnere mich vage daran, dass dies - anstelle von reiner Vermittlungstätigkeit - im Rahmen von Gemeinnützigkeitsnachweisen erforderlich ist/sein könnte.

Ich bin nicht per se gegen Euthanasie, zumindest, solange sie schmerzfrei und verträglich für die Tiere erfolgt, aber wie schon jemand schrieb: Die Zustände, in denen die Tiere zwischenzeitlich "gelagert" werden - und oft die Tötungsmaßnahmen - können durchaus "quälerisch" sein; und da muss auch gehandelt werden. Dies ist aber schwierig in einem Umfeld, wo Tiere wenig Respekt genießen. :(

Ich habe 2 Spanier und 3 deutsche TSV-Katzen (und einen Nachbarschafts-OOps-Wurf-Überbleibsel) und kann mich nur anschließen: Ich helfe, wo ich kann, egal aus welchem Land.

Was ich aber keinesfalls unterstützen möchte, sind manipulierte "Tierelend-Exporte", wo man mit den armen Tieren wohlmeinenden Mitmenschen das Geld aus der Tasche zieht; so leid es mir für die Tiere tut, die hierunter leiden müssen :( Daher sollte man sich schon die Orgas, mit denen man zusammenarbeitet gut anschauen und wie sie ihren Job machen - der sicherlich alles andere als einfach ist :(
 
  • #17
Also ich habe sowohl Spanier als auch Deutsche und werde auch immer Tiere haben, die aus diesem Land und auch aus dem Ausland kommen.

Dennoch kann ich nicht sagen, dass ich grundsätzlich gegen das Töten von Tieren bin.
Bitte nicht falsch verstehen: ich versuche auch mein möglichstes, um dort zu Helfen, wo Hilfe notwendig ist, aber leider kann man nicht alle retten.
Und wenn ich dann sehe, wie Tiere auf der Straße zu Tode geprügelt, vergiftet oder missbraucht werden oder aber auch die Tiere ansehe, die in kleinen Käfigen, teilweise mit mehreren Artgenossen eingesperrt über Monate verweilen müssen, dann frage ich mich doch wirklich, ob eine kleine erlösende Spritze nicht doch besser ist.

Nicht, weil ich damit ein "Problem beseitigen" will, sondern um ein unnötiges Leid zu beenden.
Dennoch ist das natürlich kein Schritt, der als erster Gedanke eine Rolle spielen sollte.

Es ist sehr schwierig...
 
  • #18
Bisher war ich auch gegen Tiere aus ausländischen Tierheimen. Doch die Erfahrungen die ich mit ein-heimischen Tierheimen gemacht habe lassen meine Meinung stark bröckeln. Ein Tierheim, dass hier auch schon erwähnt wurde, nimmt Geldspenden sehr gern an, aber Sachspenden werden abgelehnt. Habe bei zwei deutschen Tierheimen vor Wochen per Mail angefragt, bis heute haben die nicht geantwortet. Habe immer häufiger den Eindruck, dass die ihre Tiere gar nicht vermitteln wollen.
 
  • #19
Für mich hört Tierschutz nicht an der Grenze auf -
ich habe Nero von ABRA aus Portugal - und er wäre ohne die Hilfe von Lunamia/Xana nicht nach Deutschland gekommen sondern wäre in Braga in der Tötung gelandet.
Vor allem war Nero krank und hätte es sicher nicht lange in der Tötung überlebt.
so wie ich die Tierschutzorgas inzwischen kenne, ist oberste Pflicht und die wichtigste Übung: Aufklärung der Öffentlichkeit und Vermittlung im Inland.
Es werden nur die Tiere ins Ausland vermittelt, die sonst getötet werden würden
Problematisch ist sicher wenn Tiere nach Deutschland vermittelt werden, die nicht ordnungsgemäß geimpft und untersucht sind und dann zu uns kommen.
Würde ich in einem dieser Länder leben wäre ich warscheinlich auch irgendwann im Tierschutz vor Ort aktiv und würde mir die Finger in allen europäischen Foren wundschreiben für die Vermittlung um gesunde Tiere und Kitten vor der Tötung zu retten....
und dann finde ich es wunderbar dass immer mehr Tierheime in Deutschland mit Tierschutzorgas im Ausland zusammenarbeiten und Tiere von dort aufnehmen.
Ich würde es jederzeit wieder tun.
Meine Nicky, meine erste Katze, hatte ich aus einem deutschen Tierheim, die ist bald danach an FIP verstorben...
Alles Liebe
Heidi
 
  • #20
Und wenn ich dann sehe, wie Tiere auf der Straße zu Tode geprügelt, vergiftet oder missbraucht werden oder aber auch die Tiere ansehe, die in kleinen Käfigen, teilweise mit mehreren Artgenossen eingesperrt über Monate verweilen müssen, dann frage ich mich doch wirklich, ob eine kleine erlösende Spritze nicht doch besser ist.

Diese Tiere haben vermutlich in ihrem Leben noch nichts Schönes erlebt. Und ich denke, deshalb will man genau diesen besonders helfen.
 

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