Cosmo hat(te) eine Darm-Invagination

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Phillis

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30. August 2014
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Letzte Woche war ich mit meinem Maine Coon-Kater Cosmo beim TA, weil er nicht gefressen hatte und es ihm offensichtlich nicht gut ging. Außerdem hatte er wiederholt reines Wasser erbrochen.

Mein TA hat ihn untersucht (abgetastet, Fieber gemessen) und geröngt: Verdacht auf Darm-Invagination. Also: sofort OP.

Der TA hatte leider/ GsD den richtigen Verdacht (ich konnte bei der 3-stündigen OP dabei sein.)

Vor allem ist dies ein Apell, bei den allerersten Zeichen einer solchen Unpässlichkeit zum TA zu gehen. Ich weiß nicht, ob ich das auch so gemacht hätte, wenn nicht der Feiertag bevor gestanden hätte - obwohl, dass Cosmo nicht essen, mochte, war ein Alarmsignal ersten Ranges.

Wir haben viel Glück gehabt, dass mein neuer TA sich wirklich auskennt mit so´n Schiet. Deswegen hatte er gleich den richtigen Verdacht, als ich ihm sagte, dass Cosmo klares Wasser spuckt. Darauf wurde Cosmo geröngt, was den Verdacht des TA auf Darm-Invagination erhärtete und er sagte mir, am liebsten würde er ihn nach der Sprechstunde gleich operieren. Ich habe sofort zugestimmt.

Bei der OP durfte ich dabei sein, so habe ich alles Schritt für Schritt miterlebt.

Als der TA den tatsächlich invaginierten Darm vorlagerte und wieder auseinander zog, sah es erst so aus. als wäre Cosmos Leben nur mit einer Darmresektion zu erhalten sein . Doch dann war zu sehen, wie sich das geschädigte Gewebe erholte und die Blutgefäße von schwarz-blau wieder rot und rosa wurden. Nach einer halben Stunde hatte sich der TA, der eine andere TÄ zur Assistenz dazugeholt hatte, entschieden, keine Resektion vorzunehmen. Das Problem bei dieser Entscheidung ist eine mögliche Nekrose.

Also wurde Cosmo antibiotisch und mit Schmerzmittel versorgt. Eigentlich wäre es ein Fall für eine stationäre Behandlung gewesen. Doch mein TA war so vernünftig zu entscheiden, dass er sich zu Hause am schnellsten von der schweren OP erholt,

Jedenfalls scheint Cosmo sich zu erholen. Die größte Gefahr ist, neben einen Peritonitis ist , dass es wieder zu einer Invagination kommt.Junge Maine Coons scheinen dazu zu neigen. Vor allem kurzfristig könnte das passieren und wäre lebensgefährlich. (Brechreiz ist das Sympthom!)

Also bitte weiter die Daumen drücken! Und DANKE!
 
A

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Cosmo ist am Dienstagabend auf dem OP-Tisch gestorben.

Der Darm war offenbar doch so geschädigt gewesen, das sich eine Entzündung entwicket hatte - zumächst örtlich begrenzt, dann der ganze Bauchraum: Peritonitis.

Ich musste ihn gehen lassen. Ich bin SEHR traurig!

Das Leben ohne Cosmo/ Coonie ist möglich ... (frei nach Loriot)
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut mir sehr leid:reallysad:.
Schlaf gut Cosmo-Spätzchen, grüß die anderen Sternchen und gib deinem Dosi ein Zeichen, dass es Dir wo auch immer gut geht und du nun keine Beschwerden mehr hast.

Traurige Grüße und viel Kraft Phillis
 
Hab das grad erst gelesen.

Tut mir Leid das dein Cosmo es nicht geschafft hat.:sad:
 
Phillis.....es ist sehr wichtig, daß du uns alle hier von deinen schlimmen Erfahrungen berichtest. Ich weiß, wie tückisch diese Erkrankung zuschlagen kann, und dass Katzen gibt, die es nicht geschafft haben. Wir können alle hier nur lernen, die Symptome sofort richtig zu deuten.

Ich habe damals nur kurz geschrrieben, weil es mich nach allem Hoffen und Bangen so überaus traurig gemacht hat, letzten Endes doch verloren zu haben. Cosmo war so tapfer!

Er ist nicht in der Tierklinik gewesen (die sind rundherum jeweils 75 km weit entfernt), sondern der diagnostizierende TA hat ihn unter Assistenz einer befreundeten TÄ selbst operiert.

Leider waren die Bedingungen nur so steril wie sie in einer Landarztpraxis halt sind. Da war eine Fliege, die sich natürlich von der Operationswunde angezogen fühlte und sich bestimmt nicht die Füße gewaschen hat.

Da auch die Möglichkeiten der stationären Behandlung in solch einer Praxis eingeschränkt sind, habe ich Cosmo mit nach Hause bekommen. Und das halte ich persönlich mit wenigen Ausnahmen auch für das Beste für das Tier.

Zusätzlich hat mir der TA auch eine Tropfinfusion, Baytril und Metacam zur oralen Verabreichung mitgegeben. Und einen großen Klappkäfig. Der war so groß, dass ein Bernhaadiner hätte drin stehen können.

Meine damalig beste Freundin (gelernte TA-Helferin) hat mit mit der Infusion geholfen. Alleine hätte ich das nicht hingekriegt. Der TA war wirklich jederzeit für mich erreichbar.

Jedenfalls hat Cosmo sich von der OP erholt, hat wieder angefangen zu essen und perfekte Häufchen gemacht.

Ca. 1 Woche lebte er im Klappkäfig. Wenn ich zu Hause war, durfte er raus und sich unter Aufsicht im Wohnzimmer die Füße vertreten und beim Fernehen mit mir kuscheln.









Alles sah sehr gut aus. Er bekam über ca. 10 Tage Baytril und Metacam in absteigender Dosis. Nach 12 Tagen war er ganz der Alte: Er sprang zu meinem Schrecken aus dem Stand ca. 1,70m hoch auf einen Schrank, weil er dort oben immer gerne lag.

Zwei Folgebesuche beim TA zeigten, dass die OP-Narbe gut verheilte. Schließlich wurde er "gesund geschrieben".

13 Tage nach der OP ging es ihm plötzlich schlechter. Er wollte nicht essen und war schlapp. Natürlich bin ich sofort mit ihm wieder zum TA, zumal der TA mir gesagt hatte, dass einer Darminvagintion eine zweite folgen kann. Er wurde durchgetatet und stöhnte an einer Stelle auf (also er mauzte). Der Bauch war weich und Fieber hatte er nicht. Etwas erhöhte Temperatur. Es stand kurz die Frage im Raum: "aufmachen und reingucken?" Der TA war sich unschlüssig und ich hatte auch Zweifel daran ihm nocheinmal eine so schwere OP zuzumuten, wenn die Diagnose nicht klar war. Also bekam er die übliche Schmerzspritze. Am nächsten Tag sollte ich wieder kommen.

Da ging es ihm schon wirklich schlecht. Und natürlich habe ich sofort der OP zugestimmt. Meine damals beste Freundin hat assistiert.
Cosmo hatte eine schwere Bauchfellentzündung, der Darm war aufgeplatzt und Darminhalt im Bauchraum. Der TA sagte, man könne noch versuchen ...ein längeres Stück Darm zu entfernen ... . Aber ich habe dann gesagt: Lassen Sie ihn gehen. Ich wollte Cosmo das nicht noch einmal zumuten und habe, nachdem ich gesehen habe, was Sache war, auch nicht mehr an eine Genesung geglaubt.

Falls Deichkind etwas zu den OPs ergänzen möchte, kann sie es gerne tun.

Cosmo ist in einem Herzen lebendig und stets present. Er hat mich davon überzeugt, dass das Leben ohne Coonies zwar möglich - aber sinnlos ist (analog zu Loriot). Deswegen ist hier mit Monty wieder ein kleiner Coonie eingezogen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mir tut das unendlich leid und ich bin vom lesen so ergriffen das mir die Tränen kullern :reallysad:.
 
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Ich ahne, wie schmerzlich es sein muß, diese Erinnerung wieder hochzuholen und so präzise hier zu berichten.
Ich bin ja mit meinem 8- monatigen MC, der gerade noch in der TK ist, selbst betroffen, du, Phillis, kennst den Hergang " unserer" Geschichte.
Cosmo, du bist unvergessen!

Wenn man im Internet und den Katzenforen nach Darminvagination recherchiert, bekommt man gerade mal eine knappe Handvoll Fallbeispiele, bzw. Anhaltspunkte an die Hand. Dabei wurden allein in " unserer" TK am Freitagabend nach 20 Uhr 2 Katzen deshalb operiert.
Man kann nicht genug aufklären, Züchter sollten ihre Käufer auf die Gefahren , auf mögliche Anzeichen im jungen Katzenleben hinweisen, Tierheime, Tierschitz, Kittenbesitzer, die auch hier im Netz sind, sollten die richtigen Hinweise bekommen.

Daher sage ich Danke! Hoffentlich hilft das, anderen Katzen ein ähnliches Schicksal zu ersparen. Hoffentlich hat niemand Scheu auszusprechen, daß bei diesen Symptomen eine Darminvagination oder der Gang in eine TK anzudenken wäre.
 
Liebe Dine, liebe Muggeli,

danke für eure mitfühlenden Worte. Das tut gut.

In solchen Situationen kann ich sehr sachlich und kopfgesteuert reagieren. Die Erlebnisse treffen mich dann in der Folge mit ganzer Wucht. Und die Trauer um meinen liebenswerten Cosmo hält immer noch an und kommt natürlich jetzt wieder hoch. Aber das ist aauch richtig so.

Cosmo hatte ich ja als kastrierten Kater aus einer Zucht zu mir geholt. In der Zucht war er seinerzeit Vater geworden. Er hat vier Söhnchen die so aussehen wie er und wwohl auch so ein liebes Wesen haben. Es ist schön, dass ein Teil von ihm weiterlebt.

Natürlich hatte ich seinerzeit seine Züchterin informiert. Nach ihrer Auskunft war so ein Fall in ihrer Zucht bisher nicht vorgekommen.
 

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