Chronisches Erbrechen ohne Befund... Wer weiß Rat?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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DasNess

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16. Mai 2020
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Hallo miteinander!

Bin schon länger stille Mitleserin und habe mich jetzt doch mal registriert, weil ich mit meinem Kater langsam nicht mehr weiter weiß.
Es geht um Rio (ca 9 Jahre alt, so genau wissen wir das aber nicht), der seit etwa 1 1/2 Jahren alle 6-12 Wochen erbricht. Soweit so normal, allerdings zieht er sich dann viel zurück, verweigert das Futter, leckt sich übers Maul und wirkt insgesamt recht schlapp und teilnahmslos. Selbst bekomme ich ihn in der Regel nicht wieder zum Fressen motiviert bzw. er erbricht das Gefressene ziemlich flott wieder. Manchmal ist Galle dabei, manchmal weißer Schaum, manchmal sogar Blut.
Beim Tierarzt bekommt er dann etwas gegen die Übelkeit, Appetitanreger und Infusionen verpasst. Meist machen wir dann noch ein bisschen Diagnostik, aber alles... wirklich ALLES kommt ohne Befund zurück. Bisher hatten wir Bauchspeicheldrüse, Leber, Nieren und diverse Virus- und parasitären Erkrankungen im Verdacht, aber auf dem Papier ist Rio eine kerngesunde Katze. Wegen Verdacht auf Futtermittelallergie haben wir auch schon sämtliche hypoallergene Futtersorten ausprobiert, sowie Futtersorten, die besonders schonend Magen-Darm-Trakt sind. Die Symptomatik kommt immer wieder zurück.
Dazwischen geht es der Katze dann wieder blendend. Sobald das Erbrechen im Griff ist, verhält er sich wieder ganz normal, bis dann eben der nächste Schub kommt.
Das ist jetzt wieder soweit. Gerade hat er mir wieder eine Pfütze vor die Füße gesetzt. Ich werde heute mal noch abwarten, ob er sich selbst reguliert und im Zweifelsfall morgen mit ihm zur Bereitschaft fahren. Unser Haus-Tierarzt meinte, dass der nächste Schritt eine Endoskopie wäre, allerdings sind die Kosten für Behandlung und Diagnostik in letzter Zeit so sehr ins Geld gegangen, dass ich wirklich nicht weiß, ob ich mir das in naher Zukunft leisten kann. Klar, ich lege jeden Monat für ihn zurück, aber so langsam geht das Ersparte auch mal zur Neige. Ehrlich gesagt bin ich auch langsam etwas frustriert, nach so vielen TA-Besuchen und ausgegebenen Scheinen immer noch nicht zu wissen, was los ist. Da wird man natürlich auch irgendwann skeptisch, wenn es darum geht, noch mehr kostspielige Untersuchungen durchzuführen. Ihn jedes Mal nur symptomatisch zu behandeln ist aber ja auch keine Lösung.
Ich bin wirklich mit meinem Latein am Ende. Er ist meine erste Katze, ich habe ihn seit fast 4 Jahren, also kann ich auch nicht auf sonderlich viel Erfahrungswissen zurückgreifen.

Hat jemand Ideen, was das genau sein könnte? Der Begriff "Gastritis" ist beim Tierarzt immer mal wieder gefallen und auch im Internet stößt man immer wieder darauf. Anscheinend ist das aber eine Sache, die sich nur schwer diagnostizieren und behandeln lässt, soweit ich das bewerten kann. Oder könnte das vielleicht auch eine psychische Ursache haben? Katzen reagieren ja doch sehr sensibel auf ihre Umwelt.

Zweite Frage: Gibt es irgendwas, was ich von zu Hause aus noch tun kann, um ihn zu unterstützen? Futter nimmt er wegen der Übelkeit gerade gar keins, also fällt Schonkost erst mal weg. Ich habe ihm gerade einen Kamillentee aufgebrüht und verdünnt angeboten, aber er scheint nicht wirklich begeistert davon zu sein. Was ich jetzt schon öfter gelesen habe ist, dass einige Katzenhalter ihren Tieren Omeprazol aus der Apotheke verabreichen, um der Übelkeit Herr zu werden. Hat da vielleicht jemand Erfahrungen?

Fragen über Fragen... Ich hoffe, das ist in Ordnung so.


Ich hoffe ihr habt alle ein schöneres Wochenende als ich.
Liebe Grüße
Vanessa
 
A

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Omeprazol, Ranitidin und MCP gehören im Seniorenstift genau wie Schmerzmittel zu den Bordmitteln.
In Anbetracht von Alter und Gesamtzustand machen wir häufig keine große Diagnostik mehr.


Dein Kater ist aber noch jünger.
Was wurde untersucht?
Parasiten?
Blut?
Röntgen?
Ultraschall?

Wenn nichts zu finden ist, kann man symptomatisch Omeprazol geben.
Wenn das nicht reicht kann man zusätzlich die Darmmotilität mit MCP oder Ranitidin stützen. Funktioniert das, kann man Omeprazol weglassen und schauen, ob es immer noch funktioniert. Da die Medikamente unterschiedlich angreifen, kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wo das Problem sitzt.
Ist also nicht nur Behandlung sondern auch Diagnostik.

Hast Du mal Fleisch gefüttert? Also nur Huhn z. B.?

Kann er Stress haben? Stressgastritis gibt es auch bei Katzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Heeey, danke für deine schnelle Antwort!

Dein Kater ist aber noch jünger.
Was wurde untersucht?
Parasiten?
Blut?
Röntgen?
Ultraschall?

Ultraschall wurde bisher noch nicht gemacht. Röntgen wurde mal wegen Verdacht auf Darmverschluss gemacht, war aber unauffällig bzw. das Kontrastmittel ist schön sauber durchgelaufen. Habe Bilder von dem Blutbild, das in einer akuten Phase gemacht worden ist als Datei angehängt, ich hoffe das funktioniert. Was Parasiten angeht muss ich am Montag bei der Klinik anfragen. Ich habe mir damals keine Kopie von den Befunden geben lassen, werde das aber noch erledigen! Selbiges gilt für ein anderes Blutbild, das im Februar für einen genaueren Blick auf die Bauchspeicheldrüse erstellt wurde. Corona stand mal im Verdacht, wurde getestet, wie alles andere auch negativ.

Wenn nichts zu finden ist, kann man symptomatisch Omeprazol geben.
Wenn das nicht reicht kann man zusätzlich die Darmmotilität mit MCP oder Ranitidin stützen. Funktioniert das, kann man Omeprazol weglassen und schauen, ob es immer noch funktioniert. Da die Medikamente unterschiedlich angreifen, kann man Rückschlüsse darauf ziehen, wo das Problem sitzt.
Ist also nicht nur Behandlung sondern auch Diagnostik.

Ist das dann etwas, was man in akuten Phasen macht oder wird das durchgehend gegeben? Zwischendurch ist er ja wochenlang symptomfrei. Sollte man da trotzdem die Verdauung unterstützen?

Hast Du mal Fleisch gefüttert? Also nur Huhn z. B.?

Kann er Stress haben? Stressgastritis gibt es auch bei Katzen.

Gekochtes Huhn haben wir als Schonkost ausprobiert, wollte er aber nicht. Barfen haben wir noch gar nicht ausprobiert, weil wir seine Verdauung momentan auch nicht zu sehr verwirren wollen, da wir in letzter Zeit ja schon recht viele Futtermittel ausprobiert haben.
Nach der Medikamentengabe ist der sicherste Ansatz, ihn wieder zum Fressen zu bekommen, eine Dose gutes Nassfutter zu kaufen, das er sonst nicht bekommt (z.B. Bioland Gans "Sensitiv"). Dann ist er meist nicht mehr zu bremsen, aber das Verdauungsfutter vom Tierarzt (Royal Canin Digestive Care) nimmt er gar nicht und auch sein normales Futter (Nassfutter von Yarrah bzw. TroFu von Mac's) schaut er eher skeptisch an. Nach einer Weile nimmt er das aber auch wieder.
Es gibt jetzt aktuell keine große Stressquelle für ihn. Kein Umzug, kein neues Tier o.Ä.
 

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Gib ihm das Futter, das er mag. Es ist gut und schön zu sagen: "Das und das muss er fressen.", nutzt aber nichts und macht ihn noch kränger, weil er dann zu lange hungert. Zumal das TA-Futter inhaltlich nicht gerade das Beste ist.

Lass das Trockenfutter ganz weg (gut, dass er es eh nicht mag). TF ist grundsätzlich schlecht für Tiere.

Schau, dass immer Futter zur Verfügung steht, also wirklich rund um die Uhr.

Wenn er wieder gespuckt hat, mach Schonfutter selber. D.h. kauf Hühnerbrust (es ist von Vorteil, sowas immer im Gefrierfach zu haben), koch sie in etwas Wasser, mach eine Brise Salz rein und ggf. schnibbel ein Möhrchen ganz klein rein. Das kannst du ohne Probleme 1 - 2 Tage so füttern, bis es ihm wieder besser geht.

Kämmen ... mach das täglich, morgens und abends. Am Besten diese Bürste hier besorgen, die wird auch von empfindlicheren Katzen toleriert https://www.zooplus.de/shop/katzen/katzentoilette/buersten/buersten_kaemme/136031 und nimm die Haare dann während des Kämmens immer wieder mit einer normalen Zupfbürste auf, damit er sie nicht später beim Putzen schluckt.


Die ganzen Medikamente haben auch Nebenwirkungen, da wäre ich mal äußerst vorsichtig mit, denn es könnte sein, dass du dann noch größere Baustellen hast als vorher, denn du hast keine Diagnose und versuchst es ins Blaue hinein. Keine gute Idee.

Wenn das Geld so knapp ist, dann denk über eine Krankenversicherung nach. Das wird dir in dem akuten Fall hier nicht mehr helfen (sie werden das sicherlich ausschließen), aber ich kann dir versichern, das kann noch viel viel teurer werden als das, was du bisher hinter dir hast.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

warst du bisher nur bei einem Tierarzt oder auch schon in der Tierklinik? Vielleicht eine die sich auf den Gastrointestinaltrakt mit spezialisiert haben? (Falls es das überhaupt gibt)

Ich kann mir vorstellen, dass sich hier noch ein paar melden, die dir mehr sagen können.
Wie ist denn sein Output?

(Ich weiß, dass man auch im Kot die "Futterverwertung"(?) testen kann, womit man auch gewisse GI-Erkrankungen feststellen kann, wenn ich mich jetzt nicht irre.)
 
Die Blutbilder sehen für mich (Laien) aus wie in einem TA Labor gemacht. Ich würde zu einem geriatrischen Profil, mit kompletten BSD Profil, und Schilddrüse raten, in einem externen Labor, zB Laboklin.
Dann Ultraschall der Verdauungsorgane, Gastroskopie, CT in einer Tierklinik.
 
Die Medikamente kann man alle Bedarfsweise geben, also nur wenn sie gebraucht werden.

Meine Rohfleisch-Verweigerer haben alle den Einstieg über Roastbeef genommen. Danach gab es klein geschnibbelte Hühnerbrust, anfangs Fitzelchen, später größer. Und dann langsam Supplement und ein wenig Herz und Magen dazu. Alles roh.
Einzig die 18jährige mag da nicht ran, die liebt Huhn von Easybarf. Gibt es gefroren in 50 Gramm Portionen. Der 20jährige mochte das nicht, nahm lieber geschnibbelt.

Bisher habe ich damit die besten Erfahrungen gemacht.


Wenn er nach Kortison besser wird, ist dringend ein Ultraschall dran.

Ob Du in eine Klinik fährst oder mit dem Hausdoktor weiter machst, musst Du entscheiden.
Ich habe nicht die Erfahrung gemacht, dass Kliniken wirklich weiter helfen. Zwar bekomme ich oft eine Bestätigung der Diagnose, die ein guter Hausdoktor schon gestellt hat, aber keine - andere - Behandlung, weil es die leider nicht gibt. Deshalb bin ich da sehr zurückhaltend und fahre die Miezers nur selten in eine Klinik.
 
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