blutiger Thoraxerguss, Katze einschläfern?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
gungl

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Oberbayern
Hallo,

weil meine Liesl (Miniperser aus dem TH) auffällig schwer atmete fuhr ich gestern Abend zum TA. Die Fahrt dorthin dauerte ca. 25 Min. dabei dachte ich schon sie überlebt es nicht, bekam kaum mehr Luft. Der TA ertastete Flüssigkeit im Bauch-und Brustraum, ein Röntgenbild bestätigte das. Es wurde noch ein US gemacht, dabei sah er eine Verdickung in der Herzgegend. Dann wurde sie punktiert und er entfernte 100ml rote Flüssigkeit. Seine Meinung ein Tumor und ich soll mir überlegen sie in den nächsten Tagen einschläfern zu lassen! Die Thoraxflüssigkeit untersuchen zu lassen meinte er, kann man machen, ändert aber nichts an der negativen Diagnose. Nun war ich mit alledem überfordert und fuhr mit ihr wieder nach Hause. Ihr geht es mom wieder etwas besser, aber das Atmen fällt ihr langsam wieder schwerer.
Ich habe heute mit dem TA telefoniert und will nun ein Herzecho (kommt eine TA mit mobilem Gerät) machen lassen. Der TA erwähnte dazu nur die Kosten und würde es wohl nicht machen. Termin habe ich noch keinen erhalten, wird mir am Samstag mitgeteilt weil ich da mit Liesl wieder einen Termin habe, falls ich nicht schon morgen zum Notdienst muß, sollte wieder Flüssigkeit abgezogen werden, werde ich auf die Einsendung zur Untersuchung bestehen.
Ich bin im nachhinein entsetzt, dass ohne genaue Diagnose, also nur aufgrund einer Vermutung Liesl eingeschläfert werden soll. Es erfolgte auch keinerlei Medikation, keine Blutabnahme!? Für den TA scheint es rausgeschmissenes Geld zu sein. Er hat hier aber einen sehr guten Ruf.
Zu Liesl (ca. 5-8 Jahre alt) sie war nie richtig gesund deshalb haben wir sie aus dem TH geholt, mit Giardien, danach eine BSD Entzündung verschiedene Allergien etc. ein Jahr Darmaufbau. Sie ist ein blondes Engelchen, nicht schön aber besonders liebenswert. Sie verhält sich jetzt ruhiger, klar mit den Atembeschwerden, aber sie frisst, trinkt, spielt und rennt weiterhin hinter Xaverl her und wenn Leni an ihr vorbei geht, schlägt sie nach ihr .... also fast wie immer. Ich kann sie doch so nicht gehen lassen!
Leider kann ich den TA nicht einfach so wechseln, er ist der nächstgelegene Kleintierarzt und längere Autofahrten kann und will ich ihr nicht zumuten. Ansonsten würde ich zu unserem alten Praxis fahren (u.a.Kardiologe) aber jetzt 70 km entfernt.
Hat irgendjemand Erfahrung, ob ein roter Thoraxerguss immer auf einen Tumor hinweist, oder kann es doch etwas anderes sein? Ist es wirklich aussichtslos?

LG
 
A

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Hat irgendjemand Erfahrung, ob ein roter Thoraxerguss immer auf einen Tumor hinweist, oder kann es doch etwas anderes sein? Ist es wirklich aussichtslos?

Es kann vieles sein. Das muss geklärt werden, bevor man über aussichtslos nachdenkt.

Mein Kater hatte 2012 einen Pyothorax, bedingt durch einen aprikosengroßen Abszess, der verklebt an Lunge und Herz war. Während der ersten Notbehandung wurden ihm mehr als 500 ml Exsudat aus dem Thorax abgezogen. Er hat überlebt und wird morgen 17 Jahre alt.

Dein TA scheint leider zu schnell aufzugeben. Er hat keine Diagnose, vermutet nur und steckt auf. Ganz schlecht.

Ich wünsche deiner Kleinen alles erdenklich Gute.
 
Danke!
Aber Liesl hat kein Eiter im Erguss, nur Blut.
Morgen früh habe ich wieder einen Termin und dann werde ich ihn fragen warum er ihr nicht eine kleine Chance gibt, wo es sich doch nur um eine Vermutung handelt. Bei Laboklin sagen sie zwar dass bei blutigem Erguß fast immer ein Tumor dahintersteht, aber eben nur fast.


LG
 
Wie geht es ihr denn heute?
 
Sie atmet wieder etwas schwerer, spielt, frisst und geht auf die Toilette. Bin aber schon am suchen ob es hier irgendwo eine Klinik oder Notdienst gibt wo man nicht 1 Std. Fahrzeit hat. Hab halt Angst, dass es bis morgen früh noch schlimmer wird.
 
Ja das kann ich verstehen.
Wie geht es ihr den aktuell?
 
Habt ihr denn heute einen Arzt gefunden?
 
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Ja der TA der sie behandelt hatte Notdienst, es wurde wieder 100ml rote Flüssigkeit abgezogen, nach gerade mal 2 Tagen und nochmals geschallt. Es sieht gar nicht gut aus, der rupturierte Tumor liegt nahe am Herzen und ist inoperabel. Genaueres sieht man beim Herzecho, der Termin ist aber erst am Dienstag Abend und ich glaube nicht dass sie es bis dahin ohne Punktierung aushält. Dieses mal brauchte sie bis heute morgen um sich davon einigermaßen zu erholen, auch frisst sie jetzt nicht mehr so gut. Ansonsten ist sie noch "gut" drauf. Nur ihre Mitkatzen mögen sie jetzt nicht mehr so.
Ich dachte daran eine Drainage legen zu lassen, aber der TA sagt dass Katzen die sehr oft abbeißen und dann kommt Luft in den Brustraum und das wäre auch ihr Tod.
Ich hoffe nun es läuft nicht mehr soviel nach und ich erst am Montag Abend zum Punktieren muss.
Wenn die Einblutungen nicht aufhören, ist ihre Zeit nur noch begrenzt. Entwässerungstabletten würden kaum helfen lt. TA, da diese nur die Nierentätigkeit beschleunigen um mehr Wasser abzuführen, aber kein Blut.
Ich bin ratlos was ich machen soll........
 
Erstmal mein tiefes Mitgefühl.
Aber in diesem Fall sollte die Katze so schnell wie möglich in eine Tierklinik, wo sofort eine genaue Diagnose gestellt werden kann. (Tumor, gutartig oder bösartig, operative Möglichkeit?, ist es schon sicher, dass es ein Tumor ist, wurden andere Dinge ausgeschlossen?) Gleichzeitig kann dort der Kreislauf überwacht werden. Ein Echo erst am Dienstag scheint mir viel zu lang. Auch kann zuhause von jetzt auf gleich eine Veränderung eintreten, wo man vielleicht nicht so schnell etwas machen kann.
Gibt es eine Klinik in deiner Nähe?
 
  • #10
Oh je, das ist alles blöd und tut mir sehr leid. Wäre gar kein anderer Kardiologe mehr aufzutreiben der sie sich vielleicht Montag früh anschauen würde?
 
  • #11
Der nächste Kardiologe ist 70 km entfernt und das schafft sie nicht im Auto, gestern war nach der Autofahrt die Zunge schon blau.
Ich bin berufstätig und von 6.30 bis 18h außer Haus, Urlaub kann ich jetzt keinen machen, deshalb alles am Abend.
Ich frage mich halt ob ich sie nicht quäle mit alle dem, wenn der TA deutlich sagt, dass es keine Besserung geben wird und das Herzecho auch nichts ändern wird. Wie weis ich wann die richtige Entscheidung zu treffen ist? Ich will sie nicht gehen lassen, aber ist das nicht egoistisch?
 
  • #12
Ich verstehe dich und weiss gerade auch nicht so genau, was ich machen würde, zumal das am WE noch schwieriger ist etwas sinnvolles zu machen.

Frag doch mal im LMU Forum http://www.tierkardiologie.lmu.de/sys/cgi/yabb2/YaBB.pl nach, es geht zwar hier nicht unbedingt um das Herz, aber du kriegst bestimmt eine Antwort. Entlocke ihnen eine Aussage zu dem blutigen Erguss, der optimalen Vorgehensweise und ob das wirklich ganz klar ein Tumor ist. Dann blieben aber sicher trotzdem noch die Fragen von Cindy ob gut- oder bösartig, ob operabel oder nicht. Um ihr möglichst scnell zu helfen, braucht man schnell eine Diagnose. Ruf doch mal in der Klinik an was die sagen und machen würden, wenn du sie bringen würdest. So bleiben wie es ist kann es bis Dienstag nicht.
 
  • #13
Erstmal mein tiefes Mitgefühl.
Aber in diesem Fall sollte die Katze so schnell wie möglich in eine Tierklinik, wo sofort eine genaue Diagnose gestellt werden kann. (Tumor, gutartig oder bösartig, operative Möglichkeit?, ist es schon sicher, dass es ein Tumor ist, wurden andere Dinge ausgeschlossen?) Gleichzeitig kann dort der Kreislauf überwacht werden. Ein Echo erst am Dienstag scheint mir viel zu lang. Auch kann zuhause von jetzt auf gleich eine Veränderung eintreten, wo man vielleicht nicht so schnell etwas machen kann.
Gibt es eine Klinik in deiner Nähe?

Nein, die nächste Klinik ist ca. 80km entfernt. Es ist ein Tumor. Andere Möglichkeiten sind ausgeschlossen worden. Gestern wurde sie von 2 TA's untersucht und der eine führte solche OP's in der Uniklinik durch und sagte mir dass ein rupturierter Tumor in dieser Gegend mit 99%Sicherheit bösartig ist und eben inoperabel ist, da man immer bei Tumorentfernungen auch nebenliegendes Gewebe entfernen muß und das ist bei ihr das Herz! Wenn die TA's jetzt nur aufs Geld aus währen, würden sie wohl die OP durchführen, weil ich sie ja wollte.
 
  • #14
Dann hast du ja schon mehrere Meinungen und ein Klinikaufenthalt würde einen leider nicht wirklich weiter bringen.
 
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  • #15
Mein Kater hatte auch einen Thoraxerguss mit Verdacht auf einen Tumor in der Lunge. Da sich der Brustraum leider sehr schnell wieder mit Lymphe gefüllt hat und ihm die Luft zum Atmen nahm, wurde er stationär aufgenommen und eine Drainage gelegt. Ich habe mich damals gegen eine OP entschieden.
 
  • #16
Genau so weit bin ich auch schon und mir wurde anhand der US Bilder auch genau erklärt warum man einen bösartigen Tumor diagnostiziert hat:
Ein gutartiger Tumor dringt nicht in die Blutgefäße ein und ist auf US Bildern gut abgegrenzt. Ihr Tumor hat keine Abgrenzung und ist in das umgebende Gewebe bereits eingedrungen. Soweit ich das alles verstanden habe.
Ich bin nur noch am heulen, habe ich nicht schon 2011 meine Herzenskatze durch Krebs verloren ..... und bei ihr habe ich viel zu lange behandeln lassen, sie hat dadurch sehr gelitten, noch heute mache ich mir schwere Vorwürfe.
 
  • #17
Auf den vielen Ultraschalls konnte man bei Moritz wegen der massiven Flüssigkeitsansammlung im Thorax gar nichts sehen. Mich wundert, dass dein TA das kann. Erst ein CT (Klinik) gab mehr Aufschluss, aber immer noch keine Sicherheit. Nachdem durch die Drainage viel Flüssigkeit raus war, konnte man per CT erst exakt erkennen, um was es sich handelte.
 
  • #18
Mein Kater hatte auch einen Thoraxerguss mit Verdacht auf einen Tumor in der Lunge. Da sich der Brustraum leider sehr schnell wieder mit Lymphe gefüllt hat und ihm die Luft zum Atmen nahm, wurde er stationär aufgenommen und eine Drainage gelegt. Ich habe mich damals gegen eine OP entschieden.

Wie ging es denn dann weiter?
 
  • #19
Gungl, egal wie rum, man macht sich immer Vorwürfe. Und im nachhinein meint man immer, man hätte alles anders machen sollen.
 
  • #20
Auf den vielen Ultraschalls konnte man bei Moritz wegen der massiven Flüssigkeitsansammlung im Thorax gar nichts sehen. Mich wundert, dass dein TA das kann. Erst ein CT (Klinik) gab mehr Aufschluss, aber immer noch keine Sicherheit. Nachdem durch die Drainage viel Flüssigkeit raus war, konnte man per CT erst exakt erkennen, um was es sich handelte.

Es wurde vor dem Punktieren und danach geschallt und nun aus meiner Sicht, ich erkannte mehr als die Flüssigkeit noch drin war. Ja ich habe etwas Übung mit dem US, durch mein Sternchen und meiner eigenen Tumorerkrankung. Das Herzecho z.B. zeigt mehr wenn sich Flüssigkeit im Brustraum befindet. Beim CT ist das wieder anders. Wobei man bei mir da auch nicht exakt erkennen konnte um was es sich handelt. Alles Trefferglück, ob ein Tumor bös-oder gutartig ist erkennt man erst wirklich wenn er im Labor liegt, außer es gibt schon Metastasen.
Ein CT hat er natürlich nicht, das hat mein alter TA (keine Klinik!) nur er ist zu weit weg, genauso wie die nächste Klinik. Sie wird eine Fahrt mit 1,5 Std. nicht überleben!! Ich will nicht mit ihr am Straßenrand stehen und ihr beim ersticken zuschauen!
 

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