Bitte um Hilfe bei Vorüberlegungen

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MiTaPA

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9. September 2012
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Guten Abend erst mal! :)

Auf der Rat einer Freundin hin, die gute Erfahrungen mit Tierforen gemacht hat, habe ich mich jetzt angemeldet in der Hoffnung auf hilfreiche Anregungen.

Im Moment befinde ich mich in einem Gewissenskonflikt und würde mich sehr über Meinungen und Tipps von erfahrenen Katzenhaltern freuen.


Ein kurzer Überblick über meine momentane Lebenssituation:.

Ich bin jetzt im 2. Lehrjahr einer 3. jährigen Berufsausbildung. Die Vergütung ist verhältnismäßig hoch und da ich noch zu Hause bei meinen Eltern wohne bin ich fleißig am sparen. Da ich jedoch jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit fahre bin ich recht lange am Tag, um die 10 Stunden, unterwegs. Außerdem habe ich alle 2 bis 3 Monate für 2 bis 4 Wochen Blockunterricht bei dem ich nur am Wochenende nach Hause fahren kann. Momentan kann ich nicht sagen, was ich nach meiner Ausbildung machen werde (Studieren, FSJ, Arbeiten...) oder wohin es mich verschlägt (wenn möglich würde ich eher in der Nähe bleiben).

Wir wohnen in einer Kleinstadt, mit einer mäßig befahrenen Nebenstraße in direkter Nähe, jedoch auch sehr vielen Gärten in der Umgebung und einer regen Anzahl an Nachbarkatzen und diversen anderen Tieren (Hunde, Hühner, Pferde etc.).

Ich habe mein halbes Leben mit Katzen verbracht. Als wir unsere erste Katze bekamen war ich etwa 10 Jahre alt, leider wurde die Maus mit etwa einem Jahr überfahren. Ein Jahre später kam unsere Tami, ein wahrer Engel, der bis zu diesem Frühjahr bei uns blieb, dann aber plötzlich aus unbekannter Ursache verstarb. Vor vier Monaten folgte unser Kater, der jedoch vor zwei Monaten spurlos verschwand. Zwei Schicksalsschläge in so kurzer Zeit haben mich sehr mitgenommen, aber die zwei Monate, die ich mit Pacco verbringen durfte waren eine wunderbare Bereicherung und haben mir sehr geholfen und haben mit gezeigt, dass ich einfach nicht ohne Katzen kann und jetzt wieder der Wunsch da ist, einer Samtpfote ein liebevolles zu Hause zu geben. Mein Vater ist nicht begeistert, kann sich aber arrangieren, meine Mutter möchte nicht, dass ich wieder so leide und würde, wenn es nach ihr ginge, nicht noch mal eine Katze aufnehmen, überlässt mir aber die Entscheidung (ich bin volljährig) und würde sich auch kümmern, wenn ich nicht da bin (sie arbeitet in Schichten), vorausgesetzt ich trage die Kosten für Futter, Streu, Tierarzt etc. (bis auf den Tierarzt habe ich die letzten Jahre eh schon alles gekauft).

Kurzzeitig wollten meine Eltern, dass die Katze nicht ins Haus darf, ich habe mich jedoch soweit durchgesetzt, dass als Kompromiss mein Zimmer, Bad und Flur (ggf. der Dachboden zum Mäusefangen :)) freigegeben sind. Demnach müsste die Katze ein Freigänger sein. Auch weil sie nicht rund um die Uhr jemanden um sich haben würde und meine Eltern zwei Katzen skeptisch gegenüber stehen (Ich selber bin mir wegen der Kosten bezüglich des Tierarztes, besonders in Notfällen, unsicher, würde aber in jedem Fall selbst kürzer treten, wenn nötig). (Ich muss aber zugeben, dass ich da noch keinen Druck auf meine Eltern ausgeübt habe. Ursprünglich war das eine spontane Idee meiner Mutter unter der Voraussetzung, dass sie nicht ins Haus dürfen. Mein Vater hat davon nie etwas erfahren.) Ich verstehe, dass zwei Katzen besser sind als eine und möchte ihnen natürlich auch gerne Freigang gewähren (wenn nur die Angst nicht wäre.) Für mich ein idealer Kompromiss wäre ein katzensicher eingezäunter Garten, aber dafür ist unser Garten ohne massive Veränderungen nicht geeignet. Meine Eltern würden da nie mitmachen und mein Lehrlingsgehalt würde für eine Umzeunung auch nicht ausreichen.

Das bedenkend würde ich gerne einem älteren, erfahrenem Tier aus dem Tierheim eine Chance geben (Kitten nie alleine etc.). Die Katze nur drinnen zu behalten würde ich nicht tun (auch wenn ich gerne wollte, aus Angst, dass ihr draußen etwas passiert (Tami war sehr vorsichtig, da habe ich mir fast keine Gedanken gemacht)), weil mein Reich dann doch nicht so groß ist und da würden meine Eltern auch auf keinen Fall mitmachen. Meine Mutter ist schon dagegen die Katze während der mind. 4 Wochen Eingewöhnungszeit drinnen zu behalten. Hier mache ich mir Gedanken um das Tier besonders in dieser Zeit, wenn es alleine ist. Durch meine Arbeitszeiten, auch wenn meine Mutter da ist, würde die Katze durch das Verbot für die anderen Räume nicht die Möglichkeit haben meiner Mutter hinterher zu laufen (so wie Tami das immer gemacht hat. ;))wäre sie halt in der Eingewöhnungszeit auf begrenztem Raum für einige Stunden alleine. Meine Ma würde natürlich nach ihr sehen, aber nicht stundenlang oben bleiben. Hypothetisch wäre ich mir bei zwei Tieren nicht sicher, ob sie ausreichend Platz hätten (meine Ma hätte Angst, dass die Katze/n mein Zimmer verunstalten).

Ich habe auch schon unabhängig davon darüber nachgedacht auszuziehen (mein Vater fände das gut), aber auch ohne Rechnen bin ich mir ziemlich sicher, dass das mit meinem Gehalt finanziell nicht zu stämmen wäre (eine Wohnung schon, aber zwei Katzen (und in Wohnungshaltung kommen für mich nur zwei Katzen in Frage) wäre sehr unsicher und ich würde auf keinen Fall in einem Notfall nicht in der Lage sein wollen genug Geld für meine Lieblinge aufzubringen.) Eine Wohnung wäre also in jedem Fall kontraproduktiv (bei meinen Eltern wohnend kann ich gut sparen). An die Option WG habe ich mich noch nicht rangetraut (mein Klassenkamerad wohnt in einer WG und es gibt auch eine WG-Katze).
Außerdem mache ich mir natürlich Gedanken darüber, wie es nach meiner Ausbildung weitergeht. Ich würde Mieze auf jeden Fall mitnehmen wollen (auch um einem Tierheimtier einen weiteren Verlust zu ersparen), aber ich kann mir jetzt natürlich finanziell nicht sicher sein. Und Miez müsste sich auf Wohnungshaltung umstellen. Das könnte unter Umständen nicht klappen, auch wenn ich auf jeden Fall eine Zweitkatze versuchen würde dazuzunehmen.


Arbeiten und somit unterwegs sein, werde ich hoffentlich immer bis zur Rente (wenn ich nicht studiere etc.). Das möchte ich gar nicht weiter ausdehnen, aber mich würde interessieren, was ihr für Erfahrungen gemacht habt.

Ist eine Einzelkatze mit Freigang vertretbar, wenn man viel unterwegs ist, aber immer noch mal jemand im Haus (meine Mutter, mein Bruder (er geht noch zur Schule))ist? Ich weiß, dass es möglich ist, aber Tami ist da nach und nach rein gewachsen (als ich noch zur Schule gegangen bin, war ich natürlich früher zu Hause).

Ist der Katze unter diesen Umständen die Eingewöhnungszeit ohne Freigang zumutbar? In der Theorie, wäre sie zwei Katzen zumutbar? Wie könnte ich meine Eltern überzeugen? Wäre ich und meine Lebenssituation einer Katze/zwei Katzen überhaupt zumutbar?

Wie vertretbar ist der Freigang bezüglich Gefahren? Habt ihr vielleicht Lösungsansätze, die alle Beteiligten glücklich machen würden?

Wäre die Wahl Tierheimkatze die Richtige oder gäbe es eine Bessere?

Bin ich egoistisch, dass ich gerne einer neuen Katze ein Heim geben möchte, aber keine idealen Haltungsbedingungen vorweisen kann?

Ich würde zum Wohl des Tieres warten, wenn in absehbarer Zeit eine positive Veränderung der Haltungsbedingungen in Sicht wäre. Aber theoretisch kann es noch 10 Jahre oder länger dauern bis das der Fall ist (mein Traum: ein eigenes Haus mit katzensicher eingezäuntem großem Garten, oder zumindest eine große Wohnung mit großem Balkon und natürlich genügend Geld). Das wäre wohl der Idealfall. Aber ich denke nicht, dass man so steng sein muss, akribisch ganz genau die Idealvoraussetzungen zu erfüllen bevor man sich ein Tier anschafft, egal welches Tier, oder? Natürlich muss genug Geld da sein und die Grundvoraussetzungen erfüllt, aber ich denke, Kompromisse sind hier auch erlaubt, wenn Tier oder Mensch nicht negativ dadurch beeinflusst werden oder gar leiden. Und ich denke schon, dass ich theoretisch die Voraussetzungen zur Haltung einer Katze habe. Zumindest hat mir noch niemand das Gegenteil erzählt. Meine Freunde unterstützen mich da sehr. Meine Eltern sind besorgt, besonders meine Ma, dass die Katze zu viel alleine ist und wieder etwas passiert. Ich will nicht unterbewerten, dass Katzen Gesellschaft und Zuwendung in ausreichendem Maße brauchen, ich will es aber auch nicht überbewerten. Katzen sind wundervolle, treue Geschöpfe, aber auch eigenständige, hoheitsvolle Wesen, die auch ihre Freiheit brauchen und ihre eigenen, geheimen Wege gehen wollen. Ich bin sicher, eine Katze wäre auch nicht Glücklich, wenn sie 24 Stunden lang ihren Menschen neben sich hat. ;) Aber wo liegt das richtige Maß?

Ich möchte, dass es meinem Liebling gut geht, dass sie/er sich wohlfühlt und aufblühen kann. Und ich möchte natürlich auch glücklich sein. Dazu gehört für mich eine Samtpfote. Mit ihr zu spielen und zu schmusen, sie glücklich schnurrend fressen zu sehen, vor sich hin dösen, schlafen und träumen, ihre Gelenkigkeit beim Putzen zu bewundern und immer wieder von ihrer Eleganz und ganz eigenen Persönlichkeit überrascht zu werden, wenn sie geheimnisvoll entschwindet um vom freundlichen Kätzchen zur vollkommenden Jägerin zu werden.


Ich würde mich wirklich sehr über jede Hilfe freuen (falls sich überhaupt jemand diesen langen Text durchgelesen hat). Es tut mir Leid, dass es so viel geworden ist, aber ich denke die Infos waren wichtig.
 
A

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Hm...also du beschreibst schon selber eher ungünstige Startbedingungen. Warte deine Ausbildung ab bis du deine eigene Wohnung hast. Danach kann es losgehen.

Du bist nicht viel zu Hause und deine Eltern müssten sich um das Tier kümmern. Finde ich nicht gut, da du ja die Katze haben möchtest.
Deine finanzielle Lage ist nicht abgeklärt und du sagst selbst, dass du es nicht stemmen könntest.
Einen Freigänger zur Wohnungshaltung zu verdammen ist in meinen Augen Tierquälerei. Finde zudem erstmal eine Wohnung, in der Katzenhaltung erlaubt ist. Was machst du denn, wenn du wegen deiner Katze keine findest?
Wenn also Wohnungshaltung in Sicht ist, dann nimmt man sowieso eher 2 Tiere, denn ein Tier würde sich langweilen, zumal du evtl. lange außer Haus bist.

Hab erstmal deine Wohnung, einen Job und guck, wie du mit dem Geld klar kommst.
Ich habe mit meinem 1. Hund bis nach der Ausbildung gewartet. Meine Schwester ist ein Katzenfan, befindet sich aber in den letzten Zügen ihrer Ausbildung und hat verzichtet. Ihr fiel es unheimlich schwer aber sie hat einfach keine idealen Bedingungen für Katzen.
 
Hallo,

du hörst das jetzt nicht gerne, aber ich würde dir auch dazu raten, noch zu warten bis du eine eigene Wohnung hast und sich deine eigene Lebenssituation etwas stabilisiert hat. Dass die Katze nur einen sehr kleinen Teil des Hauses nutzen darf, finde ich zum Beispiel ziemlich suboptimal und da sie dann auf jeden Fall Freigängerin sein sollte, wird dich das selbst bei der Wohnungssuche ziemlich einschränken.

Viele Grüße,
seven
 
Wenn Du wirklich das Beste für Deine Tiere willst, dann mache Deine Ausbildung fertig und nehme Dir ZWEI Katzen, wenn Du einen eigene Wohnung hast und die Verhältnisse ein bisschen stabiler sind. Dein familäres Umfeld klingt alles andere als ideal.
 
Hei,


unter diesen Umständen würde ich keine Katze halten (bzw. als Vermittler auch keine abgeben). Zum einen scheint die Wohnlage ja doch nicht ungefährlich wenn man bedenkt dass schon mehrere Katzen innerhalb kurzer Zeit und mit geringer Lebenszeit weg gekommen sind oder überfahren wurden.
Zum anderen finde ich es nicht schön, dass ein Tier dann nur in das eigene Zimmer/Flur/Bad und "draußen" sein darf. Deine Eltern scheinen nicht sehr angetan zu sein, müssen sich aber mit um die Katze kümmern!
Und da auch selbst deine Zukunft noch recht ungewiss ist würde ich das einer Katze ehrlich gesagt nicht zumuten!
Im SInne der Katze solltest du daher warten!
 
Danke für die schnellen Antworten! Ich werde nochmal gründlich über alles nachdenken.
 

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