Biene allein zu Haus ...

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joeydee

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27. November 2008
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Hallo zusammen,
vor fast 12 Jahren war ich schonmal hier :) und hatte meine beiden Erstkatzen aus dem Tierheim (inzwischen "Tapsi" und "Biene") vorgestellt: https://www.katzen-forum.net/die-anfaenger/27129-tabsy-toby.html

Tapsi musste nun leider über die Regenbogenbrücke gehen, mit einer Infektion kam eins zum anderen, am Ende hatten einfach ihre Kräfte nicht mehr gereicht und ich musste sie erlösen lassen.
Sie war nun geschätzte 16, evtl. sogar etwas älter.
Der Schmerz sitzt noch tief. Vergangenen Freitag war der schlimme Tag mit der leeren Box.
Wenigstens hatte Tapsi bis dahin lange Zeit ein relativ beschwerdefreies, entspanntes und hoffentlich glückliches Leben.

Biene (ca. 13) ist noch da, fit, verschmust, verspielt, verfressen wie eh und je. Trotzdem schon immer eher der ruhige Charakter, nicht altersbedingt.
Die beiden hatten sich zwar immer akzeptiert und auch mal nebeneinandergelegt, waren aber unabhängig und keine wirklich engen Spiel- und Kuschelpartner. Nur ich war dann das zentrale einigende Element, wenn es z.B. um das Verteilen von Kraul-Einheiten ging. Streit gab es dabei seltenst.
Von daher scheint die neue Situation Biene auch recht leicht zu fallen. Ok, ist ja auch erst ein paar Tage her. Vielleicht genießt sie auch die neuen Freiheiten und dass sie mich erstmal ganz für sich hat.
Sie hat jedenfalls denselben Appetit wie immer, hat nicht alle Ecken abgesucht (nicht in meinem Beisein), ist nicht gnadenlos anhänglich, wirkt nicht aggressiv oder deprimiert, kommt interessiert wenn man ruft oder wenn sie Lust hat, spielt selbständig und fordert auch mal zum Spielen auf.
Sie kommt mir recht entspannt vor, aber ich bin gespannt wie sich das auf längere Sicht entwickelt.

Was sind denn eure Erfahrungen mit (scheinbar) nicht-trauernden Katzen?
Sagen die ersten Tage üblicherweise schon alles, oder kann da später noch ein Trauma nachkommen? Dauert das vielleicht noch ein paar Tage bis realisiert wird dass da niemand mehr zurück kommt?

Noch am Rande: Dass früher oder später wieder ein neues Katzenmädel mit passendem Alter und Charakter einzieht ist nicht ganz auszuschließen, da müsst ihr keine Überzeugungsarbeit leisten ;) aber ich muss Biene jetzt erstmal in dieser Situation neu kennenlernen.

LG
Jochen
 
A

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Vor 2 J. übenahm ich 2 Kater, damals 6 und 3, leider war der Ältere krank und verstarb nach nur 1 J. so dass der Jüngere erstmal alleine war. Das ging nicht lange gut.Nach ca. 3,4 Wo. spielte er gar nicht mehr und schlief eigentlich nur noch. Für mich das deutliche Zeichen,dass er Gesellschaft braucht,war er ja auch immer gewöhnt. Ein paar Wochen später kamen dann 2 Jungkater zu uns und seitdem ist alles prima. Ich kann dir nur raten schnellst möglich neue Gesellschaft dazu zu setzen.
 
Bei meiner Katze Mausi war es auch so. Als der Kater plötzlich verstarb, war sie erstmal recht unbeeindruckt. Im Gegenteil, plötzlich war sie die Nummer 1 und genoss die Privilegien. Doch nach ein paar Wochen veränderte sich das Verhalten. Das lag vor allem auch daran, dass der Kater das Revier für sie gesichert hatte. Andere Katzen kamen nicht gefahrlos in den Garten und Mausi konnte sich frei bewegen. Da sie ein Zwerg ist, rangiert sie recht weit unten in der Kampfliste. Nun wollte Sie immer weniger raus.
Außerdem schien sie jetzt zu merken, dass sie "allein" ist. Sie wurde unruhig und lief bedäppert von einem Platz zum anderen. Das war für mich das Signal, dass ein neuer Kater her sollte. Also zog Benny bei uns ein - 7kg Kampfkater. Sie sind zwar nie ein echtes Team geworden, aber Mausi geht jetzt wieder im Garten spazieren und schläft ruhiger. :)
 
Wir hatten eine vergleichbare Situation als im August letzten Jahres meine Katze eingeschläfert werden musste. Zurück blieb Krümel, zu dem Zeitpunkt elf Jahre alt.

Als Jahre vorher der Kater überfahren wurde, da war für mich sofort klar, sie sollte nicht alleine bleiben. Im letzten Sommer war ich mir nicht sicher, was diese Entscheidung betraf.

Sie hat die verstorbene Katze nicht so offensichtlich vermisst wie vorher den Kater. Ich habe erstmal abgewartet. Nach einer Weile wurde sie anhänglicher, suchte mehr Aufmerksamkeit. Kein Problem, konnte sie haben. Dann fing sie an, lauthals zu verkünden, wenn sie sich langweilte. Auch kein Problem, ich hatte selber das Bedürfnis einige der Rituale, die vorher zum Tagesablauf gehörten, zu ersetzen. Das Fehlen der verstorbenen Katze war in diesen Momenten schwer zu ertragen.

Noch etwas später fing Krümel dann mit einigen "Unarten" an, die sie als junge Katze hatte und die ich schon sehr lange nicht mehr an ihr beobachtet hatte. Dazu kam, dass ich immer öfter das Gefühl hatte, mir gefällt es einfach besser mit zwei Katzen zu leben. Da habe ich angefangen, mich nach einer Katze umzusehen, die zu uns passen könnte. Anfang des Jahres ist sie dann hier eingezogen. Die Zusammenführung verlief absolut unkompliziert. Krümel ist seitdem ausgeglichener und ich habe nicht dauernd das Gefühl, sie ist nur so auf mich fixiert weil sie keine andere Wahl hat.
 
Danke für eure Geschichten :) dann habe ich schonmal eine konkretere Vorstellung davon was mich in den kommenden Wochen erwarten könnte.

schnellst möglich neue Gesellschaft

Dann sollte ich wohl nicht zu lange warten. Allerdings brauche ich natürlich selbst noch ein wenig Abstand. Sonst laufe ich evtl. Gefahr, unbewusst das nun so schmerzlich vermisste Tapsi-Verhalten von der "Neuen" zu erwarten.
Aber natürlich will ich mich so früh wie möglich mit dem Gedanken befassen.

und ich habe nicht dauernd das Gefühl, sie ist nur so auf mich fixiert weil sie keine andere Wahl hat
Genau das möchte ich langfristig auch vermeiden, selbst wenn Biene sich weiter alleine wohlfühlen würde fühlt sich das irgendwie falsch an.
Ich finde ja auch die ganzen Sekundärreize wichtig, wo nicht direkt die Katze adressiert ist, wie z.B. "Andere Katze geht aufs Klo - wird da etwa ein warmes Plätzchen frei?" oder "Da hinten redet Dosi, es gibt Getrappel, gibts da was abzustauben?"
 
Ich kann auch noch berichten.

Wir haben schon mehrfach in einem älteren Katzenduo einen Part verabschieden müssen.

Es waren bisher immer Mädels, die "übrig geblieben sind".
Da war es nach ca. 4-7 Tagen soweit ........ übertrieben anhänglich, Geschreie, Unruhe, Herumgelaufe, man traute sich kaum noch vor die Tür, weil die Mieze hinterhergelaufen ist wie ein Hund und der Blick (meist mit lautem Maunzen untermalt) dir das Herz zerissen hat.
Das war so klar, dass wir keinen Interpretationsspielraum hatten.
(wir wollten auch wieder eine zweite Katze holen, aber selber waren wir noch nicht soweit und hätten lieber länger gewartet - die Mieze hat uns aber keine Chance gelassen)

Ich würde an deiner Stelle schlichtweg beobachten. :)
Du kennst sie am besten und du wirst wissen, wie du die Situation beurteilen musst. :)

Mein aufrichtiges Mitgefühl für euren Verlust.
 
Danke auch dir, Quilla.
Dann bin ich mal gespannt auf die nächsten Tage und Wochen mit Biene. Auf alle Fälle helfen mir eure Erlebnisse, ein paar Eventualitäten dann einzuordnen.
 
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