Bauernhofkitten - gerettet, umgezogen, neuer Hof - wann und wie Freigang?

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AnBiMi

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Hallo zusammen,


am Freitag haben meine Kolleginnen und ich neben vielen anderen Tätigkeiten ein Katerkitten von einem Bauern weg geholt, der es sonst umgebracht hätte.

Die Eltern des Katerchens (10 Wochen alt) sind relativ wilde Hofkatzen, die niemals im Haus gelebt haben und kein regelmäßiges Futter bekamen.
Einige mehr, die anderen weniger scheu. Aber anfassen lässt sich keine.

Sein neues Zu hause hat er bei der Schwiegermutter in Spee einer meiner Kolleginnen gefunden.

Er hat dort später noch eine bereits ansässige Hofkatze als Gefährtin und bewohnt zur Zeit eine leere Pferdebox.

Er bekommt häufg am Tag Gesellschaft und man erzähte mir, dass er sich bereits streicheln lässt und Besuch mit freundlichem Mauzen begrüßt wird.

Nun die eigentliche Frage:
Wie und wann kann man ihn wohl bedenkenlos aus der Pferdebox raus lassen???
Wie lange braucht so ein Kitten um ein neues Zu Hause anzuerkennen und, nach Streifzügen auch dorthin wieder zurück zu wollen und zu finden???
 
A

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Ich weiß nur wie es ist, wenn man sie vorher in der Wohnung hat, wie dass mit einer Unterbringung in der Pferdebox ist, weiß ich nicht.

Man soll mindestens 6-10 Wochen Katzen in der Wohnung behalten, bevor man sie rauslässt, damit sie sich gut eingewöhnt und eine Beziehung zu einem aufgebaut haben.

Außerdem sollte man Katzen grundsätzlich erst nach der Kastration Freigang gewähren und auch keinesfalls Kitten alleine halten.

Ich persönlich würde Kitten ohnehin Freigang frühestens mit 10 Monaten gewähren, weil sie davor einfach noch so unbedarft sind und allem und jedem blind hinterherrennen und dass ist draußen sehr gefährlich.

Aber wie dass in deinem Fall ist, kann ich echt nicht sagen.
 
Danke schonmal.

Ein paar Ergänzungen zu Deiner Antwort, die vielleicht noch anderen Antworter weiterhelfen:

Man soll mindestens 6-10 Wochen Katzen in der Wohnung behalten, bevor man sie rauslässt, damit sie sich gut eingewöhnt und eine Beziehung zu einem aufgebaut haben
Eine so innige Beziehung wie bei Wohnungkatzen, die auch Freigang bekommen, wird es hier wohl nicht geben.
Die Katzen kommen hier nicht in die Wohnung, wenn ich das so richtig verstanden habe.
Wenn es draußen kälter wird und im Winter haben sie die Möglichkeit sich durch eine Katzenklappe nach Lust und Laune in einem beheizten Reiterstübchen aufzuhalten. Futter wird ihnen dort serviert.
Das Katerchen lebte bisher auch völlig im Freien auf einem Hof.
Daher lag der Gedanke nahe ihn auch weiterhin so zu halten.
Eben nicht im Haus.

Außerdem sollte man Katzen grundsätzlich erst nach der Kastration Freigang gewähren
Ja, ist bekannt. Eine gute Idee in diesem Fall ist uns aber noch nicht gekommen. Frühkastrieren?
Ein wildes Kitten kann man wohl kaum bis nach der Kastration im Alter von ca. 5-6 Monaten im Haus halten. Das wird hier auch nicht zur Diskussion stehen :(
Und so lange soll es natürlich auch nicht in der Pferdebox bleiben!

und auch keinesfalls Kitten alleine halten
Nochmal, ja, ist bekannt *schäm* aber die gegebene Situation ließ momentan keine andere Möglichkeit zu.
Wir hofften einfach, dass die schon dort lebende Katze schnellstmöglich kätzische Gesellschaft bieten könnte.

Ich persönlich würde Kitten ohnehin Freigang frühestens mit 10 Monaten gewähren, weil sie davor einfach noch so unbedarft sind und allem und jedem blind hinterherrennen und dass ist draußen sehr gefährlich
Sehe ich eigentlich auch so.
Da ist halt nur wieder das "Problem", dass es eben schon ein wildes Kitten ist.
Zum Glück liegt der Hof aber weit weit ab von einer Straße, sodass zumindest der Verkehr hier nicht zu den gefährlichsten Risiken zählt.

Die Situation ist hier leider ganz anders als bei "normalen" Katzen, die eigentlich mit in einem Haus oder eine Wohnung wohnen, Familienanschluss haben, denen aber Freigang gewährt wird.

Ich bin echt überfragt wie man dem Kitten ein möglichst zufriedenes, schönes, risikoarmes Leben bieten kann und vorallem wie man ihm klar machen kann, dass es auf dem Hof nun zu Hause ist und dort versorgt wird, sodass es weiß, dass es immer wieder dorthin zurück kommen kann und dies auch möchte.

:confused: *ratlos*
 
Ich kann Dir nur sagen das das Bonner Tierheim schon seit fünf Jahren Katzenwelpen mit 12 Wochen kastriert, in Deinem Fall würd ich dann also eine Kastration in 2 Wochen machen lassen und danach so ca. 4 Wochen mit dem Rauslassen warten.

Ist natürlich keine einfache Situation aber gerade wenn die Katzen zu viel aleine sind kann das den Fluchtinstinkt verstärken.
 
Ich würde noch ein zweites Kitten dazu holen.

Außerdem sollten die Elterntiere kastriert werden, egal wie wild sie sind.
 
@ Juik:
die Elterntiere haben wir, so viele wir fangen konnten, alle kastrieren lassen.

Schau mal hier rein:

http://www.katzen-forum.net/tiersch...katzen-so-gut-es-moeglich-war-geschuetzt.html

Ist ja kein Zustand dort (gewesen)!

aber gerade wenn die Katzen zu viel aleine sind kann das den Fluchtinstinkt verstärken.
Das scheint mir ein starkes Argument zu sein! Danke!
Ich gebe natürlich alle Infos und Hilfen weiter, damit es dem Katerchen möglichst an nichts fehlt!

Ich würde noch ein zweites Kitten dazu holen
Ich persönlich würde das auch am liebsten tun.
Wobei ich dann auch für das zweite Kitten eine "Gebrauchsanweise zum Freigang" bräuchte :oops:
Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es wirklich noch ein weiteres Kitten wird. "Es wohnt ja schon eine Katze dort". Noch eine mehr wäre sicherlich zu viel....*ohne Worte*
 
Warum soll der Kleine denn überhaupt dort bleiben? Könnte man ihn nicht doch reinholen und vermitteln und stattdessen dort einen eh schon Wilden kastrierten Kater ansiedeln, falls noch Katzemzuwachs dort gewünscht wird?
 
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Die Frage habe ich mir auch schon gestellt, gut, man hat ihn aus schlechten Verhältnissen rausgeholt bzw. vor der Tötung gerettet. Aber wie soll es jetzt weitergehen, weil so toll ist dass jetzt dort nicht, ein 10 Wochen altes Kitten in Einzelhaltung in einer Pferdebox, dass ist ganz schlecht für die Sozialisierung sowohl mit Artgenossen als auch mit Menschen, ab und zu nach dem Kitten schauen ist in meinen Augen viel zu wenig.

Wenn da nicht geplant ist, dass da noch ein Kitten dazugesetzt wird, wäre es in einem Tierheim, wo es wenigstens mit anderen Kitten oder jungen Katzen spielen könnte, besser untergebracht und dass es dann erstmal unkastriert Freigang bekommt ist eigentlich auch keine Option.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ihr nicht so weit weg wärt würde ich sagen wir tauschen - ich hab hier nämlich 2 Kater die bisher so gelebt haben, 3 Jahre alt, bereits kastriert, an Menschen und regelmäßige Mahlzeiten gewöhnt, aber kennen kein streicheln und kein Leben im Haus - die quäle ich jetzt hier mit der Zähmung und das zahme Kitten soll ausgewildert werden...
Gleichzeitig hab ich Kinderzimer ne Truppe 10 Wochen alter Kitten, wo es nach negativem Leukosetest mit zu könnte...

Wenn Interesse besteht und ne Fahrkette auf die Beine gestellt wird tausche ich einen der erwachsenen Kater gegen das Kitten :D
 
  • #10
Das wäre doch ideal :).
 
  • #11
...könnt ihr dem Katerchen nicht angewöhnen in der Transportbox zu fressen? Dann könntet ihr ihn wenn er alt genug ist leichter rein kriegen und zum Kastrieren bringen.
 
  • #12
könnt ihr dem Katerchen nicht angewöhnen in der Transportbox zu fressen? Dann könntet ihr ihn wenn er alt genug ist leichter rein kriegen und zum Kastrieren bringen.

das dürfte kein Problem werden. Er lässt sich ja anfassen und streicheln!

Es soll halt nur nicht im Haus wohnen, sondern draußen mit der Option nach Belieben in die Reiterstube zu kommen, sich dort aufzuwärmen, wenn es kalt ist, und dort zu fressen.

Er wird schon zahm werden. Das größere Problem bestand darin, wie man ihn an sein neues Heim gewöhnt, damit er, wenn er aus der Pferdebox raus kann, nicht weg läuft oder nicht wieder zurück findet.

Das andere "Problem" ist ja nach wie vor, dass er bis er frei rumlaufen kann, alleine ist.
Danach hätte er die Katze, die schon dort wohnt, als Kumpeline.

Ich habe alle eure Beiträge an die Bewohnerin des Hofes weiter gegeben.

Auch das tolle Angebot zu "tauschen".

Ich habe keine Resonanz von dort zurück bekommen.

Nur die Auffassung "wenn man jede katze so unterbringen würde, wie das hier gewünscht und empfohlen wird, dürften 80% der Halter gar keine Katzen haben. Man bekommt immer das Gefühl alles falsch zu machen" wurde mal nebenbei erwähnt :( :mad:

:confused:
 
  • #13
Ach Mensch - schade für das kleine Katerchen :(

Aber trotzdem wollte ich mal gesagt haben, daß ich deinen bzw. euren Einsatz insgesamt toll finde. Das sollte nicht vergessen werden. Für das kleine Katerchen war dann jetzt halt nur ne kleine Verbesserung in seinen Lebensbedingungen - aber immerhin - und für den Rest ist ja gut gesorgt...
Danke im Namen der Mietzen für eure Mühe :pink-heart:
 
  • #14
Ach Mensch - schade für das kleine Katerchen :(

Aber trotzdem wollte ich mal gesagt haben, daß ich deinen bzw. euren Einsatz insgesamt toll finde. Das sollte nicht vergessen werden. Für das kleine Katerchen war dann jetzt halt nur ne kleine Verbesserung in seinen Lebensbedingungen - aber immerhin - und für den Rest ist ja gut gesorgt...
Danke im Namen der Mietzen für eure Mühe :pink-heart:

Vielen lieben Dank! :)


Mit der Unterbringung der Kitten hatten wir grundsätzlich unglaubliche Schwierigkeiten!
Alle, die zugesagt hatten eines oder zwei zu nehmen - wir wussten ja nicht sicher wieviele es sein werden - haben kurzfristig ( am Tag der Rettung ) abgesagt oder sich unerreichbar gemacht oder einfach so mit lahmen Argumenten abgestritten sie hätten eine Zusage gegeben :grummel:

Dass die Hofbewohnerin das eine Katerchen genommen hat, kam da genau richtig. Sie war eigentlich erst am Ende der Reihe der Stellen angedacht.

Die PS, die die beiden jüngeren Mädchen (8Wochen) genommen hat, wollte den Kater nicht haben, weil er "mit 10 Wochen schon zu alt sei, um ihn an eine Wohnungshaltung oder an Menschen gewöhnen zu können". :confused::grummel:

Alles nicht so leicht gewesen. Da war die Aktion des Einfangens und Kastrierens fast noch das Einfachste.



Gehört zwar nicht unbedingt hierher aber..
Mir taten die ausgewachsenen Katzen so dermaßen leid!
Warum sind Lebendfallen aus Metall?!?!
Die in Panik verfallenen gefangenen Katzen haben sich ALLE dermaßen die Gesichter blutig geschlagen beim "Rennen" und "Randalieren" in den Fallen...
Wir hatten alle drei schwer mit den Tränen zu kämpfen und konnten uns bei keinem Fang freuen, dass wir zum TA fahren konnten :(
 
Zuletzt bearbeitet:
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  • #15
Wenn eine Katze in der Falle ist immer sofort eine Decke darüber werfen, dann werden sie normalerweise ganz ruhig.
Außerdem den Boden der Falle mit Pappkarton oder ähnlichem auslegen, damit sie mit den pfoten nicht durchrutschen und sich verletzten.

Bei mir hat sich noch nie eine Katze in der Falle blutig geschlagen.
 
  • #16
@ Juik

haben wir beides gemacht. Zwar nicht mit Karton aber mit ausreichend Handtüchern.

Durchgerutscht ist keine. Aber getobt haben sie alle. Manche trotz Handtuch :)


In solchen Momenten bekommt man echt Zweifel, ob man mit so ner Aktion nicht mehr schadet als hilft :(
 
  • #17
Also bei mir hat sich bisher auch noch keine verletzt :confused:

Aber trotzdem: Wunden heilen wieder und damit ist verhindert, daß eine neue Generation Katzenelend heranwächst - wenn du einmal Kitten versuchst hast durch zu bringen, die nur noch aus flüßigem Durchfall und Katzenschnupfen bestehen, die von der Inzucht mit diversen Schäden gezeichnet sind und die mit 6 Monaten so groß sind 10 Wochen alte Kitten, dann weißt du warum man versuchen muß so etwas frühzeitig einzudämmen - wenn jedes der Mädchen im nächsten Jahr dann auch wieder trächtig geworden wäre und das Futterangebot deshalb zu knapp, dann gehts mit den Krankheiten los und die Spirale beginnt... und wenn der Preis ein paar Wunden und Panik bei den Tieren ist, dafür das DAS verhindert werden kann, dann ist es das wert...
 
  • #18
und wenn der Preis ein paar Wunden und Panik bei den Tieren ist, dafür das DAS verhindert werden kann, dann ist es das wert...

Ja, stimmt schon. Der Verstand weiß das ja auch. Aber in so einem Moment der Panik sagt einem die Emotion dann doch was anderes.

Wäre vielleicht anders, wenn wir öfter solche Aktionen starten müssten.

Aber in diesem Fall, als Neulinge auf dem Gebiet, tat das halt schon in der Seele weh
 

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