BARF ja - oder besser nicht?!

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Kater Charlie

Kater Charlie

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15. Februar 2012
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Lummerland
Liebe Foris,

Charlie ist bald 16 Jahre alt und erfreut sich mehr oder minder guter Gesundheit. Seit 3 Jahren lebt er nun bei uns und ist bereits erfolgreich von der Trockenfutter-Diät des Vorbesitzers auf Grau, Animonda Carny & Co umgestiegen und ist dabei von seinen vormals 9kg jetzt auch bei (für seine kräftige Statur passend) 5,5 gesunden Kilo angekommen. Ab und an gibt es bei uns auch mal eine Hand voll Rinderhack, Hühnerherzen oder Hähnchenbrust in kleinen Stücken - darauf war er bisher immer total heiß.

Kurz zu Charlie: Seit ca 2 Jahren bekommt er Carbimazol gegen seine SDÜ und seit Anfang des Jahres Vasotop gegen seine Herzinsuffizienz (im Zusammenhang damit auch täglich Dimazon zur Entwässerung). Das letzte große Blutbild heute hat ergeben, dass er ansonsten fit ist, lediglich die Nierenwerte sind eher im oberen Normalbereich und die weißen Blutkörperchen im unteren Normalbereich. Ich denke, um Leber und Niere in Schach zu halten, wäre es vermutlich ganz gut, ihn protein- und fettreduziert zu ernähren - allerdings will ich ihm die Schonkost auf Dauer nicht zumuten. Die Tierärztin meinte beim letzten Besuch, dass die Zähne nicht mehr die dollsten wären - er hat zwar keine Entzündungen, aber ich denke, ein wenig Zahnstein wird sich nach 16 Jahren schon angesammelt haben (außerdem ist ein Eckzahn zur Hälfte abgebrochen).

Ich überlege schon länger, ob wir es in seinem Alter noch versuchen sollten, komplett auf BARF umzusteigen, oder ob er mit all seinen Zipperlein besser mit gutem Dosenfutter und ab und an ein wenig rohes Fleisch oder etwas Schonkost versorgt ist?
Zudem haben wir seit unserem Umzug jetzt auch einen Futter-Dealer um die Ecke, der meines Wissens auch rohes Fleisch zum barfen verkauft, was die Aufwändige Lieferung bei der Internetbestellung hinfällig machen würde. Dort wollte ich in den nächsten Tagen mal vorbei schauen und gucken ob ich dort ein Frostküken finde, und was Charlie davon hält...

Was denkt ihr darüber? Lohnt es sich, eine alte Katze noch umzustellen? Und was sollte ich hinsichtlich seiner Krankheiten beachten? Ich habe mich bisher vermutlich nur recht oberflächlich mit dem Thema beschäftigt und wäre (zumindest für den Anfang) sehr froh, wenn ich sowas wie Felini Complete oder so zum supplementieren verwenden könnte. Und wenn wir uns wirklich dazu durchringen sollten: wie sieht es mit der Hardware aus - ich besitze ein Fleischmesser, aber das reicht vermutlich nicht, oder? :aetschbaetsch2:

Ich freue mich über viele sachdienliche Hinweise und vielleicht die ein oder andere Erfahrung zum Thema "alte Katze und BARF"... :smile:

Jul
 
A

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Hallo, Kater Charlie!

Sicher kann man alte Kater noch umstellen. Meine beiden Jungs werden im Juni 16 und kriegen seit letztem Jahr August Barf. Und nix anderes.
Aber: Das klappt nicht bei jeder Katz!

Zum Ausprobieren, ob Rohfleisch angenommen wird, würd ich einfach mal was vom Menschenfutterfleisch (nur kein Schwein!) anbieten.
Küken sind eher was für Fortgeschrittene Rohfleischfresser.

Barf wird sich, wenn Du es richtig machst, und der Kater es annimmt, sicherlich positiv auf seinen Allgemeinzustand auswirken.

Die SDÜ und die Herzinsuffiziens wirst Du weiter medikamentös behandeln müssen.
Die Niere kann durch Barf zumindest stabilisiert werden.
Je nach dem, wie stark da die Schädigung ist, mußt Du aber auch da Medis geben.

Bist Du bereits bei dubarfst.eu angemeldet?
Dort gibt es nicht nur einen SuperKalki, der einem das Katzenbarferleben sehr erleichtert, sondern auch 2 sehr gute Scripte zu dem Thema (Alle drei -also Kalki und 2 Scripte- für zusammen 9 (?)€), sondern auch einen Bereich, wo Du gezielt zur Ernährung bei Schilddrüse, Herz und Niere nachfragen kannst.

Anfänglich kannst Du sicherlich mit Felini complete supplementieren.
Da Dein Kater aber nun mal krank ist, solltest Du Dich - immer vorausgesetzt, Dein Kater läßt sich auf Rohfutter ein - möglichst schnell in die natürliche Supplementierung einlesen. Man kann dann einfach noch besser auf die Bedürfnisse des Tiers eingehen. (Also z.B. kein Jod ins Futter, reduzierter Kochsalzgehalt, nierenschonende Ca-Zusätze, p.p.)

Ach ja. Thema protein und fettreduziertes Diätfutter...
Katzen sind Fleischfresser. Reine Fleischfresser.
Fleisch = Proteine und Fett.
Da was von zu reduzieren, was letztlich heißt, das Kohlenhydrate gegeben werden, mit denen Katz einfach nix anfangen kann, ist Dummfug.
Katzen verwerten Fleisch (=tierische Proteine) und Fett (tierischen! Ursprungs) problemlos, so wie Kühe oder Kaninchen Pflanzen (= Kohlenhydrate).
Kühe, Kaninchen und alle anderen Pflanzenfresser können mit Fleisch (tierische Eiweiße und Fette) rein gar nchts anfangen.;)
Menschen sind Allesfresser. Da geht alles.
Viele Protein und Fettreduzierte Diätfuttermittel belasten den kätzischen Organismus, und da ganz besonders die Nieren, zusätzlich. Einfach weil sie mehr Kohlenhydrate enthalten. Das gilt natürlich in verstärkten Maße für Diät-Trofu, aber auch Diät-Nafu ist oft von eher zweifelhaftem Wert.
Wenn Dein Kater kein Barf will : Die Nafu-Sorten, die er jetzt frisst, sind okay. Lass ihn die ruhig weiter futtern, bevor Du Dich an Diätfutter vergreifst.

Barfer-Hardware
- scharfes (!!!) Messer
- leicht zureinigendes Schneidebrett
- Feinwaage (gibt's z.B. bei Lilly's Bar) 100g und Justiergewicht zum abwiegen der Suppis
- Küchenwaage ('ne elektronische mit Zuwiegefunktion ist schon sinnig)
- Fleischwolf (mechanisch reicht, elektisch ist viiiiieeel bequemer)
- große Schüssel zum Futtermischen
- Gefrierschrank oder -truhe
- Gefrierbeutel bzw. -dosen
- Computer & Drucker : Recherche, Rezepte erstellen, Rezepte ausdrucken...

Liebe Grüße

SiRu

...boah, ist das lang geworden:oops:
 
Vielen Dank für deine Hinweise - das ist schonmal ein Anfang :)

Wie bereits gesagt, Rinderhack und Hühnerbrust frisst Charlie mit Begeisterung, darum denke ich, dass er BARF auch relativ problemlos annehmen würde.

Auf dubarfst.eu hab ich schon ein wenig gestöbert, seitdem ich vor längerer Zeit über savannahcat.de gestolpert bin und seitdem zwar überzeugt bin, es aber noch nicht weiter geschafft habe, als bis zum "guten" NaFu.
Jetzt, wo Charlie langsam alt wird, denke ich aber halt doch immer öfters darüber nach, und da wir eh ständig an seinem Futter rumpanschen, bis es so ist, wie er es am liebsten mag und alle Tabletten in der Katze drin sind - warum dann nicht auch gleich frisches Fleisch nehmen... :smile:

Gibt es ein empfehlenswertes Buch zu dem Thema (ist fürs Grundverständnis vielleicht einfacher zu lesen, als häppchenweise am Bildschirm)?

Jul
 
Die schon genannten Scripte von dubarfst.eu sind das beste, was du lesen kannst.

Ich finde auch das Buch "Natural Cat Food" von Susanne Reinerth nicht schlecht.
 
Habe mich jetzt mal bei dubarfst.eu angemeldet, um auch die Forenbeiträge und alles andere lesen zu können, aber irgendwie ist mir das dort noch ein wenig unübersichtlich... vom Thema selber ganz zu schweigen :confused:

Den Kalkulator habe ich mir auch bestellt und gleich danach die Bestätigung per Mail erhalten... aber wie kommt der jetzt auf meinen Rechner???

Gestern hatten wir wieder einen Rohfleisch-Tag und ich hab das Gefühl, dass ihm das normale Essen danach immer stinkt... vielleicht bilde ich es mir aber auch nur ein, weil ich mich in den letzten Tagen so viel mit dem Thema BARF beschäftige... :aetschbaetsch2:

Jul
 
Guten morgen,

ich kann mich den Meinungen der Vorschreiber nur anschliessen, wenn die Katze es mag ist umstellen in JEDEM Alter noch sinnvoll!

Hab meine beiden auch erst Anfang des Jahres umgestellt.
OK; die sind noch keine 16 - erst 11 - aber es war so irre einfach, weil sie einfach frisches Fleisch lieben und mir mehr und mehr gezeigt haben, dass sie es unbedingt öfter, regelmäßig, ja am liebsten jeden Tag haben wollen - so geschah es dann auch.

Deiner scheint auch einer aus dieser Fraktion zu sein, freu Dich und lass seinen Willen geschehen! :)

Ich kann Dir auch nur raten, Dich in die Barf Skripte bei dubarfst.eu einzulesen, die zu bestellen - damit hast Du das rundum Wissen!

Ich dachte auch zu Anfang, das werd ich alles nie kapieren, aber mit mehr und mehr und öfter und öfter lesen wurds besser.

Überall wird immer von schafren Messern geschrieben, die man unbedingt braucht - also ich hol mein Fleisch frisch beim Metzger bereits gewolft :) einfach Wasser, Fett, frische geraspelte Möhren und andere Supplemente dazu - fertig :)

Viel Erfolg!
 
Naja, wenn Katz auch was zum Kauen haben soll, ist Gewolftes eher außer Diskussion. ;) Außerdem für Katzen mit schwachem Immunsystem nicht so dolle wegen der größeren Oberfläche -> mehr Platz für Bakterien.
Ich bestell fast nur Fleisch mit Knochen gewolft, dann spar ich mir den eigenen Fleischwolf.
Wenn man Stücke füttert, sind gute Messer und ein Wetzstein/-stahl wirklich ne sinnvolle Investition. Aber die leisten ja auch sonst gute Dienste. Ich hab außerdem ein Glasschneidebrett, das liebe ich - es wird zwar immer Holz empfohlen, weil auf Glas die Messer so schnell stumpf werden würden, aber ich schleif dann eben nach.

Wegen Kalkulator: Lies dir einfach die Mail durch, da steht schon alles drin, was du wissen, machen und anklicken musst. Je nachdem hast du jetzt auch erst die Bestellbestätigung bekommen und nicht schon den Freischaltungslink (weil die dubarfst-Chefs dich per Hand freischalten müssen, das dauert halt ein paar Tage). Notfalls frag einfach dort im Forum nach.
 
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Danke für eure Hinweise :)

Grade eben kam übrigens die Mail mit dem Zugang zum Download :)

Ich bin wieder mal ein wenig schlauer, aber ich denke, ich sollte mir nochmal eine Liste zusammen schreiben, damit ich die wichtigsten Dinge für mich vor Augen habe, und dann einfach mal ein wenig mit dem Kalkulator herum probieren.

Aufgrund Charlies vieler Zipperlein, ist es vermutlich am vernünftigsten, natürlich zu supplementieren, um ihm in der Hinsicht entgegen zu kommen, und vielleicht grade die Nieren in Schwung zu halten, bzw. einer möglichen Verschlechterung vorzubeugen (er trinkt zwar relativ viel, das tut er aber schon immer, und die Werte sind laut TÄ zwar am oberen Rand aber noch im Normbereich, Medis bekommt er nicht, in den nächsten Tagen beginnen wir aber mit Globuli zur Unterstützung).

Eine Frage habe ich noch zum Gemüse: Welche Sorten empfehlen sich da, auf was sollte ich lieber verzichten? Wie sieht es mit Obst aus, kann ich das auch geben (hatte irgendwo was von Papaya gelesen)? Und generell: kochen, oder roh?

Mit dem Thema Knochen und Eierschale werd ich mich - genauso wie mit Jod, bzw. Seealgen, Schlund und Kehle, Reis oder Kartoffeln, Huhn oder lieber kein Huhn - vermutlich nochmal ein wenig auseinander setzen müssen. Den genauen Zusammenhang im Hinblick auf Charlies Krankheiten habe ich zwar noch nicht so ganz verstanden, aber dass es was damit zu tun hat... :grin:

Heute abend mache ich mich wieder dran, diesen Dschungel zu entwirren - hab letzte Nacht schon von Katzenfutter geträumt... :aetschbaetsch2:
 
Gemüse koch ich immer ;) ,ist aber auch so'n bißchen Marotte.
Bei uns geht Pastinake, Kürbis und Möhre super.
Auf der Liste zum Ausprobieren stehen noch Tomaten (gekocht, ohne Stielansatz und "grünes" - weder Stiel noch unreife = grüne Stellen, weil giftig -> Solanin),
Zucchini, Kartoffeln und Schwarzwurzel.
Halt was der Garten hergibt. (Ja, ich weiß um das Allergiepotential von Kartoffeln.)
Roh kann man wohl Möhre und Zucchini geben.
Kartoffeln und Tomaten auf jeden Fall nur gegart. (Sind halt Nachtschattengewächse. Begründung s.o.)
Zwiebeln, Lauch, Knoblauch sind giftig!
Obst? Nö, fütter ich nicht. Obwohl... ööh, Kürbis ist ja nu eigentlich 'ne Beere:D, also... öööhmmm...
Weintrauben sind wohl auch giftig.
Komt also auf das Obst an. (Hatte hier nicht jemand 'ne Katze, die Banane frass?:confused:)
 

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