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Räuberlein
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- 14. Juni 2013
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Hallo zusammen,
bei unserem 15 Monate alten Kater wurde eine Autoimmunerkrankung festgestellt. Bei ihm konkret führt es dazu, dass sein eigenes Immunsystem seine roten Blutkörperchen zerstört und eine Anämie aufgetreten ist. Zudem ist durch diese Belastung seine Leber stark vergrößert und die Milz geschwollen.
Ich möchte hier darüber berichten wie es dazu kam, wie seine Behandlung aussieht, ggf. Leidensgenossen finden und natürlich um jede Menge Tipps bitten.
Der Anfang:
Divo lebt mit seiner Schwester seit der 12ten Woche bei uns. Mit ca. 1 Jahr fing er an etwas mäkelig zu werden (wir füttern nur hochwertiges Nassfutter wie Grau,Macs..). Schon etwas ungewöhnlich für den sonst so verfressenen Kater. Daher sind wir vor ca. 3 Monaten zur Tierärztin und haben ihn einmal anschauen lassen um abzuklären, ob er vielleicht doch etwas nicht stimmt. Er wurde äußerlich untersucht, abgetastet und nichts auffälliges gefunden. Nach langem hin und her mischten wir ihm dann immer ein bisschen Trofu ins Futter und er fraß es ganz gut. Dadurch hat er zwar langsam etwas Gewicht abgebaut, für uns damals nicht so schlimm da er eh gut genährt war.
Vor ca 2 Wochen
Da er schon immer ein ruhiger Kater war, ist uns die Veränderung zuerst nicht so gravierend aufgefallen. Er wurde immer ruhiger, spielen mit seiner Schwester mochte er nicht mehr so gerne und hat lieber beobachtet. Natürlich war er inzwischen auch schon dünner geworden, bis auf den rundlichen Bauch...heute würde ich sagen wir waren "betriebsblind"....
Letzten Sonntag
Aufstehen, Katzen füttern, Katzen bespielen. Divo liegt wie oft in letzter Zeit auf seinem Kuschel-Kissen und schaut nur zu. Momentmal, da kann jetzt wirklich etwas nicht mehr stimmen, er hebt kaum das Köpfchen. Ich sehe ihn mir "richtig" an und stelle fest: Der Kater ist knall gelb!! Sofort den Tiernotdienst angerufen, wir können direkt vorbei kommen.
Beide Stubentiger eingepackt und los....Der Tierarzt schaut Divo an. Die Sache ist klar: Er hat Gelbsucht (danke, das sehen wir auch?!) Ursachenforschung wurde betrieben (Wohnungskatze,Vergiftung durch Zimmerpflanzen ausgeschlossen,etc...) Es wurde Fieber gemessen (Temparatur normal) und abgetastet (Kugelbauch, Verdacht auf Flüssigkeitsansammlung) Beurteilung des Tierarztes: Tja, neben mehreren Möglichkeiten wie Leukose und einer Immunerkrankung bleibt natürlich nur noch FIP!!!! Das muss es wohl sein.... Wir waren beide sehr schockiert und standen hilflos daneben. Der Tierarzt spritzt ihm ein Antibiotikum und verweist auf weitere Tests morgen bei der Haustierärztin, bei ihm seien die Ergebnisse auch nicht schneller da.
Wir wurden also mit der vorläufigen Diagnose FIP nach Hause geschickt.
Divo bekam nicht mal eine Infusion damit er sich besser fühlt. Das würde mir heute nicht mehr passieren! Wie der restliche Tag und die Nacht verlaufen ist könnt ihr euch vorstellen, wir haben das Schlimmste befürchtet und um unseren todkranken Kater geweint.
Montag
Gleich morgens konnten wir zu unserer Haustierärztin fahren. Es wurde Fieber gemessen, abgetastet, Röntgenbild erstellt, Blut abgenommen und eine Infusion gegeben. Die ersten Blutwerte waren schon da nachdem die Infusion fertig war. Vorläufiger Befund: Kein Fieber, keine Flüssigkeit im Bauch, dafür eine stark vergrößerte Leber und geschwollene Milz, zu wenig rote Blutkörperchen, Anämie.
Die Tierärztin hatte uns ausführlich die möglichen Ursachen erklärt. Nachdem die ersten Werte da waren, bestand der Verdacht-Schwerpunkt auf einer Autoimmunerkrankung. Die FIP-Diagnose war nun doch nicht mehr in Stein gemeißelt... wir atmen auf! Divo ging es nach der Infusion auch schon deutlich besser.
Bis heute (Donnerstag)
Die restlichen Tests sind vollständig. Keine Leukose, kein FIP. Divo hat eine Autoimmunerkrankung. Somit kommt eine medikamentöse Behandlung in Frage.
Der Kater hat neben Antibiotikum und Medikamenten zur Anregung der Blutbildung bisher jeden Tag eine Infusion bekommen. Zudem erhält er seit gestern extra Tabletten (Prednisolon) die er noch ca. 2 Wochen nehmen muss. Diese Tabletten haben auf Dauer starke Nebenwirkungen und sollen ihn jetzt erstmal bei der Blutbildung unterstützen. Danach werden wir andere Medikamente versuchen und schauen müssen, mit welchen er am besten klar kommt.
Heilbar ist diese Erkrankung nicht, aber mit Hilfe der Medikamente kann sein (böses) Immunsystem unterdrückt werden, damit es aufhört seine roten Blutkörperchen zu zerstören.
Als Divo so extrem krank und schwach war hat Maya ihn total ignoriert. Gestern Abend haben sie schon wieder "gebusselt" und sich gegenseitig geputzt. Da lacht mein Herz!
Erstmal vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben die Geschichte unseres Katers durchzulesen.
Jetzt habe ich natürlich noch ein paar Anmerkungen und Fragen:
Zuallerst bin ich froh, dass sich die erste "Diagnose" FIP nicht bestätigt hat. Zu diesem Nottierarzt sage ich jetzt mal lieber nichts....
Von meiner Mutter bekomme ich unsere alte Babywage, damit wir zukünftig besser und regelmäßiger das Gewicht messen. Das soll uns helfen, Veränderungen schneller festzustellen.
Unsere Tierärztin hat uns noch ein paar Proben von Leber-Diätfutter mitgegeben. Trockenfutter: Royal Canin Hepatic/Veterinary Diet. Wir hoffen dass sich die Leber wieder etwas zurück bildet. Dennoch müssen wir uns jetzt mit einer geeigneten Ernährung und evtl. homöopatischer Unterstützung beschäftigen. Hat jemand Erfahrungen mit Leberschonendem Futter und kann dieses empfehlen (Trocken und Nass)? Ich möchte ungern dauerhaft nur Trockenfutter füttern und bin im Moment noch etwas ratlos.
Zur homöopatischen Behandlung werde ich die Katzenbesitzer in unserem Ortsverein fragen, welchen sie empfehlen können. Habt ihr bereits Tipps was die Leber unterstützen kann? Ich habe schon mehrmals was von Distel-Präperaten gehört.
Gibt es hier Katzenbesitzer die ähnliches erlebt haben oder deren Katze auch Immunkrank ist?
Ich freue mich auf eure Antworten und hoffentlich auf ganz viele Tipps.
Drückt bitte unserem Divo die Daumen dass es weiterhin Bergauf für ihn geht!
Lg
Räuberlein
bei unserem 15 Monate alten Kater wurde eine Autoimmunerkrankung festgestellt. Bei ihm konkret führt es dazu, dass sein eigenes Immunsystem seine roten Blutkörperchen zerstört und eine Anämie aufgetreten ist. Zudem ist durch diese Belastung seine Leber stark vergrößert und die Milz geschwollen.
Ich möchte hier darüber berichten wie es dazu kam, wie seine Behandlung aussieht, ggf. Leidensgenossen finden und natürlich um jede Menge Tipps bitten.
Der Anfang:
Divo lebt mit seiner Schwester seit der 12ten Woche bei uns. Mit ca. 1 Jahr fing er an etwas mäkelig zu werden (wir füttern nur hochwertiges Nassfutter wie Grau,Macs..). Schon etwas ungewöhnlich für den sonst so verfressenen Kater. Daher sind wir vor ca. 3 Monaten zur Tierärztin und haben ihn einmal anschauen lassen um abzuklären, ob er vielleicht doch etwas nicht stimmt. Er wurde äußerlich untersucht, abgetastet und nichts auffälliges gefunden. Nach langem hin und her mischten wir ihm dann immer ein bisschen Trofu ins Futter und er fraß es ganz gut. Dadurch hat er zwar langsam etwas Gewicht abgebaut, für uns damals nicht so schlimm da er eh gut genährt war.
Vor ca 2 Wochen
Da er schon immer ein ruhiger Kater war, ist uns die Veränderung zuerst nicht so gravierend aufgefallen. Er wurde immer ruhiger, spielen mit seiner Schwester mochte er nicht mehr so gerne und hat lieber beobachtet. Natürlich war er inzwischen auch schon dünner geworden, bis auf den rundlichen Bauch...heute würde ich sagen wir waren "betriebsblind"....
Letzten Sonntag
Aufstehen, Katzen füttern, Katzen bespielen. Divo liegt wie oft in letzter Zeit auf seinem Kuschel-Kissen und schaut nur zu. Momentmal, da kann jetzt wirklich etwas nicht mehr stimmen, er hebt kaum das Köpfchen. Ich sehe ihn mir "richtig" an und stelle fest: Der Kater ist knall gelb!! Sofort den Tiernotdienst angerufen, wir können direkt vorbei kommen.
Beide Stubentiger eingepackt und los....Der Tierarzt schaut Divo an. Die Sache ist klar: Er hat Gelbsucht (danke, das sehen wir auch?!) Ursachenforschung wurde betrieben (Wohnungskatze,Vergiftung durch Zimmerpflanzen ausgeschlossen,etc...) Es wurde Fieber gemessen (Temparatur normal) und abgetastet (Kugelbauch, Verdacht auf Flüssigkeitsansammlung) Beurteilung des Tierarztes: Tja, neben mehreren Möglichkeiten wie Leukose und einer Immunerkrankung bleibt natürlich nur noch FIP!!!! Das muss es wohl sein.... Wir waren beide sehr schockiert und standen hilflos daneben. Der Tierarzt spritzt ihm ein Antibiotikum und verweist auf weitere Tests morgen bei der Haustierärztin, bei ihm seien die Ergebnisse auch nicht schneller da.
Wir wurden also mit der vorläufigen Diagnose FIP nach Hause geschickt.
Divo bekam nicht mal eine Infusion damit er sich besser fühlt. Das würde mir heute nicht mehr passieren! Wie der restliche Tag und die Nacht verlaufen ist könnt ihr euch vorstellen, wir haben das Schlimmste befürchtet und um unseren todkranken Kater geweint.
Montag
Gleich morgens konnten wir zu unserer Haustierärztin fahren. Es wurde Fieber gemessen, abgetastet, Röntgenbild erstellt, Blut abgenommen und eine Infusion gegeben. Die ersten Blutwerte waren schon da nachdem die Infusion fertig war. Vorläufiger Befund: Kein Fieber, keine Flüssigkeit im Bauch, dafür eine stark vergrößerte Leber und geschwollene Milz, zu wenig rote Blutkörperchen, Anämie.
Die Tierärztin hatte uns ausführlich die möglichen Ursachen erklärt. Nachdem die ersten Werte da waren, bestand der Verdacht-Schwerpunkt auf einer Autoimmunerkrankung. Die FIP-Diagnose war nun doch nicht mehr in Stein gemeißelt... wir atmen auf! Divo ging es nach der Infusion auch schon deutlich besser.
Bis heute (Donnerstag)
Die restlichen Tests sind vollständig. Keine Leukose, kein FIP. Divo hat eine Autoimmunerkrankung. Somit kommt eine medikamentöse Behandlung in Frage.
Der Kater hat neben Antibiotikum und Medikamenten zur Anregung der Blutbildung bisher jeden Tag eine Infusion bekommen. Zudem erhält er seit gestern extra Tabletten (Prednisolon) die er noch ca. 2 Wochen nehmen muss. Diese Tabletten haben auf Dauer starke Nebenwirkungen und sollen ihn jetzt erstmal bei der Blutbildung unterstützen. Danach werden wir andere Medikamente versuchen und schauen müssen, mit welchen er am besten klar kommt.
Heilbar ist diese Erkrankung nicht, aber mit Hilfe der Medikamente kann sein (böses) Immunsystem unterdrückt werden, damit es aufhört seine roten Blutkörperchen zu zerstören.
Als Divo so extrem krank und schwach war hat Maya ihn total ignoriert. Gestern Abend haben sie schon wieder "gebusselt" und sich gegenseitig geputzt. Da lacht mein Herz!
Erstmal vielen Dank an alle die sich die Mühe gemacht haben die Geschichte unseres Katers durchzulesen.
Jetzt habe ich natürlich noch ein paar Anmerkungen und Fragen:
Zuallerst bin ich froh, dass sich die erste "Diagnose" FIP nicht bestätigt hat. Zu diesem Nottierarzt sage ich jetzt mal lieber nichts....
Von meiner Mutter bekomme ich unsere alte Babywage, damit wir zukünftig besser und regelmäßiger das Gewicht messen. Das soll uns helfen, Veränderungen schneller festzustellen.
Unsere Tierärztin hat uns noch ein paar Proben von Leber-Diätfutter mitgegeben. Trockenfutter: Royal Canin Hepatic/Veterinary Diet. Wir hoffen dass sich die Leber wieder etwas zurück bildet. Dennoch müssen wir uns jetzt mit einer geeigneten Ernährung und evtl. homöopatischer Unterstützung beschäftigen. Hat jemand Erfahrungen mit Leberschonendem Futter und kann dieses empfehlen (Trocken und Nass)? Ich möchte ungern dauerhaft nur Trockenfutter füttern und bin im Moment noch etwas ratlos.
Zur homöopatischen Behandlung werde ich die Katzenbesitzer in unserem Ortsverein fragen, welchen sie empfehlen können. Habt ihr bereits Tipps was die Leber unterstützen kann? Ich habe schon mehrmals was von Distel-Präperaten gehört.
Gibt es hier Katzenbesitzer die ähnliches erlebt haben oder deren Katze auch Immunkrank ist?
Ich freue mich auf eure Antworten und hoffentlich auf ganz viele Tipps.
Drückt bitte unserem Divo die Daumen dass es weiterhin Bergauf für ihn geht!
Lg
Räuberlein