Aus Geldgründen nötige OP verweigern?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Lilime

Lilime

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13. April 2012
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LK Bamberg
Hallo,

ich hab jetzt mal ne blöde Frage an euch. Diese Sache beschäftigt mich schon den ganzen Abend. Habe auch schon viel gelesen aber keine wirkliche Antwort gefunden.

Wir haben hier einige Häuser weiter eine Dame die mehrere Katzen hat..

Also eine der Katzen soll nun ein Nierenproblem haben. So wie es mir die Nachbarin erzählt hat soll da irgendwas raus operiert werden- die Kosten belaufen sich wohl auf ca. 400 Euro.

Doch die Nachbarin will das nicht machen lassen. Sie meint der TA soll das Tier wenn es nicht mehr geht lieber einschläfern lassen. Doch wenn ich alles richtig verstanden habe handelt es sich um etwas harmloses. Mit viel Glück konnte ich sie heute überreden es doch machen zu lassen.

Wie verhält sich das? Wenn nun eine Katze-sagen wir mal Nierensteine oder sowas hat was der TA leicht entfernen könnte- darf ein TA dann das Tier einfach einschläfern weil es die billigste Lösung ist?

Oder andersrum- wenn er es nicht macht- leidet das Tier eben vor sich hin bis es irgendwann daran (sorry für die Wortwahl-aber sinngemäß) "freckt"

Wie ist das?

LG Mona
 
A

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Nun Grundsätzlich finde ich, hat jeder TA die Pflicht ein Tier zu behandeln. Wenn es seine Hilfe braucht. So denke ich muss es sein.

Wenn, dann muss er der Dame eine Ratenzahlung gewähren, würde es äusserst fahrlässig empfinden, wenn der Arzt nicht helfen würde, nur weil die Dame nicht alles auf einmal begleichen kann.

Da findet man sicher eine Lösung.

Aber dem Tierchen nicht zu helfen, finde ich geht gar nicht.

Eventuell einen anderen TA aufsuchen?
 
Ja, wenn der Tierhalter nichts macht, wird sich der Zustand des Tieres irgendwann so verschlechtern, dass es eingeschläfert werden muss.
Aber der TA kann den Halter nicht zwingen, z.B. zu operieren (und da es dem Tier nicht schlecht geht, kann er auch sonst nix machen).
 
Nun Grundsätzlich finde ich, hat jeder TA die Pflicht ein Tier zu behandeln. Wenn es seine Hilfe braucht. So denke ich muss es sein.

Wenn, dann muss er der Dame eine Ratenzahlung gewähren, würde es äusserst fahrlässig empfinden, wenn der Arzt nicht helfen würde, nur weil die Dame nicht alles auf einmal begleichen kann.

Da findet man sicher eine Lösung.

Aber dem Tierchen nicht zu helfen, finde ich geht gar nicht.

Eventuell einen anderen TA aufsuchen?

Ja, aber was ist wenn der Besitzer das gar nicht auf Raten zahlen WILL. Selbst wenn der TA das anbieten würde...


Es geht nicht darum das die Frau es nicht auf einmal zahlen kann. Es geht darum das sie überhaupt nicht so viel Geld dafür ausgeben will. Selbst wenn ein anderer TA 100 Euro billiger wäre-wäre er immer noch zu teuer.
 
Die Pflicht vielleicht nicht, aber der Anstand würde es doch zumindest gebieten oder?

Das Problem ist nur, dass rein vom Anstand her gesehen die Rechnungen des Tierarztes ja nun auch nicht bezahlt werden können.

Rein moralisch gesehen stimme ich Dir zu, allerdings ist wirklich immer die Frage, in wie weit ein TA umsonst arbeiten wird.
 
@ wutzi, da hast Du sicherlich recht. Ich hatte nur auf die Frage geantwortet.

Achso verzeih, ich habe die Frage scheinbar "überlesen" bin wahrscheinlich noch etwas sensibilisiert, weil ich eben alles für meine Maus getan hätte. Auch bezahlt ....

Naja, wenn dem dann aber so ist, stellt sich mir die Frage:

Warum haltet Sie sich Katzen, wenn Sie nicht für Sie Sorge tragen will? Weil wenn es nichts ernstes ist, dann hört sich das so an als ob Sie sich der Katze entledigen will?! Auf günstige Art und Weise ... sorry, falls das wieder falsch rüber gekommen ist :(
 
Zuletzt bearbeitet:
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Ja, aber was ist wenn der Besitzer das gar nicht auf Raten zahlen WILL. Selbst wenn der TA das anbieten würde...


Es geht nicht darum das die Frau es nicht auf einmal zahlen kann. Es geht darum das sie überhaupt nicht so viel Geld dafür ausgeben will. Selbst wenn ein anderer TA 100 Euro billiger wäre-wäre er immer noch zu teuer.

Ist diese Dame sicher ein Tierfreund?

Ich kann es mir kaum vorstellen das Sie es ist.

Verzeih, ich urteile ungern über Menschen die ich nicht kenne, und doch tue ich es hier. Weil ich es nicht verstehen kann, das man nicht für die Gesundheit seines Tieres, welches man sich doch vorher überlegen sollte das es vielleicht nicht immer Jung, Sexy und Gesund ist .... nicht bezahlen WILL.
 
Wobei ich mich dann aber auch frage, ob nicht ggf. Prioritäten falsch gesetzt werden.
Was ist, wenn ein PC kaputt geht? Ich kenne keinen, der es nicht schafft, sich einen neuen zu besorgen. Oder ein Fernseher? Leben die Menschen dann jahrelang ohne Fernseher oder versuchen sie nicht eher, sich so lange zu bemühen, bis sie einen neuen haben. Das Auto ist kaputt - legen sie dann ihr Auto still? Ich kenne auch hier keinen. Urlaub, Smartphone etc. ... die Liste könnte man unendlich verlängern.

Man kann Familie fragen, Freunde, kann versuchen sich ein paar Euro nebenbei zu verdienen, Materielles verkaufen, Ratenzahlen versuchen, Kleinkredit aufnehmen... was auch immer, es geht hier um ein Leben, und jedes Lebewesen hat halt nun mal nur das Eine!

Tiere haben oft - wenn es ums Eingemachte, sprich um Finanzielles geht - keine oder nur eine geringe Priorität (siehe z.B. Eingangspost) - und ja, ich finde das verwerflich!

Yep. In der Pflicht steht da aber in erster Linie der Tierhalter. DEM kann man Vorwürfe machen und auf die moralische kommen.

Der moralische Anspruch an Tierärzte ist ja schön und gut und im ersten Moment auch nachvollziehbar. Ratenzahlung dürfte auch bei dem Großteil der Tierärzte nicht das Problem sein. Aber wenn der Halter einfach nicht willig ist, irgendwas zu zahlen, was soll der TA denn dann machen? Mit so einer Situation ist der sicher nicht nur einmal konfrontiert, sondern immer wieder mal.
(Ganz abgesehen davon finde ich aber auch beim Thema Ratenzahlung, dass das eine Kulanz des Tierarztes ist, auf die man nicht pauschal einen moralischen oder sonstigen Anspruch hat. Auch da ist es in erster Linie die Verantwortung des Halters, so vorausschauend zu agieren/planen, dass eben auch für den Notfall mal eine größere Summe für sowas zur Verfügung steht.)
 
  • #10
Naja, wenn dem dann aber so ist, stellt sich mir die Frage:

Warum haltet Sie sich Katzen, wenn Sie nicht für Sie Sorge tragen will?
Ich schätze, sie hält sich die Katze genauso wenig, um Sorge für sie zu tragen, wie jemand ein Auto anschafft, um es reparieren zu lassen. Sowas machen nur Liebhaber (bei Tier wie beim Auto). Alle andere wägen die Kosten ab und wenn neu weniger kostet ... :(

Und ich glaube, dass das hat nichts mit schlechem Mensch zu tun hat, sondern mit einer sehr traurigen Art von Blindheit. :(

@Lilime: Danke, dass Du die Nachbarin doch zur Operation überredet hast!
 
  • #11
Wobei ich mich dann aber auch frage, ob nicht ggf. Prioritäten falsch gesetzt werden.
Was ist, wenn ein PC kaputt geht? Ich kenne keinen, der es nicht schafft, sich einen neuen zu besorgen. Oder ein Fernseher? Leben die Menschen dann jahrelang ohne Fernseher oder versuchen sie nicht eher, sich so lange zu bemühen, bis sie einen neuen haben. Das Auto ist kaputt - legen sie dann ihr Auto still? Ich kenne auch hier keinen. Urlaub, Smartphone etc. ... die Liste könnte man unendlich verlängern.

Man kann Familie fragen, Freunde, kann versuchen sich ein paar Euro nebenbei zu verdienen, Materielles verkaufen, Ratenzahlen versuchen, Kleinkredit aufnehmen... was auch immer, es geht hier um ein Leben, und jedes Lebewesen hat halt nun mal nur das Eine!

Tiere haben oft - wenn es ums Eingemachte, sprich um Finanzielles geht - keine oder nur eine geringe Priorität (siehe z.B. Eingangspost) - und ja, ich finde das verwerflich!

Aber es geht ja laut Eingangspost nicht um das KÖNNEN sondern um das WOLLEN.
Die Dame kann ja, sie wollte bisher nur nicht (hoffen wir, die TE bekommt sie überzeugt).
 
  • #12
@tiha: hatte ich von Dir auch so so verstanden. Das Ausgangsposting und die ersten Antworten allerdings eher andersrum (im Sinne von "naja, der Tierarzt MUSS doch..."). Und ja, anständig behandeln muss er natürlich. Das sollte eigentlich selbstverständlich sein (ist es leider tatsächlich nicht immer...).
 
  • #13
Der TA darf ein ansich gesundes Tier nicht töten.

Ist grade dadrüber in der Zeitschrift "Pfotenhieb" ein entsprechender Artikel drin.
 
  • #14
Wie seht ihr das, wäre es nicht eine gute Idee mal mit dem Tierschutz zu reden, ob die der guten Frau nicht irgendwie unter die arme greifen könnten? Ich weiss auch, das das Geld im TS nicht grad vom Himmel fällt, aber in solchen Fällen muss sich doch eine lösung im Sinne aller seiten finden. Notfalls würd ich versuchen ne Patenschaft für die Katze anzubieten (d.h. die Frau evtl finanziell unterstützen usw). Ich könnte mir das auf keinen Fall mit anschauen wenn das in meiner nachbarschaft passieren würde.

LG frankenweib

PS: zum Thema Ratenzahlung beim TA: hatte letztes Jahr auch ne kostspielige OP bei meiner Ronja (Nierenzyste) und mein TA hat fast darauf bestanden das ich in Raten zahlen soll ;) . Musste ihm erst 3mal sagen, das ich das gleich komplett zahlen will.
 
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  • #15
Ich wohne hier total ländlich. Hier findet man selten mal jemanden der sein Tier als "liebhaberstück" hält-und darin investiert. Die wenigsten Katzen sind kastriert und das weiss auch der Tierschutz.
Katzen sind dafür da um Mäuse zu jagen.
Vor einiger Zeit war ich hier auf dem Spielplatz und habe zwei Frauen "belauscht" die sich unterhalten haben. Dort erzählte die eine das ihre Katze mal wieder geworfen hat. Zitat: "das blöde Vieh hat die jungen zwischen den Kühen im Stoh zur Welt gebracht- logischerweise wurden die jungen tot getreten"

Und die andere verzieht nur das Gesicht. Hier werden Kaninchen einzeln ein Stallkäfigen gehalten. Die eine Freundin leiht der anderen ihren Rammler um ihm mit dem weibchen ein paar "schöne Stunden" zu bescheren. Wenn dann die Jungen da sind spielen die Kinder damit bis die Jungen irgendwann schlachtreif sind.

Wenn Du hier mit Tierpatenschaften ankommst fassen sich die Leute an den Kopf. Ich hatte einen Hamster, der hatte einen sehr großen Eigenbaukäfig von 130cm länge; 70cm breite und 1 Meter Höhe. Ich wurde als dumm beschimpft weil ich so nen kleinen Tier so viel Platz biete.
Oder meine Chins-die haben ein 6 Quadratmetergehege. Da wird mir der Vogel gezeigt.

Nicht überall haben Tiere einen solchen Stellenwert wie er sein sollte. Ich weiss ehrlich gesagt nicht ob diese Nachbarin das Tier nun operieren lässt. Doch selbst wenn sie dieses Tier nun operieren lässt- für die anderen ändert sich nichts.

Es ist hier nun mal so das die Tiere so gut wie nie einen TA sehen...
 
  • #16
Wenn aber niemand vorschläge macht,es zu ändern und das auch in die Hand nimmt wird sich daran nie etwas ändern. Und ich komm ursprünglich auch vom Land. Meine Eltern haben auch "Katzenverrückte" nachbarn, die sich ohne das es Ihnen jemand "angeschafft" hat um die Streuner kümmern die dort rumlaufen. Jeder ist froh darüber, das die Katzen kastriert wurden um die Katzenschwämme einzudämmen. Aber von alleine wären die nie drauf gekommen. Irgendjemand MUSS den ersten Schritt machen, auch wenn er nicht einfach ist. Aber nun kommen wir wohl etwas vom eigentlichen Problem ab.

Mir wäre es egal wenn sie mich für verrückt erklären würde (was mein Umfeld im Bezug auf meine Tiere eh schon macht), wenn ich dafür einem Tier helfen könnte.

LG frankenweib
 
  • #17
Das Problem ist nur, dass rein vom Anstand her gesehen die Rechnungen des Tierarztes ja nun auch nicht bezahlt werden können.

Rein moralisch gesehen stimme ich Dir zu, allerdings ist wirklich immer die Frage, in wie weit ein TA umsonst arbeiten wird.

Anstand? Was ist das denn??? :confused:

Anstand, Sitte, Moral... alles das sollte eigentlich sein, doch in dieser Gesellschaft verkümmert das zusehends. :mad: Und die Schwächsten müssen immer darunter leiden: Kinder und (Haus-)Tiere :mad: :mad:
Ich könnte meine Fritzi nicht leiden sehen. Mensch, die hat einen Namen! Sie lebt mit mir zusammen,sie schläft in meinem Bett, sie gibt mir Liebe, Lebensfreude, mehr wie so mancher Mensch...
Also wenn meine Fritzi krank ist, bettle ich mir das Geld zusammen: Eltern, Schwester, Freunde.... irgendwie geht das schon.
Und das sollte für jeden Tierhalter gelten!
 
  • #18
Und das sollte für jeden Tierhalter gelten!

Tut es leider aber nicht immer.
Wie es die TE geschrieben hatte, die Dame wollte erst nicht.
Sie musste sie überreden.

Und ich bin ehrlich gesagt keinem TA böse, wenn der nicht behandelt, weil das Geld nicht da ist (bei so großen Rechnungen), der hat das ja nicht studiert, weil er vorher schon im Lotto gewonnen hat, der verdient damit auch seinen Lebensunterhalt. Ich wollte auch nicht umsonst arbeiten (auch wenn es in meiner Branche normal ist, dass man ständig gefragt wird, wie man bestimmte Probleme löst, da helfe ich auch).
 
  • #19
Ich denke das viele einfach zu rational denken.

Wenn ich jetzt mal sehr rational denke sieht es so aus:

Ist mein TV, Waschmaschine und Co. kaputt kauf ich mir ein neues Gerät. Wenn ich das Geld nicht habe auf Raten. Aber ich habe dann 2 Jahre Garantie. Für nen 100er mehr kann ich die Garantie sogar auf 5 Jahre verlängern.

Bei ner teuren op einer alten Katze hat men eben keine Garantie das nicht noch mehr Folgekosten auftauchen. Vor wenigen Tagen habe ich hier einen Beitrag verfolgt-da hatte die TE kein Geld mehr. Hatte schon überall Schulden und offene Rechnungen wegen den Behandlungskosten und konnte sich nichts weiteres leisten.

Ich wüsste nicht wie ich da handeln würde. Bei einer einmaligen Sache die mit einer OP getan ist ok. Aber ich könnte auch nicht jeden Monat 200 Euro für den TA ausgeben. Dafür gibt es aber sowas wie eine Tierkrankenversicherung. Wenn schon-denn schon...

Nur leider sehen viele Menschen das nicht ein. Und ich habe ehrlich gesagt keine Lust hier im Ort (wo ich zugezogen bin) die Dummschwätzerin zu sein die bei allen unten durch ist-weil ich versuche Leute zu ändern.
Meine Kinder gehen bei diesen Leuten teilweise spielen. Zum Schluss müssen die Kinder noch drunter leiden weil sie nicht mehr zu deren Kinder dürfen...

Ich werde sehen ob sich die Nachbarin nun für die OP entscheidet. Gestern klang es sehr positiv.
Doch meine Frage war eher wie sonst die Alternative aussieht... Nicht nur in diesem Fall sondern generell bei Krankheiten oder Unfälle der Tiere.

Also wenn einTier beispielsweise den Verdacht auf einen Tumor hat. Der Besitzer das aber weder abklären noch operieren lassen will... Was dann?
Schmerzmittel bis es soweit ist das nur noch einschläfern hilft??

LG Mona
 
  • #20
Es gibt leider solche und solche TÄ...
Freundin von mir, deren Freundin hat ne Bekante...
der ihr kater war Medi Technisch gut eingestellt, Herz + Masser in Lunge...
da dem Freund dieser Bekanten aber Zigaretten und Alk lieber waren als teure Medis, wurde der Kater eingeschläfert...

:massaker:
 

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