Antibiotikum-verursachter Durchfall

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Katzenschneck

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3. Februar 2011
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Hallo liebe Katzenhalter,

habe einen Hilferuf einer Freundin erhalten:

Ich brauche dringend Hilfe für unseren Kater und vielleicht hat jemand schon einmal ähnliche Probleme gehabt und hat sie erfolgreich behoben, oder weiß auch nur jemanden der in diesen Dingen helfen kann. Wir brauchen ein gutes Mittel gegen Antibiotikum-verursachten Durchfall, er bekommt Marbocyl seit vorgestern. Was wir haben ist SymbioPet und Ponsocol und mucosa comp. von Heel ist bestellt. Was wir außerdem brauchen ist ein Magenschutz-Mittel, denn er bekommt jetzt seit 4 Wochen metacam.
Weiß jemand Rat oder hat Tipps und Ideen, die uns helfen können?

Ich weiß leider noch nicht, was das Kerlchen hat.
Auf jeden Fall sind die Halter sehr aufgeschlossen und lassen AB wirklich nur geben, wenn es nicht anders geht...
 
A

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4 Wochen Metacam?:eek:
 
ALTER Schwede! 4 Wochen Metacam?

Das wäre in etwa so als wenn sich der Mensch 4 Wochen lang die Ibus reinknallt.
Gar nicht gut. Echt nicht.

Wenn es ohne Schmerzmittel nicht geht sollte dringend geschaut werden dass auf ein anderes umgestellt wird. Evtl Novalgin? Wobei man das jetzt auch nicht als Langzeittherapie einsetzen sollte.....

Speziell gegen antibiotikaverursachen DF kann man denke ich nicht viel machen ausser den Auslöser zu entfernen, sprich AB absetzen.
Wenn es genommen werden muss in der Zeit evtl Schonkost füttern?
 
Wenn das Metacam auch oder vor allem als Entzündungshemmer eingesetzt wird, könnte man alternativ Onsior versuchen, das belastet die Nieren längst nicht so wie das Metacam.

Bei Durchfall durch AB habe ich gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Haben die Halter eine guten THP zur Hand?

LG Silvia
 
ALTER Schwede! 4 Wochen Metacam?

Das wäre in etwa so als wenn sich der Mensch 4 Wochen lang die Ibus reinknallt.
Gar nicht gut. Echt nicht.

Wenn es ohne Schmerzmittel nicht geht sollte dringend geschaut werden dass auf ein anderes umgestellt wird. Evtl Novalgin? Wobei man das jetzt auch nicht als Langzeittherapie einsetzen sollte.....

Speziell gegen antibiotikaverursachen DF kann man denke ich nicht viel machen ausser den Auslöser zu entfernen, sprich AB absetzen.
Wenn es genommen werden muss in der Zeit evtl Schonkost füttern?


Ich kenne das Nebenwirkungsprofil von Metacam nicht, aber Novalgin als NSAID ist nicht gerade magenschonend. Bei Menschen wird es standardmäßig nur mit Magenschutz (Protonenpumpenhemmern) gegeben, weil es unter NSAIDS häufig zu Magengeschwüren und Blutungen kommt.

Zur Prophylaxe bei Durchfall würde ich Perenterol geben, das setzen wir im Krankenhaus bei Menschen standardmäßig ein, z.T. beginnen wir schon damit, wenn wir ein Antibiotikum ansetzen. Ob es was bringt, ist z.T. sicher auch Glaubenssache, ich finde es gut und habe auch Snow schon Perenterol gegeben, um nach einer Durchfallepisode die Darmflora zu unterstützen. Allerdings: bei Durchfall nach längerer Antibiotikagabe würde ich zum Ausschluss einer bakteriellen Infektion (wenn die normale Darmflora durch ein Antibiuotikum zerstört wird, können sich zumindest beim Menschen bestimmte krankmachende Bakterien (z.B. Clostridien) im Darm besser vermehren und heftige Durchfälle auslösen) vorher den Stuhl untersuchen lassen. Ich denke, mit Perenterol kann man nicht sooo viel falsch machen, das ist keine chemische Keule.Trotzdem: bitte mit dem Tierarzt absprechen, da Arzeimittel für Menschen für Tiere nicht unbedingt verträglich sind und nicht einfach so angewendet werden sollten (Manche Medikamente, die bei Menschen relativ harmlos sind, können bei Tieren extrem schädliche Auswirkungen haben).
 
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Wenn das Metacam auch oder vor allem als Entzündungshemmer eingesetzt wird, könnte man alternativ Onsior versuchen, das belastet die Nieren längst nicht so wie das Metacam.

Bei Durchfall durch AB habe ich gute Erfahrungen mit Homöopathie gemacht. Haben die Halter eine guten THP zur Hand?

LG Silvia



Ein selektiver COX-2-Hemmer wäre wirklich besser, der Einfluss auf die Nierendurchblutung ist deutlich geringer als bei den unselektiven.....

Für die Leber ist beides doof, aber welches Medikament ist das nicht....
 
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Ich kenne das Nebenwirkungsprofil von Metacam nicht, aber Novalgin als NSAID ist nicht gerade magenschonend. Bei Menschen wird es standardmäßig nur mit Magenschutz (Protonenpumpenhemmern) gegeben, weil es unter NSAIDS häufig zu Magengeschwüren und Blutungen kommt.

Zur Prophylaxe bei Durchfall würde ich Perenterol geben, das setzen wir im Krankenhaus bei Menschen standardmäßig ein, z.T. beginnen wir schon damit, wenn wir ein Antibiotikum ansetzen. Ob es was bringt, ist z.T. sicher auch Glaubenssache, ich finde es gut und habe auch Snow schon Perenterol gegeben, um nach einer Durchfallepisode die Darmflora zu unterstützen. Allerdings: bei Durchfall nach längerer Antibiotikagabe würde ich zum Ausschluss einer bakteriellen Infektion (wenn die normale Darmflora durch ein Antibiuotikum zerstört wird, können sich zumindest beim Menschen bestimmte krankmachende Bakterien (z.B. Clostridien) im Darm besser vermehren und heftige Durchfälle auslösen) vorher den Stuhl untersuchen lassen.

Metacam ist auch ein NSAID, ein unselektiver COX-1-Hemmer. Das Nebenwirkungsprofil bzgl Magenbeschwerden ist also auch nicht ohne.
Ich MEINE damals gelernt zu haben dass Novalgin nicht ganz so sehr auf die Leber geht wie andere NSAID.

Zudem zählt Novalgin zu den nichtsauren nichtopioid-Analgetika ( im Gegensatz zu zB Aspirin, Ibu oder eben auch Metacam ), was das Nebenwirkungsprofil im Magen mindert.
Es ist ausserdem das am stärksten wirksame periphere Analgetikum. Daher braucht man weniger Substanz, was wieder weniger auf die Organe geht.

PS: ALLE NSAID werden standardmäßig mit Magenschutz gegeben, zumindest hier.
 
PS: ALLE NSAID werden standardmäßig mit Magenschutz gegeben, zumindest hier.

Das ist auch absolut richtig. NSAIDs ohne Magenschutz zu geben, ist grober Unfug bzw. fahrlässig. Studierst du Tiermedizin? Weißt du, ob man Katzen Opioide geben kann? Die sind nämlich eigentlich die nebenwirkungsärmsten Schmerzmittel überhaupt und deutlich verträglicher als NSAIDs, wenn man sie richtig einsetzt (z.B. retardierte Präparate, die langsam an- und abfluten und deshalb keine Euphorie verursachen). Einem Menschen würde ich, wenn längerfristig mittelstarke bis starke Schmerzen behandelt werden sollen und ich keine entzüdnungshemmende Komponente brauche, am ehesten ein Opioid geben.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Das ist auch absolut richtig. NSAIDs ohne Magenschutz zu geben, ist grober Unfug bzw. fahrlässig. Studierst du Tiermedizin? Weißt du, ob man Katzen Opioide geben kann? Die sind nämlich eigentlich die nebenwirksamsten Schmerzmittel überhaupt und deutlich verträglicher als NSAIDs, wenn man sie richtig einsetzt (z.B. retardierte Präparate, die langsam an- und abfluten und deshalb keine Euphorie verursachen). Einem Menschen würde ich, wenn längerfristig mittelstarke bis starke Schmerzen behandelt werden sollen und ich keine entzüdnungshemmende Komponente brauche, am ehesten ein Opioid geben.

Ich studiere nur Humanmedizin.....allerdings hat unser Kater im Zuge seiner Pankreatitis auch ein Opioid bekommen. Aber frag mich bitte nicht mehr welches :confused:
Meine TÄ hat das auch mit der guten Wirksamkeit und mit den geringen Nebenwirkungen begründet.

Wenn das Metacam hier allerdings primär als Entzündungshemmer eingesetzt wird, würden Opiate ja leider nüscht bringen. Mal sehen wofür es gedacht ist :)
 
  • #11
Der Kater braucht eher einen Nierenschutz. Die Magenverstimmung geht nach Absetzen des Metacams, aber die Nieren bleiben schlimmstenfalls ruiniert.

Bei DF auf AB hilft im Prinzip nur, dass es gespritzt wird. Spritzen ist in der Regel dann nicht mehr 2 x täglich nötig, sondern einmal. Subkutan klappt auch zu Hause.
 
  • #12
Zur Prophylaxe bei Durchfall würde ich Perenterol geben, das setzen wir im Krankenhaus bei Menschen standardmäßig ein, z.T. beginnen wir schon damit, wenn wir ein Antibiotikum ansetzen. Ob es was bringt, ist z.T. sicher auch Glaubenssache, ich finde es gut und habe auch Snow schon Perenterol gegeben, um nach einer Durchfallepisode die Darmflora zu unterstützen. Ich denke, mit Perenterol kann man nicht sooo viel falsch machen, das ist keine chemische Keule.

Perenterol ist für Katzen gut geeignet, aber es bringt meines Wissens nur dann etwas, wenn im Futter zumindest geringe Mengen Kohlehydrate enthalten sind - wie zum Beispiel die vier Prozent Reis im Grau. Denn die Bakterien im Perenterol können wohl nur dann wirken, wenn sie Kohlehydrate (als Nahrung?) im Darm vorfinden.

LG Silvia
 
  • #13
Der Kater braucht eher einen Nierenschutz. Die Magenverstimmung geht nach Absetzen des Metacams, aber die Nieren bleiben schlimmstenfalls ruiniert.

Bei DF auf AB hilft im Prinzip nur, dass es gespritzt wird. Spritzen ist in der Regel dann nicht mehr 2 x täglich nötig, sondern einmal. Subkutan klappt auch zu Hause.

Naja, ein perforiertes Magengeschwür, ggf. mit Blutung, ist auch kein Spaß. Und bei einer Katze, die nicht zeigt/sagen kann, dass und wo sie Schmerzen hat, könnte sich schnell (noch schneller als bei Menschen) eine u.U. lebensbedrohliche Situation entwickeln. Aber die Nierenschädigung ist auch ein Problem, klar. Und ob es sowas wie einen Nierenschutz gibt? Ich habe zumindest noch nie davon gehört.
 
  • #14
Der Kater braucht eher einen Nierenschutz. Die Magenverstimmung geht nach Absetzen des Metacams, aber die Nieren bleiben schlimmstenfalls ruiniert.

Bei DF auf AB hilft im Prinzip nur, dass es gespritzt wird. Spritzen ist in der Regel dann nicht mehr 2 x täglich nötig, sondern einmal. Subkutan klappt auch zu Hause.

Mit was soll man die Nieren schützen?
 
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  • #15
Damit, dass man NSAIDs so sparsam wie möglich einsetzt :cool:
 
  • #16
Aber die Nierenschädigung ist auch ein Problem, klar. Und ob es sowas wie einen Nierenschutz gibt? Ich habe zumindest noch nie davon gehört.

Die Nieren sind das größere, weitaus gefährlichere Problem. Nierenschutz gibts in Form von Infusionen. Da würde ich aber eher versuchen, auf den Dauergebrauch von Metacam zu verzichten.
 
  • #17
Die Nieren sind das größere, weitaus gefährlichere Problem. Nierenschutz gibts in Form von Infusionen. Da würde ich aber eher versuchen, auf den Dauergebrauch von Metacam zu verzichten.

Achsoooo. Ich dachte du meinst ein Medikament....da hätte ich mich jetzt aber riesig gefreut wenns da was gäbe was man uns vorenthalten hat :D

Klar, aggressive Flüssigkeitszufuhr. Fördert die Nierendurchblutung aber auch nur in Maßen. Und das is ja das Prob bei Metacam und dem ganzen Mist.

Man sollte ECHT umstellen.....
 
  • #18
Also das Kerlchen hat eine nicht heilende Wunde nach einer Zahn-OP im Maul. Erst war noch ein Stück Zahn drin, ist noch 2 x operiert worden. Keiner weiß, warum es nicht heilt. Ohne Schmerzmittel frißt er gar nix :confused:

Das AB wird gespritzt...
 
  • #19
Also das Kerlchen hat eine nicht heilende Wunde nach einer Zahn-OP im Maul. Erst war noch ein Stück Zahn drin, ist noch 2 x operiert worden. Keiner weiß, warum es nicht heilt. Ohne Schmerzmittel frißt er gar nix :confused:

Dann bitte schnell um ein Verträglicheres kümmern. Metacam auf die lange Zeit ist alles andere als ein Spass.
 
  • #20
Perenterol ist für Katzen gut geeignet, aber es bringt meines Wissens nur dann etwas, wenn im Futter zumindest geringe Mengen Kohlehydrate enthalten sind - wie zum Beispiel die vier Prozent Reis im Grau. Denn die Bakterien im Perenterol können wohl nur dann wirken, wenn sie Kohlehydrate (als Nahrung?) im Darm vorfinden.

LG Silvia

In Perenterol sind Hefen drin, die vom AB (hoffentlich) unbehelligt bleiben, denn allein aus diesem Grund kann bzw. sollte man Perenterol schon während der AB-Behandlung geben und nicht erst danach.


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