Angst vor Händen

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6. September 2011
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Hallo zusammen,

als absoluter Katzenneuling (seit 4 Monaten) brauche ich in so manchen Fragen ein bißchen Rat und Beistand, also höchste Zeit mich hier mal anzumelden...

Ich fang einfach mal mit meiner derzeit größten Baustelle an:

Rudi, der Tierheimkater, ist ein unheimlich ängstlicher Zeitgenosse. Keine Ahnung was man mal mit ihm angestellt hat, aber nach einem Jahr Tierheim hat er sich bei mir erstmal einen kompletten Monat versteckt. Dann folgten zwei Monate weglaufen bei jeder Bewegung und seit ca. 4 Wochen verstehen wir uns ganz gut, da wird beim Dosenöffnen auch schon mal um die Beine gestrichen.

Auch Streicheleinheiten gibt´s mittlerweile beim von-der-Arbeit-kommen und abends zaghaft, aber hier wird´s problematisch: Solange er nur neben mir steht/sitzt und meine Hände nicht sieht ist kraulen kein Problem (sogar inkl. schnurren), aber: Sobald er meine Hände zu sehen kriegt, bekommt er Panik. Nicht nur beim Streicheln, auch beim Futter hinstellen oder Spielen.

Meine Vermutung ist, dass er früher geschlagen wurde, aber wie kann ich ihm die Angst nehmen? Wie gesagt, er bekommt Panik und schlägt dann auch mal nach meinen Händen, also auch vorsichtig Hand hinhalten funktioniert nicht... einfach abwarten? Oder habt Ihr da Tips?
 
A

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Mein altes Mädchen war auch so panisch vor Händen und generell schreckhaft bei Geräuschen.
Daher bin ich z.B. immer nur auf Socken in der Wohnung gelaufen....;)

Ich habe zuerst angefangen sie vorsichtig mit Gegenständen zu streicheln, die ich in der Hand hatte und habe z.B eine Trofu-Strasse gelegt, die zu meiner Hand führte, auf der auch Futter war.

Man muss viel Geduld haben und ab und an kann es auch mal Rückschläge geben.
 
Geduld, Geduld und noch Mal Geduld.

Tiger, der da links, war mir vor einigen Jahren zugelaufen. In der Anfangszeit liess er sich kaum anfassen und wenn, dann allerhöchsten leicht auf einer Seite. Jeden Versuch ihn mehr zu berühren quittierte er mit Flucht. Zwar nur ein paar Meter weg, aber es war klar, er wollte das nicht.

Heute, über fünf Jahre danach, lässt er sich schon am Bauch kraulen, früher war das absolut undenkbar.

Ich habe einfach ihn die Entscheidung fällen lassen, was geht und was nicht. Gut, ein paar Mal hat er mir eine gewischt, weil ich es eben immer wieder versucht habe. Weil ich aber nie zurückzucke, wenn er zuschlägt, habe ich nie geblutet, höchstens ein paar Piekser an der Hand gehabt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier auch so eine Maus. Du brauchst einfach ganz viel Geduld.
Fass das Schnäuzchen einfach nicht an, vor allen Dingen, niemals von oben. Gehe in die Hocke oder setz dich auf den Boden und füttere. Nur zu vorsichtig darfst du auch nicht sein, der normale Tagesablauf muss mit einfließen. Die Samtpfötchen merken es schon und testen es auch selber an, ob was passiert oder nicht. Kannst mich ja mal in PN anschreiben, wenn du magst. Ich könnte hier von unserer Amy ein halbes Buch schreiben und so lange haben wir sie noch nicht, hihi. Viel Glück und Geduld.
:)
 
Ich habe hier auch so eine Kandidatin.
Sie zog im Februar hier ein, wurde definitiv nie misshandelt und findet es einfach doof, wenn ich sie anfassen will.
Am Anfang war es viel schlimmer, heute kann sie mein Freund fast immer streicheln und ich wenigstens, wenn ich sitze oder liege.
Das sind ganz kleine Fortschritte, die wir machen, viel auch über Spielen und mit unseren drei Katzen beschäftigen.
Du wirst Dich über jeden winzigen Schritt freuen und sie geniesen.
 
mir fällt da eine vorgehensweise des "hundeprofis" martin rütter ein.
man möge mich steinigen
da wurde dem hund einfach nur noch futter aus der hand gegeben. da musst du aber konsequent bleiben. kein futter im napf, sondern nur aus deiner hand. dein süsser wird das zuerst nur von weitem beobachten, aber es ist noch keine katze vor dem vollen napf (hand) verhungert
du kannst also davon ausgehen dass es innert nützlicher frist funktioniert. du darfst aber nicht nach dem ersten erfolg aufhören mit der übung. das muss mindestens 4-6 monate durchgehalten werden.
so lernt die katze dass deine hände etwas gutes sind, und nichts dass wehtut oder gemein ist.
 
Meine Vermutung ist, dass er früher geschlagen wurde, aber wie kann ich ihm die Angst nehmen? Wie gesagt, er bekommt Panik und schlägt dann auch mal nach meinen Händen, also auch vorsichtig Hand hinhalten funktioniert nicht... einfach abwarten? Oder habt Ihr da Tips?

Konsequent NICHT anfassen. Nicht nach ihm greifen, ihn nicht hochheben, ihn nicht streicheln.
Aber viel anderweitig mit ihm beschäftigen, mit ihm spielen, ihn ansprechen, und so weiter.
 
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Konsequent NICHT anfassen. Nicht nach ihm greifen, ihn nicht hochheben, ihn nicht streicheln.
Aber viel anderweitig mit ihm beschäftigen, mit ihm spielen, ihn ansprechen, und so weiter.

Kann ich so nur bestätigen.
Unser Spanier hat bis heute Angst vor Händen, er schnappt dann auch mal...aber lange nicht mehr so heftig wie zu der Zeit als er zu uns kam.

Locken kann ich ihn auch gut mit Trofustückchen, die er aus der Hand nimmt.
Dafür steht er wie ein Hase auf seinen Hinterpfoten.:smile:

Versuch es einfach mit viel Geduld und einer kleinen Bestechung.

LG
 
Na dann werd ich´s glaub ich mal weiterhin mit nicht anfassen versuchen... Futter mit der Hand hinhalt ist momentan noch keine gute Idee, da wird so lang draufgehauen (mit Krallen) bis das Objekt der Begierde freiwillig fallen gelassen wird.

Heute schon wieder ein Fortschritt: Er hat das erste Mal mit der Angel gespielt :muhaha:
 
  • #10
Futter mit der Hand hinhalt ist momentan noch keine gute Idee, da wird so lang draufgehauen (mit Krallen) bis das Objekt der Begierde freiwillig fallen gelassen wird.
du sollst ja auch nicht mit der futterhand zu ihm hingehen, sondern abwarten bis er sich traut zu dir zu kommen. abgesehen davon finde ich den vorschlag gut, ihn nicht anzufassen. trotzdem muss er lernen dass hände nichts böses sind.
 

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