Allergien identifizieren und stoppen

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Vulpes Zerda

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2. Juli 2024
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Hallo ihr lieben Katzenfreunde,

Nachdem unsere kleine Hummel sich wieder einmal die Haut vom Leib kratzt, widme ich mich nun hilfesuchend an euch.

Folgende Situation:
Wir haben zwei Hauskatzen, etwa 10 Jahre alt, männlich und weiblich, Geschwister, beide kastriert.

Nachdem wir in eine größere Wohnung gezogen sind, hat die Dame angefangen sich an den Schläfen blutig zu kratzen. Erster TA meinte Pilzinfektion, zweiter TA meinte Futtermittelunverträglichkeit, dritter meinte Stress; Allergietests waren alle negativ. Die Cortisolspritzen vom zweiten waren das einzige, nachdem sie sich wieder erholen konnte, also gehen wir bisher weiterhin zu dem, aber die Abstände, bis sie sich wieder blutig kratzt werden kürzer und die Stellen sind jetzt auch an Hals, Nacken, Schulter und Bauch.

Wir füttern Futter mit ausgefallenen Fleischsorten (Pferd, Känguru, Büffel), das für Allergiker geeignet sein soll.
Sie hat eigentlich immer Hunger und schreit nach Futter, kaum dass der Napf geleert wurde, nimmt aber kaum zu, wenn wir mehr füttern. Der Bruder dagegen ist schon recht kräftig geworden und bräuchte weniger. TroFu füttern wir nicht, weil mir davon abgeraten wurde.

Madame inhaliert ihr Essen quasi, was dazu führt, dass alles kurz danach wieder raufkommt, wenn die Portionen zu groß sind (50g verteilt auf 8 Portionen pro Tag ist zurzeit unser MO).
Vom Bruder klaut sie, selbst wenn in ihrem noch Napf was drin ist. Futterneid ist also sehr krass ausgeprägt. Wenn wir daneben kochen oder nur Küchenpapier holen, schleppt sie das Futter stückchenweise ins Bett und frisst es dort.
Räumliche Trennung bringt leider nichts, die sind sofort neidisch auf den anderen hinter der Tür und kratzen lieber daran, als das eigene Futter zu fressen. Davon abgesehen kommen sie prima miteinander klar und kuscheln und spielen zusammen. Man sieht die zwei nie getrennt.

Gelegentlich gehe ich mit Leine mit ihnen raus. Tests auf Milben oder Würmer waren aber auch negativ.

TA will uns dauernd das teure Vet Concept Futter aufdrücken, obwohl sie das immer auskotzt. Er sagt Cortisol ist auf Dauer auch keine Lösung. Wir kriegen aber einfach nicht raus, was es noch sein könnte. Futterstelle wird nach dem fressen gereinigt, es wird immer gesaugt, falls es Staub ist. Wir benutzen diese Pet Spray Dinger, die Stress mindern sollen, aber wir sehen keine Besserung. Sie ist immer sehr panisch und gestresst, selbst wenn du gerade noch mit ihr auf der Couch geschmust hast.

Weiß jemand woran das liegen kann oder was wir noch ausprobieren könnten?
In der alten Wohnung war sie nie so und da hatten wir eigentlich weniger Platz. Ich bin offen für alles.
 
A

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Madame inhaliert ihr Essen quasi, was dazu führt, dass alles kurz danach wieder raufkommt, wenn die Portionen zu groß sind (50g verteilt auf 8 Portionen pro Tag ist zurzeit unser MO).
Kurze Frage hierzu: Die Katze bekommt jeweils 50g 8xtäglich (also insgesamt 400g) oder nur 50g am Tag?
 
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Reaktionen: JuliJana
Hallo, wurde denn schon einmal ein geriatrisches Blutbild gemacht?
Wann war Euer Umzug, also wie lange hat sie das Problem schon?

Bei einer Katze im Alter von 10 Jahren würde mir folgendes einfallen, was nur mit einer Rundum-Untersuchung herauszufinden ist:

- Schilddrüsenüberfunktion (wann wurde der T4 zuletzt gemessen?)
- Schmerzen (wurde sie mal geröntgt? Wirbelsäule = Arthrose / Zähne = FORL?)
- Allergie
- Milben

Allergie und Milben wurden ja offenbar ausgeschlossen, anhand welcher Untersuchungen?

Cortison würde ich dauerhaft keinesfalls in Spritzenform geben, da die Gefahr einer Diabetes dann nicht unerheblich ist.
Wenn sie Cortison grundsätzlich gut verträgt, dann würde ich auf Tabletten umstellen.

Meine Bonnie hat seit Jahren ähnliche Symptome, sie kratzt und leckt sich manchmal stark, allerdings nie so schlimm, dass es blutet.
Wir haben tatsächlich eine jahrelange Odyssee hinter uns und haben trotzdem keine Diagnose, immerhin wissen wir jetzt, dass sie
FORL hat, insofern werden die Zähne natürlich regelmäßig gecheckt.

Sie bekommt jetzt seit über 2 Jahren Apoquel, da sie auf Cortison nicht gut angesprochen hat. Mit Apoquel (was bisher nur für Hunde zugelassen ist) sind die Symptome deutlich geringer, und es geht ihr sehr viel besser.

Ach ja, Diagnose mangels Diagnose ist jetzt: Autoimmunerkrankung.
 
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Reaktionen: Timira, Tarouya und Mel-e
Hallo ihr beiden,

Danke für eure Antworten!

Zur ersten Frage:
Gemeint waren 400g pro Tag. Früher haben wir immer 2 1/2 bis drei Dosen am Tag gefüttert, aber da sie so schnell frisst, mussten wir das auf kleine 50g Portiönchen reduzieren

Zum zweiten Teil:
Für die Allergietests wurde ihr Blut abgenommen und für die Würmer/Milben soweit ich mich erinnere Speichel. Ob dabei ein geriatrisches Blutbild gemacht wurde, weiß ich jetzt nicht. Ich frage morgen gleich mal, danke!

Das ganze Drama zieht sich jetzt über knapp 6 Jahre. Anfangs nur einmal im Jahr, mittlerweile gehe ich fast jeden Monat zum TA.

Die restlichen Vorschläge habe ich bisher auch noch nicht gehört. Da mache ich mich mal schlau und spreche den TA beim nächsten Mal drauf an. Hoffentlich kann das ein paar Antworten für uns ergeben.
Solang es die kleine Hummel davon abhält, sich selbst zu zerfetzen, probiere ich gern alles aus - also danke für die Hinweise!
 
Bitte lass unbedingt ein geriatrisches Blutbild machen. Ihr seid so oft beim TA, und weder Blutbild noch Röntgen noch Dentalröntgen wurden gemacht? Finde ich schon krass, dass den TÄ da nicht mehr einfällt.

Wie schätzt Du denn ihren Stress / ihre Panik ein? Ist das eher eine Art Übersprunghandlung, ausgelöst durch Juckreiz, oder ist das Kratzen eher eine Folge von dem Stress?

Die Frage wäre ja schon, was Ursache und was Folge ist? Könntest Du Dir einen Stressauslöser vorstellen, der durch den Umzug entstanden ist? Hat sich außer der neuen Umgebung noch etwas geändert, was sie stressen könnte?
 
Hi!
Mein Kater aus dem Tierschutz kratzt sich auch die Schläfen blutig. Wir haben ihn vor 2,5 Jahren aus Bulgarien bekommen.
Erst dachten wir an eine Futtermittelallergie. Wir haben echt alles durchprobiert, aber es wurde nicht besser.
Natürlich haben wir ihn ständig in die Tierklinik geschleppt und man hat ihn komplett auf links gedreht.
Es wurden auch lange Gespräche geführt, denn körperlich ist er gesund.
Der Auslöser bei ihm ist Stress. Der Umzug, die neue Umgebung, der neue Katerfreund, wir, das neue Futter,...alles war zu viel.
Er ist furchtbar sensibel und jedes neue Möbelstück, jede Veränderung führt zum Kratzen.
Seit Oktober letzten Jahres bekommt er pro Tag eine halbe Tablette Clomicalm, das ist ein Antidepressivum. Das Kratzen hat fast komplett aufgehört, er macht es nur noch ganz selten, weil er es nach nunmehr neun Jahren ritualisiert hat. Blutig war er aber nicht mehr.
Wenn ihr wirklich alles ausgeschlossen habt, dann ist das vielleicht eine mögliche Lösung für euch.
Liebe Grüße!
 
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Meine Katze hat durch einen Allergietest eine bestätigte Allergie auf ein Gras. Dagegen wird sie nun mit einer Immuntherapie behandelt (Spritzen), parallel bekommt sie Apoquel.

Vor kurzem versuchten wir auf Anraten der Dermatologie des Tierspitals, das Apoquel auf alle 2. Tage zu strecken, das hat leider nicht funktioniert, sie leckte sich sofort deutlich wieder vermehrt. Bei ihr ist es der Hinterbauch und die Innenschenkel hinten vorallem, zeitweise auch die Vorderbeine innen. Vor Apoquel hat sie sich sogar am Schwanz stark geleckt.

Was auch gut helfen würde, aber absolut scheusslich zum Verabreichen ist, wäre Atopica. Bei Katzen gibts das nur in flüssiger Form, aber es ist dermassen scheusslich bitter, dass die Katze schon sehr verfressen sein muss, damit man es in einen Leckerli verstecken könnte. Apoquel muss ich zwar auch 1x täglich meiner Katze in den Mund stecken, ich verwende dazu «Pill Assist», an diese Massnahme hat sie sich aber gewöhnt und toleriert es, da die Tablette ja sonst neutral ist und im PillAssist gut versteckt. Atopica wie auch Apoquel beeinflussen aber das Immunsystem, man muss also immer mit den Tierärzten schauen betreffend Impfungen z.B. und regelmässige Blutbilder.

Die Immuntherapie kann mehrere Jahre dauern und als Besitzer muss man sie 1x monatlich nun (nach einer Steigerungsphase zu Beginn) verabreichen, also selber spritzen. Das geht aber gut. Ob es damit besser wird, kann man nur hoffen, die Chancen sind nicht schlecht, aber es braucht viel Zeit.

Ausgeschlossen wurden bei meiner Katze natürlich im Vorfeld auch andere Allergien wie Flöhe, Futterallergien usw. und ein Gesundheitscheck wurde auch gemacht.
 
Mein verstorbene Katze Mini (2004 - 2019) hatt auch allergiebedingten Haarausfall und "Juckerei". Sie hat lange Zeit Kortison in Tablettenform bekommen, das hat sie gut vertragen. Sie hat von 2010 bis 2019 täglich eine Kortisontablette bekommen mit 5 mg.

Nur, wenn wir in den Urlaub gefahren sind, dann gab es das Kortison-Depot.

Kortisontabletten sind meistens für die Katzen gut verträglich und auch als Dauermedikation günstig. Das würde ich bei deinem Tierarzt mal ansprechen.
Und ansonsten würde ich auch mal eine zweite Meinung einholen und ggf. dort Kortison in Tablettenform verschreiben lassen.
 

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