Ab wann sollte man aufgeben?

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Filit

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14. Oktober 2017
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Hallo ihr Katzenexperten,

ich habe ein etwa mittelschweres Vergesellschaftungsproblemchen hier :/
Habe seit fast 3 Monaten eine wirklich superliebe, nur manchmal etwas zickige, 8-jährige Katze aus dem Tierheim (ihr Name ist Trulla :)) adoptiert. Sie schläft bei mir mit im Bett und lässt sich auch gern kraulen. Schon seit ich sie kenne, hat sie immer mal wieder Probleme mit stellenweisem Fellausfall, wobei sie sich das selbst wegleckt durch ganz viel Putzen. Ansonsten zeigt sie aber keine Auffälligkeiten, frisst normal, macht normal ihre Geschäfte und spielt auch gegen Abend gerne und sogar selbstständig. Natürlich spiele auch ich ab und an mal mit ihr, wenn ich Zeit habe.
Damit sie nicht so allein ist, wenn ich mal länger arbeite etc. habe ich mir vom Tierheim eine Empfehlung geben lassen, welcher ihrer Schützlinge zu ihr passen könnte, da sie meine Trulla ja auch noch gut kennen.
Schließlich habe ich auf Vorschlag des Tierheims dann vor etwas mehr als einem Monat den kleinen Sam adoptiert, ein zweijähriger Kater, der aber laut Aussagen der Tierheimmitarbeiter "sehr liebevoll mit anderen Katzen ist".
Am ersten Tag des Zusammentreffens, als Trulla schnuppern wollte, war Sam das leider noch zu viel und er hat sie erstmal weggehauen. Gut, meine Trulla ist dann eher die Schisserin, die sich dann sofort unters Bett verkrümelt.
Seither haben sich die beien größtenteils ignoriert, nur wenn Sam irgendwo sitzt, wo Trulla lang will, dann ist sie sehr zaghaft und schleicht sich eher an ihm vorbei. Bei Blickkontakt faucht sie ihn an oder mauzt. Sam geht aber auch nicht auf ihre Plätze oder so, auch die Klos teilen sie sich problemlos. Auch wenn ich mit beiden zusammen spiele, geht es eigentlich, weil sie dann abgelenkt sind.
Aber leider kommt es immer wieder vor, wenn die beiden näher beieinander sitzen und ich gerade etwas anderes mache, dass Sam dann einfach zu Trulla hingeht und sie haut :( Ich weiß nicht, wieso er das macht. Trulla verzieht sich dann immer ängstlich unter mein Bett und es ist mir schon aufgefallen, dass sie tagsüber gar nicht mehr runter kommt, auch wenn ich zuhause bin, obwohl sie vorher immer in meiner Nähe herumgetollt ist. Aber wenn Sam da ist, traut sie sich wohl irgendwie nicht mehr so richtig. Der Kleine ist im Vergleich zu meiner ruhigen Trulla auch echt ein Frechdachs, er faulenzt zwar auch mindestens genausoviel, aber er nimmt auch gerne nachts mal meinen Biomüll auseinander und solche Späße.
Und Trulla hat seit etwa einer Woche auch wieder angefangen, sich ganz viel das Fell wegzulecken, so als sei sie sehr gestresst. :/

Leider weiß ich nicht, wie ich Sam "erziehen" kann, dass er meine Trulla nicht so angeht. Wenn ich es mitkriege, dass er auf sie losgeht, dann kann ich nicht anders als ihn von ihr wegzuschubsen (sachte, aber bestimmt). Trulla flüchtet in der Zeit immer unters Bett und das dauert immer sehr lange, bis sie sich dann wieder runtertraut. Auch zu mir kommt sie dann nicht.

Habe schon diesen Feliway-Stecker ausprobiert, aber das hat eigentlich gefühlt nichts gebracht. Und jetzt sind sie ja auch schon über einen Monat zusammen.

Wie lange sollte man es denn probieren und woran erkennt man, dass es wirklich wirklich wirklich nicht mehr besser wird und man sich doch wieder trennen muss? Das fände ich sehr schade, denn trotz diesem Gehaue ist mir Sam natürlich auch schon ans Herz gewachsen.

Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
Oder kann man sagen, wenns nach einem Monat nicht klappt, dann wird das wohl nichts mit den beiden?

Beste Grüße,
Filit
 
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Hi Filit,
ohje :(.
Leider ist ein Kater im besten Rüpelalter für eine fast schon Seniorenkatzendame die völlig falsche Wahl gewesen.
Da kannst du aber nichts für, sondern das Tierheim, das diese mehr als ungünstige Kombination empfohlen hat.
Der Kater ist ein Jungspund und möchte auf Katerart raufen, deine Katze geht aber stramm aufs Seniorenalter und will ihre Ruhe.
Die Kombination hätte schlimmer kaum sein können.
Sie zeigt ja deutliche Anzeichen, dass er sie bedrängt.
Sie faucht,sie verkriecht sich und nun leckt sie sich das Fell als Zeichen ihres massiven Stresses..
Mein Rat:
Bring den Kater zurück ins Tierheim und versuche es in ein paar Monaten nochmal mit einer ruhigen, älteren Katzendame (ab 8 Jahre) oder mit einem ruhigem, älterem! Kater, der nachweislich nicht raufen will.
Es tut mir sehr leid, dass es so gekommen ist, aber leider hat dich das Tierheim in der Wahl der Zweitkatze völlig falsch beraten und ich kann nur raten, dass du den Kater wieder zurück gibst..
Das heißt keineswegs, dass deine Katze unverträglich ist.
Diese Kombination junger Kater zu alter Katzendame ist eigentlich fast immer zum Scheitern verurteilt.
Deine Katze wird nicht unverträglich sein, sie braucht nur einen Artgenossen, der genauso alt ist wie sie, vom Charakter ähnlich ruhig und ausgeglichen.
Taskali hat häufiger soziale und ältere Tiere in der Vermittlung und sie kann dich später beraten.

Habt ihr vielleicht noch Tipps für mich?
Oder kann man sagen, wenns nach einem Monat nicht klappt, dann wird das wohl nichts mit den beiden?

Beste Grüße,
Filit

Das wird auch nichts mehr..beide haben völlig unterschiedliche Bedürfnisse.
Dem Kater fehlt ein adäquater Spielpartner und deine Katzendame ist überfordert..das funktioniert nicht.
Ähnlich wäre es, wenn ein Teenager zu ner 60-jährigen zieht bzw mit ihr eine WG gründet und der Teenie hört jeden Tag laute Musik..
funktioniert auch nicht.
 
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Ab wann sollte man aufgeben?

Indem Fall leider zügig. Ich habe keine Ahnung, was man sich im TH dabei gedacht hat:sad:
Zwei unglückliche Katzen und eine unglückliche Halterin. Stelle es dir einfach als 40-50 jährige vor, die schon etwas gesetzer ist, Kinder sind aus dem Haus, Kontakt zu ihnen kann man steuern und dann zieht ein feierwütiger 25- jähriger ein, dem man nicht aus dem Weg gehen kann:eek:
So leid es mir tut, aber bringe das Katerchen wieder zurück, auch wenn es dir schwer fällt.
 
Oh je :(
Das macht mich echt traurig, denn der kleine Sam hat sich ja nun auch schon hier eingelebt und die meiste Zeit leben sie ja einfach parallel zueinander und beachten sich nicht großartig.

Demnächst ist die Eingewöhnungsphase auch vorbei und ich werde einen Impftermin machen, damit die beiden auch endlich nach draußen können (sind beide auch vorher Freigänger gewesen).
Meint ihr, das könnte vielleicht noch entspannend wirken, weil Sam sich dann draußen austoben kann und dann etwas ausgelasteter ist? Nebenan wohnen zwei Kater, die nur ein halbes Jahr jünger sind als er. Vielleicht hat er ja dann genug Action und versteht sich dann besser mit meiner Trulla.

Fände es für Sam sehr unglücklich, ihn wieder zurückzugeben :(
 
Manchmal könnte man einfach nur in die Tischkante beißen...

Da wird bei - theoretisch kundiger - Stelle nachgefragt und wie immer ist eine Mitarbeit im TH noch lange kein Qualitätskriterium.

Ich hatte mich selbst mal in dem Bereich engagiert. Natürlich weiß nicht jeder über jede Tierart alles, nur weil er oder sie im TH mithilft.

Aber für so wichtige Vermittlungsfragen müsste doch jedes TH mindestens 1 kompetenten Ansprechpartner bieten.

Habe es selbst auch so kennengelernt, dass die Katzenhaus-Leiterin (!) vom TH einer 30.000 Einwohnerstadt überzeugt war, da sei rein Kalb in der Dose, wenn da steht mit Kalb.

Und es sei nur 4% Fleisch insgesamt drin.

Und 1 Kitten zu Seniorkater geht wunderbar.
usw.

Zum Haareraufen.

@TE:

Die Wahrscheinlichkeit, dass es besser wird, ist verschwindend gering. Er wird selbsbewusster werden im neuen Zuhause und sie vermutlich ständig unterbuttern.
Gleichzeitig frustriert werden mangels Raufpartner.

Ich hatte hier gegen meinen Willen Kater und Katze.
Von klein auf, beide gleich alt.

War trotzdem über Jahre immer wieder schwierig.

Und bei dir verstärkt der Altersunterschied noch die ungünstige Konstellation.
Ausgerechnet jung und Kater zu reifer Dame -

Bring ihn schnell zurück und hau dem TH um die Ohren, wie sehr sie das verbockt haben!

Eine schlechte Erfahrung für 3 Beteiligte.
Für alle eine Erschwernis für die nächste Vergesellschaftung.

Nur so lernt das TH draus.
Und du lässt nicht noch mehr Kraft für falsche Hoffnung.

Bei guten Voraussetzungen muss Geduld sein, kann auch Monate dauern.

Hier ist zu befürchten, dass sich am grundsätzlichen Problem nichts ändert, und sich bloß die Leidenszeit verlängert.
 
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Hallo Filit,

ich kann es total gut nachvollziehen, daß du an beiden Tieren hängst. Ich würde mich auch sehr schwer damit tun, einen wieder wegzugeben....:(

Vielleicht ist es ja eine Option einen weiteren jungen Kater anzuschaffen. Hört sich erstmal chaotisch an, könnte/ wird aber wahrscheinlich funktionieren.

Ich habe hier die Kombi 17 Jahre alte (zickige :D) Katzendame und zwei 7 Monate alte Kater.

Es läuft echt gut. Klar, manchmal überkommt die Kleinen auch mal der Übermut, und Lotte bekommt im Vorbeigehen mal einen Klaps auf den Hintern...die frechen Bengels:D...aber niemand hat wirklich ernsthaft Angst, obwohl Lotte eher eine ängstliche Katze ist.

Im Großen und Ganzen beschäftigen die Kater sich miteinander, und die Katze guckt entweder interessiert zu oder geht woanders hin (eher selten).
 
Ich glaube nicht, das es in dem Fall funktionieren wird mit einem 2. Kater. Die Kätzin ist da m.M.n. zu unsicher dafür.
Das ist nicht nur genervt sein, für sie ist das richtiger Stress, und wenn 2 Kater ramba-zamba machen, hat sie noch mehr Stress.

2 Kater zu einer Kätzin ist eigentlich immer nur die Möglichkeit, den Kater behalten zu können. Die Kätzin hat da aber nicht wirklich was davon. Ok, wenn es wie geplant läuft, wird sie weitgehend in Ruhe gelassen. Aber der Kater sollte ein Partner für sie werden, und das wird es auch mit einem 2. Kater nicht.

Und, er läßt sie ja weitgehend in Ruhe. Aber sie mag eben überhaupt keine katermässige Annäherung. Und mal so spielerisch auf die Katze kloppen tun auch 2 Kater = doppelter Stress für die Kätzin.

Ich würde das hier auch beenden, bevor der Kater noch mehr ans Herz wächst. Und bevor die Katze anfängt, auch noch unters oder ins Bett zu pinkeln.
Weil von Haare ausreißen zum wildpinkeln ist es nicht mehr weit.

Ein Partner oder Partnerin für sie muß ein Tier sein, das sie wirklich vollkommen in Ruhe läßt. Und wo von beiden Tieren aus die Annäherung sehr langsam und vorsichtig mit der Zeit kommen wird.

Thalia -Sozialarbeiterin mit Ringelschwänzchen *quiiieetsch* - geb 2014 - PS 34*

Minousch (geb. 2016, z. Zt. auf einer Pflegestelle Nähe Hannover) sucht liebevolles Z

So ähnlich wie diese beiden Katzen beschrieben sind, würde ich mir eine Partnerin für die Lady vorstellen.

Ach so, und falls du es nochmal probieren willst, bei deiner Katze würde ich unbedingt die langsame Vergesellschaftung mit Gittertür wählen.

Die langsame Zusammenführung

Dann muß sie nicht unter dem Bett wohnen, sondern kann sich in Sicherheit erst einmal daran gewöhnen, das noch eine Katze eingezogen ist.
 
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