2 traumatisierte Kater:Angst,Couch,Nacht,Bücherregal,Lou_i,kein Interesse

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taxiorcafindus

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7. Januar 2023
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Ich bin neu hier und möchte uns und unsere Situation kurz vorstellen:
Gegebenheiten: eine 70 qm Wohnung mit 15 qm katzengitter-gesichtertem Balkon, vor uns eine kleine Straße, ein Bach und viele Bäume.
Anfang November mussten wir unsere älteste Katze Taxi mit 19,5 Jahren einschläfern lassen. Fiffy, 16,5 Jahre alt, war zu diesem Zeitpunkt die letzte unserer ehemaligen 5-köpfigen Katzentruppe.
Fiffy war Katzen immer gewohnt, weshalb ich zwei Wochen später die 8-jährige Lou_i aus dem Tierheim holen konnte. Obwohl mir die Tierärztin zu diesem Zeitpunkt davon abgeraten hatte, weil sich herausgestellt hat, dass Fiffy ein Problem mit den Nieren hatte. Die beiden haben sich gleich recht gut verstanden. 10 Tage später hat Fiffy begonnen sich zurückzuziehen, weitere 6 Tage später, am 2. Adventsonntag 2022, musste ich auch sie einschläfern lassen.
Nun war Lou_i allein. So machte ich mich gleich auf die Suche und wurde in einem anderen Tierheim auf zwei Kater aufmerksam. Ich hatte sie auf der Homepage dieses Tierheimes schon gesehen, als ich einen Monat vorher die Katzenfreundin für Fiffy suchte. Die beiden warteten immer noch auf jemanden, der sie gerne zu sich holen möchte. Die beiden "sprachen mich sogleich an". Drei Tage später, am 7.12.2022, konnte ich Apollo und Amigo übernehmen. Was ich über die beiden zu diesem Zeitpunkt wusste: Sie lebten mit weiteren 6 Katzen bei einem alten demenzkranken Mann in einem Haus. Ob er gestorben ist oder in ein Heim kam weiß ich nicht. Auf alle Fälle wurden die 8 Katzen ein weiteres ganzes Jahr im Haus von einer Nachbarin gefüttert. Anschließend kamen sie im Jänner 2022 ins Tierheim. Die beiden sind sehr scheu, verängstigt, ich würde eher sagen traumatisiert. Menschliche Fürsorge kannten sie bisher nicht, sie haben kein Vertrauen. Im Grunde genommen sind es Wildkatzen. Was sie bisher alles erlebt haben kann ich nicht sagen, nur aus ihrem Verhalten Rückschlüsse darauf ziehen. Nun sind sie hier.

Seit dem 3. Tag wohnen Apollo und Amigo im Wohnzimmer/Küche unter der Couch, ein altes Holzbett. Davor steht als Sichtschutz eine Schaumstoffmatratze, die ich eigentlich in der kalten Übergangszeit in den Türspalt der Balkontüre hänge, damit es nicht so kalt herein zieht und die Katzen dennoch frei auf den Balkon können. Unser Problem ist nun, dass die beiden unterm Tag AUSSCHLIEßLICH unter der Couch sind. Sie kommen nur in der Nacht heraus (Wildtierkamera!). Vielleicht auch unterm Tag, wenn ich arbeiten bin, da aber sicherlich nicht lange. Den Wohnzimmer/Küchen-Bereich der beiden und die restliche Wohnung trenne ich in der Nacht und wenn ich beim Arbeiten bin ab. Mit Lou_i sind sie nicht wirklich zusammen gewöhnt, sie alle drei allein zu lassen wäre mir zu gefährlich, da ich nicht weiß, wie sie sich verhalten. Ich seh die beiden ja nur unter der Couch. Dort fühlen sie sich allerdings sehr wohl. Die beiden dürften nichts anderes kennen. Traurig, was man Tieren alles antut.

Was bisher geschah und was ich mache, damit sie sich eingewöhnen: Geduld, Geduld, und nochmals Geduld. Ihnen die Zeit geben, die sie brauchen. Anfangs habe ich sie komplett ignoriert. Gab ihnen Futter, machte die Klos sauber. Ansonsten verhalte ich mich normal. Sie müssen sich an die Geräusche gewöhnen und merken, dass ihnen diese nichts tun. Kaum ist es im Raum am Abend finster hört man sie. Nach einigen Tagen habe ich begonnen das Licht im Raum auszumachen, Licht nur am Ende des Ganges im Bad anzulassen, ich blieb im Raum auf einem Hocher sitzen. Es war schön zu sehen, dass sie sich langsam heraus trauten und ich sie das erstemal richtig gesehen habe. Nicht nur auf Fotos der Wildtierkamera. Ganz langsam hat zumindest Apollo nun ein bisschen Vertrauen gewonnen. Frißt auch wenn ich zuschaue, traut sich im Raum zu bewegen. Ich muss dabei ganz ruhig bleiben, verstecke meine Hände, .... Apollo zeigt mehr Interesse, möchte gerne weiter in die Wohnung vordringen. Interessiert sich auch für Lou_i, allerdings hat er sie mal angegriffen, sodass sie laut aufgeschrien hat. Er und Amigo verteidigen wohl ihren Bereich unter der Couch. Lou_i schaut ab und an zu ihnen rein, legt sich mal in Sichtweite davor, da bleiben sie alle drei ruhig (ein gutes Zeichen).
Was gar nicht geht und ich auch nicht mache: Berühren, streicheln, .... Das totale No Go. Hier warte ich bis sie irgendwann einmal von sich aus dies tun wollen.

Und hier liegt nun unser Problem. Die beiden haben vermutlich in ihrem ganzen Leben noch nie/oder zumindest ganz, ganz selten menschliche Nähe und Fürsorge gespürt. Sie wissen gar nicht, dass es das geben kann. Hier muss die Sozialisierung irgendwo vollkommen falsch abgebogen sein. Apollo ist lebendiger. Amigo hingegen geht unterm Tag nicht mal aufs Klo, liegt mehr als 12 Stunden versteckt auf seinem Platz. Wenn ich sie in ihrem Versteck "besuche", sprich darunter schaue, mit ihnen rede, sie anblinzle, dann schaut Amigo mich nicht mal an, schaut unbewegt in eine Richtung, wirkt fast apathisch, teilnahmslos, rührt sich nicht. Er kennt wohl wirklich nichts anderes ... kommt nicht auf die Idee etwas anderes machen zu wollen, dann, wenn ein Mensch in der Nähe ist. In der Nacht sieht man ihn schon auch mal spielen (Wildtierkamera machts möglich). Der Raum ist inzwischen voll auf Katzen adaptiert, selbst das Bücherregal hat oben einen Liegeplatz (Apollo geht da rauf - ist eine andere Geschichte) und ist mit dem Hochschrank der Küche mit einem Brett verbunden, zwei Klos, ein Kratzbaum, Liegeflächen, andere Versteckmöglichkeiten, unterm Tag bei Plusgraden können sie auf den Balkon, sie bekommen abwechslungsreiches Futter (Frischfleisch kennen sie gar nicht), Trockenfutter in Klopapierrollen und Küchenpapierrollen versteckt, ein Feliway Stecker (scheint zu wirken), ab und an Bachblüten, .... mentale Kommunikation mit mir.

Was kann ich machen, damit Amigo aus seinem Schneckenhaus heraus kommt? Womit kann ich seinen Katzen-Lebenswillen wecken? Im Tierheim dürfte er auch ausschließlich hinter einer Couch gelebt haben, so habe ich ihn nämlich das erstemal gesehen. Auch dort konnte man sie nicht berühren.

Das war jetzt viel zum Lesen, danke euch.

taxiorcafindus
 
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Das Einzige, was du machen kannst, damit er seine Angst verliert ist, das du ihn komplett ignorierst.
Ich weiß, das ist schwer, aber anders wirst du ihn nicht "knacken" können.

Laß ihn seinen eigenen Weg finden. Er soll selber erkunden, ohne von einem Menschen "belästigt" zu werden, denn vor Menschen scheint er ja Angst zu haben.

Bewegt euch ganz normal, als wenn er gar nicht da wäre.
Ignoriert ihn auch, wenn er sich denn irgendwann traut raus zu kommen.
Erst, wenn er versucht selber Kontakt aufzunehmen, dürft ihr vorsichtig reagieren.
Zuerst laßt ihr euch nur beschnuppern ohne selber aktiv zu werden. Wenn er dann einigermßen sicher ist, dürft ihr anfangen ihn zu locken.

Aber das wird dauern..... Darum, habt Geduld.
 
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Ich weiß nicht so recht mit dem komplett ignorieren...erstmal ja, aber auf die Dauer...
Ob das Versteck umtern Bett so ideal ist...wenn man nie den Menschen sieht oder nur Fǘße, lernt man schlecht, das nix Schlimmes passiert. Am besten wäre ein Versteck, so sie sich sicher und ungesehen fühlen, aber ihrerseits euch beobachten können - zum Beispiel auf Schränken, hinter halbdurchsichtigem Stoff.
vielleicht liest du mal bei @Taskali in den Fäden. Sie ist sehr erfahren mit den Scheuchen.
 
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Natürlich wäre es besser, er würde sich schon trauen und dei Menschen von einer höheren warte aus beobachten. Aber ich denke, er muß erstmal überhaupt die Angst überwinden.
 
Meine Antwort ist ganz sicher nicht die übliche Empfehlung, aber wären es meine, ich würde eine Verhaltensmedizinerin anschreiben und ihnen für einige Zeit angstlösende Medikamente verschreiben lassen, einfach um überhaupt erstmal aus diesem Panik und Angstkreis so weit heraus zu kommen, dass man mit ihnen arbeiten kann.

Natürlich kannst Du auch einfach noch einige Wochen warten, aber Angst und Panik ist ein sehr vernichtendendes Gefühl und man kann da mit Medikamenten gut helfen. CBD und Co sind dafür einfach viel zu schwach. Das wäre natürlich nur vorübergehend, aber das kann helfen den Knoten zum platzen zu bringen und dann kann man auch anfangen sie auf den Menschen zu desensibilisieren.
 
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Noch so Ideen: jeden Tag öfter mal kurz Katzenvideos mit Vögeln oder Mäusen auf dem Laptop laufen lassen, so dass sie das von unter dem Bett sehen können - den Jadginstinkt anregen, wer im Jagdmodus ist, ist nicht im Angstmodus.
Mit einer Federangel öfter mal wie zufällig rumspielen, als würdest du in der Nähe mit dir selber spielen.
 
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Bisher hast du soweit alles richtig gemacht. Geduld und sie ignorieren, bis sie zumindest fressen und das Klo benutzen. Der nächste Schritt ist ein ganz banaler: Setz dich zu ihnen rein, auf den Boden vor ihr Versteck, schubs ihnen besonders tolle Leckerlis in ihr Versteck und dann: les ihnen was vor! Durch das Vorlesen ist man mit der Aufmerksamkeit im Buch und nicht auf den Katzen. Dadurch fühlen sie sich nicht durch dich bedroht, da sie ja nicht "gemeint" sind aus ihrer Sicht. Sie gewöhnen sich an deine Stimme und verbinden dein Kommen mit den tollen Leckerlis. Mit der Zeit kann man dann sehen, dass sie beim Vorlesen komplett entspannen. Dann ist der nächste Schritt fällig: mach ihnen ihr Versteck ungemütlich bzw. zu, so dass sie sich neu orientieren müßen. Gib ihnen dann keine Vollverstecke mehr, sondern mach alles zu und biete ihnen nur noch Halbverstecke an - z.B. seitlich gelegte Kartons. Darin fühlen sie sich versteckt, können sich aber nicht verschanzen, sondern müßen sich mit dir und ihrer Umgebung auseinandersetzen.
Wenn sie dann soweit sind, dass sie in ihren Halbverstecken entspannt sind, dann kann man erste Streichelversuche machen. Diese nicht mit der Hand machen, sondern mit einem Federwedel/Stab als Handverlängerung. Immer wieder vorsichtig probieren, anfangs werden sie es doof finden, sich entziehen oder den Wedel verhauen, da muß man ein wenig Gefühl entwickeln was wie am besten geht und wann man es machen kann und wann man aufhören sollte. Es braucht etwas Geduld dabei, aber irgendwann gefällt es ihnen. Genauso auch mit dem Spielen, es immer wieder kurz probieren, irgendwann ist die Neugier geweckt.
 
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Hallo ihr, danke schon mal für eure Rückmeldungen.
Komplett ignorieren ... ich weiß nicht .... das geschieht sowieso automatisch. Z.B. heute Vormittag. Ich habe gekocht, mich um die Wäsche gekümmert. Ihnen morgens Futter hingestellt, Apollo wie gesagt reagiert langsam auf Kontakte. Gestern z.B. hatte er vermutlich mehr Hunger als Scheu, er hat gefressen und ich blieb neben ihm knieend am Boden, er beäugte mich, hat den Teller keer gefressen. Ich finde das istgut, weil Amigo ja daneben liegt ind das sieht und die beiden garantiert auch miteinander "reden": "Hey Amigo schau, ich trau mich fressen, sie tut nix, trau dich auch". Und ab und an schmusen Lou_i und ich so, dass sie uns dabei beobachten können.
Vor 2 Tagen besuchte ich sie in ihrem Versteck, sie sehen dann nur meinen Kopf, Hände lasse ich versteckt.... da drehte sich Amigo genüsslich auf den Rücken, eine halbe Minute später auch noch Apollo ... das sind so kleine Zeichen, dass sie sich wohl fühlen. Ich belasse es dann dabei, zuehe michzurück, das positive Gefühl soll vorherrschend bleiben nachdem ich weg bin, daran sollen sie sich erinnern und aufbauen können.
.... derade eben hat Amigo in Sichtweite gefressen. Amigo beobachtet uns aus der Ferne, Lou_i liegt vorm Geschirrspüler icv sitze im Halbdunkeln auf einem Schemel und tippe gerade.

Ein anderes Versteck: gibt ws, das ist aber noch versteckter, da sind sie, wenn ich die Liegefläche unter der Couch mal wechsle. Und Videos vorspielen läuft leider auch nicht, weil ich keinen Laptop habe. Würden sie das überhaupt erkennen?
Ich habe jedem der 3 eine Krähenfeder mitgebracht, die macht so schöne kratzende Geräusche, wenn man damit über eine Kante streicht. Habe diese an einen Holzstab gebunde ... eben um den Jagdinstinkt ein wenig zu wecken. Zumindest wurde einmal der Kopf gehoben, die Ohren nach vorne gerichtet. Das ist gut. Wer im Jagdmodus ist, ist nicht im Angstmodus, danke!

Dass es Verhaltenstherapeuten gibt weiß ich. Dass es Verhaltensmediziner gibt ist mir neu ... kann da die Tierärztin auch helfen? Oder sind das eigene Leute? Ich wohne in Tirol ... und die Kater mal eben einpacken geht ja nicht.

Aktuell ist Apollo heraussen, gurrt und gluckst, sitzt in 2,5 Meter Abtrand zu Lou_i , sie beäugen sich, sie liegt entspannt am Boden.

Diese Abende in "Dunkelheit" sind schon zur Gewohnheit geworden. Damit sie sich in unter Aufsicht kennenlernen können. Pfauchen kommt vor, da greife ich nicht ein, falls geknurrt wird, bin ich hellhörig und greife mit warnendem Blick und leiser Stimme ein.
Gerade sitzen sie im Abstand von einem Meter ...Lou_i ist ruhig sitzen geblieben.

Mal schauen, was sich entwickelt
 
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Meine Antwort ist ganz sicher nicht die übliche Empfehlung, aber wären es meine, ich würde eine Verhaltensmedizinerin anschreiben und ihnen für einige Zeit angstlösende Medikamente verschreiben lassen, einfach um überhaupt erstmal aus diesem Panik und Angstkreis so weit heraus zu kommen, dass man mit ihnen arbeiten kann.

Natürlich kannst Du auch einfach noch einige Wochen warten, aber Angst und Panik ist ein sehr vernichtendendes Gefühl und man kann da mit Medikamenten gut helfen. CBD und Co sind dafür einfach viel zu schwach. Das wäre natürlich nur vorübergehend, aber das kann helfen den Knoten zum platzen zu bringen und dann kann man auch anfangen sie auf den Menschen zu desensibilisieren.
Das würde ich nur im allergrößten Notfall machen. Die Vorbesitzerin unserer Lio griff nach diesem Strohhalm, die Angst wurde nicht wirklich besser, dafür wurde Lio immer apathischer und hat immer weniger gefressen. Als sie das Fressen dann so gut wie einstellte, die Tabletten somit auch nicht mehr fraß bekam sie auch noch Entzugserscheinungen.

War eine ziemlich blöde Sache.

Sie ist dann bei uns auch durch Geduld, Anxitane, Bachblüten, Tierkommunikation, viel Vorlesen, Leckerliwerfen, später dann auch spielen, zahm geworden. Waren aber schreckliche Monate, zumal sie so irre war, dass sie sogar panisch auf unsere Katzen reagiert hat, obwohl sie in einer Katzenkolonie aufwuchs.

Aber es hat sich sowas von gelohnt, also gib nicht auf!
 
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@Taskali, so richtig vorlesen wurde mir schon empfohlen... jetzt verstehe ich worum es geht. Klingt einleuchtend.
Und das mit dem Halbversteck lass ich mir durch den Kopf gehen. Mal sehen, was ich ändern kann, ich verbessere eh laufend.

Nachtrag zu vorhin: Amigo hat gefressen und ist dann wieder zurück unter die Couch. Apollo ebenfalls, bachdem er 2 x am Klo war..

Lou_i und ich werden uns auch bald zurpck ziehen. Futter noch schnell auffüllen, Trockenfutter-Küchenpapierrrollen auflegen Amigo liebt sie.
 
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Aufgegeben wird nicht! Ich habe Geduld, Muße, das richtige Umfeld (bin allein, die Kinder sind aus dem Haus), und ich habe das Gefphl, dass Taxi und Fiffy ihre Pfoten da im Spiel haben, es fühlt sich an als ob die beiden Platz gemacht jaben, damit die drei nun hier sein können.
Ich habe ahch das Gefühl dass Taxi (sie war unsere "Mamakatze") präsent ist und sue due beiden unterstützt.

Ich habe mal vor Jahren zwei Tierkommunikationsseminare mitgemacht..... mit den dreien nache ich ein bisschen. Kommuniziree recht oft in Bildsprache mit ihnen ... vor allem Apollo ist sehr empfänglich dafür und er "hört darauf".

Sie zu beobachtet wie sich alle drei verhalten, wie sie Minifortschritte machen, das ist ein Lebensgeschenk, das nicht jeder erleben darf. Katzen sind wunderbare Geschöpfe.
 
Ach ja, was ich ganz vergessen habe: Lou_i ust eine schwarz-weiße Katzendame, Apollo und Amigo aind zwei weiß-schwarze Kater. Wcht, fas fanz weiß, schwarzer Schwanz und jeder hat noch zwei schwarze Flecken am Körper.
 
Ich lass dir nochmal den Link da, da ist vieles an wie und warum recht gut erklärt. Der Umgang mit Wildlingen und seeehr scheuen Katzen
Die Extremverstecke muss man irgendwann dichtmachen, sonst geht nix voran.
Wollte den Link auch gerade einstellen - diesmal war @Razielle schneller 😀

Genau danach sind wir bei Moisha vorgegangen und tatsächlich konnte ich nach fünf Tagen mit ihr spielen and nach einer guten Woche hat sich sich mich angeköpfelt. Und sie war (ist) eine absolut ängstliche Katze, die keine Menschen vorher kannte bzw. nur schlechte Erfahrungen gemacht hat.

Meiner Erfahrung nach wichtig:
Nie das Tier anfassen, bevor es direkt zu einem kommt.
Nie direkt anschauen. Und ganz viel blinzeln.
Ich habe auch immer direkt mit Miosha geredet und ihr was erzählt. Sie ist dabei eingeschlafen, aber das war o.k. so 😀

Übrigens - ich finde Scheuchen toll. Der Moment, wenn du dir ihr Vertrauen erarbeitet hast, ist so großartig. Und meistens sind das dann ganz verschmuste, sensible Tiere.

edit, weil vergessen - Thema Rituale:
Bei uns hieß das nicht, dass alles genau nach Uhrzeit lief. Bei uns hieß das, z.B. dass wir, bevor wir zu Moisha ins Zimmer kamen, immer erst ganz ruhig gesagt haben "keine Angst Moisha, ich bins nur, ich komm jetzt rein". Dann habe ich die Schlappen ausgezogen, hab mich klein gemacht und bin vorsichtig in ihr Zimmer gekommen. Nach einer Zeit saß sie dann schon immer erwartungsvoll da und hat mich angeschaut.
Als sie dann gespielt hat (und sie war eigentlich total verspielt), sind wir immer nur mit ihrem Lieblingsfederwedel rein gekommen (locker hängen lassend), so dass sie sich gefreut hat, dass jetzt spielen angesagt ist.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Einzige, was du machen kannst, damit er seine Angst verliert ist, das du ihn komplett ignorierst.
Das Verhalten unterm Tag versteckt zu leben ist den beiden in Fleisch und Blut übergegangen. So wie ich sie erlebe/spüre haben sie die ersten 7 Jahre ihres Lebens auch verbracht, Amigo mehr als Apollo, der im Tierheim in einem Korb, der erhöht stand, am Balkon wohnte. So konnten sie Apollo auch einfangen. Sie haben den Korb durch eine Transportbox ersetzt und bei der Abholung - "Deckel" drauf - und drin war er, denn er ist derjenige, der gehörig austeilt wenn man versucht ihn anzugreifen.
Amigo mussten sie zu zweit/zu dritt einfangen. Dürfte recht lang gedauert haben.

Was sie bei ihrem ehemaligen Besitzer erlebt haben? Das kann mir leider niemand sagen, auch die vom Tierheim nicht.

Ist es jetzt Angst und/oder falsch antrainiertes Verhalten? Ihre Welt bestand bisher schon aus Versteck und Nichtgesehenwerden.

Dieses Verhalten gilt es als erstes aufzulösen. Aber wie?
 
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Das würde ich nur im allergrößten Notfall machen. Die Vorbesitzerin unserer Lio griff nach diesem Strohhalm, die Angst wurde nicht wirklich besser, dafür wurde Lio immer apathischer und hat immer weniger gefressen. Als sie das Fressen dann so gut wie einstellte, die Tabletten somit auch nicht mehr fraß bekam sie auch noch Entzugserscheinungen

Hmm, das ist natürlich Mist. Allerdings... ich weiss nicht was sie bekommen hat, so viele Vet's die auf Verhaltensmedizin spezialisiert sind gibt es nicht in Deutschland und solche Fälle müssen schon sehr präzise eingestellt werden. Normale Haustierärzte verschreiben da höchstens Standartmedikamente.

Die Verhaltensmedizinierin die ich kenne, arbeitet sehr vorsichtig. Schleicht Medis niedrig dosiert ein und auch wieder aus und eigentlich würde ich da auch eher das Gegenteil erwarten (also größerer Appetit), aber gut, wenn einmal eine so negative Erfahrung da ist, verstehe ich natürlich, dass man dies als letzte Lösung siehst.

Jedes Medikament kann leider auch bei einzelnen Individuum kontraproduktiv wirken. Das heisst aber nicht, dass es nicht bei einem Großteil sehr gut helfen kann.

Grundsätzlich gilt auch für Angstkatzen... jeden Schritt in die richtige Richtung belohnen.

Z.B. Katze frisst am hintersten Punkt des Zimmers aber in Deiner Anwesenheit. Du drehst Kopf und Körper weg so gut es geht oder wenn das nicht geht, weil sie da schon flieht Du schliesst die Augen. Du machst Dich also ungefährlich für Sie.
Nach und nach steigerst Du dann, dass Du "lebst", aber immer nur so weit wie sie es gut aushält und nicht zu sehr stresst.

Solltest Du etwas finden auf was sie besonders verleckert ist, kann das natürlich extrem helfen. Es kann auch mal Spiel sein z.B. mit dem Laserpointer, denn damit kannst Du Mut noch effizienter Belohnen.

Wichtig... immer die Katze kommen lassen... nicht Du gehst auf sie zu. Helfen kann auch, dass der Weg zu Dir quasi versteckt geschehen kann z.B. durch Rascheltunnel, Kartons usw.
 
Was ich auch nutze: seitwärts oder fast rückwärts Richtung Katze gehen. Das interpretieren die offensichtlich als "kommt ja gar nicht her". Jedenfalls komme ich dichter ran als im Vorwärtsgang. Man muss halt gucken, wann es kritisch wird vom Abstand.

Chemie würde ich zumindest noch nicht nutzen, weil noch unklar ist, ob es wirkliche Angstkatzen sind, oder ob viel nicht erlebt werden durfte (Stichwort Laborhund plötzlich in belebter Innenstadt und überfordert) oder falsch gemacht wurde.
 
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Zeit lassen. Nichts anderes. Mein Willow hat drei Monate unterm Bett gelebt. Nach mittlerweile drei Jahren ist er eine völlig normale Katze. Es dauert, aber es wird.
 
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Was ich auch nutze: seitwärts oder fast rückwärts Richtung Katze gehen. Das interpretieren die offensichtlich als "kommt ja gar nicht her". Jedenfalls komme ich dichter ran als im Vorwärtsgang. Man muss halt gucken, wann es kritisch wird vom Abstand.

Ja genau, da hast Du ihr körpersprachlich signalisiert, das von Dir keine Gefahr ausgeht... 👍👍👍 wird leider nur sehr selten so bewusst eingesetzt, hilft der Katze aber sehr.
 

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