Wir sind schon wieder einen Schritt weiter, leider diesmal nicht vorwärts, sondern der typische Schritt rückwärts.
🙁
Gestern Morgen habe ich die Gittertür aufgemacht und beschlossen, eine symbiotische Beziehung mit meinem Sofa eine Etage tiefer einzugehen. Am Samstag ist genau gar nichts passiert. Benny und Lisa haben mir im Wohnzimmer Gesellschaft geleistet und Ronja hat oben im Flur an der Treppe gepennt. Hin und wieder warf man sich Blicke zu, aber die meiste Zeit hat man sich gepflegt ignoriert. Nachts habe ich (endlich!) mal wieder in meinem Bett geschlafen und Ronja damit offensichtlich von ihrem Safe-Platz unterm Bett ins Badezimmer vertrieben. Heute Morgen gab es ein paar Faucher, von wem auch immer, aber ansonsten war die Nacht ruhig und - in meinem Fall - katzenlos.
Heute ist Benny dann ganz offensichtlich eingefallen, dass es eigentlich schon immer sein Lebensziel war, "Vollproll" zu werden, also hat er angefangen, Ronja zu verjagen.

Breitbeinig und fauchend. Sie musste sich dafür nicht mal bewegen oder auf ihn zugehen, es reichte, dass sie "da" war.

Einmal hat er sie ins Klo gejagt, dann aber von ihr abgelassen (und ich habe mir auf die Zunge gebissen und bin nicht eingeschritten), aber als er dann anfing, sie hinter die Badezimmertür zu jagen und keine Anstalten zu machen, Ruhe zu geben, habe ich mich doch entschlossen, ihm die Leviten zu lesen. Kätzische Auseinandersetzungen sind schlimm genug für mein Nervenkostüm, aber in die Ecke drängen und weiter draufhauen gilt nicht.
Da Lisa weiterhin faucht, wenn sie Ronja sieht, hat Ronjas Begeisterung, wenn sie die beiden sieht, verständlicherweise spürbar nachgelassen.
Leckerchen können aber immer noch fast Nase-an-Nase gefuttert werden, ich vermute also, dass die Situation für mich mal wieder am schlimmsten ist. Vorsichtshalber werde ich aber morgen, wenn ich arbeiten gehe, wieder die Gittertür schließen, damit Herr Depp nicht auf dumme Gedanken kommt.
Ronja hat übrigens noch nicht einmal zurückgefaucht. Sie duckt sich, macht sich klein, guckt weg, und wünscht sich einfach nur ein Loch, in dem sie verschwinden kann.
