Katerchen hat SDÜ und ich 1000 Fragen

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Tiggelchen

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22. April 2019
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Hallo,

bei meinem Kater wurde vorletzte Woche eine Schilddrüsenüberfunktion festgestellt. Er hat einen T4 Wert von 8,9. Er hat jetzt eine Woche lang Carbimazol 5mg 2x tâglich bekommen. Jetzt gebe ich ihm 5mg 1x täglich verteilt auf 2 Gaben. Seit gestern frisst er nur noch Minimalmengen. Er leckt am Futter, aber frisst nicht wirklich. Gestern hat er das Wenige dann kurze Zeit später wieder erbrochen. Er trinkt nach wie vor viel und hat zeitweise auch wieder Durchfall. Wie ist eure Erfahrung, wann normalisiert sich der Körper wieder? Was kann ich sonst noch tun bzw. besser machen? Jodarmes Futter habe ich bereits besorgt. Ach ja, er schläft sehr viel, seitdem er die Tabletten bekommt.
 
A

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Hallo,

gibt es irgendeinen Grund, warum der Tierarzt mit einer so hohen Dosierung eingestiegen ist und ihr nach einer Woche reduziert habt? Eigentlich sind so hohe Dosierungen zur Einstellung veraltet.

Von welchem Hersteller kommt das Carbimazol?

Möglicherweise leidet Dein Katerchen unter Nebenwirkungen des Medikamentes. Denn eigentlich sollten Symtome einer SDÜ nach sieben bis 14 Tagen langsam besser werden, anstatt sich zu verschlimmern.
 
Danke für deine Antwort. Warum mit dieser Dosis angefangen wurde weiß ich nicht. Was ist denn üblich? Und ist die Erhaltungsdosis von 5mg/Tag auch zu hoch? Ich habe ja keine Ahnung. Er bekommt das Carbimazol aus der Humanmedizin. Das Übergeben war schon besser geworden und der Durchfall hatte sich auch schon gebessert. Aber seit der Appetit weniger wurde, kam das Übergeben wieder und der Kot ist weniger geformt. Ansonsten ist er nicht mehr so schreckhaft und ruhiger als früher. Ich habe schon den Eindruck, dass es wirkt und dass es Nebenwirkungen sind.
 
Empfohlen wird, eben wegen möglicher Nebenwirkungen, mit 2,5mg täglich einzusteigen, höher geht man eigentlich nur, wenn schon massive Beeinträchtigungen des Herzens vorliegen. Eine Erhaltungsdosis habt ihr doch noch gar nicht, mit welcher Dosis man den T4 stabil hält, zeigt sich erst im Laufe der Einstellung. Ich hoffe, der Tierarzt hat Dich darüber informiert, dass nach drei bis vier Wochen die erste Kontrolle erfolgen sollte?

Dass es das humane Carbimazol ist, war mir schon klar. Daher die Frage nach dem Hersteller, da gibt es ja diverse.
 
Ach so, sorry... ich gebe Carbimazol Hennig. Ja das mit dem Blutbild ist so ne Sache. Ich habe gefragt, wann den ein Kontrollblutbild gemacht wird. Daraufhin hat sie gesagt, dass sie das nie machen würde. Man würde ja sehen, ob es der Katze besser geht. Eigentlich ist das eine gute Tierärztin, aber ich glaube mit SDÜ hat sie wenig Erfahrung. Was mache ich denn jetzt? Ich hab doch null Ahnung, was das Thema betrifft. Ich will doch, dass es meinem Kater gut geht....
 
Dann hat sie wirklich wenig Erfahrung. Kontrollblutbilder sind auch deshalb wichtig, da sich Nierenwerte mit der Einstellung der SD verändern können. Und die Medis können auch Einfluss auf die Leberwerte haben. Und, und, und. DA ist es wichtig, rechtzeitig zu erkennen, wenn da etwas aus dem Lot gerät, um frühzeitig gegensteuern zu können. Da sollte man nicht darauf warten, bis es der Katze offensichtlich schlecht geht.

2,5mg zweimal täglich sollte es übrigens heißen, da habe ich zu schnell getippt. Eure jetzige Dosis ist also okay, nur der Einstieg wäre für meinen Geschmack zu heftig.

Ich hab deshalb so explizit nach dem Hersteller gefragt, weil ich die Erfahrung gemacht habe, dass es auch da Unterschiede geben kann. Mein Merlin hat das Carbimazol von Hexal gut vertragen. Da es dort dann Lieferprobleme gab, sind wir zum Carbimazol von Henning gewechselt. Und Merlin hat sich nur noch die Seele aus dem Leib gekotzt. Wir sind daraufhin auf Aristo umgestiegen und alles war wieder gut.

Nicht nur der Wirkstoff selbst, auch Zusatzstoffe in Medikamenten können nämlich einiges anrichten. Ggf. wäre es also bei Euch einen Versuch wert, auf Aristo zu wechseln. Geht es auch dann nicht besser, kann ich nur empfehlen, auf die Thiamazol-Salbe umzusteigen, die nicht den Magen-Darm-Trakt passiert.

Wie alt ist Katerchen denn eigentlich? Und wie heißt er?

Falls Du mehr betroffene Halter zum Austausch suchst, bei Facebook gibt es eine recht rege SDÜ-Gruppe.
 
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Ich bin jetzt total verunsichert, was ich machen soll. TÄ anrufen, TA wechseln, Dosierung herunterfahren? Ich mache mir voll die Gedanken. Wie ist das bei deiner Katze? Wieviel mg gibst du? Nur damit ich einen Vergleichswert habe. Mein Kater heisst Tigger und ist 12.
 
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Wir hatten es hier schon dreimal mit SDÜ zu tun. Bei meinen Jungs bin ich mit 5mg eingestiegen und das war auch richtig so. Im Laufe der Zeit mussten wir etwas höher gehen. Merlin bekam zum Schluss, also nach drei Jahren 7,5mg auf zwei Gaben täglich verteilt. Nach drei Jahren hat er das Carbi nicht mehr vertragen, wir sind auf die Salbe gewechselt. Meine Hexe, die dritte meiner SDÜ-Katzen, bekommt aktuell 3mg Thiamazol auf zwei Gaben verteilt, das entspricht 5mg Carbimazol.

Man kann das aber nicht verallgemeinern, jede Katze braucht eine anderen Dosis. Daher sind ja die Kontrollblutbilder so wichtig, um zu erkennen, was die perfekte Dosis für die eigenen Katze ist.
Nur mal zum Vergleich: MEin Dicker hatte bei Diagnose einen WErt von 14,4. Der rutschte mti dieser Dosierung innerhalb von dreieinhalb Wochen auf 3,9 runter.
Merlin hingegen hatte einen T4 von 7,5. Der sank bei gleicher Dosierung nur ganz langsam, in Einser-Schritten pro Monat. Trotzdem war er dann nach drei Monaten gut eingestellt. Steigt man zu hoch ein, riskiert man eine Achterbahnfahrt des Stoffwechsels und eine Unterfunktion. Daher steigt man besser etwas sachter ein und dosiert ggf. etwas hoch.

Wie schon gesagt, die aktuelle Dosierung bei Euch ist erst einmal okay. Ob das auch auf Dauer so bleiben wird, werden die Kontrollblutbilder zeigen.

Über einen Tierarztwechsel würde ich gut nachdenken. Ggf. ist die TÄ ja sehr offen, was Halter angeht, die sich selbst schlau machen. Und es ist auch einiges wert, dass sie Euch das humane Carbi verschrieben hat. Das ist nämlich normalerweise verdammt schwer, dafür ein Rezept zu bekommen.

Mit 12 ist Katerchen noch jung genug für eine Radiojodtherapie. Das wäre auch noch eine Option für Euch.
 
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Wenn du einen guten Draht zu deinem TA hast, ruf dort an. Erzähle, dass du ein wenig recheriert hast und z.B. Carbimazol von Henning aufgrund anderer Zusatzstoffe oft schlechter vertragen wird und du gern das von Hexal oder Aristo möchtest. bzw. ein neues Rezept brauchst. Kostet ja nicht die Welt.

Zur Dosierung - wie Maiglöckchen schon schrieb, man fängt immer erst klein an, sofern der T4 nicht exorbitant erhöht ist. Der Organsimus der Katze fährt auf Hochtouren und das Medi versucht dies wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Dies kann aber auch wieder andere Baustellen (Niere) zum Vorschein bringen etc. und somit sollte man einfach langsam einsteigen und dem Körper ein wenig Zeit geben, sich zu erholen.
In der 1. Woche merkt man oft schon, dass sich die Katze zum positiven verändert und behält die Dosierung bei. Nach spätestens 3-4 Wochen kontrolliert man das Blut um zu schauen ob der T4 langsam und stetig sinkt. Und später schaut man wieder nach dem Blut um irgendwann die richtige Dosis zu finden.

Steigt man zu hoch ein, geht es schnell Richtung Unterfunktion. Dann senkt man oft zu schnell und schwups ist die ÜF wieder da.

Daher langsam beginnen und dann bei Bedarf die Dosierung auch langsam steigern.

...habs mal versucht ganz vereinfacht zu erklären :oops:

Bei meiner Katze bin ich z.B. mit 2x 2,5mg Carbimazol eingestiegen. T4 um 4,8 jedoch fT4 stark erhöht.
 
  • #10
Das war sehr gut erklärt, Mautzekatz:)
 
  • #11
Ich glaube, ich rufe diese Woche in der Praxis an und schildere das Problem. Blutbild macht sie natürlich, wenn ich das möchte. Wann sollte der erste Kontrolltermin sein? Soll ich d
ie 2x2, 5mg täglich weiter geben, bis ich mit der TÄ gesprochen habe?
 
  • #12
Ggf. ist auch die Radiojodtherapie etwas für dein Katerchen. In Deutschland ist das in Gießen oder Norderstedt, dann gibt's das noch 2x in den Niederlanden und in Gent (Belgien) und in Wien. Die Dauer des Aufenthalts ist sehr unterschiedlich. Allerdings macht es Sinn, das Tierchen vorher vernünftig einzustellen um zu sehen, wie u.a. die Nierenwerte tatsächlich sind (während einer SDÜ verfälscht die Nierenwerte).

Ansonsten kann ich dir nur raten, dich da einzulesen. M.E. ist es von allen chronischen Erkrankungen die "einfachste". Gerade Maiglöckchen hat hier im Forum schon sehr viel dazu geschrieben und wenn du die bestehenden Threads nach und nach liest, entwickelst du sehr schnell ein Verständnis für diese Erkrankung - und dann kannst du auch (vorausgesetzt, die hast eine offene Tierärztin) mit deiner Tierärztin diskutieren und um unterschiedliche Handhabung (Blutuntersuchungen, Dosisveränderungen, Medikamentenwechsel etc.) bitten.

Und jetzt erst mal nicht verrückt machen, das bekommt ihr ganz sicher gut hin! :)
 
  • #13
Mautzekatz, da haben sich unsere Beiträge gerade überschnitten... :)
 
  • #14
Ja, die zweimal täglich 2,5mg würde ich erst einmal weiter geben.
 
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  • #15
Vielen Dank schonmal für eure Antworten. Ich kann erst Mittwoch in der Praxis anrufen. Bis dahin gebe ich die 2x 2,5mg weiter.
 
  • #16
Wollte kurz berichten... Tigger war jetzt nach 4 Wochen nach Feststellung der SDÜ zur Kontrolle. Der T4 Wert ist von 8,9 auf 3,9 gesunken. Der Normwert liegt laut Labor (Laboklin) zwischen 0,9 und 2,9. Allerdings waren die Leberwerte schlecht. Ich gebe nach wie vor morgens und abends 2,5mg Carbimazol. Wie ist das? Sinkt der T4 Wert nach längerer Gabe noch weiter? Braucht die Leber zeit um sich zu normalisieren? Ach ja, Tigger hatte am Tag der Blutkontrolle morgens um 7 Uhr seine 2,5mg Carbimazol bekommen. Zur Blutabnahme war er um 17 Uhr.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #17
Der Wert ist schon sehr gut gesunken, bei den meisten Katzen ist die Einstellung nach einem Monat noch nicht abgeschlossen. Daher würde ich mit dieser Dosierung erst einmal so weitermachen und in einem Monat noch einmal kontrollieren lassen.

Wie sahen denn die Leberwerte bei Diagnose aus, höher als jetzt?

Für die Leber könntest Du kurweise Mariendistel geben, zum Beispiel in Form von Legapython. Das setzt man sehr häufig ein, wenn die Leber durch die SDÜ belastet ist.
 
  • #18
Ihr wart habt 10h nach Tabelttengabe das Blut genommen?
Das heißt, die Wirkung des Medi hatte da schon nachgelassen. Es ist i.d.R. davon auszugehen, dass ca. 6h nach Medigabe der T4 niedriger gewesen wäre - ergo optimal -

Um sicher zu gehen, schaut, dass ihr nächstes Mal nen Termin 4-6h nach Medigabe bekommt und das beibehaltet. Sonst muss man immer deuten und vermuten. ;)

Ich würde die Dosis beibehalten und in einem Monat nochmal kontrollieren.

Die Leberwerte können noch besser werden, muss aber nicht. Was absolut nicht schadet, wäre ein Leberaufbaumittel in Form von Mariendistel.
Ich pers. habe gern Legaphyton 50 gegeben. es gitb aber noch andere Medis. Da kannst du evt. deinen TA noch fragen. Für mich waren die Tabletten optimal, da schön klein und sie gut vertragen wurden.
 
  • #19
Maiglöckchen :) überschnitten :D
 
  • #20
Danke schonmal für eure Antworten. Die Leberwerte waren schon beim ersten Blutbild schlecht. Die Tierärztin sprach auch von Mariendistel, Carduus Marianus D6 könne ich geben. Aber das ist echt ein K(r)ampf auch nohh 3x täglich Globuli in die Katz zu bekommen.
 

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