Schilddrüsenüberfunktion und HCM

[Maiglöckchen]

Der freie T4 soll aber aussagekräftiger sein. Wenn der also in der referenz ist, was sagt die TÄ zur Erhöhung des Schilddrüsenmedis? Unsere TÄ hat da immer die Auffassung vertreten, besser einen Ticken drüber, als den Wert zu stark zu senken, gerade auch wegen der Nieren. Außerdem kann T4 im Tagesverlauf auch schon mal um 20, 25 Prozent schwanken und es spielt auch eine Rolle, wie viele Stunden nach Tablettengabe man den Wert bestimmt.

Dieser Zusammenhang SD - Niere ist leider vielen TÄ noch nicht so recht bewusst. Im Blog von Mark E. Peterson, der ja der Kleintierendokrinologe schlechthin ist, lässt sich einiges dazu finden. U.a. zu erhöhten Nierenwerten bei grenzwertig niedrigem T4.

 

[Khitomer]

Hallo Silvia

Wir waren zur Kontrolle. Pelle musste ja die ersten Male bei der Blutabnahme gut in ein Handtuch eingewickelt werden. Diesmal war die TA-Helferin mit der Blutprobe von Zora beschäftigt, die ich auch mit hatte. So haben die TA und ich allein Blut von Pelle genommen. Ich bin nicht so geübt im Einwickeln von Katzen in Händtücher, also ist Pelle mehr oder weniger auf dem Handtuch gesessen und hatte eine Ecke davon über den Rücken gelegt, beide Vorderpfoten frei. Und so ist er die ganze Prozedur über auch sitzen geblieben, hat nicht einmal versucht, zu kratzen. Er hat gelernt, was alles zu einer Blutabnahme gehöhrt, dass es gar nicht so schlimm ist und dass auch nicht mehr als das gemacht wird. Pelle ist so ein kluger Kater!

Was mich jetzt etwas verunsichert ist, dass sein T4 Wert bei 59 lag. Letztes Mal war der 57 und er hat ja jetzt 1.75 mg mehr Felimazol täglichbekommen. Die Blutabnahme war ca 1 Stunde früher am Tag als letztes Mal. Trotzdem hätte ich erwartet, dass der Wert gesunken währe.

Auch Pelles Verhalten passt zu dem Wert. Er ist sehr aktiv und er spielt alleine - das hat er bis jetzt nicht gemacht. Das ist ja an sich positiv, aber er liegt auch oft ausgestreckt auf dem Holzboden, wie wenn er sich abkühlen wollte. Ich glaube, er hat auch ab und zu etwas weichen Kot. Glaube, weil es mit 5 Katzen nicht immer leicht ist, zu entscheiden, von wem jetzt was stamt. Und ich glaube auch, dass er vermehrt Hunger hat. Er hat aber nicht abgenommen, ist also noch immer etwas übergewichtig.

Date_________T4________fT4_______CREA______UREA
_____________nmol/l_____pmol/l____ µmol/l_____mmol/l
_____max ____42,5 (60)___3,5_______212_______12,9
_____min_____13,9_______6,4_______71________5,7
14.12.2017____57________19,6______129________9,2
30.01.2018____5_________-_________104________9,2

Was soll ich jetzt davon halten? Kann es sein, dass sich die Überfunktion verschlimert? Sollte man jetzt vielleicht versuchen herauszufinden, was die Überfunktion verursacht? Ich denke, wir werden auf jeden Fall in ca 4 Wochen die Werte nochmals überprüfen. Und nein, ich hab noch nicht mit meiner TA gesprochen (am Mittwoch muss Zora zur Zahnreinigung).

 

[Maiglöckchen]

Es kann sein, dass er mehr Medikamente braucht, vor allem,wenn er symptomatisch ist. Bei uns waren leicht erhöhte Werte meistens noch okay, also ohne Symptome. Hat er denn auch abgenommen? Der T4 kann im Tagesverlauf auch mal um 20 bis 25 Prozent schwanken, hinzu kommt die frühere Stunde und mit einer Erhöhung riskierst Du wiederum ein Rutschen in die Unterfunktion.

Was die SDÜ verursacht, wird man schwerlich heraufinden. Man kann die Schilddrüse schallen, wird dort aber vermutlich ein Adenom finden, die sind meistens dafür verantwortlich. Man könnte auch noch versuchen, über das Futter was zu schrauben, in dem man auf den Jodgehalt achtet.

Katze in Decke einkuscheln lassen und nur die Pfötchen zur Blutentnahme frei "legen" hat sich bei uns auch bewährt.

 

[Khitomer]

Wir waren wieder bein TA, T4 kontroll messung. Da Pelles T4 letztes Mal trotz höherer Medizin gleich geblieben war, hatten wir eine weitere Kotrollmessung vereinbart.

Pelle ist bei der Blutabbahme brav gesessen und hat die Pfoten auf dem Tisch gelassen. Es ist unglaublich, was er die paar Male gelernt hat!

Wir haben dieses mal nur den T4 Wert gemessen. Und der war bei 123 nmol/l bei einem oberen grenzwert von 60. Ausserdem ist seine Schilddrüse deutlich grösser als zuvor - das konnte ich schon zu Hause merken - und eine Seite grösser als die andere. Das ist nicht so gut, milde gesagt.

Jetzt denken wir wieder über eine Radioiod Therapie nach, denn wenn die Schilddrüse weiter wächst, wird sie bald auch andere als hormonelle Probleme verursachen. Und inzwischen setzen wir die Felimazol Dosis ordentlich hoch.

 

[Khitomer]

Nochmals ein Update.

Wir haben am Dienstag eine weitere Kontrollmessung des T4 gemacht. Der T4 ist jetzt glücklicherweise auf dem Weg in die richtige Richtung und lag bei 84. Zwei Wochen davor war er bei 123.

Ich hab inzwischen mit D. Franke von der Tierklinik in Norderstedt gesprochen. Da sie dort im Falle eines Karzinoms auch keine Radiojodtherapie machen und die Kosten zwar billiger, aber auch nicht wahnsinnig billiger sind, und wegen der Tollwutimpfung, hab ich beschlossen, mit Pelle nach Kopenhagen zu gehen. Am 3. April fahren wir da hin und Pelle wird dann gründlich untersucht und eine Feinnadelaspiration und eventuell eine Biopsie der Schilddrüse gemacht.

Und da wir dann scohn mal dort sind, ist Pelle auch gleich zum Herzschall angemeldet. Und wenn nichts bösartiges heraus kommt, dann lassen wir die Radiojodtherapie machen. Es haben übrigens beide Kliniken gesagt, dass das starke Ansteigen des T4 Wertes ein Adenom oder Karzinom sein kann, dass man da also noch gar nichts sagen kann. Das ist schon mal gut. Und jetzt warten wir gespannt auf den grossen Tag.

 

[Maiglöckchen]

Adenome sind eigentlich fast immer für Überfunktionen verantwortlich:

http://www.med.vetmed.uni-muenchen....n/leistungen/endokrinologie/hyperthyreose.pdf

Karzinome sind sehr, sehr selten bei Katzen. Meines Wissens ist aber auch da die RJT die Therapie der Wahl - zumindest in der Humanmedizin ist das so, wenn der Krebs noch nicht gestreut hat.

Wie lange müsste Pelle denn in Kopenhagen bleiben?

 

[Khitomer]

Bei einem Karzinom müsste ca 4 Mal mehr radioaktivität verwendet werden wie normal und dafür haben weder Kopenhagen noch Norderstedt die nötige Zulassung. Dr. Franke hat gesagt, das würde seines Wissens bei Katzen nur in den USA gemacht. Man hat aber die Möglichkeit der OP.

In Kopenhagen muss Pelle 14 Tage in der Klinik bleiben.

In KH sind sie einfach besorgt, weil Pelle T4 Wert nach längerer Zeit, wo er konstan war, plötzlich wieder stark gestiegen ist. Darum wollen sie absichern, dass es kein Karzinom ist, denn sonst würde Pelle vergeblich 14 Tage in der Klinik sitzen und das Geld währe zum Fenster hinaus geschmissen.

 

[Khitomer]

Wir waren mit Pelle in Kopenhagen in der Universitäts Tierklinik. Am Dienstag wurde er untersucht und sein Herz geschallt. Der Schall war richtig positiv. Pelles Herz schlägt zwar sehr schnell - Kunststück, wenn er so Manschetten an die Pfoten bekommen hat für das EKG - aber sehr regelmässig. Die Klappen sehen gut aus, die Vorhöfe haben ein normales Volumen und es ist kein Blutrückstau sichtbar, also keine erhöhte Thrombose Gefahr. Die Herzwände sind etwas verdickt, aber das sei völlig normal für SDÜ und er rechne damit, dass sich das Herz wieder erholt, wenn die SDÜ dauerhaft unter Kontrolle ist. Zur Zeit hat er ja noch einen etwass hohen T4 Wert. Und Blutverdünnung sei in Pelles Fall sicher nicht nötig.


Mittwoch wurde Pelle dann operiert. Geplant war eine Biopsie der Schilddrüse. Dann hat aber die Ta angerufen und berichtet, dass die Kirurgen lieber ein CT scan machen wollen und dann den ganzen einen Teil der Schilddrüse entfernen als eine Biopsie nehmen. Das Risiko für Blutungen sei dann wesentlich geringer. Ok, ich mach das, was die sagen, sei das Beste.

Kurz nach Mittag wieder ein Telefon: Pelle ist wach und es geht ihm gut. Die OP ist one Probleme verlaufen. Kurz nach vier Uhr konnten wir dann einen sehr wachen Kater entgegen nehmen. Er habe auch schon was gefuttert. Die können irgend was da in der Klinik. Nach der Zahn OP war Pelle viel länger groggy.

Wieder zu Hause, haben wir Pelle erst mal wieder zu Essen gegeben und dann ist er eine kleine Tour raus, aber nur in den Hof. Die anderen sind zwischen normal (Gina, Zora) und skeptisch (Masai, Rico) aber niemand belästigt ihn. Pelle Hustet von Zeit zu Zeit wegen dem Tubus und hat etwas schwer mit dem Schlucken. Das war auch das letzte Mal so nach der Inhalations Narkose.

Das Felimazol wurde stark reduziert aber die Herzmedicin soll er unverändert nehmen. In ca 4 Wochen sollen wir dann mal ein Blutbild mit T4 machen.

Inzwischen sind ein paar Tage vergangen und Pelle geht es gut. Ich beobachte ihn genau, sa ich immer besorgt bin, dass die Felimazol Dosis nicht richtig ist und dass 4 Wochen zu lang ist, bis der Hormonspiegel getestet wird. Ich hab gelesen, dass der Hormonspiegel ohne Tabletten sich nach 48 Stunden eingestellt haben soll. Wann soll ich also das erste Mal den T4 testen lassen?

 

[Maiglöckchen]

So ganz vertehe ich das nicht, wieso Operation, ich dachte Pelle sollte zur RJT?

Bei der RJT selbst ist es zumindest in Gießen so gelaufen, dass ich vorher schon die Hormonhemmer absetzen musste und nach der RJT hat Dickie auch nichts mehr dergleichen bekommen.

 

[Khitomer]

Sie wollten bei Pelle die RJT nicht ohne vorherige Abklärung machen, ob er eventuell ein Karzinom hat. Bei einem Karzinom würde die RJT nicht wirken und Pelle währe umsonst 14 Tage eingesperrt.

Ich hatte noch vergessen zu schreiben - der ganze Schilddrüsenlappen wurde zur Untersuchug eingeschickt.

 

[Maiglöckchen]

Sind denn bei ihm beide Lappen betroffen? Manchmal hat man ja nur in einem Lappen ein Adenom bzw. Adenome.

Mein Wissenstand war bislang, dass man ein Karzinom in der SD durch die Szintigraphie erkennen kann und die ist doch eigentlich eh Usus vor der RJT. Also zumindest in Gießen, Holland und Belgien ist das der Fall.

 

[Khitomer]

Zumindest war nur ein Lappen vergrössert und der wurde entfernt und eingeschickt.

Ja, Szintigtaphie währe gut gewesen aber das können die in Kopenhagen nicht.

 

[Maiglöckchen]

Ach so. RJT ohne Szintigraphie habe ich auch noch nicht gehört, aber das will nichts heißen.

Wenn nur ein Lappen vergrößert war und der entfernt wurde, würde ich keine vier Wochen bis zur nächsten Kontrolle waren, um zu Deiner eigentlichen Frage zurückzukehren.

 

[Khitomer]

Wir waren ja letzten Dienstag zur Kontrolle, 3 Wochen nach der grossen OP. Ich hatte vergessen, die Transportbox bereit zu stellen und musste die auf dem Dachboden holen. Die Luke in der Decke, die beim öffnen und Treppenleiter runtner klappen charachteristische Geräusche macht, mach eine geheime Mission unmöglich. Normalerweise kommen die dann und wollen auf den Dachboden - das ist nicht alle Tage möglich. Aber die Pelztiere sind gewitzt und wissen, dass da was im Busch ist und ergreifen die Flucht. Als ich mit der Box nach unten komme, sehe ich gerade noch Pelle auf der Treppe ins erste Obergeschoss...

Ich rufe Pelle und der süsse Kater beleibt doch tatsächlich stehen, so dass ich ihn bequem von der Treppe pflücken kann. Dann streift mich der Gedanke: Wie wird Pelle reagieren, wenn ich ihn jetzt gleih in die Box stopfe. Sein letztes Erlebnis mit Transport war ja das nach Kopenhagen und dass er da eine Nach beliben musste. Aber Pelle ist ganz normal in die Box gegangen. Ich stelle ihn immer davor und stupse/schiebe ihn von hinter hinein.

Beim TA die nächste Überraschung. Als die TA ins Wartezimmer gekommen ist und schon von weitem Hallo gesagt hat, hat Pelle sich in der Box umgedreht und ist ihr quasi entgegen gegangen. Die TA hat dann die Wunde geprüft und abgetastet. Sie war ganz begeistert, wie gut alles heilt und auch von den positiven Berichten von KH, also dass Pelles Herz besser ist als anfangs angenommen und auch der positive Befund von der Pathologie.

Die Blutabnahme ist jetzt gar kein Problem mehr. Pelle sitzt schon fast entspannt und die TA macht die Prozedur mit so wenig Zwang wie möglich. Dann sind alle zufrieden. Diesmal war es allerdings ein kleines bisschen schwieriger. Die TA hat den Fehler gemacht, Pelle vor der Blutabnahme ein Leckerli zu geben. Da war Pelle dann immer mit der Nase bei ihren Fiingern und wir mussten aufpassen, dass er sich nichct an der Nadel sticht.

Da Pelle einen sehr guten Eindruck macht, haben wir nur den T4 Wert gemessen. Der leigt bei 17. Das ist so ca. die untere Grenze des Referenzwertes. Wobei, die untere grenze ist nicht ganz klar. Die von Kopenhagen geben da 19 an und in der gebrauchsanleitung des neuem T4-mess-Instrumentes von meiner TA Praxis steht 10. Ich weiss aber aus Erfahrung, Dass Pelle bei 10 zu tief liegt. 17 ist im Augenblick ok. Die TA von KH betont, dass es im Augenblich besser sei, dass Pelle zu tief liegt als zu hoch. Die ersten 3 Monate nach so eine OP komme es oft vor, dass der Stoffwechsel vorübergehend tiefer liegt. Nach 3 Monaten - von der OP aus gesehen, messen wir dann nochmal, mitsamt den Nierenwerten.

Bei der Besprechung der Blutwerte hat die TA Pelle wieder Leckerli gegeben. Nach dem ersten hat Pelle sich vor sie hin gesetzt mit einer Pfote in der Luft, mit Erfolg. Dann hat er es auf die Spitze getrieben und Männchen gemacht - betteln kann er! Und die TA ist geschmolzen.