Radiojodtherapie - Uniklinik Wien - Erfahrungsbericht

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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MissYM

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24. Januar 2014
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:pink-heart: Werte Leserinnen und Leser, geschätzte Katzenfreunde,

ich habe inzwischen einige Berichte über die beiden Kliniken in Deutschland gelesen, welche eine Radiojodtherapie an einer Katze durchführen- Gießen und Norderstedt.
Allerdings gibt es eine weitere absolut empfehlenswerte Klinik- die Veterinärmedizinische Universitätsklinik in Wien [Österreich]. Hier ließ ich, vor mittlerweile gut zwei Monaten, an meiner dreizehnjährigen Katze Mima eine Radiojodtherapie durchführen. :oops:
http://www.vetmeduni.ac.at/

Doch ich greife zu weit vor. Alles beginnt zunächst mit einer zufälligen Diagnose im Juli 2013. Meine Katze Mima, schnurrt seit einigen Tagen permanent und wirkt recht ermattet. Zudem hat sie Fieber, wie mich die Tierärztin bei der Untersuchung wissen lässt.

Verschrieben wird ein Antiinfectivum[Baytril 25mg/ml Enrofloxacin], das jedoch kaum oder gar nicht wirksam ist. Das Fieber bleibt, und die Tierärztin entscheidet sich für eine Blutabnahme, um mehr Aufschluss zu erhalten.
Die Werte sind eindeutig- wenngleich in anderer Hinsicht: Feline Hyperthyreose. Schilddrüsenüberfunktion.

Ihr T4 – Wert zum 17.7.2013 steht bei 10,4. Auch die anderen Werte bezgl. Leber oder Nieren sind erhöht. Ich verstehe jetzt ihr Verhalten besser, das zum Aufsuchen kühler Flächen bzw. des Parkettbodens deutet sowie zum vermehrten Trinken und auch Fressen.
Was sich innerhalb dieser Phase entwickelte, ist überdies eine Vorliebe für diverseste Verpackungen aus Kunststoff d.h., Toastbrot, Plastiktüten u.ä. Sie reibt ihre Schnauze an dem Plastik und markiert wie wild. Diese neu entdeckte Vorliebe blieb übrigens bislang bestehen, auch wenn sie selbstverständlich nichts mit dem Erkrankungsbild gemein hat.

Nach dieser Diagnose beginne ich mit dem ersten Versuch einer Therapie: Das Diätfutter y/d von Hills. Doch bleibt es bei dem Versuch. Es erscheint mir persönlich auch relativ klar, dass die Annahme verweigert wird- wie würde sich ein Mensch verhalten, dem mit einem Mal der Whiskey & die Zigarren [aka Sheba; Gourmet, etc.] versagt werden ? Wir benötigen also eine andere Lösung. :confused:

Felimazole ist das erste Medikament, welches mir- interessanterweise von drei unterschiedlichen Tierärzten „ empfohlen „ wird. Ich betone deshalb die Empfehlung, da ich zu diesem Zeitpunkt bereits ein wenig im Internet über diese Form der Erkrankung gelesen und insgesamt drei Medikamente gefunden habe. Meine persönliche Einschätzung diesbezüglich ist relativ simpel- die Vertreter der Pharmaunternehmen legen ihren Ärzten dieses zuerst genannte Medikament „ besonders warm ans Herz „.

Carbimazol, aus der Humanmedizin, ist das zweite Präparat.

Vidalta stellt, mit dem Wirkstoff Carbimazol- nach meiner persönlichen Einschätzung- ein sogenanntes „ ME-TOO „ – Präparat dar, was soviel bedeutet wie: „ ich auch- ich will auch noch Geld verdienen. „ Die Pharma – Industrie hat sich sichtbar bemüht, schnellst möglichst ein eigenes Produkt herzustellen.

Leider zeigen sich bei Mima durch alle drei Medikamente sehr starke Nebenwirkungen in Form von Juckreiz, Mattigkeit und Appetitlosigkeit. Streckenweise blutet sie sogar vom Kratzen und/ oder liegt apathisch auf dem Boden.

Nach einem Besuch in der Veterinär-medizinischen Kleintierklinik in München http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/index.html

wage ich einen letzten Versuch mit dem Diätfutter y/d- nicht wirklich erfolgreich, da es mir keine sichere und / oder eindeutige Bewältigung der Erkrankung bietet. Zumindest keine, auf die ich mich verlassen will.
Ein weiterer Anstoß wird mir hier dennoch durch die hiesige Medizinerin gegeben- die Radiojodtherapie. Durchzuführen in der Veterinärmedizinische Universitätsklinik in Wien.
Interessanterweise rief mir ein guter Bekannter diese Therapie gleichwohl ins Gedächtnis- er hatte eine seiner Katzen nämlich ebenso, einige Monate zuvor, nach Wien zur Behandlung gebracht.

:rolleyes: An dieser Stelle gilt es kurz inne zu halten- meine Mima ist eine reine Hauskatze. Und dies seit über dreizehn Jahren. Zwar verfüge ich über einen Balkon samt Kratzbäumen zum runter-gucken und in der Sonne liegen, doch ist ihr die Welt dort draußen nicht im Mindesten bekannt. Geschweige denn geheuer !!
Was also bedeutet eine Reise von München nach Wien in eine fremde Umgebung für „ uns „ ?? Vier Stunden Auto[oder Zug-]fahrt einfach; ein potentieller Hotelaufenthalt; sowie vier bis sieben Tage in der Klinik. Zumeist allein, da sie aufgrund der Strahlung wenig Zuspruch erhalten wird.
Durchaus ein Wagnis- von den Kosten mal abgesehen, denn die Behandlung steht dort bei 700.- EUR [was, angesichts der Preise der anderen Kliniken, offenkundig güstig zu sein scheint !] zuzüglich der An- und Abfahrt; Übernachtung, Transportbox, etc.
Andererseits, zeigt sich zunehmend der körperliche Verfall. Eine Entscheidung muss getroffen werden- und diese bald. Es gilt ergo, sich mit der Situation konkret auseinander zu setzen…. ;)

Zunächst trete ich via Mail mit dem zuständigen Mediziner in Kontakt: Herrn Dr. Pagitz. Dieser meldet sich innerhalb von zwei Tagen bereits telefonisch bei mir zurück und befragt mich bezgl. des aktuellen Zustandes der kleinen „ Patientin „. Des Weiteren sende ich ihm eine Kopie der zuvor fixierten Werte zu. Er klärt mich sogleich über alle notwendigen Schritte, Kosten sowie potentielle Komplikationen auf. Ich empfinde dies als eine sehr ehrlich und zudem realistische Vorgehensweise.

Im Anschluß mache ich mich an die Organisation:

- Termin zur Radiojodtherapie vereinbaren:
- Termin zur Blutuntersuchung vereinbaren [vor der Radiojodtherapie sollen die Werte erfasst werden, um die Menge des benötigten Radiojods in Erfahrung zu bringen] ;
- EU – Tierpass bzw. ein Gesundheitszeugnis der Tierärztin, dass die Katze frei von Erscheinungen der Tollwut sowie anderen infektiösen Krankheiten ist;
- Mitfahrgelegenheiten sowie Hotel buchen;
- Termin zur Abholung und der erneut benötigten Mitfahrgelegenheiten gestalten.


Das Resumé der vier Fahrten bleibt in jedem Fall mehr als zufrieden stellend. Alle FahrerInnen wie auch MitfahrerInnen stellen sich als sympathisch, kompetent und absolut zuverlässig dar. Daher auch meine weitere persönliche Empfehlung:
http://www.mitfahrgelegenheit.de

Die Preise via MFG sind mit 20 – 35.- EUR für eine einfache Fahrt zwischen München und Wien legitim und daher akzeptabel. Mein Wunsch war es stets, den gesamten Wagen zu buchen, damit für maximale Ruhe während der Fahrt für meine Mima gesorgt sei. D.h., ich, die Transportbox mit Mima, meine moralische Begleitung sowie der Fahrer aka „ Driver „.

Leider blieb mein Wunsch einzig bei den Rückfahrten umsetzbar, denn um Wien termingerecht zu erreichen, mussten wir uns für eine sehr ausgebuchte Fahrt entscheiden, die aus insgesamt neun Personen bestand.

Die Radiojodtherapie beginnt immer an einem Montag gegen 11:00 Uhr morgens. Vorher erfolgt die Stationsaufnahme mit anschließender Szintigraphie, um den exakten Wert der Radiojod-Dosis zu bestimmen. Hierbei wird die Katze für einige Momente narkotisiert. Freilich kann man auch auf die Szintigraphie verzichten- jedoch ist die Bestimmung der genauen Dosis dahingehend von Bedeutung, dass man entweder zu wenig Radiojod zugibt, was den Effekt der gesamten Therapie in Frage stellt, oder zuviel, was eine Schilddrüsenunterfunktion auslösen kann.
Die Katze muss nüchtern erscheinen, d.h. zwölf Stunden vorher kein Futter mehr.
Außerdem wollen wir ihr noch ein wenig Ruhe im Hotelzimmer gönnen samt einem feinen Mahl, weshalb es Sinn macht, nicht allzu spät von München aus los zu fahren.

Bevor wir uns also auf die virtuelle Reise nach Wien machen, wollen wir einem nicht minder relevantem Transportmittel, Aufmerksamkeit schenken- der Transportbox.
Ich denke mal, dass jeder Katzenbesitzer über eine solche verfügt. Und ja, Mima hat sich nahezu während der gesamten Reise entweder unter den drapierten Kissen und Decken versteckt oder mich mit großen Augen angeguckt. Dennoch hat sich die Neuanschaffung, für die ich mich entschied, bewährt: Cat´it Pet Cargo Cabrio Transportbox.

Klar, wird sie innerhalb des Werbetextes in vielerlei Hinsicht angepriesen, doch zähle ich die Aspekte auf, die meines Erachtens tatsächlich Nutzen bringen:
- Die Box bietet reichlich Platz für die Katze selbst,
- verfügt über einen Trageriemen, was den Transport zudem bequemer gestaltet, da man die Box sicher in der Hand hat, während der Riemen über der Schulter liegt,
- sie ist äußerst stabil,
- und das große Sichtfenster hat mir ebenso gut gefallen, auch wenn ich ich letztlich während der gesamten Fahrt meine schwere Lederjacke über die Box legte, damit Mima sich bestens versteckt als auch behütet empfindet.

Im Hotel ließ sich der Deckel der Box ganz einfach abnehmen und somit der Boden mittels Streu, wunderbar zur Katzentoilette um funktionieren. Die Box verfügt des Weiteren über zwei Fressschalen zum Einschieben, die sich im Hotel als solche separat verwenden ließen.


.......... Gleich geht´s im zweiten Teil weiter !
 
A

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Teil II: Radiojodtherapie - Uniklinik Wien - Erfahrungsbericht

:D Doch nun zur Fahrt selbst:
8:00 Uhr morgens an einem Sonntag in München.

Reisetasche gepackt. Alle Papiere dabei. Zuvor die Box in Stellung gebracht, denn wir haben ein Taxi auf 8:30 Uhr bestellt.
Mima ist überraschend schnell eingefangen. Vielleicht ahnt sie, dass es letztlich Sinn macht.
Als wir am vereinbarten Treffpunkt ankommen, warten die anderen bereits auf uns- und das sind viele, denn es handelt sich um einen Transporter mit insgesamt gut 9 Plätzen, von denen wir die gesamte mittlere Reihe besetzt halten.
Die Fahrt wird ruckelig werden. Zudem regnet es. Angesetzt sind üblicherweise vier Stunden. Es werden wohl fünf werden, bis wir in Wien angelangen.
Mima verhält sich während der gesamten Fahrt vollkommen ruhig. Ab und zu guckt sie mich mit großen Augen an. Ich rede dann mit beruhigenden Worten, gleich einer Beschwörungsformel auf sie ein: „ Alles Ok…alles Ok. „ Die meiste Zeit über aber verschanzt sie sich unter den Decken und Kissen, die ich in der Box platzierte. Wie zuvor bereits erwähnt, lege ich meine schwere Lederjacke über die Box. Das dämpft die Geräusche, schafft so etwas wie eine Höhle und dunkelt ab. Irgendwann fallen auch mir wieder die Augen zu und wir rauschen die nasse und regnerische Fahrbahn dahin.
14:00 Uhr. Ankunft in Wien. U- Bahn Haltepunkt Siebenhirten.
http://www.wien-konkret.at/fileadmin/content/Verkehr/U-Bahn/Wiener-U-bahn-Plan-2011-V2.JPG

Wir begleichen die Rechnung- insgesamt 105.- EUR für drei Plätze. Dann müssen wir uns erst einmal orientieren. Der Haltepunkt Siebenhirten der U6 liegt glücklicherweise gleich gegenüber. Ursprünglich wollten wir ein Taxi nehmen. Doch wir haben vergessen, uns über eine gültige Nummer eines Taxi-Service [http://www.taxi60160.at/] in Wien zu informieren. Wollen wir die Fahrt mit den „Öffis“ wagen? Außerdem nieselt es immer noch.
Die Wiener Verkehrsbetriebe haben wahrlich eine Überholung nötig. Die U- Bahn kracht und scheppert und rumpelt und man fragt sich, wie eine ältere Dame überhaupt eine einzige Fahrt in dieser Achterbahn überstehen mag. Nicht umsonst besitzen die Österreicher- vielleicht auch gerade deshalb- ein so unvergleichlich entspanntes Gemüt. Jedenfalls zeigt sich hier erneut die praktische Handhabung der Transportbox mittels des Schultergurtes, denn ich kann die Box wunderbar in der Hand heben, während mir der Schulterriemen zusätzlichen Halt offeriert.
Wiederum beweist sich Mima als mutige Katzen-Kriegerin. Sie gibt keinen Laut von sich, versteckt sich unter ihren Decken, und wir überstehen auch diesen nächsten Schritt ohne weitere Vorkommnisse.

Nächster Halt, Längenfeldgasse.

Und was die Dame aus dem Lautsprecher nicht alles zu sagen hat. Teilt sie der wuselnden Menge just mit, in welche unglaubliche Vielzahl an Zügen man hier heute zu- und umsteigen kann. Hinein also ins Gewühl und ab in die U4- Richtung Hütteldorf. Wir müssen nämlich nach Schönbrunn- zum Schloß. Oder besser gesagt, zu unserem Hotel. Rustler, ist der Name dieses feinen Familienbetriebes. Tiere sind selbstverständlich erlaubt- gegen einen Aufpreis von 10,- EUR pro Übernachtung. Diese lohnt sich in diesem Traditionshaus, denn eine herrliche Biedermeier-Kulisse erwartet uns. Gemeinsam mit dem werten Inhaber, dessen Höflichkeit fast schon irritiert. Wir stammen aus München- da ist man gemeinhin eher gewohnt, mit beispieloser Arroganz empfangen zu werden.
http://www.hotel-rustler.at/

Check-In. Frühstücks-Info. Und ab auf das Zimmer im ersten Stock. Endlich Ruhe.
Auch Mima ist höchst erfreut, als ich die Türe der Transportbox öffne. Sie schnellt heraus und kundschaftet, wie für Katzen typisch, die nähere Umgebung aus. Zum größten Anteil hinter dem Bettkasten, was uns später noch ein wenig in Panik versetzen wird. Doch derweil funktioniere ich die Box- für diesen Tag- in ein Katzenklo um. Die Streu haben wir separat mitgebracht.
Nach diesem durchaus anstrengenden ersten Teil, reichen uns vorerst Pizza und Fernsehgerät vollkommen aus. Überraschung- die Österreicher mögen scheinbar die deutschen Sender !

Gut zwei Stunden ausgiebigen Fernsehschlafen´s später, mache ich mich im Haus Rustler auf die Suche nach Kaffee und treffe erneut den Inhaber im Frühstücksraum, der mir sogleich zwei Tassen zubereitet und mir einige Empfehlungen zur weiteren Abendgestaltung ausspricht.

Da wir am darauf folgenden Tage um Neun Uhr Morgens zur Anmeldung in der Uni Klinik sein müssen, dürfen wir nicht zu sehr ausschweifen. Doch diese Stadt ist einfach zu verlockend, um sie unbeachtet zu lassen. Also begeben wir uns mit der S-Bahn in Richtung Stadtzentrum. Vom Stephansplatz über das Volkstheater scheint Wien in seinem düsteren Glanz, und die Kaffeehäuser, Grandhotel´s und tollen Paläste, machen mir die Affinität dieser Stadt zu Venedig und seinen Palazzo´s immer deutlicher.

Wir betreten das 1516, ein nach Pub-Manier gehaltenes Konzept von Sport´s – Bar mit angebundenem Restaurant.
Pro: Der Name ist Programm, denn in diesem Jahr entsteht bekanntlich das Bayerische Gebot zur Reinheit des Bieres, welches hier zudem hausgemacht ist und schmeckt.
Kontra: Als die Dame vom Service uns anspricht, kann sie dies scheinbar nur auf Englisch. Von meiner Begleitung werde ich im Verlauf des Abends diverse Male gerügt, da ich die gesamte Bestellung amüsiert auf Deutsch bestelle und an diesem Verhalten solange nichts ändere, bis eine beschwingte, der deutschen Sprache mächtige, Slowakin an unseren Tisch kommt.

:rolleyes: Zwei Bier und ein gutes Mahl später durchstreifen wir den Stephansplatz ein weiteres Mal. Natürlich kratzen wir nur an der historischen Oberfläche, doch der erste Eindruck von dieser Stadt ist berauschend. Wir wollen mehr ! Doch für heute Nacht muss es gut sein, denn schließlich stellt diese Kultur Reise nur einen Nebenschauplatz dar.
Mima erwartet uns, dieses Mal, auf dem Bett- und nicht dahinter.

8:00 Uhr morgens an einem Montag in Wien.

24 Stunden nach dem wir von München hierher aufgebrochen sind, heißt es wieder: Kaffee, Mima in die Box und alle Drei ab ins Taxi. Wegen des starken Berufsverkehrs, treffen wir mit gut einer halben Stunde Verspätung auf dem Gelände der Veterinärmedizinische Universitätsklinik auf dem Veterinärplatz 1 ein. Am Zugang werden wir angewiesen und stehen wiederum einige Minuten später vor der Empfangsdame der Internen Medizin für Kleintiere. Diese ist ganz angetan von Mima´s Box- vor allem, weil diese in Form und Farbe, einer Mischung von Hello Kitty bei Star Trek gleicht.

Wir stellen uns vor und füllen sogleich die zugereichten Unterlagen mit den notwendigen aktuellen Datensätzen unserer kleinen Patientin aus. Eine Kopie der letzten Untersuchung hat Herr Dr. Pagitz bereits via E- mail erhalten.
Fünfzehn Minuten später sitzen wir mit Herrn Dr. Pagitz beisammen, welcher uns ausführlich über die nun folgenden Schritte aufklärt und auch über die eventuellen Risiken spricht. Gerade die Szintiegraphie stellt zum Einen ein Risiko dar, da sie unter- zwar kurzer, doch eben- Vollnarkose geschieht. Zum Anderen, ist der Hintergrund hierbei, dass die exakte Dosis des zu verabreichenden Radiojod´s bestimmt wird, sodass weder ein Erfolg ausbleibt noch eine Unterfunktion entsteht. Ein mir bekannter Ausruf kommt mir just in den Sinn: Es ist eine wahre Freude, einem Fachmann bei der Arbeit zuzusehen. Genau das ist, was ich im, angenehm sachlich sowie fachlich kompetentem Dialog mit Herrn Dr. Pagitz empfinde.

Danach kommt der nun vorläufige Abschied. In der nächsten Stunde wird Mima untersucht werden, und im Folgenden die Szintigraphie und anschließend die Vergabe des Radiojod´s erfahren. Abschließend muss sie die kommenden 4 – 7 Tage, aufgrund der Kontaminierung, alleine im isolierten Bereich bleiben. Allerdings ist dies weit besser, denn wenn es umgekehrt wäre. Eine stressfreie Umgebung, ruhig und entspannt und im schlimmsten Falle Langeweile, die sich schlaffördernd auswirken wird.

Ich habe mit Herrn Dr. Pagitz den kommenden Sonntag zur Abholung vereinbart. Bis dahin sollte, laut seiner Aussage, das Radiojod soweit abgebaut sein, dass sie die Klinik verlassen darf. Zudem werde ich während der Werktage täglich telefonisch auf dem Laufenden gehalten werden. Am Wochenende erfolgt ein Anruf ausschließlich in einem Notfall. Bevor wir das Klinikgelände verlassen, begleichen wir die Anzahlung von 250.- EUR.

Countdown derzeit: 148 Stunden.


Als uns der Anruf von Herrn Dr. Pagitz erreicht, versuchen wir die Gedanken mit einem Spaziergang in der Fußgängerzone zu zerstreuen. Die Szintigraphie wurde durch geführt und auch die Radiojodvergabe ist geschehen. Ab hier, können wir diese Unternehmung bereits als 90%-igen Erfolg verbuchen. Der schwierigste Teil liegt bereits hinter uns.

Am Schwedenplatz, schwelgen wir in den historischen Gassen, betrachten die Jahreszahlen und schlendern entlang der zahlreichen Bar´s und Kneipen. Dieser Bezirk trägt den Beinamen „ Bermuda Dreieck „- und wir können uns bestens vorstellen, hier in den nächsten Stunden abzutauchen.

Und während wir unsere Gläser auf die versierte Ärzteschaft erheben, gedenken wir der erneuten Fahrt gen Vienna und Abholung am nahenden Sonntag. Mima wird die Fahrt nicht nur bestens überstehen, sondern dieses Mal ziemlich neugierig und interessiert mit ihren schwarzen Knopfaugen aus der Box gucken. Wir haben auch diese Fahrten über die MFG gebucht. Die Heimfahrt beschließen wir mit einer sympathischen Dame aus dem Norden und ihrer Palme auf dem Beifahrersitz.

Ende gut- Alles gut. Wohl wahr, Herr Shakespeare. :D


Nachtrag: Wie Eingangs erwähnt, steht der T4 – Wert zum 17.7.2013 bei 10,4.
Am 16.1.2014 steht der Wert bei 1,12. Folglich: Euthyreose. :pink-heart:
 
Radiojodtherapie

Das ist ja alles sehr gut gelaufen. Auch ich war 2013 einmal mir Nelly in Gießen und einmal mit unserem Seppi in Gent zur Radiojodtherapie.
Ich bin in beiden Fällen sehr zufrieden mit dem Verlauf und meinen Beiden geht es Super.
Darf ich mal fragen, was Du in Wien bezahlt hast?
LG Marion
 
Hallo MissYM,

willkommen im Club der RJT-Katzenhalter:) und danke für Deinen ausführlichen Bericht, der vielleicht anderen Haltern von SDÜ-Katzen bei der Entscheidungsfindung hilft.

Nur noch eine Anmerkung zu den Schilddrüsenmedikamenten: Dass Tierärzte sofort zum Felimazole greifen, hat nicht zwingend etwas damit zu tun, dass sie von den Pharmaunternehmen manipuliert wurden. Es ist leider gesetzlich vorgeschrieben, dass das tiermedizinische Medikament verschieben werden muss. Erst wenn Katze die nicht verträgt und ihr Leben gefährdet ist, darf der Tierarzt zu der Alternative aus der Humanmedizin greifen.

@Diddly: Wien kostet 700 Euro. Das liegt also auf einem ähnlichen Niveau wie Gent.
 
Hallo, wir haben gestern die Diagnose Schilddrüsenüberfunktion bei unserem 9 Jahre alten Kater Pirat bekommen, den wir vor einem Jahr aus dem Tierheim geholt haben und wir möchten ihn nicht so schnell wieder verlieren.
Seit gestern bin ich im Internet und habe sehr viel gelesen, bevor ich hier angekommen bin.
Ich habe mit Interesse den Bericht gelesen und hoffe gerade, das das auch eine Möglichkeit für unseren Lieben ist.
Jetzt habe ich gelesen, das man die Medikamente auch über die Ohrmuschel einreiben kann. Hat jemand damit Erfahrung?
Und weiß jemand wie teuer ungefähr die Klinik in Gießen ist, die wäre für uns näher?
Gruß von Pirat und mir
 
Die RJT in Gießen kostet zwischen 1000 und 1300 Euro. Je nachdem, wo Du wohnst, könnte auch Gent eine Option sein. In Gießen müssen die Katzen in der Regel zehn bis 14 Tage bleiben, in Gent nur vier Nächte. Außerdem kostet es deutlich weniger (650 Euro), aber die Uni in Gent hat auch einen sehr guten Ruf.

Das Medikament für die Öhrchen ist die Thiamazol-Salbe. Die bekommt man mit Rezept vom Tierarzt bei der Römer-Apotheke in Herrenberg.
 
Danke Maiglöckchen, dann nehme ich mal Kontakt mit Gent auf und erzähle dann mehr wenn wir alles hinter uns haben.
 
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