Clickertraining für ängstliche Katzen

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El Pablo

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13. März 2012
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Hallo zusammen,

da mir gerade mal wieder bewusst geworden ist, dass ich meiner kleinen sensiblen Casey zu mehr Selbstvertrauen verhelfen muss, hätte ich mal eine Frage in die Runde.
Casey ist 7,5 Jahre alt und sehr schüchtern. Ich bin ihre Haupt-Bezugsperson, bei allen anderen Menschen (insbesondere bei Männern) hat sie Vorbehalte.
Sie lebt mit ihrem Bruder bei mir, und meinem Freund die beiden verstehen sich zu 90% wirklich sehr gut, aber ab und zu wird er ihr einfach zu viel. Bei meinem Freund ist es wie bei allen anderen Männern. Er darf sie anfassen, wenn sie auf dem Sofa sitzt. Ansonsten hat sie extremen Respekt.
Ich habe schon vor ein paar Jahren versucht, mit ihr zu klickern. Das war nicht wirklich erfolgreich. Sie konnte sich kaum 2 Minuten darauf konzentrieren und der Kater funkte sehr häufig dazwischen. Habe ich mich aber mit ihr in einen separaten Raum zurückgezogen und die Tür zugemacht, war sie wegen der geschlossenen Tür total verunsichert.
Denkt ihr, dass Clickertraining für die sensible Maus eine Möglichkeit wäre, etwas Selbstvertrauen zu tanken? Wenn ja, wie stelle ich das am besten an?
Oder gibt es sowas wie eine "Vorstufe" zum Clickern, so dass ich erstmal das mit ihr üben kann?

Viele Grüße
Annika
 
A

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Vorstufe zum Clickern

Hallo zusammen,

da mir gerade mal wieder bewusst geworden ist, dass ich meiner kleinen sensiblen Casey zu mehr Selbstvertrauen verhelfen muss, hätte ich mal eine Frage in die Runde.
Casey ist 7,5 Jahre alt und sehr schüchtern. Ich bin ihre Haupt-Bezugsperson, bei allen anderen Menschen (insbesondere bei Männern) hat sie Vorbehalte.
Sie lebt mit ihrem Bruder bei mir, und meinem Freund die beiden verstehen sich zu 90% wirklich sehr gut, aber ab und zu wird er ihr einfach zu viel. Bei meinem Freund ist es wie bei allen anderen Männern. Er darf sie anfassen, wenn sie auf dem Sofa sitzt. Ansonsten hat sie extremen Respekt.
Ich habe schon vor ein paar Jahren versucht, mit ihr zu klickern. Das war nicht wirklich erfolgreich. Sie konnte sich kaum 2 Minuten darauf konzentrieren und der Kater funkte sehr häufig dazwischen. Habe ich mich aber mit ihr in einen separaten Raum zurückgezogen und die Tür zugemacht, war sie wegen der geschlossenen Tür total verunsichert.
Denkt ihr, dass Clickertraining für die sensible Maus eine Möglichkeit wäre, etwas Selbstvertrauen zu tanken? Wenn ja, wie stelle ich das am besten an?
Oder gibt es sowas wie eine "Vorstufe" zum Clickern, so dass ich erstmal das mit ihr üben kann?

Viele Grüße
Annika

Hallo Annika - versuche es anfänglich mit verbalem Loben, evtl. auch mit Leckerli's - gebe zum verbalen Loben, statt Leckerli's einen Clicklaut.
bei meinen Neuzugängen funktioniert es...
LG von der Ostsee
 
Ich habe schon vor ein paar Jahren versucht, mit ihr zu klickern. Das war nicht wirklich erfolgreich. Sie konnte sich kaum 2 Minuten darauf konzentrieren und der Kater funkte sehr häufig dazwischen. Habe ich mich aber mit ihr in einen separaten Raum zurückgezogen und die Tür zugemacht, war sie wegen der geschlossenen Tür total verunsichert.
Denkt ihr, dass Clickertraining für die sensible Maus eine Möglichkeit wäre, etwas Selbstvertrauen zu tanken? Wenn ja, wie stelle ich das am besten an?
Oder gibt es sowas wie eine "Vorstufe" zum Clickern, so dass ich erstmal das mit ihr üben kann?
Ohne dich angreifen zu wollen....deine Beschreibung ist ganz typisch für ein Problem beim clickern mit ängstlichen Tieren. Der Mensch setzt die Anforderung für das Tier zu hoch. :oops:

Und nein, es muß nicht zwangsläufig der Clicker zum Einsatz kommen, wenn man am Selbstbewusstsein des Tieres etwas arbeiten möchte.

Ich zerpflücke mal:
Der Clicker ist lediglich ein Marker. Er markiert punktgenau das richtige (erwünschte) Verhalten, kündigt gleichzeitig eine Belohnung an.
Viele Menschen haben im Umgang mit ihrem Tier einen Marker, ohne das überhaupt zu wissen (das verbale Lob "prima", oder auch das rascheln der Leckerlitüte ;)).
Und was genau steigert da jetzt das Selbstbewusstsein? Die Erfolgserlebnisse. Jedes Lebewesen wird mutiger/selbstbewusster durch Erfolg beim lernen. Beim clickern ist -nach erfolgter Konditionierung- der Click und die immer folgende (!) Belohnung das Erfolgserlebnis.

Bei ängstlichen Tieren funktioniert das natürlich auch. Aber der Weg ist das Ziel, und es dauert, so lange es dauert. Es ist hier nochw ichtiger, dass es keinen Frust beim Tier gibt, möglichst keine negativen Erfahrungen. Keinen Druck, keine Ungeduld.

Deine Vorstufe erklärt sich also eigentlich schon aus deinem Text.;)
Wenn die Katze sich unwohl fühlt, weil die Tür verschlossen ist, dann ist genau "der Weg zum wohlfühlen in dieser Situation" dein erstes Ziel. Wenn du jetzt schon zusätzlich irgendeine Übung (oder die Konzentration auf den Clicker) von ihr verlangst, ist dein Anspruch zu hoch.
Du kannst einiges tun, um ihr und dir das erreichen des Ziels zu erleichtern:

Rituale z.B. geben Sicherheit. Immer gleiche Abläufe (wenn möglich sogar zur gleichen Zeit) machen eine Situation für ein schüchternes Tier kalkulierbar, es gewöhnt sich daran.
Mach also diese "Qualitätszeit" zur Gewohnheit, kündige sie an (eine Ankündigung kann auch ein Ablauf sein: nimm also z.B. die Leckerlitüte vorher immer vom Regal, öffne die Zimmertür, ruf die Katze...immer gleich).
Im Raum setzt du dich einfach hin. Sei selbst entspannt und ruhig.
Wenn deine Katze an diesem Punkt schon Leckerlis nehmen kann, gib sie ihr. Ja einfach so, zum wohlfühlen.;) Alles, was sie an diesem Punkt gern mag, darf sie haben: kuscheln, Keksi.
Wenn das (noch) nicht geht, sitz einfach da. Nimm dir ein Buch, lese der Katze etwas vor. Strahle Ruhe und Sicherheit aus (ich betone noch einmal: mach das nicht zwischen Tür und Angel, nicht, wenn du selbst unter Druck bist usw. so etwas überträgt sich, ganz ehrlich!).
Das alles muß zuerst gar nicht lange dauern, eine Viertelstunde genügt.
Das machst du täglich. Und irgendwann habt ihr das erste Ziel (gemeinsam bei geschlossener Tür in einem Raum, ohne Verunsicherung) erreicht. Dann nehmt ihr euch das nächste vor...ebenso langsam.:)
 

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