Zusammenfassung: Epilepsie bei Katzen

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
engelsstaub

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Epilepsie bei Katzen


Vorwort. Über Tarzan und seine Epilepsie


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Tarzan leidet unter epileptischen Anfällen, die sich wie folgt äußern und äußerten: Tarzan hat oft Angst- und Panikattacken, aggressive Phasen, er leidet unter dem Rolling-Skin-Syndrome, hat Halluzinationen. Zeitweise wirkt er apathisch. Er kann vor Angst nicht mehr frei herumlaufen. Hinzu kommen gelegentliche See- Koordinationsstörungen. Tarzan läuft verkrampft und langsam. (Komplex fokale Anfälle)
Lange bin ich durch die Tierarztpraxen gereist, bis die Diagnose Epilepsie gestellt werden konnte. Als er einen Grand-Mal erlitt, gab es keine Zweifel mehr. Tarzan schrie, die Nickhaut war zu sehen und sein Körper fing an zu zucken. Ich dachte, dass er stirbt.....Das alles war nach endlosen Minuten vorbei. Tarzan speichelte nur leicht und ihm war offensichtlich sehr übel nach dem Anfall.
Er bekommt eine halbe bis dreiviertel Luminalette (Phenobarbital) am Tag. Sein Wesenszustand hat sich merklich verbessert. Er ist wieder "wach", verspielt und wirkt ausgelassen. Leider hat er noch immer Phasen, bei denen er unter Halluzinationen, Angstattacken und aggressiven "Aussetzern" leidet. Diese sind dennoch merklich abgeschwächter, als vor der Medikation.

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Definition. Was ist Epilepsie? (Pathogenese)

Als Epilepsie wird eine chronische Krankheit bezeichnet, die durch rezidivierende, also wiederkehrende Anfälle, die ihren Ursprung im Gehirn haben, gekennzeichnet ist. Diese können in Form von Krämpfen (Crampi), aber z.B. auch komplexen unwillkürlichen Bewegungsabläufen oder Dämmerzuständen auftreten. Ursächlich sind unterschiedlich lange andauernde, starke, synchronisierte krankhafte neuronale Entladungen (Depolarisationen) im Gehirn. Unter Epilepsie werden also Krankheiten genannt, bei denen es durch abnorme Erregungsbildung und fehlende Erregungsbegrenzung im Gehirn zu Krampfanfällen, sog. epileptischen Anfällen kommt. Epileptische Anfälle sind zusammengefasst die Folge lokaler Entladungen im Gehirn.
"Die Gehirnfunktion ist vorübergehend gestört, die Krampanfälle hören spontan auf. Solche paroxysmale Funktionsstörungen treten bei allen Formen der Epilepsien auf und sind ausgelöst durch eine leichte Erregbarkeit der Nervenzellen" (A. Tipold, "Krankheiten des Nervensystems" in: " Katzen Krankheiten. Klinik und Therapie, 5. überarbeitete Auflage, W. Kraft, U.M, Dürr und K. Hartmann (Hrsg.)). A. Tipold (2003) spricht von einer "niedrigen Krampfschwelle" des Gehirnes, die entweder erblich oder erworben sein kann. Es gibt also die primäre Epilepsie (idiopathische Epilepsie), die eine angeborene Krankheit ist und an der die Tiere oft erst im zweiten oder dritten Lebensjahr erkranken und die sekundäre Epilepsie (symptomatische Epilepsie), die nicht angeboren ist. Sie tritt in Folge von anderen Erkrankungen auf. Die Ursachen hierfür können sehr vielfältig sein. Andauernde Gehirnentzündungen und andere Krankheitsbilder können dafür Auslöser sein. (vgl. Bodmann, Epilepsie). Bei der idiopathischen Epilepsie kann weder bei der klinischen noch bei der pathologischen Untersuchung eine Läsion gefunden werden (vgl. Tipold, 2003). Die Krampfbereitschaft ist bei der erblichen Form erhöht, bei der erworbenen sind starke Reize notwendig, um die bestehende Krampfschwelle zu erniedrigen (und Anfälle auszulösen). Starke Reize können Stress durch Veränderung, plötzliches Erschrecken u.a. durchaus bereits sein.
Zusammengefasst: "Epilepsien ohne erkennbare Ursache werden "genuine" oder "idiopathische" Epilepsien genannt, bei ihnen ist keine ursächliche im Gehirn gelegene Läsion (z.B. Tumor, Hirnfehlbildung) oder stoffwechselbedingte Krankheit feststellbar. Für idiopathische Epilepsien besteht eine genetische Prädisposition. Im Gegensatz dazu stehen die "symptomatischen" Epilepsien, die auf strukturelle oder stoffwechselbedingte Störungen, wie z.B. vorgeburtliche Hirnschädigungen, Hirnfehlbildungen, Tumoren, traumatische Hirnschädigungen, Hirnhaut- oder Gehirnentzündungen, Stoffwechselerkrankungen oder Vergiftungen (Intoxikationen) zurückgeführt werden können" (Onmeda: Medizin und Gesundheit)
Tipold hebt hervor, dass zahlreiche Katzen im Laufe ihres Lebens ein einziges mal oder wenige male einen Anfall erleiden. Doch: Unter Epilepsie versteht man das Wiederkehren von Krampfanfällen! Symptomatische Formen werden entsprechend der Ursache behandelt, bei der idiopathischen Epilepsie ist durch medikamentöse Einstellung meist Anfallsfreiheit zu erzielen. Die Sonderform des Status epilepticus mit einer Dauer über 20-30 Minuten ist ein lebensbedrohlicher Zustand und bedarf einer Akutbehandlung.

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Wichtige Begriffe zur Epilepsie:


Status epilepticus:

Die Katzen erleiden einen schweren Anfall nach dem anderen. Zwischenzeitlich erlangen sie das Bewußtsein nicht oder der Krampfanfall dauert bis zu einer halben Stunde (selten länger) ohne wesentliche Unterbrechung fort. Folgeschäden können sein: Gehirnödem, Nervenzellnekrosen. Weiterhin: Herzrythmusstörungen, Niereninsuffizienz, Muskelnekrosen u.a. Der status epilepticus ist immer lebensbedrohlich und als Notfall zu behandeln!! Bitte sofort mit einem Tierarzt in Verbindung setzen!


Narkolepsie:

"Narkolepsie stellt bei der Katze eine absolute Rarität dar. Sie tritt als plötzlicher, nicht beherrschbarer Zwang zum Schlafen auf; gleichzeitig besteht Tonusverlust der Skelettmuskulatur. Die klinischen Symptome dauern wenige Minuten, wiederholen sich aber mehrfach am Tag. Die Diagnose wird durch Ausschluss anderer Krankheiten, insbesondere von Krampfanfällen, gestellt. Während bei Krampfanfällen tonische und klonische Konvulsionen auftreten, ist das narkoleptische Tier von Anfang an schlaff und bewusstlos. Die Therapie sollte nur eingeletiet werden, wenn oft wiederholte Anfälle auftreten, da durch die Arzneimittel Nebenwirkungen erwartet werden müssen. Es wird Imipramin (Tofranil) empfohlen" (Tipold 2003, S. 1090).


Generalisierte Anfälle. "Grand-Mal":

Das Erscheinungsbild der Epilepsien ist variabel und am häufigsten werden generalisierte Anfälle gesehen. Diese entsprechen meistens dem Grand-Mal-Typ (vgl. Tipold 2003, S. 1088). Generalisierte Anfälle breiten sich über beide Hemisphären des Gehirnes aus, wobei ein Ausgangsort oft nicht genau festgelegt werden kann.
Grand Mal ("Großer Anfall") wird von folgenden Symptomen begleitet:
· Prodromale Phase und Aura (Verhaltensveränderung, Fauchen, Aggressivität, Verkriechen)
· evtl. Initialschrei, d.h. ein Schrei zu Beginn des Anfalls
· Sturz zu Boden (deshalb auch myoklonisch-astatischer Anfall genannt)
· rhythmische Krämpfe des gesamten Körpers
· Zungenbiss (typischerweise am seitlichen Zungenrand) unkontrollierter Urin- und Stuhlabgang
"In der tonischen Phase versteifen sich alle Extensormuskeln (gestreckte Gliedmaßen ..), in der klonischen Phase werden Lauf- und Kaubewegungen beobachtet. (..) In der postikalen Phase, die sehr kurz sein oder bis zu einem Tag dauern kann, sind die Tiere desorientiert, manchmal blind, zeigen Drangwandern oder abnormales Verhalten (Heißhunger etc.) (Tipold, 2003, S. 1088).


Fokale Anfälle (Petit Mal):

Fokale Anfälle: Die Tiere sind meist bei normalem Bewusstsein und Muskelzuckungen beschränken sich auf einen Teil des Körpers.
Komplex fokale Anfälle: Bewusstseinsstörungen sind vorhanden und sie werden auch als "psychomotorisch" bezeichnet, da Verhaltensstörungen beobachtet werden (plötzliche "Abscencen", Aggressivität, unmotiviertes Fauchen, zwanghafte Bewegungen wie Leck- und Kaubewegungen, "Running fit (Raserei)", Rolling Skin Syndrom (Rückenzucken, "Roll- und Wellenbewegungen sind auf dem Rücken zu beobachten), Halluzinationen u.a.).
Fokale Anfälle können auch in generalisierte Anfälle übergehen.
Fokale Anfälle und Symptome:
1. einfache fokale Anfälle, die ohne Bewusstseinsstörungen einhergehen und bei denen es zu isolierten motorischen oder sensiblen Störungen, z.B. in der Form von Krämpfen oder Missempfindungen kommt. Es können ferner auch sensorische Störungen wie Lichteindrücke oder akustische Wahrnehmungen, so genannte autonome Störungen (Übelkeit und Erbrechen, unkontrollierter Stuhl- oder Harnabgang) oder selten psychische Störungen auftreten
2. komplex-fokale Anfälle, die mit einer Störung des Bewusstseins verbunden sind, wobei sowohl ein einfach fokaler Anfall als auch eine Bewusstseinsstörung selbst den Anfall einleiten können
3. fokale Anfälle, die im Verlauf des Anfalles in generalisierte, den gesamten Körper einbeziehende Anfälle übergehen

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Diagnose:

Es gibt folgende Möglichkeiten die Abklärung der Krampfanfälle durchzuführen:

1. Allgemeine und neurologische Untersuchung.
2. Blut- und Harnuntersuchung: Hier wird vor allem auf Blutglukose, Elektrolyte, Leberenzyme, Gallensäure und Ammoniak geachtet.
3. Liquoruntersuchung
4. bildgebende Untersuchungen im Bereich des Schädels (röntgen, CT, MRI)
5. EEG: Diese Untersuchungen sind in Spezialkliniken durchzuführen. Exakte Studien sind für Katzen nicht vorhanden (vgl. Tipold, 2003, S. 1089).

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Teil 2 nachfolgend....
 
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Therapie:

Eine gute Zusammenarbeit zwischen Tierbesitzer und Tierarzt ist auf jeden Fall notwendig. Eventuelle Nebenwirkungen einer medikamentösen Behandlung und eine mögliche Erfolgsrate sollte vorher besprochen werden. Litt die Katze einmalig unter einem Anfall, muss der Tierbesitzer sehr genau beobachten, ob weitere Anfälle auftreten. Ist dies nicht der Fall, muss nicht zwingend ein Antiepileptikum eingesetzt werden, um die Anfallshäufigkeit zu reduzieren oder eine Anfallsfreiheit zu erzielen. "Nur in etwa ca. einem Drittel der Fälle kann eine Anfallsfreiheit erzielt werden" (Tipold 2003, S. 1089). Eine Reduzierung der Anfallshäufigkeit und des Anfallschweregrades ist bereits ein Therapieerfolg. Das Mittel der Wahl ist Phenobarbital. Das Medikament wird in der angegeben Dosierung 2 mal täglich verabreicht (Ich hatte es über Wochen 1 mal täglich gegeben und aufgrund des Allgemeinzustandes von Tarzan wurde die Dosis leicht erhöht und auf 2 mal täglich erweitert) bis ein Serumspiegel erreicht ist (nach ca. 10-14 Tagen). Wird der Serumspiegel nicht erreicht, kann höher dosiert werden. Bekannte Nebenwirkungen sind ein sedativer Effekt (oft nur kurzfristig), Beeinträchtigung der Leberfunktion u.a. Phenobarbital soll eines der wirksamsten Mittel sein, welches sich durch geringe toxische Wirkung auszeichnet und sich aufgrund von langjähriger Erfahrung bewährt gemacht hat (vgl Bodmann). Es können auch andere Medikamente zum Einsatz kommen. Dies wird der Arzt entscheiden und liegt in seinem Ermessen. Diazepam und Clonazepam, evtl. Pentobarbiturate werden im status epilepticus eingesetzt. "Die Tierärztin/der Tierarzt sollte sich über die Wirksamkeit der Antipeileptika bei der Katze im Klaren sein und keine seit langem erwiesenermaßen unwirksame Mittel mehr einsetzen. Darüber hinaus sollte über die Halbwertszeit und Wirkungsdauer Klarheit herrschen. Löscher (1993, 1994) gibt als wirksame Antiepileptika Diazepam und Phenobarbital an. Fraglich ist, ob Primidon, Phenotyin, Carbamazetin, Clonazepam und Nitrazepam bei der Katze wirksam sind" (Tiplod 2003, S. 1090). Man sollte sich bei der Katze daher für die Behandlung akuter Anfälle auf Diazepam und Phenobarbital beschränken. Phenobarbital eignet sich für die Langzeittherapie.


An Betroffene:

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Sicherlich ist die Diagnose "Epilepsie" keine erfreuliche. Man sollte aber trotzdem versuchen nicht gleich in Panik zu verfallen. Die Katze kann mit der Krankheit leben und auch alt werden. Wichtig sind regelmäßige Kontrollen beim Tierarzt und wenn es nötig ist ein gut eingestelltes Medikament. Epileptische Anfälle können gedämpft und/oder unterdrückt werden. Wichtig ist es einen Tierarzt zu suchen, dem man vertraut, der Interesse für das Tier, die Krankheit zeigt.
Das Tier spürt Angst und Unsicherheit. Bei einem Anfall ist es schwer gelassen zu bleiben. Kommt es zu Zuckungen muss das Tier auf jeden Fall gesichert werden. Das heißt: Es sollte nicht stürzen und sich verletzen können. Manche polstern die Gegend um beliebte Schlafplätze aus. Scharfe Ecken, kanten etc. sollten ebenfalls so gestaltet werden, dass sich das Tier nicht verletzt (das sollte generell so sein, doch nun gilt es nochmals mit besonders offenen Augen das Zuhause zu begutachten). Bleiben Sie bei dem Tier. Reden Sie mit der Samtpfote und sagen Sie ihr, dass das bald vorbei ist.
Sicherlich sollte man den Tiger im Auge behalten und vielleicht sogar ein Tagebuch führen. Der Tierarzt ist auf Ihre Beobachtungen und Erzählungen angewiesen.
Die Katze ist für Geduld, Liebe und Verständnis sehr dankbar. Auch wenn es in aggressiven Phasen des Tieres schwer fallen mag. Sobald sich der Zustand der Katze verschlechtert, ruhig den Tierarzt anrufen, es schildern und danach handeln. Manchmal muss die Katze anders eingestellt werden. Ein harmonisches und möglichst stressfreies Zuhause ist auf jeden Fall förderlich für den Gesundheitszustand des Tieres. Gute Erfahrung habe ich persönlich mit dem Feliwaystecker gemacht (Stoffe, die den Gesichtspheromonen der Katze nachempfunden sind und eine beruhigende Wirkung auf das Tier haben können). Falsch wäre es natürlich das Tier "in Watte" zu packen und panisch jede Regung zu beobachten. Es ist ein Hochseilakt zwischen Aufmerksamkeit, Fürsorge und übertriebener Sorge/Fürsorge/Angst. Mit der Zeit lernt man gut mit der Krankheit umzugehen. Wie es für die Katze ist, kann ich natürlich auch nicht sagen...doch ich sehe, dass Tarzan wieder aufgeblüht ist und endlich wieder Lebensfreude entwickelt.

Quellen:
Bodmann, B. (Epilepsie)

m-ww.de (http://www.mww.de/krankheiten/neurologische_erkrankungen/epilepsie.html)

Tipold, A. "Krankheiten des Nervensystems" in: " Katzen Krankheiten. Klinik und Therapie, 5.
überarbeitete Auflage, W. Kraft, U.M, Dürr und K. Hartmann (Hrsg.), Verlag M&H Schaper,
Hannover 2003

Vetline.de (www.vetline.de)

Copyright by Wibke Kleuss 2004

Sollte der Text im ganzen oder Teilauszüge kopiert und anderweitig genutzt werden, müssen Zitate kenntlich gemacht werden. Name der Verfasserin ist dabei bitte anzugeben.


Anmerkung: Diese Zusammenfassung dient zur Übersicht, um sich selbst aus Interesse oder Betroffenheit einen Überblick zu verschaffen.


Tarzan musste am 14.06.2011 wegen seiner Herzerkrankung für immer einschlafen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus aktuellem Anlass: *schubbs*
 
Danke an den Admin!:)


Und danke Engelstaub für die tolle Zusammenfassung!!!
 
Oh vielen Dank!

Jetzt muss ich es als Hinweis nicht ausgraben. ;)
 
Hallo Engelsstaub!
Vielen Dank für die supertolle Zusammenfassung. Diese ist wesentlich aufschlussreicher als die Infos vom Tierarzt! :smile: Auch bei Rambo wurde - nach vielen anderen Dingen (s. Beiträge) - Epilepsie festgestellt.
Habe, nachdem er täglich 2x einen Grand Mal-Anfall hatte, ebenfalls Lumis bekommen. Da Rambo bisher aber auf jedes Medikament allergisch reagiert hat, selbst auf einfachste Schmerzmittel, habe ich ihm diese nicht sofort gegeben und nach eingehendem Studium der Wirkung von Bachblüten vor drei Wochen die Behandlung damit begonnen.
Meine Bachblütenmischung scheint einen größeren Erfolg zu erzielen als ich mir erhofft hatte. Die Anfälle gingen immer mehr zurück - erst 1x am Tag, dann 1x nach 2 Tagen, 1x nach drei Tagen und mit heute sind es jetzt schon 5 Tage ohne Anfall (auch sein aggressives Verhalten bessert sich nach und nach - er war ja vor den Anfällen die absolute Schmusebacke):verschmitzt:!
Dies vielleicht noch als kleine Ergänzung für diejenigen, deren Samtpfote die Lumis nicht vertragen (habe entdeckt, dass es doch einige davon gibt).
Ich bin guter Hoffnung, das Problem mit - wie du schon beschreibst - viel Ruhe, möglichst keine Aufregungen und den Bachblüten in Griff zu bekommen.
 
Wow! Danke!
Schön das mal so zu lesen.
Eine unserer Katzen hat auch Epilepsie.
Unsere erste TÄ war dahingehend echt enttäuschend. Sie meinte, E. bei Katzen gibt es nicht, die Krampfanfälle seien immer eine Begleiterscheinung einer anderen Krankheit. Wir sollen der Katzen mehr zu trinken geben, ihr Blut sei zu dick...jau! Hm....
Haben dann die TÄ gewechselt, wie du oben geschrieben hast, man muss sich jemand suchen der dem Thema gegenüber aufgeschlossen und zugewandt ist.
Unsere Katze bekam auch Luminaletten, reagierte jedoch extrem allergisch darauf. Sämtliche nur möglichen Nebenwirkungen hat sie durchlitten. Habe die Lumis auf eine Mindestdosierung gesenkt, dazu bekommt sie Cortison um von dem Luminalettenmartyrium zu genesen.
Wir haben im ganzen Haus " Katzen-Notfalldecken " und Diazepam gebunkert.
Bei einem Anfall fixieren wir sie vorsichtig mit einer Decke und geben ihr Diazepam in Tropfen ins Maul, oder ein halbes Zäpfchen wenn es möglich ist.
Wir sind mittlerweile ein eingespieltes Team. Das ist auch super wichtig dem Tier Sicherheit und Geborgenheit zu vermitteln.
Ihre Anfälle beschränken sich glücklicherweise auf einmal im MOnat. Seit dem 24.10.09 hat sie keinen mehr bekommen. Wirken tut das Luminal, aber die Nebenwirkungen sind brachial bei unserer Katze.

Ich wünsche allen Dosis viel Besonnenheit, Kraft und Geduld mit ihrem Patienten!

Lieben Gruss, Inez
 
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Mich würde mal interessieren wie es euren Tigern geht, was sie für Medikamente nehmen ob die Anfälle ganz weg sind oder wie oft noch welche auftreten...

Ich habe selbst einen Epi Kater der seid Juni 2009 Epi hat...
Er ist knappe 5 Jahre alt und bekommt seid Juni 2009 1/2 Tablette Luminaletten Morgens um Punkt 7 Uhr...
Abends gibt es 1/4 Tablette Hochdosiertes VIT B für die Nerven...

Demnächst werde ich mal noch zur Unterstützung was Homöopathisches dazu nehmen, aber das muss ich erst noch genau abklären...

Anfälle hat Nemo immer noch...sind auc recht unterschiedlich...die längste Anfallsfrei Zeit waren 7 Wochen...

Bin mal gespannt auf Antworten...
 
Ich antworten mal. Wenn auch sehr spät. Sorry. Habs jetzt erst entdeckt. Tarzan bekommt noch immer Phenobarbital und ist komplett (!) anfallsfrei. Man merkt ihm wirklich gar nichts an.
Er ist weder müde, noch apathisch und er ist ein zufriedener Kater. Seine Blutbilder sind bisher alle prima.
 
  • #10
Epilepsie

Hallo ihr,

mir hat der Bericht von engelsstaub über Epilepsie sehr gut getan.

Mein Kater hat es auch. Nur mache ich mir trotzdem Sorgen, weil er trotz 2 Mal täglicher Einnahme von luminaletten (Er nimmt die luminaletten erst 2 Wochen) und alternativer Medizin: Anfälle erleidet: 2 Stück. Das heißt, sein Zustand hat sich nicht gebessert.
Ich kann schon richtig auf die Anfälle warten. Einer passiert meistens frühs, nachdem er aufgestanden ist und gefressen hat. Dann torgelt er meistens und ist sehr erschöpft...bis er sich hinsetzt und abwartet. Das ist ein relativ leichter Anfall noch.
Und ein weiterer passiert meistens abends, nach dem Fressen. Da kann er mit Torgeln und Krämpfen und Erbrechen und Kotieren sich auch schon mal zwei Stunden quälen.

Heute gehe ich wieder zum Tierarzt und lasse mich beraten. Ich möchte meinem Kater etwas Gutes tun. Ist denn Einschläfern lassen jetzt schon die angebrachte Lösung? Es täte mir sehr leid.

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht?

Viele Grüße
 
  • #11
Möchte auch nochmal kurz berichten wie es mit Rotzi so weiterging.

Leider bekam sie doch noch Anfälle und hat die Luminaletten nicht wirklich vertragen.
Sie bekommt seit dem Juli 2010 Phenoleptil 12,5mg. DAS war ihre Rettung!
Seither ist sie frei von Anfällen und hat sich auch im Wesen positiv verändert.
Sie ist wieder " Katze ". Mit den Luminaletten war sie zu einem seelenlosen Mutanten verkümmert. Die Nickhaut war immer zu sehen, das Fell struppig, sie war schläfrig und hat nicht mehr gespielt.
Nun tobt sie wieder wie jede andere Katze durch die Bude. Sie springt und klettert.
Ich sage nur vorsichtig toi toi toi!

Hier ein Foto von Rotzi.

910761.jpg


Lieben Gruss, Inez
 
  • #12
Hallo,
ich glaube hier bin ich nun richtig.Mein Jimmy 3 Jahre kastr.hat wohl das Rolling Skin Syndrom.Ich hab nun einiges gelesen und werde so informiert am Mittwoch in die Klinik gehen.
Hab aber noch ne Frage an euch:wenn Jimmy wie wild durch die Wohnung rennt kriegt er nach einiger Zeit keine Luft und das Herz pumpert.Mein Haustierarzt sagt er hat wahrscheinlich einen Klappenfehler (wird auch abgeklärt).Hab ihn beim letzten Mal in die Transportbox getan und ins Schlafzimmer gestellt.Damit er nicht weiter rennt und seine Ruhe hat.Ist das Ok????
Ich hab noch 2 weitere Katzen die ihm dann auch ständig hinterher laufen weil gerade der jüngere Kater wohl denkt der spielt.
Ich finde das alles total schlimm und leide mit ihm.Allein beim schreiben kullern mir die Tränen.

Wangari
 
  • #13
Hallo wangari,

ich kann mir vorstellen, dass dich das sehr belastet. Ich würde ihn nicht in eine Box geben, sondern einen "Ruheraum" vielleicht schaffen. Tarzan trage ich dann ins Schlafzimmer, wo er sich auch sehr schnell beruhigt.
Ist natürlich hart, wenn man gerade bei Spiel- und Tobelust eingreifen muss. Immer kann man das aber eh nicht steuern. Tagsüber könnte ich zB. nicht reagieren, da ich nicht da bin.
Rast er, weil er ausgelassen ist oder vermutest du "running fit"?

Ich drücke feste die Daumen für Mittwoch! :smile:
 
  • #14
Danke Engelstaub das du mir antwortest.
Ich weiss nicht ob man das Rolling Skin oder running fit nennt.Er rennt durch die Wohnung Schränke und Kratzstämme rauf und runter in einem Affentempo.Dabei hält er kurz inne um ganz hektisch die Vorderpfötchen zu lecken.Die Pupillen sind ganz weit und wenn ich ihn nicht bremse liegt er hechelt in einer Ecke für kurze Zeit um dann weiter zurennen.Laut meiner TA hat er einen Klappenfehler.Das wird am Mi. mit überprüft mit einem Ultraschall.

Gruss Wangari
 
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  • #15
Hallo wangari,

Rolling Skin wäre das "Rückenrollen- und zucken". Ich finde es auch schwierig, running fit von den "ollen Minuten" zu unterscheiden. Gelingt aber, wenn man die Katze gut kennt. Mit 3 Jahren ist er ja noch jung. Selbst meine 8 jährige rast noch durch die Wohnung und sie hat ihre wilden Minuten.
Gut, dass er nun untersucht wird.
 
  • #16
Hallo,
ich war heute mit Jimmy noch mal beim TA..Das Herzmedikament hat sehr gut angeschlagen,so das die Ärztin auch erstmal keinen Grund sieht einen Herzultraschall zu machen.Im übrigen war 'unsre Ärztin wieder da und nicht die Vertretung.Sie hat ihn untersucht und mir erklärt das Jimmy's Anfälle für mich zwar schlimm sind, aber noch sehr leicht wären,weil er immer noch ansprechbar ist.Ich muss jetzt Tagebuch über die Anfälle führen und in ca.10-14 Tagen vorlegen.Sie hat Jimmy Blut abgenommen und einen Schnelltest gemacht alle Werte sind OK bis auf eine leichte Erhöhung von dem Allergiewert aber das hat er schon länger(verträgt nicht jedes Futter).Den Termin in der Kinik hab ich erstmal abgesagt.
Bin jetzt beruhigter.:)
 
  • #17
Hey du,

ich hätte den Ultraschall trotzdem machen lassen. Ohne abgesicherte Diagnose würde ich keine Herzmedikamente geben. Das sehe ich so und ich hatte ja zwei Katzen schallen lassen. Einer ist leider auch herzkrank...Tarzan.

Ein Tagebuch finde ich immer sehr sinnig. Ich hoffe, dass es schnell bergauf geht! Daumen sind gedrückt und ich hoffe, dass du weiter berichtest.
 
  • #18
Hallo,
Jimmy hatte seit 4 Tagen kein "anfall" mehr.Jetzt wo ich Tagebuch führen soll ist alles OK.Kann es sein das diese "Anfälle doch eher was mit dem Herz zu tun haben und nachdem das Medikament nun einen Spiegel aufgebaut hat es besser wird?Ich weiss das Kinder die Herzprobleme haben oft sehr hyperaktiv sind.
Das wär ein Lichtblick.Ich werde mir auf jeden Fall einen neuen Termin für ein Herz ultraschall geben lassen.

Gruss Wangari
 
  • #19
Hi du,

welches Medikament bekommt er?
Kann natürlich sein, dass eine Krankheit sein Verhalten ausgelöst hat.
 
  • #20
Er bekommt Enadog 5mg eine halbe täglich
 

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