Verunsichert: Blutuntersuchung – soll ich oder soll ich nicht?

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Hallo zusammen,

ich hätte gerne Euren Rat, was Ihr an meiner Stelle machen würdet, irgendwie bin ich hin und her gerissen. Ich versuche die Vorgeschichte kurz zu fassen (Nachtrag: hat nicht geklappt :oops:).
Bei meinem 13jähriger Kater Tom war bei einer Blutuntersuchung Ende November der Harnstoff-Wert um einen Punkt erhöht, alle anderen Werte aber völlig normal. Die TÄ und ich haben damals beschlossen, so in drei bis vier Monaten noch mal ein Blutbild machen zu lassen. (für den Fall, dass es sich um das erste Anzeichen für eine chronische Niereninsuffizienz handelt).

Das Problem ist jetzt aber: Nachdem bei Tom Zahnstein entfernt wurde, war er dann leider etwa 2,5 Monate lang ständig krank: von Durchfall (Würmer) über Schnupfen, eitrige Rachenentzündung, Bindehautentzündung war da echt (gefühlt) alles dabei. Die damit verbundenen Tierarztbesuche und Behandlungen (vier Wochen waren wir alleine mit Augentropfen zu Gange) haben ihn schon SEHR gestresst. Seit ungefähr Ende Februar haben wir das aber zum Glück alles hinter uns.

Als ich diese Woche mit meinem anderen Kater (Zahnfleischentzündung, armer Kerl :() bei der TÄ war, habe ich sie noch mal auf das Blutbild für Tom angesprochen und sie meinte, sie würde das jetzt wegen des Stresses für ihn lieber nicht machen….Das geht mir einerseits auch so, ich habe einfach Angst, dass er durch den Stress wieder akut krank wird. Andrerseits habe ich aber auch ein ganz schlechtes Gefühl dabei, das Blutbild nicht zu machen (ich würde bei der Gelegenheit dann auch mal auf FIV etc testen lassen, er war 3 Jahre unkastrierter Freigänger, bevor er zu mir kam).

Ich kann es nicht ganz konkret festmachen, aber ich habe das Gefühl, dass bei Tom etwas im Argen liegt (sozusagen lauernd) und das es wichtig wäre, alle erdenklichen Werte noch mal genau anzuschauen….das kann aber natürlich auch immer noch durch ein „ zuviel beobachten“ sein, weil ich überbesorgt bin (er war vorher nie krank). Was mir in letzter Zeit aufgefallen ist, ist, dass er ab und an (nicht täglich) Zuckungen an den Vorderpfoten hat, in unregelmäßigen Abstanden hat er breiigen Stuhl…allerdings eher so einmal, zweimal in zwei Wochen (den lassen wir auch grade noch mal untersuchen) und er scheint mir noch viel verfressener als sonst. Mehr Trinken oder so, was auf die Niereninsuffizienz hindeuten würde, tut er nicht.

Also: was würdet Ihr machen, wenn es Euer Kater wäre?? Ich bin da für jede Meinung dankbar……:)
 
A

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Einige wichtige Werte kann man den Harn entnehmen (Leukozyten, Nitrit, pH, Protein, Glukose, Ketone, Urobilogen, Bilirubin, Blut, Hämoglobin zumindest mit Combur 9), spez. Gewicht und Sedment, und aus dem Kot kann man ermitteln, wie die Fett- und Proteinverwertung ist, außerdem natürlich immer Würmer, Einzeller etc.
Diese einfachen, diagnostischen Möglichkeiten würde ich zuerst voll in Anspruch nehmen, und erst danach überlegen, ob Blutzapfen noch dringend wäre.
Könnte zur Blutabnahme der TA vielleicht ins Haus kommen?

Zugvogel
 
Hallo Zugvogel,
das mit dem Harn ist schon mal eine super Idee (der Kot ist schon unterwegs...zumindest was alle erdenklichen Parasiten angeht, das mit der Fettverdauung, wusste ich aber auch noch nicht)!! Danke für den Tipp....:)
Bei Tierärzten im Haus habe ich immer ein bisschen Bedenken...da kann ich aber auch ganz falsch liegen. Gefühlt würde ich sagen, dass Tom Blutabnehmen zu Hause als Attacke im eigenen, sonst sicheren Gebiet empfinden würde und dass das schlecht wäre. Ich bin mir nicht sicher, ob klar ist, was ich meine, mir fällt aber auch keine bessere Formulierung ein.
 
Ich bin eigentlich auch gegen TA im Haus, aber bei einer Blutuntersuchung könnte man das schon mal machen.

Als ich Romeo vermittelte, wollte ich ihn vorher noch impfen und chippen lassen. Da dachte ich, dass es schlecht wäre, wenn ich ihn in der Box zum TA schleppe, weil ich danach Probleme hätte, ihn ein paar Tage erneut in eine Box zu sperren um ihn zu seiner neuen Dosi zu bringen. Die TA kam und es klappte alles ohne Probleme.
 
Streßt die Blutabnahme deinen Kater denn sehr? Ich verstehe nicht, was oft für ein Aufhebens mit Kerzenanzünden und Daumendrücken darum veranstaltet wird.
Mein Kater ist 15, ist herz- und nierenkrank und gerade deswegen muß er trotzdem alle 6 Monate zur Blutuntersuchung. Im Vorderbein tut es ihm weh, deswegen wird es immer am Hinterbein gemacht, er wird dabei festgehalten, ich streichle und beruhige ihn und nach 2 Minuten ist es doch schon vorbei :) Das ist ja nun keine OP.
Also ich würde auf jeden Fall zu der Untersuchung raten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Stachelnüsschen,

der Harnstoffwert ist ein nahrungsabhängiger Wert und eine leichte Erhöhung hat meist nichts zu bedeuten.

Um die Nierenfunktion zu überprüfen würde ich zur Früherkennung in regelmäßigen Abständen eine Urinuntersuchung machen lassen.

Wichtig sind vor allem hier Protein-/Kreatininverhältnis und spez. Gewicht.

Das ist wesentlich stressfreier für die Katze und bietet noch den Vorteil, dass hier eine CNI früher festgestellt werden kann als bei einer Blutuntersuchung.

"Nach CHEW und DIBARTOLA (1986) ist die Urinuntersuchung das wahrscheinlich
wichtigste und am wenigsten invasivste Instrument, mit dessen Hilfe man eine
Niereninsuffizienz/Azotämie zuordnen kann.
Da die Blutplasmakonzentrationen der Retentionsparameter Harnstoff und Kreatinin erst bei
fortgeschrittenen Störungen der Nierenfunktion deutlich ansteigen (s.o.), ist es wichtig,
andere bzw. zusätzliche Möglichkeiten zur frühzeitigen Diagnostik von Niereninsuffizienzen zu nutzen. Hierzu gehören die Urinuntersuchung und die Berechnung der Quotienten der
Nierenfunktion."

Quelle: http://deposit.ddb.de/cgi-bin/dokserv?idn=962118478&dok_var=d1&dok_ext=pdf&filename=962118478.pdf

Bei Laboklin nennt sich die Untersuchung: (U-P/C)-Frühdiagnostik Nierenfunktion.
 
UPC ist nicht unumstritten und kann genauso oft falschen Alarm auslösen wie korrekt warnen.

Im konkreten Fall - was streßt ihn den am meisten?
Das Einpacken, der Transport, die Fahrt, die Warterei, die Untersuchung, die Blutabnahme?

Wenn Blutabnahme, dann würde ich sie zu Hause machen lassen.

Wegen des Harnstoffs und einer möglichen Nierensache scheint es mir nicht dringend nötig, besonders, wenn man es gegen den Streß aufwiegt.

Bitte nicht grundlos selbst Panik machen, nicht jeder erhöhte Krea oder Bun Wert ist sofort CNI..
Zu Tode gefürchtet ist auch gestorben.

Da es aber offenbar mögliche subtile Warnzeichen gibt und Du selbst intuitiv ein ungutes Gefühl hast, laß es machen.
Deine Hauptsorge scheint Richtung FIV zu gehen und da werden Dich auch noch so positive Urintests wohl nicht beruhigen.

Wenn er lange krank und gestreßt war, ist es nicht verwunderlich, wenn er nun mehr frißt (das Gegenteil wäre schlechter) oder schmusiger wirkt.

Da es Dein Bauchgefühl und Deine Katze ist, kannst nur Du einschätzen, was am besten ist.
 
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Streßt die Blutabnahme deinen Kater denn sehr? Ich verstehe nicht, was oft für ein Aufhebens mit Kerzenanzünden und Daumendrücken darum veranstaltet wird.
Hallo Cat Fud,

noch vor einem halben Jahr hätte ich auch gesagt, dass eine Blutabnahme unkritisch ist: es stresst Tom zwar schon ziemlich (stellt sich beim TA tot und hat richtige "Schweißpfötchen"), ist aber so alle halbe Jahre kein Problem und jeder Tierarztbesuch war auch zu Hause sofort wieder vergessen. "Kriege ich jetzt Futter zur Belohnung" war die normale Reaktion :grin:.

Bei den häufigen Behandlungen/Tierarztbesuchen der letzten Monate (da waren auch so richtig unangenehme Sachen, wie ein Augenabstrich mit im Spiel) hat sich das aber stark gesteigert...der kriegt richtig Panik und braucht auch zu Hause noch eine ganze Weile, um sich wieder zu beruhigen. Und weil solch ein Stress dann wieder Erkrankungen Tür und Tor öffnen kann, habe ich halt Bedenken....

Hallo Bea,

vielen Dank: das klingt echt super und überzeugt mich. Ich werde meine Tierärztin heute gleich mal darauf ansprechen, ich muss sowieso mit Felix hin....Ich frage mich nur manchmal, wieso man solche Hinweise so selten von den TAs selbst bekommt - ähnliche Erfahrungen habe ich zumindest schon ein paar mal gemacht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass man wirklich hinter allem "her recherchieren" muss :confused: Finde ich irgendwie schade....und nicht grade vertrauensfördernd.
 
Hallo Gwion.

extrem gestresst ist er beim "Einpacken" und der Untersuchungssituation auf dem Behandlungstisch. Da ist es mittlerweile völlig egal, was tatsächlich gemacht wird. Bedenken gegen die Behandlung zu Hause habe ich auch, weil er bei Besuch sowieso verängstigt ist und wir ihn wahrscheinlich regelrecht einfangen müssten....

Was das Fressen angeht: er frisst selbst bei Krankheit ohne jede Einschränkung weiter....völlig unabhängig von Rachenentzündungen, Schnupfen oder Übelkeit. Also hat er da eigentlich nichts "aufzuholen". Ich habe ihn gestern mal gewogen und er hat tatsächlich auch an Gewicht (mit seinen "normalen" 5,8 Kilo ist er schon wirklich nicht zu dünn, aber noch ok) zugelegt.

Mir wäre ja auch eigentlich eine umfassende Untersuchung ganz lieb- ob ich ihm damit einen Gefallen tue...ist halt so eine Sache. Allerdings wechselt meine Meinung/Neigung grade auch alle halbe Stunde :rolleyes:. Im Moment überlege ich, ob ich ihm noch etwas Zeit zur Erholung (Abstand zu den unangenehmen Behandlungsaktionen) gebe und das Ende März machen lasse, wenn ich Urlaub habe. Dann ist es hoffentlich auch nicht mehr so kalt - bei Minusgraden möchte ich ihn auch eher ungern durch die Gegend schleppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
Hallo Bea,

vielen Dank: das klingt echt super und überzeugt mich. Ich werde meine Tierärztin heute gleich mal darauf ansprechen, ich muss sowieso mit Felix hin....Ich frage mich nur manchmal, wieso man solche Hinweise so selten von den TAs selbst bekommt - ähnliche Erfahrungen habe ich zumindest schon ein paar mal gemacht. Ich habe manchmal das Gefühl, dass man wirklich hinter allem "her recherchieren" muss :confused: Finde ich irgendwie schade....und nicht grade vertrauensfördernd.

Bin mal gespannt was deine Tierärztin zu dem Vorschlag sagt.

Das habe ich mich auch mehr als einmal gefragt. Ich bekam den Tipp mit der Urinuntersuchung von einer Forine, als bei Oskar gesagt wurde er hätte CNI.
Urinuntersuchung ergab: alles in Ordnung.

In einem späteren Blutbild waren auch hier die Werte wieder in Ordnung.

Ich lasse das nun abwechselnd machen: zwischendurch mal eine Urinuntersuchung. Alle 6 - 12 Monate eine Blutuntersuchung.
 
  • #11
Bedenken gegen die Behandlung zu Hause habe ich auch, weil er bei Besuch sowieso verängstigt ist und wir ihn wahrscheinlich regelrecht einfangen müssten....
Klar, das mußt Du strategisch planen. :)

Mich ruft mein TA an, wenn er losfährt, dann weiß ich ca. wann er da ist.
Ich steck Jona dann schon mal ins Bad bzw. den Flur, da hat er Klo und Wasser, Bettchen stell ich ihn hin .. kommt der TA, mach ich die Tür vom Bad zum Flur zu, der TA geht rein, packt aus und dann hol ich Jona rein.

Das geht schnell und wenn er zu zappeln anfängt, hat ihn die Helferin schon im Griff.

Würde ich einfach warten, bis der TA ins Zimmer kommt, säße er mit Sicherheit auf 2m oben und da möchte ich ihn nicht mehr runterholen/jagen müssen

Noch eines - ich persönlich halte das Infektionsrisiko in einem TA-Wartezimmer für höher, als wenn der TA ins Haus kommt.

Im Moment überlege ich, ob ich ihm noch etwas Zeit zur Erholung (Abstand zu den unangenehmen Behandlungsaktionen) gebe und das Ende März machen lasse, wenn ich Urlaub habe. Dann ist es hoffentlich auch nicht mehr so kalt - bei Minusgraden möchte ich ihn auch eher ungern durch die Gegend schleppen.
Klingt doch sehr vernünftig.
 
  • #12
Hallo Zusammen,

also die Urin-Untersuchung machen wir quasi gleich. Allerdings erst so Mittwoch, weil ich zu einem Seminar muss und ich es meiner "katzen-sittende" Mutter nicht zumuten will, sich mit einer Suppenkelle auf die Lauer zu legen :grin:.
Und ich habe mich jetzt auch entschlossen, ihn Ende März nochmal von oben bis unten durch checken zu lassen. Wenn ich Urlaub habe und er nach der Untersuchung ein paar Tage mehr Zeit für Kuschelrunden mit mir hat, gleicht das ja vielleicht auch ein bisschen Stress aus...

Was das Wartezimmer angeht: ich habe das große Glück, dass es quasi gar kein Wartezimmer beim TA gibt. Es gibt Termine und dann kann man auch immer gleich ins Behandlungszimmer durchlaufen ;).
 

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