Rolling Skin Syndrom/RSS - Was tun?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Usambara

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Auf Anregung von @pfotenseele möchte ich diesen Thread eröffnen, weil RSS auch felines Hyperästhesiesyndrom genannt gar nicht so selten vorkommt, bzw. m.E. falsch eingeschätzt wird.
Da viele Ursachen für diese Krankheit in Frage kommen, wäre es sinnvoll, dass in diesem Thread Betroffene ihre Fragen, Erfahrungen zu Diagnosen, Therapieansätzen, Behandlungsverläufen usw. teilen.:)

Da im folgenden Beitrag von Dipl. Tierarzt Sabine Schroll die wichtigsten Informationen zusammen gefasst sind, verlinke ich den in diesen Thread.


Hektisches Zucken mit der Rückenhaut, Schwanz schlagen und mit riesengrossen Pupillen wie von der Wilden Jagd verfolgt durch die Wohnung rasen – so oder ähnlich kann sich diese nach wie vor
rätselhafte Erkrankung der Katze präsentieren.
F. H y p e r ä s t h e s i e S y n d r o m

Die grossen Unklarheiten werden auch schon mit der Bezeichnung Syndrom deutlich – denn ein Syndrom ist im Grunde nur ein grosser Topf, in dem häufig gemeinsam auftretende Symptome zusammengefasst werden, von denen auch nicht endgültig klar ist, ob sie eine gemeinsame Ursache haben oder gar zu völlig unterschiedlichen Störungen gehören.Hyperästhesie bedeutet ganz allgemein Überempfindlichkeit für Reize – entweder von aussen kommende wie Berührungen oder innen kommende wie Missempfindungen.
Zusammengefasst geht es beim FHS um alle Symptome, die einer gesteigerten krankhaften - Empfindlichkeit der Katze zugeordnet werden.

Welches sind die typischen Symptome?
Die Rückenhaut der Katze beginnt wellenartig zu zucken – auch als rolling skin bezeichnet, sie macht peitschende Bewegungen mit dem Schwanz, sieht sich oft nach hinten zur Flanke oder zum Schwanz um, putzt sich hektisch vor allem an der Flanke und am Schwanz, rennt schliesslich panisch davon. Die Pupillen sind oft sehr stark geweitet und einige Katzen haben ganz offensichtlich optische oder geruchli-che Halluzinationen, schnuppern intensiv und wiederholt, starren ihren Schwanz an oder in den Raum. Anstelle der rasenden Flucht kann das Anstarren auch in defensive Aggression mit Fauchen, Knurren, oft sogar Spucken und Angreifen des Schwanzes oder der Flanken übergehen. Wenn man versucht die Katze davon abzuhalten kann sie die Aggression auch gegen den Menschen richten.

Hier weiter lesen...
 
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A

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Dann stelle ich mal das Möhrchen vor.
Geboren 2010, verhuscht und halb verhungert am Stall aufgeschlagen.
2011 kastriert, lebte sie in Kuschelrunde mit Tante Luna und Onkel Alfred.
Alfred starb 2014, sie hat sehr geweint, das war ihr Freund und Raufpartner.

2015 verschwand sie für drei Wochen, passte genau zu den Werksferien hier, kam halb verhungert wieder. Da hat es angefangen, Zuckungen auf dem Rücken teilweise Wellen den Rücken runter gehend, dann auch anfallsartiges hin und her galoppieren. Flohmittel brachten keine Besserung.
Gefüttert wurde Aldi besser (Topic, zucker- und getreidefrei) und Trockenfutter.

2018 verschwand sie wieder, nach 10 Wochen tauchte sie wieder auf, sah aus wie der Tod auf Latschen. Kurz danach war sie wieder weg, kam ein paar Tage unregelmäßig, dann gar nicht mehr. Neu auf dem Hof waren ein junger Rottweiler und ein Hallenbau. Und den dicken Stallkater hat sie nie geliebt.
Durch Zufall fand ich sie wieder am Heulager, zum Hof und Tante Luna wollte sie nicht zurück. Nach ein paar Tagen nahm ich sie mit, weil sie sehr ängstlich war und unregelmäßig kam.

Tante Luna wohnte inzwischen auch bei mir, dazu ein 12jähriger Kater und eine sehr alte, aber gut sozialisierte Katze. Sie fügte sich gut ein und mutierte innerhalb von sechs Monaten zur Kuschelkatze - Bei mir. Andere sehen sie nicht da sitzt sie 2,30 Meter hoch im Regal.
Sie geht raus, aber nur nachts heimlich und nicht weit.
Die Häufigkeit der Anfälle sah ich jetzt erst, aber sie wurden weniger. Gefüttert wurde damals Bozita, später Hühnchen plus Supplement.

Den letzten Anfall hatte sie im Oktober, als ich ins Krankenhaus musste. Und jetzt, als ich in großer Sorge um den dicken Stallkater war.
In solchen Situationen klaut sie auch meine Socken, sonst nicht.


Da ich sie nur sediert in eine Tierarzt Praxis bekomme, und die befreundete Pferdedoktorin sie wie andere Besucher auch nicht zu sehen bekommt, lasse ich es mit stressarmem Ambiente und Barf erst mal laufen.
Das Ableben des Katers und der Katze und meinen Stress in dem Zusammenhang sowie den Neuzugang eines Opikaters hat sie ohne Verschlechterung weggesteckt.
 
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Ich stelle meinen Atreyu vor:

- ALTER: fast 3 jahre alt

- RASSE: vermutlich Coonie-Mix, langhaarig

- VORERKRANKUNGEN:
- Chronisches Reizdarmsyndrom, Bindemittelunverträglichkeit, z.z. unter Kontrolle, keine Symptomatk
- Herpes in Augen seit 1 Jahr, oft rezidivierend, Schübe alle 1-2 Monate
- RSS seit ein paar Monaten, vermehrtes Auftreten nach einem Herpes-Schub

- CHARAKTER: massiv überempfindlich auf Geräusche, sehr stressempfindlich und sensibel, z.T. ängstlich
Sehr enge Bindung und Vertrauen zu mir, reagiert auch auf meine Emotionen/Stress

- HALTUNG: lebt mit einem anderen Kater zusammen, sehr harmonisch. Gesichertes grosses Freigehege im Garten

- BERUEHRUNGSEMPFINDLICHKEIT: keine, auch nicht am Rücken

- BISHERIGE MASSNAHMEN:
- Homöopathie
- Zylkene (hochdosiert 2 Kapseln/Tag) gegen Stress
- striktes Einhalten seiner Rituale, fester Tagesablauf

Atreyu war seit Kittenzeit gesundheitlich belastet. Ueber 1 Jahr habe ich gegen sein Reizdarmsyndrom gekämpft, das jetzt im Griff ist. Atreyu reagiert auf alle Medikamente mit Durchfall, dazu macht er sog. paradoxe Reaktionen auf fast alle Mittel.
Vor einem Jahr landeten wir dann das erste Mal im Notfall mit komplett zugeschwollenem Auge. Er wurde zuerst fehldiagnostiziert, es folgten weitere Notfälle bis dann die Diagnose schwerer Herpes in den Augen mit massiven Hornhautläsionen stand. Ein halbes Jahr habe ich um sein Augenlicht gekämpft, was bedeutete, dass ich 9 Mal pro Tag seine Augen lokal behandeln musste. Das bedeutet natürlich Stress pur, auch wenn er sehr tapfer und kooperativ ist. Herpes ist auch sehr schmerzhaft und da er auf 2 Schmerzmittel allergisch reagierte, bekommt er jetzt bei einem Schub Morphium, was er gut verträgt (im Gegensatz zu Tolfedine und Metacam).
Vor ein paar Monaten fing das das RSS an und zwar heftig. Richtige Anfälle mit Panik, wie verfolgt rasen, beissen in Hinterläufe, hektisches Lecken und Putzen, Schwanzzucken (ein Rollen des Felles sieht man nicht, da er langhaarig und extrem plüschig ist). Wenn Atreyu einen Anfall bekommt, rast er sofort vom Garten in die Wohnung. Nach einem Anfall legt er sich erschöpft hin.
Zuerst bekam er so alle 2-3 Tage einen Anfall, dann jeden Tag, dann mehrere pro Tag bis zu 5. Atreyus Homöopathin verordnete dann ein neues Mittel für ihn und ein Akutmittel. Die Anfälle nahmen dann stark ab und er hatte sogar eine Zeit lang Ruhe.
Nun hat es wieder eingesetzt. Ich beobachte das RSS im Zusammenhang mit einem Herpes-Schub; wenn er einen Schub hat und ich auch wieder dementsprechend viel seine Augen behandeln muss, tritt das RSS wieder auf.
Es werden ja multiple Faktoren/Auslöser für das RSS vermutet. In Atreyus Fall sehe ich einen neurologischen Zusammenhang; das Herpes sitzt ja in den Nervenbahnen und vielleicht sind auch andere Nerven wie z.B. die Rückennerven betroffen. Zudem ist der Stress und die Schmerzen eines Herpes-Schubs und die leider wieder dazugehörenden Behandlungen der Augen auch wieder Stress.

MASSNAHMEN bei einem RSS-Anfall: ich arbeite mit Ablenkung. Wenn er ganz panisch ist, wirkt es nicht sofort, erst wenn es langsam abebbt. Ich nehme Leckerchen und werfe sie in seine Richtung, sodass die Aufmerksamkeit und der Jagdtrieb aktiviert wird.

NEUE MASSNAHMEN/THERAPIE-ANSATZ: Ich habe seit einer Woche den Versuch gestartet mit CBD-öl. Atreyus extreme Stressemfindlichkeit bekomme ich nur mit Zylkene nicht in den Griff. Ich sehe im Stress-Management ein grosses Potential, was sowohl den Herpes wie auch das RSS anbetrifft. Atreyu bekommt z.z. 1 Tropfen CBD-öl/Tag, die Dosierung ist noch sehr gering. Ich denke mir, dass er morgens und abends 1 Tropfen braucht. Das CBD für Katzen sollte keine Terpene und Phenole enthalten und da hab ich eines spezifisch für Katzen gefunden.
Zudem bekommt er jetzt ein neues homöopathisches Mittel.
Zur generellen Stärkung der Nerven bekommt er wieder Vitamin B-Komplex und etwas Katzenkralle-Tee ins Futter.
 
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@ Pfotenseele
Stimmt, nach einem Anfall ist Möhrchen auch immer erschöpft, braucht aber einen Moment, bis sie zur Ruhe kommt, schläft dann ausgiebig.
Ablenken kann ich sie nicht. Das verhuschte Huhn hat vor allem Angst. Anderer Klang des Schlüsselbundes, Aufschlagen des Müllbeutels, ich in Mantel statt Jacke usw.
 
Da haben wir mal eine erste Gemeinsamkeit; die extreme Geräusch-Empfindlichkeit.
Atreyu reagiert auch sogar wenn ich eine andere Hose anhabe.
Ich führe jetzt wieder Protokoll. Das finde ich wichtig, um einen Ueberblick zu haben und auch, ob und wieviel ein neuer Therapie-Ansatz bringt.
 
Da haben wir mal eine erste Gemeinsamkeit; die extreme Geräusch-Empfindlichkeit.
Atreyu reagiert auch sogar wenn ich eine andere Hose anhabe.
Ich führe jetzt wieder Protokoll. Das finde ich wichtig, um einen Ueberblick zu haben und auch, ob und wieviel ein neuer Therapie-Ansatz bringt.

Sehr interessant...Maja faucht zum Teil ungewohnte Dinge an.:confused:
 
reagiert Maja "nur" auf optische Dinge? Hatte sie das von klein auf (falls du sie schon als Kitten adoptiert hast)?
Atreyu war schon als Kitten so extrem empfindlich auf Geräusche. Der Fratz liegt z.b. in ca. 30 Meter Luftlinie im Garten und schläft tief. Ich gucke oben zum Fenster hinaus (ohne einen Mucks natürlich) und Atreyu wacht sofort auf und guckt direkt zu meinem Fenster! Kein suchender Blick, er weiss, wo er hingucken muss und das aus dem Tiefschlaf. Deutet schon auf eine sehr schnelle Reizleitung des Nervensystems, oder?
 
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Geräuschempfindlich ist Möhrchen im Sinne einer allgemeinen Wachsamkeit. Die ist ständig mehr unter Strom als die anderen und nimmt halt kleinste Veränderungen als besorgniserregend wahr.

Gestern Morgen lag ein Schlappen von mir auf dem Kopf, schwarze Sohle oben. Form und Farbe so für sie nicht zuzuordnen. Katzen sind ja Bewegungsseher.
 
Ja, wenn ein Katzi viel mehr wahrnimmt und dazu noch als bedrohlich empfindet, steigt die konstante Wachsamkeit. Und das bedeutet auch einen stetig hohen Stresspegel.
Gestern Abend bekam Atreyu wieder einen Anfall, mittel schwer. Diesmal hab ich mit Geräuschen abgelenkt, ein feines Trommeln mit meinen Fingernägeln gegen den Tisch. Hat ganz gut funktioniert, nach ein paar Sekunden kam er runter. Dann bekommt er danach immer etwas leckeres Futter
Was mir noch auffällt, Atreyu bekommt seine Anfälle nur abends/nachts
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
reagiert Maja "nur" auf optische Dinge? Hatte sie das von klein auf (falls du sie schon als Kitten adoptiert hast)?
Atreyu war schon als Kitten so extrem empfindlich auf Geräusche. Der Fratz liegt z.b. in ca. 30 Meter Luftlinie im Garten und schläft tief. Ich gucke oben zum Fenster hinaus (ohne einen Mucks natürlich) und Atreyu wacht sofort auf und guckt direkt zu meinem Fenster! Kein suchender Blick, er weiss, wo er hingucken muss und das aus dem Tiefschlaf. Deutet schon auf eine sehr schnelle Reizleitung des Nervensystems, oder?

Ja, so, wie du sein Verhalten beschreibst, klingt das sehr danach.:hmm:

Nein, nein, bei uns ist es ganz anders....ich glaube, dass ich das schon in dem anderen Thread geschrieben hätte?:confused:

Maja hat diese Anfälle seit ca. einem Jahr und ich habe sie überhaupt nicht als RSS eingeordnet, mich auch nie damit befasst.
Vor einem Jahr hat sie ihren Raufkumpel in unserer Katzengruppe verloren und ich habe das darauf geschoben, dass sie unterfordert und gelangweilt ist, weil sie insgesamt ruhiger geworden ist, seit Manni nicht mehr da ist.

Das Fellrollen hat sie eigentlich immer schon, nur kamen im letzten Jahr die Rennanfälle dazu....sie rollt und zuckt mit dem hinteren Rückenfell, rennt pötzlich nach draußen in die offenen Diele, rennt mehrfach den Kratzbaum in der Diele hoch und runter, gibt tiefe Töne von sich, Ohren hinter, leicht irrer Blick und putzt sich dann hektisch.
Beobachten konnte ich das ca. 2 x die Woche. (während ich zu Hause war)

Seit einiger Zeit (paar Wochen) stellte ich fest, dass sie aus dem Stand nicht mehr, bzw. unsicher hoch sprang.. (Küchenplatte, Kratzbaum vom Boden aus)
Termin beim Tierarzt gemacht und zwischendurch hat es bei mir Klick gemacht, dass das Verhalten keine Macke ist, sondern auf RSS hinweist.
Hab dann einiges darüber gelesen und mir fiel es wie Schuppen von den Augen.

Beim Tierarzt habe ich alles genau beschrieben, der hat mir dann erstmal verschiedene Ursachen genannt....(Vorstufe zur Epilepsie, Toxoplasmose...die konnte ich aber auschließen, da wir vor 4 Jahren einen Test gemacht haben)
Ok, ich wollte ja sowieso röntgen und Blutwerte ermitteln lassen.

Nieren, Entzündungswerte wurden sofort genommen, alles ok.

Röntgen hat dann leider die Ursache an Tageslicht gebracht....:(

Spondylose an der Wirbelsäule.
Ein bereits überbrückter, reaktionsloser steifer Wirbel im HWS-Bereich und ein aktiver Bereich im hinteren LW, sowie eine Absprengung im mittleren LW Bereich.
Die hintere Spondylose ist damit aller Wahrscheinlichkeit nach der Auslöser für diese Anfälle, die ich leider völlig falsch eingeschätzt habe.:(:(:(

Im Moment bekommt sie von mir Zylkene und vom TA eine 4 wöchige Hyalutidin Kur.
Dann werden wir sehen, was wir weiter tun.
Die letzten Tage hatte sie keinen Anfall, ich habe aber auch 3 Tage Onsior(Freitag bis Sonntag) gegeben, um zu sehen, ob sich etwas ändert.
Was ich bemerke, dass ihr die Zylkene sehr gut tun. (an verschiedenen Verhaltensänderungen)

Vorrangig gilt es jetzt für uns, die Spondylose in den Griff zu bekommen.
 
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  • #11
Das ist natürlich eine heftige Diagnose :(
Somit dürfte die Ursache/Auslöser bei euch bekannt sein.
Der Unterschied zwischen Maja und Atreyu bei einem Anfall ist die Lautäusserung. Atreyu miaut nie, das läuft alles still ab (abgesehen von den lauten Geräuschen des Schlagens der Hinterläufe auf den Boden, er klopft dann wie ein Hase).
Atreyus Augen sind sich am erholen und ich kann seit 4 Tagen die Augenbehandlungen reduzieren (auf 3-4/Tag). Sein RSS intermittiert seither; einen Tag RSS, einen Tag kein Anfall.
Wenn ich deinen Post so durchlese, überlege ich mir mal, beim nächsten Herpes-Schub über mehrere Tage Schmerzmittel zu geben (ist halt heftig, weil er nur Morphium verträgt). Hat er dann weniger Anfälle, steht vielleicht die Schmerzsymptomatik mehr im Vordergrund als der Stress (bzgl. RSS)
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Laut meinem Protokoll hatte Atreyu seit 5 Tagen kein RSS :)
Ich hatte fast gleichzeitig ja wieder begonnen, seinem Futter Vitamin B komplex beizufügen angesichts der starken neurologischen Komponente.
Ob es einen Zusammenhang gibt, ist zwar nicht bewiesen, aber ich denke, das Vitamin B tut ihm sehr gut :)
 
  • #13
Bei Frieda ist es ähnlich wie bei Atreyu. Sie klopft aber nur selten, meist putzt sie sich sehr gestresst (inkl. leichtem beißen) in der Flanken und Schwanzregion und peitscht dann durch den Raum, kehrt wieder zurück, beißt und leckt wieder, rennt wieder los.

Ich kann sie mit Leckerli-Werfen ablenken, maunzen tut sie dabei nicht. Ich finde halt keinen Auslöser. Gerade hatte sie wieder eine Attacke (wobei die immer nur eine Minute dauern), Lotti liegt derweil schlafend an der Heizung und ich sitze hier am Computer. Kein ungewohntes Geräusch, keine Bewegung, kein Geruch... die Gartentür ist tagsüber immer geöffnet, seitdem es sonnig ist, daher ist es etwas kälter als gewöhnlich. Frieda war heute früh aber schon draußen und hat die Nacht durchgeschlafen. Nachts hat sie diese Attacken eher nicht, aber oft eine Nachmittags und eine Vormittags.

Ich werde wohl mal Vitamin B-Complex versuchen.

Sie hatte letztens eine FORL-OP und ich hatte eigentlich gehofft, dass die Anfälle nun weniger werden, da sie jetzt keine Schmerzen mehr hat. Aber leider hat das gar nichts geändert.
 
  • #14
Hallo Delora,
wie alt ist Frieda?
 
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  • #15
Sie müsste dieses Jahr 5 werden. Ob man das aber so genau sagen kann? Ist eine ehemalige Herrenlose, die schon durch mehrere Stellen gegangen ist. Sie ist seit Mai bei uns. In der letzten Pflegestelle hat sie das auch gezeigt.
 
  • #16
Ok, das dürfte zwar noch jung für Probleme im Bewegungsapparat sein, unmöglich ist das jedoch nicht.
Wenn du das nächste mal beim Tierarzt bist, lass sie mal genau untersuchen.
Bei meiner Maja haben diese Anfälle deutlich nachgelassen, nachdem die Spondylose behandelt wird.
Der Arzt testet bestimmte Triggerpunkte, macht weitere Tests, bei Schmerzen reagiert die Katze sehr deutlich.
Es kommen jedoch noch andere Dinge in Betracht die zum RSS führen können.
 
  • #17
ich wollte hier nochmals ein update geben zu atreyu.
vor ca. 3 monaten ging es wieder heftig los mit RSS. einen zusammenhang mit jeweiligen herpes-schüben hatte ich ja schon vermutet aufgrund meines tagebuchs von atreyu. früher trat RSS immer nach einem herpesschub auf, nun kehrte es sich um. 2 wochen heftigste RSS, augen immer ok und dann plötzlich ein schub. und auch nach abklingen des schubs blieb RSS, so heftig, dass er als morgens aus seinem schlaf gerissen wurde :oops:
in meiner verzweiflung schrieb ich einfach den chefneurologen und professor des tierspitals zürich an und bekam wider erwarten eine fast sofortige antwort. ich gebe hier seine meinung wieder: einen zusammenhang zwischen herpes und RSS sei zwar nicht dokumentiert. aber er sehe durchaus einen zusammenhang mit schmerzen und stress, das als eine der ursachen von RSS gilt. in so einem schweren fall wie atreyu gebe es keine andere möglichkeit als pharmazeutisch zu behandeln. er empfehle eine kombination von neurontin (gabapentin), das hemmt die wahrnehmung der reize des ZNS. und clomicalm, ein antidepressivum zur modulation des serotoninspiegels gegen innere stresszustände.
nun hatte ich mal eine kompetente empfehlung von medikation, denn normalerweise werden einfach antiepileptica verschrieben.
gleichzeitig wollte ich eine letzte option nutzen, die ich schon lange im kopf hatte; akupunktur. ich weiss, dass akupunktur sich sehr gut aufs nervensystem auswirkt. und ich habe das glück, hier eine wirklich kompetente akupunkteurin zu haben, die in china ihre ausbildung gemacht hat (TCM, osteopathie und chinesische kräuterkunde) und nicht nur einen schnellkurs.
also telefon zu ihr, ob RSS zu behandeln wäre und atreyus vorgeschichte. sie reagierte sofort auf den herpes und ich durfte kommen. zuerst tastete sie ihn ganz gründlich ab und atreyu reagierte stark am hinteren rücken, da muss etwas zumindest blockiert sein. dann kam die akupunktur und nach setzen der nadeln schlief atreyu fast ein, total tiefenentspannt :) nach ihrer diagnose meinte sie, ziel sei mal, den herpes zumindest abzuschwächen, dass die schübe nicht mehr so schwer sind. sie verschrieb dann noch zusätzliche augentropfen und mixte ihm eine kräutermischung.
nach der akupunktur ging es 2 tage, dann war das RSS (zumindest bis jetzt) weg.:) einen herpesschub hatte er vermutlich, aber so abgeschwächt, dass es nach 2 tagen wieder vorbei war ohne den obligaten einsatz von zovirax.
natürlich ist die therapie noch nicht beendet und ich erwarte jetzt auch keine wunder. aber es geht atreyu sehr gut seit der akupunktur und wir sind im letzten moment noch um schwere medikamente herumgekommen! atreyu ist schliesslich erst 3 jahre alt.
ich bin gespannt, wie es weiter gehen wird
 
  • #18
Ich lese hier still mit und finde das sehr spannend und bin gespannt, wie es weitergeht bei euch (allen) :)
 
  • #19
Mein verhuschtes Huhn verdaut gerade das Ableben von Tante Luna, die sie groß gezogen hat.
Anfälle sehe ich nicht, aber im unteren Rückenbereich ist sie beim Anfassen eher übersensibel, hüpft öfter wie von einem Stromschlag getroffen weg.
 
  • #20
Ich hatte mit Euphrat auch mal einen Kater mit RSS.

Das begann bei ihm ganz plötzlich und sehr massiv im Alter von ungefähr 10 Monaten nach einer Entwurmung.

Die Symptome wie beschrieben:
Heftiges Zucken der Haut im gesamten Rückenbereich, panische Reaktion des Katers, hektisches Lecken, mit dem Schwanz schlagen, aufspringen und losrennen, gefolgt von weiterem hektischen Lecken.
Die ersten Wochen war das so schlimm, dass der Kater sich dermaßen reingesteigert hat, dass er auch zu hecheln und zu speicheln begann. Auch war er am ganzen Körper total verkrampft.

So ein Anfall dauerte meist 1 bis 2 Minuten, dann war alles wieder vorbei.
Für Euphrat war es eine Erleichterung, wenn man ihn während eines Anfalls am Rücken kräftig massierte. Dann legte sich das Zucken meist sehr schnell. Nur war es oft schwer, ihn zu erwischen, da er wie von der Tarantel gestochen panisch durch die Wohnung sprang.

Am Anfang waren die Anfälle wirklich sehr häufig, mit den Monaten und Jahren wurden sie deutlich weniger. Ganz verschwanden sie nie.

Seine Schwester, die ebenfalls mit ihm entwurmt worden war, zeigte anfangs ebenfalls leichte Anfälle, jedoch deutlich schwächer. Und die waren auch nach ein paar Tagen wieder vollkommen verschwunden und kamen nie wieder.

Niemand konnte uns damals - vor fast 30 Jahren - sagen, was wir sinnvolles dagegen unternehmen sollten.

Ca. 8 Jahre später hat mir mein jetziger TA etwas erklärt, das mir fast die Augen rausfallen ließ.

Anscheinend gab es damals, als Euphrat entwurmt wurde, ein neues Entwurmungs-Mittel am Markt, das eigentlich nur für Hunde und größere Tiere zugelassen war.
Dennoch scheinen es einige TÄ auch für Katzen verwendet zu haben. Wohl auch unser damaliger TA.
Später fand man raus, dass das Mittel bei Katzen (ähnlich wie Opium) die Blut-Hirn-Schranke durchdringen und offenbar genau diese Anfälle auslösen kann.

Mein TA meinte dazu, Euphrat wäre nicht die erste Katze mit der genau gleichen Geschichte, die er zu Gesicht bekam in seiner Praxis.

Was soll ich sagen?
Ich bin nicht zu dem anderen TA gefahren und habe ihm nicht das Gesicht zerkratzt!
Aber wütend bin ich heute noch!
 

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