Epilepsie - vermutlich ausgelöst durch Toxoplasmose

  • Themenstarter Sheyrin
  • Beginndatum

Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Sheyrin

Sheyrin

Erfahrener Benutzer
Mitglied seit
27. September 2012
Beiträge
475
Hallo zusammen,

bisher hatte ich Glücklicherweise keinerlei Erfahrungen mit Katzen und chronischen Krankheiten, doch leider scheint es jetzt so als hätte es meinen Kater erwischt.

Kurz zur Vorgeschichte:
Mein Kater ist ein Freigänger und von Geburt an bei mir zu Hause, er ist von einer Streunerin die sich bei mir eingenistet hat.
Im Mai wird er 5 Jahre alt und hatte bisher keine Erkrankungen, wir waren zwar aufgrund einiger Verletzungen immer wieder beim Arzt aber das war alles nichts dramatisches und ist schnell ausgeheilt.

Ende Januar fing es dann an, unser Kater lag auf seinem Kratzbaum und viel ohne Erkennbaren Grund runter und zuckte und verrenkte sich. Der Anblick war für mich und vor allem für meine Kiddies schlimm.
Der Anfall selbst dauerte ca. 5 Minuten, im Anschluss brauchte er noch ca. 10 Minuten um sich wieder zu berappeln, was heißt er saß einfach nur da Atmete schwer und starrte einen Punkt an.
Er hat weder Urin noch Stuhl verloren, nachdem er sich davon erholt hatte ist er zu erst zum Fressen gelaufen, in dieser Zeit habe ich alles zusammen gepackt und bin zu unserem Tierarzt gefahren.

Dieser wollte dann natürlich einiges über sein Umfeld wissen, ob an diesem Tag irgendwelche Außergewöhnlichen Vorkommnisse waren, ob er sich anders als sonst Verhalten hätte usw.
Nach einer neurologischen Untersuchung konnte er außer einem Zungenbiss nichts fest stellen.
Er bot mir an weitere Untersuchungen durchzuführen, sprach aber eine Empfehlung aus zu warten, da wohl bei vielen Katzen einmalig ein Anfall auftritt und dann nie wieder.
Ich wollte also meinem Kater den Stress ersparen und wartete ab.
Die nächsten Tage habe ich Ihn wirklich streng überwacht und beobachtet, er zeigte aber keinerlei Auffälligkeiten und es kamen auch keine weiteren Anfälle mehr.
Da mein Kater ja als Streuner auf die Welt kam, wurde der Drang nach draußen zu gehen mit den steigenden Temperaturen immer größer.
Irgendwann konnte ich es ihm dann auch nicht mehr verwehren und habe ihn wieder rausgelassen. (ca. 4 Tage später)
Gestern in der Nacht hatte er leider einen erneuten Anfall.
Auch hier sind mir keine Verhaltensauffälligkeiten oder Vorzeichen aufgefallen, das einzige was mir auffiel war das er ruhiger als sonst war.
In der Regel rennt er immer laut Maunzend durchs Haus um sich mittzueilen, dies hatte er gestern nicht gemacht.
Den Anfall selbst habe ich leider nicht miterlebt, ich hörte nur das typische Geräusch und lief dann runter ins Wohnzimmer, als ich dort war hatte er den Anfall an sich schon überstanden, er saß dann kurz benommen da und fing dann an sich zu putzen, diesmal hatte er ein bisschen unter sich gemacht.
Als er das gröbste an sich geputzt hatte ist er wieder aufgestanden zum Fressnapf gegangen hat gefuttert und vor sich hin geschimpft.

Heute Früh bin ich also wieder mit ihm zum Tierarzt, er wurde wieder Untersucht, auf neurologische Ausfälle, Augenreaktion, Temperatur, Abtastung usw. diesmal musste er außerdem eine Blutabnahme über sich ergehen lassen.
Die Ergebnisse bekomme ich heute Abend, aufgrund der Zeit die zwischen den Anfällen lag möchten sie jetzt nicht auf Verdacht irgendwelche Medikamente geben, da sie mich schon vorgewarnt haben, dass diese Medikamente Nebenwirkungen haben die je nach Katze recht stark sind.

Es werden die Blutwerte von Leber, Nieren, und Schilddrüse untersucht und noch so einige Sachen die ich mir leider nicht merken konnte.
Sobald die Ergebnisse vorliegen wird entschieden ob noch weitere Untersuchungen nötig sind.

Nun meine Fragen, in der Eile habe ich nur einige Fragen an den TA gestellt und im Nachhinein kommen jetzt immer mehr.
Mein Kater ist ein Vollblutfreigänger, ich befürchte wenn ich Ihn nicht mehr rauslasse, dass dadurch seine Lebensqualität leiden würde.
(Wir wohnen in einer Verkehrsberuhigten Siedlung mit hauptsächlich Gärten und Feldern)
Kann eine Katze bei einem Krampfanfall seine Zunge verschlucken, bei Menschen heißt es ja immer, dass darauf besonders geachtet werden muss?
Wenn ja, wie kann ich das verhindern bzw. reagieren wenn es passiert?
Habt ihr Katzen die Medis wg. Epilepsie nehmen, sind euch hier starke Wesensveränderungen aufgefallen?

Schon mal jetzt vielen Dank für eure Antworten.

Gruß
Sheyrin
 
A

Werbung

Hallo Sheyrin,

Erst mal durchatmen. So ein Anfall sieht brutal aus (aber Euer Kater bekommt davon nichts mit). Unser Dicker hat uns vor einiger Zeit Nachts um 3 mit einem Anfall erfreut :reallysad:
Da steht man erst mal im blanken Hemd und weiß gar nicht was man machen soll!

Es gibt zwei Arten von Epilepsie. Die durch organische Probleme ausgelöste und die ideopatische ohne erkennbare Auslöser.

Erst mal muss geprüft werden ob eine organische Ursache vorliegt. Ein großes Blutbild ist hier wichtig. Sollten sich hier Auffälligkeiten zeigen muss man dort weitersuchen und diese Probleme angehen. Dann hat sich teilweise auch die Epilepsie beruhigt oder gar erledigt. Es wundert mich, dass der TA das nicht gleich prüfen wollte.

Wenn organisch nichts feststellbar ist und die Epilepsie ideopatisch ist, kann man diese wie bei Menschen auch mit Tabletten einstellen. Für den Notfall gibt es Krampflöser, die Nützen Dir bei Freigänger natürlich nicht so viel.

Von verschluckten Zungen habe ich noch nie gehört. Einzige Gefahr wäre abstürzen oder auf der Straße hinfallen. Und das Abstürzen kann Dir genauso zu Hause passieren. Nur wenn der Anfall zu lange dauert wird es doof. Aber wie gesagt, erst mal die Ursache finden und dann behandeln.

Epilepsie kommt übrigens bei Hunden und Katzen recht häufig vor.
Unsere Anfälle wurden durch eine Nierenerkrankung ausgelöst. Seit die behandelt wird und die Werte stabil sind, gab es keine Anfälle mehr.

Soweit erst mal. Euch alles Gute!
 
Tiggerbiene hat ja schon ein wenig etwas geschrieben. Auch ich habe etwas Erfahrung mit Epilepsie bzw. mich ganz gut eingelesen da ich aktuell einen Kater mit eben jener Krankheit in Pflege habe. Bei ihm ist es die angeborene Version, sprich die primäre Epilepsie die ohne körperliche Ursache oft im 2ten oder 3ten Lebensjahr auftaucht.

Epilepsie ist immer eine Ausschlussdiagnose, weswegen Tigger bereits ganz richtig auf das Blutbild hingewiesen hat. Wenn man darin schon bestimmte Auffälligkeiten sieht kann man entsprechend weiter vorgehen.

Andere Möglichkeiten sollten aber auch abgeklärt werden - und ja, das ist leider nicht ganz billig.

Wichtig finde ich:
- Einen Ultraschall (Check der inneren Organe, auch wg. evtl. Tumoren) - hierfür muss Katz' oft sediert werden da die ruhige Rückenlage nicht für alle akzeptabel ist.
- Ist das negativ sollte ein Herzschall sowie MRT gemacht werden. Anfälle können auch von Herzstörungen kommen und MRT wird eben das Gehirn gecheckt.
Beim Herzschall muss das Tier wach sein und wird auf die Seite gelegt - beim MRT ist erneut eine Betäubung nötig.
- Ist das alles negativ geht es an Medikamente.

Futtern nach Anfällen ist recht typisches Verhalten. Auch empfinde ich es wichtig zu wissen, dass jeder Anfall weitere Anfälle begünstigt, es sollte also möglichst bald abgeklärt oder behandelt werden. Nicht bei jedem Tier kann aber auch mit Behandlung bzw. Medikamenten komplette Anfallsfreiheit erreicht werden... aber zumindest sollten diese seltener und/oder milder sein.

Während einem Anfall versuchen ruhig zu bleiben und - wenn möglich - deinen Kater 'sichern'. Heißt aufpassen das er nirgends runterfällt oder sich wegen evtl. Zuckungen an etwas verletzt. Gerne sanft mit ihm reden, nicht bemitleidend aber ganz normal.
Führe ein Tagebuch von den Anfällen. Ein Beispielbild habe ich mal angehängt.

Medikamente gibt es diverse mit unterschiedlich starken Nebenwirkungen. Ich persönlich empfinde den Wirkstoff Imepitoin sinnvoll bzw. besser, da er leichter vertragen wird. 'Mein' Kater bekommt diesen als Medikament mit dem Namen Pexion, alle 12 Stunden eine Tablette.
Nebenwirkungen sind hier sehr mild, man merkt das er nicht so sicher/fest steht (lässt sich öfter beim Spiel bzw. nach einem Sprung nach der Angeln nach hinten rollen/fallen), gerade in den ersten 2 Tagen der Gabe oder Dosiserhöhung ist diese Nebenwirkung auch sehr ausgeprägt, sprich Katz' hat einfach nicht die Balance wie sonst, läuft aber normal etc. Ihr ist quasi etwas schwindlig.
Imepitoin hat auch den Vorteil, dass es sehr schnell einen Wirkspiegel aufbaut (innerhalb einer Woche), während zb. die Alternative Phenobarbital etwa 2 Wochen benötigt.
Beide Medikamente sollten nicht plötzlich abgesetzt werden, da dies Anfälle verursachen kann.
Es gibt noch mehr Details, aber erst einmal sollte abgeklärt werden was die Ursache der Anfälle ist. Medikamentös kann man dann je nach Wirkung dann die Dosis erhöhen, weitere Wirkstoffe dazunehmen usw., da gibt es einige Möglichkeiten.

Bezüglich der Medikamentengabe wäre es aber in jedem Fall enorm wichtig, dass der Abstand von 12 Stunden relativ gut (halbe Stunde oder Stune Unterschied ist ok, aber das wars dann auch schon) eingehalten wird was bei Freigängern natürlich in der Regel schwierig ist...
Da solltest du dir evtl. schon einmal Gedanken machen ob ein Freigehege zb. eine mögliche Alternative für deinen Kater wäre bzw. ob er das evtl. akzeptieren könnte.
 

Anhänge

  • 1.jpg
    1.jpg
    110,5 KB · Aufrufe: 51
Guten Morgen,

vielen lieben Dank für Eure Erfahrungen und Hinweise.

Wir haben mittlerweile die ersten Blutergebnisse bekommen, Schilddrüse, Niere und Leber sind in Ordnung, heute Abend habe ich einen Termin bei dem die restlichen Blutergebnisse da sein sollen und besprochen werden.

Mein TA meinte auch, dass wenn auch bei den noch fehlenden Blutergebnissen nichts raus kommt, ein Ultraschall und ein Herzschall gemacht werden sollten, weiter kann er dann aber leider nicht mehr behandeln, weil er nicht mehr das nötige Gerät dafür hat.
Wir müssten dann ca. 2 Stunden fahren um in die nächste Klinik mit MRT zu kommen und genau hier fang ich das überlegen an.
Nachdem was ich bisher so gelesen habe (verbessert mich bitte wenn ich falsch liege), wird das MRT gemacht um z.B. einen Hirntumor auszuschließen, welcher in der Regel nicht behandelbar ist.
Nun ist mein Gedanke dahinter, soll ich meiner Katze den Stress aussetzen um rauszufinden ob es der Gehirntumor ist, oder behandle ich Ihn mit den Medikamenten und warte ab ob diese was bringen.

Auf Imepitoin habe ich meinen TA auch schon angesprochen, da hatte er aber noch ein paar bedenken, da das Medikament zwar für den Hund schon komplett erprobt ist, aber wohl bei Katzen noch keine 100% Tests und Ergebnisse auf Wirkung usw. vorliegen.
Er lässt mir aber die Wahl, wenn unser Kater die Tabletten braucht.
Das einzige was er meinte wenn ich mit einer der beiden Medikamente angefangen habe, kann ich nicht so einfach wechseln, sondern muß das dann ganz langsam Schritt für Schritt wechseln und auch nur dann wenn, eine triftiger Grund vorliegt.

Im Moment wäre es kein Problem Morgens und Abends zu einer relativ gleichen Zeit die Tabletten zu geben, im Sommer schaut es dann schon wieder anders aus.
Ob und inwieweit ein Freigehege bei unserem Haus Technisch überhaupt möglich ist, muß ich erst mal mit meinem Mann absprechen.
Wie der Kater damit klar kommen würde, dass müssen wir dann testen, bisher war er nur an Sylvester eingesperrt und da ist er mir die Wände hoch gegangen.

Was kann denn schlimmstenfalls passieren, wenn man mal z.B 1 Tag keine Tabletten gibt? Können dadurch gleich Clusters usw. ausgelöst werden?

Wie oft hatten eure Katzen denn die Anfälle bzw. in welchen Zeitabständen, bevor sie die Medikamente bekommen haben?

Vielen Dank schon mal
Gruß
Sheyrin
 
Ich frage mal ganz gemein - ist dein Tierarzt zertifiziert was Kardiologie und Ultraschalldiagnostik angeht? Das wäre wichtig bevor du bei ihm den Schall machen lässt, denn es bringt das schönste Gerät leider nichts wenn man das Tier damit von einem allgemeinem Tierarzt untersucht wird.

Es geht beim MRT auch nicht 'nur' um Tumore, sondern auch zb. Entzündungen. Und selbst wenn es ein Tumor wäre, müsste dann natürlich palleativ behandelt werden und das kann man am besten, wenn man weiß das erstmal überhaupt und auch was da ist.

Medikamente auf gut Glück -kann- auch eine Option sein, das ist richtig. Das ist natürlich deine Entscheidung.

Wiederum bei den Medikamenten selber hat dein Tierarzt ein wenig etwas verschwiegen. Von den Epilepsiemedikamenten - Imepitoin, Phenobarbital und Kaliumbromid (wobei letzteres nicht alleine angewandt wird) - sind für Katzen meines Wissens nach gar keine 100% gesichert zugelassen... das ist wie bei vielen anderen Medikamenten auch das sie von der Spezies Hund quasi rüberwandern und mehr oder minder ausprobiert werden.
Sprich, entweder Pheno oder Imepitoin müsste bei Epilepsie angewendet werden und bei beiden gibt es Vor- und Nachteile in die du dich vorher einlesen solltest. Auch die Nebenwirkungen sind gerade bei Pheno nicht ohne, je nachdem ob sie bei deinem Tier eben vorkommen oder nicht... Gangunsicherheit alleine denke ich würde das Risiko für einen Freigänger erhöhen. Ist natürlich scheiße wenn er dir im Haus selber die Wände hochgeht... Mistig.

Hierzu:
Was kann denn schlimmstenfalls passieren, wenn man mal z.B 1 Tag keine Tabletten gibt? Können dadurch gleich Clusters usw. ausgelöst werden?

Ja. Und da du nicht mit Diazepam (wird zum unterbrechen von status epilepticus bzw. andauernden fast pausenlosen Anfällen verwendet wenn Katz' dazu neigt) daneben stehst kann das schwere neurologische oder physische Folgen haben (Gehirnödem, Nervenzellnekrosen, Herzrythmusstörungen, Niereninsuffizienz, Muskelnekrosen u.a.).
Es tut mir leid das ich das so deutlich schreibe, aber wenn er Medikamente bekommt ist der zeitlich etwa (1 Stunde mehr oder weniger geht noch) gleichbleibende Abstand einfach enorm wichtig.

Wie oft hatten eure Katzen denn die Anfälle bzw. in welchen Zeitabständen, bevor sie die Medikamente bekommen haben?

Bei dem schwarzweißem Wuschel in meiner Signatur waren die Abstände unterschiedlich... es gab einen leichteren Voranfall und innerhalb der nächsten Tage dann einen stärkeren (jeder erlittene Anfall erhöht aber auch generell die Chance für weitere Anfälle - so wie auch bei jedem erlittenen Anfall Schäden entstehen können).
Abstände waren so:
~18.01.2017 Nachmittags
21.01.17 ~22 Uhr
13.02.17 ~18:30 Uhr
14.02.17 ~8 Uhr morgens
15.03.17 18:55 Uhr

Beim ersten mal hatte ich es noch nicht notiert, deswegen nur der ungefähre Tag. Nach dem letzten Anfall wurde die Imepitoin Dosis erhöht und der Folgeanfall blieb glücklicherweise und vermutlich dadurch aus.

Ein Tier eines befreundeten Vereins hatte tägliche Anfälle und konnte nur einmal täglich Medikation bekommen... inadequat aber in der Situation nicht zu ändern. Es kam zu vermehrten Anfällen, er verletzte sich in dem eh schon teilweise gepolstertem Raum weil er dabei sehr stark zuckte und wurde letztendlich eingeschläfert.

Abstände sind generell einfach von Tier zu Tier verschieden, und genau für so etwas ist dann so ein kleines Tagebuch gut wo man sich alles notiert - aber erwähnte ich ja bereits.
Bei Freigängern wiederum natürlich schwierig... man macht sich ja schon bei Wohnungskatzen einen Kopf ob man jeden Anfall mitbekommt. Du hast wirklich mein Mitgefühl in der Situation.

Ach ja, nochmal Medikamente. Wie gesagt, eh einlesen, aber es gibt abgesehen von einem Medikament (Monotherapie) wenn das voll ausgereizt ist auch die Möglichkeit ein weiteres Medikament dazuzunehmen. Also da sind schon einige verschiedene Dosierungen, Kombinationen usw. möglich bis man ein Ziel erreicht hat.

p.s. lass dir falls du in die Klinik gehst dann einen Arztbrief und alle Ergebnisse schriftlich oder auf CD mitgeben. Das ist sowohl für die Klinik zwecks Diagnostik als auch für dich für die Unterlagen wichtig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

die Frage ist nicht gemein, was man hier so im Forum liest, ist sie eher begründet.
Also bei meinem TA sind mehrere Ärzte mit verschiedenen Spezialisierungen und Schwerpunkten.
Die eigentliche Ärztin die meinen Kater jetzt fest betreut hat ihre Doktorarbeit über Epilepsie bei Hunden und Katzen geschrieben, daher denke ich sind wir da perfekt aufgehoben.
Das Herzschall wiederum macht nicht sie, sondern ein Kollege der darauf seinen Schwerpunkt gelegt hat, wird das Ergebnis aber mit unserer TA besprechen.

Beim Thema MRT geht's mir wirklich nicht ums Geld, was gemacht werden muss, muss gemacht werden.
Das einzige was mir wichtig ist, der größtmögliche Nutzen mit dem geringstmöglichen Stress für meinen Kater.

Die TA meinte auch der perfekte Vorgang wäre eben MRT und wenn da nichts raus kommt Rückenmarkspunktion sowie Hirnwasseruntersuchung.
Andererseits wiederum glaubt sie nicht das es ein Hirntumor oder eine Entzündung ist, da er keine weiteren Symptome dafür aufweist. (aber sie kann es eben nicht 100% ausschließen, da es wohl schon Fälle gab die ebenfalls vollkommen symptomlos waren und dann trotzdem was gefunden wurde)

Man mag gar nicht glauben wie sehr so eine Situation einen mitnimmt.
Heute ist mir dann eingefallen, dass wir ja heuer das erste Mal seit 6 Jahren einen Urlaub gebucht haben, in der Zeit sollten Bekannte die Katzen versorgen. Jetzt hab ich hin und her telefoniert um einen Pensionsplatz für meinen Kater aufzutreiben, die ihn trotz seines Handicaps nehmen würden. (Wenn es denn auf die tägliche Medikamentengabe hinausläuft).

Weiterhin bin ich im Moment dabei ihn ein bisschen auf feste Zeiten zu trainieren, soweit das halt bei einer Katze überhaupt funktioniert.
Er bekommt jetzt immer morgens und Abends im Abstand von ca. 12 Std. ein Leckerlie in der Hoffnung das er die Zeiten annimmt und ich ihn weiterhin raus lassen kann in dem Wissen er ist pünktlich zu Hause.

Zum Thema Medikamente, meinte meine Ärztin das wir mit Glück mit einer Monotherapie auskommen würden, und wenn es gar nicht anders geht mit 1 Tablette pro Tag, die muss dann aber immer zur gleichen Zeit sein, hier darf es keine Abweichungen geben. max. ein paar Minuten.
Hier hätte wohl Imepitoin noch einen großen Vorteil, da ja der Spiegel schon nach ein paar Tagen aufgebaut ist und nicht so schnell im Körper abgebaut wird.
Nachdem ich mich zu beiden Medikamenten eingelesen habe, tendiere ich mittlerweile auch mehr dazu. Da hier die Nebenwirkung wirklich bei weitem weniger sind und die Wirkung schneller eintritt als bei Phentobarbital.

Aber wie gesagt das alles ist jetzt im Moment noch im Trüben fischen, jetzt muss ich erst mal die weiteren Untersuchungen abwarten und die Empfehlung der TA.

Vielen Dank noch mal das du dir die Zeit genommen hast und mir alles so ausführlich aufgeschrieben hast.

Gruß
Sheyrin

P.S Ich hab jetzt auch ein Tagebuch angelegt, in dem ich reinschreibe was am Tag vor dem Anfall passiert ist, ob mir irgendwas aufgefallen ist, wann und wie lange der Anfall war, wie sein Gesamtzustand danach war usw.
 
Ja, Hirnwasser kann man auch noch untersuchen, haben wir in unserem Fall jetzt nicht gemacht weil schon sehr sicher war das da nirgends etwas ist und ich den ganzen Tag bei den Katzen bin - somit recht gut mitbekomme ob die Medikamente wirken oder nicht.

Finde es auch sehr gut wie du dich für verschiedene Möglichkeiten vorbereitest bzw. mitdenkst. Planung und mitdenken ist bei so Sachen echt wichtig. :) Wäre natürlich auch klasse wenn er die festen Zeiten annimmt.

Ich drücke die Daumen - berichte bitte weiter wenn du möchtest, bin auch sehr interessiert.
 
Werbung:
Heute habe ich endlich den Anruf mit den Infos zu den fehlenden Blutwerten erhalten.
Alle Werte sind in Ordnung, bis auf die Toxoplasmose Titer, diese sind stark erhöht.

Ich hatte nun die Wahl entweder mit einer 4 wöchigen Antibiose anzufangen, oder eine Hirnwasseruntersuchung durchführen zu lassen.
Nach Absprache mit meiner TA haben wir uns jetzt für die 4 wöchige Medikamenten Gabe entschieden.

Nun heißt es hoffen und Daumen drücken, wenn es wirklich daran liegt, dann haben wir es nach den 4 Wochen überstanden und müssen keine regelmäßigen Medikamente geben.

viele Grüße
Sheyrin
 
Guten Morgen,

ich möchte für alle die evtl. auch mal nach dem Thema suchen und genauso verunsichert sind wie ich einen kurzen Zwischenbericht zum Thema Epilepsie und Phenobarbital geben.

Da die Krampfanfälle leider nicht durch die ausgebrochene Toxoplasmose kam, mussten wir leider den schweren gang gehen und täglich Tabletten geben.
Wir standen am Anfang vor der Wahl, mit dem Wirkstoff Phenobarbital oder Imepitoin zu arbeiten.
Aufgrund der Haltwertzeit hat sich unsere Ärztin und auch wir (dank einer sehr ausführlichen Zweitmeinung) für Phenobarbital entschieden.

Ich war sehr verunsichert da mein Kater ja ein Vollblutfreigänger ist, die ersten Tage habe ich es versucht ihn drinnen zu behalten und nur auf den gesicherten Balkon zu lassen, was für ihn aber schnell unerträglich wurde, also habe ich ihm nach Rücksprache mit unserer Ärztin wieder rausgelassen. Alles andere wäre zu großer Stress für ihn geworden, was kontraproduktiv wäre.

Die Tabletten sind sehr klein und für den Anfang muss er zwei mal täglich eine viertelte Tablette nehmen. Was von der Einnahme super funktioniert.
Den 12 Stunden Rhythmus halten wir so gut wie möglich ein. Im Moment liegen wir immer zwischen 11 und 14 Std. je schöner es wird, desto unzuverlässiger wird er natürlich mit dem heim kommen.
Glücklicherweise konnte ich Ihn aber jedesmal finden wenn er nicht pünktlich heimgekommen ist. Nun hoffe ich natürlich, dass er sich keine neuen Plätze sucht, nachdem ich ihn immer wieder nach Hause hole.

Er nimmt die Tabletten nun seit 2 Wochen, inwieweit er noch Anfälle hat ist im Moment eher mehr Raten da er ja viel unterwegs ist, aber vom Verhalten würde ich sagen, er hatte seit dieser Zeit keine Anfälle mehr.

Noch ein kurzer Absatz zu den Nebenwirkungen.
Ich hatte vor den Nebenwirkungen fast noch mehr Angst als vor der gesamten Situation an sich. Da es ja überall heißt es können starke Nebenwirkungen auftreten von Müdigkeit, Verhaltensveränderungen, Ataxie, Fressattacken usw.
Unser Kater war die letzten Wochen eh schon recht faul und schläfrig, woran es lag können wir leider nicht sagen.
Seit er nun seine Tabletten nimmt, geht er wieder raus ist viel unterwegs, maunzt wieder vor sich hin.
Im großen und ganzen ist er wieder wie früher. Glücklicherweise konnten wir keinerlei Auffälligkeiten oder Nebenwirkungen erkennen. Im Gegenteil ich bilde mir ein, dass es ihm mit den Tabletten wieder besser geht und er sein Leben wieder mehr genießen kann.

Die Diagnose Epilepsie ist im ersten Moment ein Schock und man fragt sich ob man der zukünftigen Situation gewachsen ist.
Aber nach den ersten zwei Wochen denke ich, wenn man einen guten TA hat dann ist es auf alle Fälle machbar und gar nicht so schlimm wie es im ersten Moment scheint.
Natürlich kommt es auch immer ein bisschen auf die Katze an, wie sie alles mitmacht und verträgt, aber auch hier hatten wir großes Glück.

Viele Grüße
Sheyrin
 

Ähnliche Themen

engelsstaub
  • Sticky
12 13 14
Antworten
274
Aufrufe
312K
Poldi
Poldi
E
Antworten
1
Aufrufe
2K
NaMa
NaMa
HelloKitty21
Antworten
3
Aufrufe
6K
HelloKitty21
HelloKitty21
E
Antworten
4
Aufrufe
520
ferufe
F
S
Antworten
8
Aufrufe
1K
NaMa
NaMa

Über uns

Seit 2006 stehen dir in unserem großen Katzenforum erfahrene Katzenhalter bei Notfällen, Fragen oder Problemen mit deinem Tier zur Verfügung und unterstützen dich mit ihrem umfangreichen Wissen und wertvollen Ratschlägen.
Zurück
Oben