Autoimmunbedingte Erythroblastophtise - Behandlung zumutbar?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
ReLi

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24. Oktober 2013
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Liebe Foren-Mitglieder,

ich habe hier schon so oft nützliche Tipps bekommen, nun ist eine meiner Katzen sehr krank und ich hoffe auf Hilfe, Tipps oder eure Meinungen.

Vor fast drei Wochen bin ich am Sonntag Abend mit meiner Katze Leonie in die Tierklinik gefahren. Ich hatte sie Bentonit-Streu fressen sehen und sie hechelte beim spielen komisch.
Sie hatte einen Hämatokrit-Wert von 19, (ist am folgenden Tag auf 16 gefallen) und musste direkt in der Klinik bleiben (also eine schwere Anämie). Es wurde auf alles mögliche getestet (Leukose, FIV, Hämobartonellen), man machte uns nicht viel Hoffnung, als alle Tests negativ waren. Sie hat wohl nach Ausschlussdiagnose eine autoimmunbedingte Erythroblastophtise. Das heisst ihre roten Blutkörperchen werden auf zellulärer Ebene bereits im Knochenmark zerstört.

Es wurde 10 mg Kortison und Antibiotikum verabreicht plus ein Magenschutzpräparat. Ihr Hämatokrit stieg wieder schnell an, obwohl uns gesagt wurde, es sei eine sehr seltene Krankheit und nicht sehr wahrscheinlich. Nach vier Tagen konnten wir sie mit nach Hause nehmen, waren aber schon zwei Tage später wieder beim Arzt, Leonie hatte direkt einen Schnupfen bekommen, was bei so hoher Kortisondosis ja sehr gefährlich ist. Sie bekam Aufbauspritzen und noch Antibiotikum gespritzt. Ihr Hämatokrit war mittlerweile bei 30 und so wurde das Kortison auf 7,5 mg reduziert.
Nun steckte sich auch Luna mit dem Schnupfen an und wir waren letztlich mit beiden Katzen noch drei mal (!) beim Arzt wegen Blutentnahmen und Aufbauspritzen.
Jetzt Dienstag lag Leonies Hämatokrit bei 40 und das Kortison wurde auf 5mg reduziert (sie wiegt ca. 4kg).
Heute sahen ihre Schleimhäute blass aus und ich bin direkt zum Arzt gefahren. Hämatokrit ist runter auf 20!!! Sie muss wieder 10 mg Kortison bekommen bis Samstag, dann wieder 7,5mg. Die Ärztin macht sich Sorgen, dass der Schnupfen wieder ausbricht.
Da Leonie offenbar von einer sehr hohen Kortisondosis abhängig ist (mit der sie zu 100% Diabetes bekommen würde) will die Ärztin am Montag besprechen ob man ihr Atopica gibt, um in der Lage zu sein, dass Kortison zu reduzieren.

Entschuldigt bitte diese lange Eiführung. Ich bin ziemlich fertig mit den Nerven aus folgenden Gründen:
Leonie war immer eine extrem neugierige Katze, die wenig Angst hatte und extrem aufgeweckt war. Seit ihrem Klinikaufenthalt liegt sie hier nur noch auf dem Boden. Erst seit sie nur noch 5 mg Kortison bekommen hat, wurde sie wieder wacher und aufgeweckter, kam zum streicheln usw. Nun muss die Dosis wieder erhöht werden.
Ich brauche für die Strecke bis in die Klinik 45min- 60 min pro Fahrt und dort müssen wir oft auch warten, wegen Notfällen usw. Früher fand sie das ganz spannend beim Arzt, aber mittlerweile miaut sie drei Stunden durch und versucht die Box im Auto zu zerlegen. Bei der Blutentnahme muss sie von zwei Pflegern gehalten werden. Nach dem Arztbesuch verzieht sie sich unter das Bett.
Seit Sonntag benutzt sie keine Katzentoilette mehr. Sie pinkelt und kotet daneben oder in die Badewanne. (Ich habe eine neue Toilette zusätzlich aufgestellt mit anderem Streu, also mal abwarten).
Sie muss spätestens Montag wieder zum Arzt und sollte sie Atopica bekommen, muss sie regelmäßig ihr Leben lang zur Spiegelbestimmung zur Blutentnahme und die Organwerte müssen regelmäßig überprüft werden. Es könnte sein, dass sie es nicht verträgt (Durchfall, Erbrechen).

Wir haben seit diesem Sonntag Abend mind. 1800 Euro ausgegeben für die Katzen. Ich bin Studentin und mein Freund verdient auch nicht viel. Sollte man Atopica geben, schätzt die Tierärztin die monatlichen Kosten für Medikamente in ihrem Fall auf ca. 80 Euro plus die regelmäßigen Tierarztbesuche.

Wir sind ziemlich verzweifelt. Ich bin total gestresst von diesen Fahrten zum Arzt und wir beide natürlich auch von dieser Angst.
Der Stress scheint sich auch auf die andere Katze zu übertragen, sie leckt sich im Moment ihre Zitzen wund und jetzt kam heute noch heraus, dass ihre Blutwerte auch nicht okay waren. Ihre Entzündungswerte waren auffällig. Wird jetzt auf FIV getestet, die Ärztin schätzt es kommt vielleicht von dem Infektionsdruck durch Leonies Schnupfen. Ihr Proteinwert war auch nicht so gut, aber sie frass die letzten Tage auch nicht gut.

Es geht mir nicht um das Geld, das möchte ich gerne betonen, irgendwie bekommen wir die Schulden schon abbezahlt. Aber mein Freund und ich fragen uns, ob so eine intensive Behandlung mit diesen 3 bis 4 stündigen Fahrten und Blutentnahmen noch richtig ist.
Ich schreibe zur Zeit meine Bachelorarbeit, komme aber kaum dazu. Mir geht es sehr schlecht und ich habe bei meinem Umfeld zum Teil das Gefühl, sie können nicht nachvollziehen, dass ich der Katze das alles antue und anstatt so einen Aufwand zu betreiben die Katze nicht lieber einschläfern lasse.
Ich weiss gerade einfach nicht weiter. Komme gerade vom Arzt und mir ist es gerade einfach zuviel…


Vielen Dank schon einmal an alle, die sich die Mühe gemacht haben das alles zu lesen. Das ist wohl viel zu lang geworden. Entschuldigt.
Ich würde mich freuen eure Gedanken, Meinung zu hören. Hat jemand Erfahrung mit dieser Krankheit oder den Medikamenten?




zur Vorgeschichte:

Ich und mein Freund (Fernbeziehung ist nur am Wochenende hier) haben im März diesen Jahres zwei Geschwisterkatzen, Leonie und Luna, zu uns geholt (geb. 22.08.2012). Sie lebten vorher in einer Familie teils drin, teils draussen (hielten sich wohl aber nur auf dem Balkon auf), durften auch nachts nicht in die Wohnung, weil sie nicht stubenrein waren und wurden mal mehr mal weniger verpflegt.
Beide waren voll mit Flöhen, was wir aber schnell in den Griff bekommen haben. Ich wohne in Bochum Zentrum, da ist leider nicht dran zu denken, sie rauszulassen. Sie leben also beide in der Wohnung (mit großzügigem Balkon). Wir haben sie kastrieren lassen und impfen lassen.
Die Stubenreinheit bei Leonie war ein längeres Problem, aber dank vieler Informationen von hier, hat es letztlich geklappt.
 
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Hallo tiha!
Vielen Dank für Deine liebe Nachricht.
Leonie musste oft niesen. Sie hatte Fieber und bekam dagegen etwas gespritzt. Es ist besser geworden, nur jetzt machen wir uns Sorgen weil sie wieder diese hammer Dosis Kortison erhält.
Ich habe mir die FAQ durchgelesen und bin etwas beunruhigt. Sie erhält seit sie hochdosiert Kortison bekommt auch Antibiotikum und zwar Synolux. Jetzt steht bei den FAQ, das sei wohl gar nicht wirksam?
Ich frage am Montag auf jeden Fall einmal die Ärztin. Auf Katzenschnupfen ist die allerdings glaube ich nicht spezialisiert.
Den Aufwand und die Kosten, die wir momentan haben, erscheinen manchen Menschen wohl absurd.

Mein Freund und ich machen uns besonders Sorgen, dass wir ihr soviel zumuten und sie letztlich stirbt und im schlimmsten Fall einfach noch viel Leiden musste. Auch diese 3 bis 4 Stunden in die Klinik nach Duisburg...heute hat sie 3 std durchmiaut. Das zereisst mir das Herz im Auto. Und dann steht man natürlich im Stau :grr:
Ich hatte schon überlegt sie im Auto frei zulassen, sie fühlt sich da ganz wohl, aber während der Fahrt ist das ja nun gar nicht sicher für sie falls etwas passieren sollte.

Gute Nachrichten aber: die neue Toilette scheint ihr zu gefallen, bisher ging nichts mer daneben :)
Nochmal vielen Danke für die lieben Worte, man kann sich doch sehr allein damit fühlen.
 
Wir wohnen in Bochum. Bei freier Fahrt, also nachts, sind es höchstens 30 min. Aber die a40 ist immer voll.Da es Sonntag Abend war als es akut war, bin ich dort in die Klinik gefahren. In Bochum habe ich keine gefunden.
Hatten ja auch Glück, die haben alles richtig gemacht, zumindest mit der Diagnostik glaube ich. Die Ärztin dort kennt sich sehr gut aus mit Anämien, von daher habe ich es noch nicht gewagt einen anderen Arzt hier aufzusuchen. Mein Haustierarzt (von Kastra und Impfungen) ist nicht besonders gut. Dem würde ich so etwas nicht anvertrauen.
In der Klinik können sie auch direkt selber den Hämatokrit-Wert bestimmen, also in fünf Minuten. Weiss nicht, ob andere das auch können?
Vielleicht sollte ich mich mal nach einem anderen umschauen morgen.
Danke für den Tipp mit der PN, das werde ich machen!
 
Hast du mal komplette Blutbefunde und kannst die hier reinstellen?

Wurde auf Hämobartonellose getestet?
 
Ja, auf Hämobartonellose wurde sie negativ getestet. Ich glaube es waren sogar zwei Tests, einer musste extra nach Hannover in die Klinik geschickt werden.
Ich rufe morgen an und lasse die Unterlagen für Montag vorbereiten. Nach Düsseldorf kann ich doch dann theoretisch auch ohne Katze fahren, oder?
Danke für den Link zu Anämien. Ich hatte die Seite bereits gelesen (man möchte ja wissen, ob der Tierarzt evtl. nur Blödsinn erzählt).
Sobald ich die Werte habe, stelle ich sie hier rein. Es wurden massenhaft Blutuntersuchungen gemacht, geröngt und geschallt (Bauch und Herz) wurde sie natürlich auch bei Einlieferung direkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das muss die TE selber machen.
 
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Vielen Dank Tiha!
Die Ärztin sagte es sei eine Ausschlussdiagnose letztlich. Für die Bestätigung müsste man eine Knochenmarksbiopsie machen. Das wäre aber nicht sicher, dass Leonie diese im Moment überlebt.
Die Infektionskrankheiten sind wohl alle ausgeschlossen. Die Behandlung wäre bezgl. die Anämie die gleiche.
 
  • #10
Ja die Tests waren alle negativ. Mykoplasmen, FIV, FeLV. FIP schliessen sie auch aus. Organwerte waren alle in Ordnung. Sie zeigt auch keine Auffälligkeit bei den anderen Blutwerten, ausser bei Beginn, da zeigten die Lymphozyten eine starke Reaktion an. Verständlich, da ihr Immunssystem ja ihre roten Blutkörperchen bekämpft hat. Nach Kortisongabe haben die sich wieder normalisiert und es waren regenerative Anzeichen bei den Erythrozyten da.
Werde in Düsseldorf mal nachfragen, auch, ob sie jemanden haben, der vielleicht spezialisiert ist in punkto Anämien.
 
  • #11
Wichtig zur Differentialdiagnostik der Anämie sind z.B. die Werte MCH, MCV, MCHC.

Bezüglich Autoimmunerkrankung auch die Eosinophilen.
 
  • #12
Danke Bea!
Ich werde mir alles nötige geben lassen und wenn möglich eine zweite Meinung einholen. Jetzt versuche ich mal zu schlafen, ich bin so platt von dieser Geschichte. Ich wünschte ich hätte da irgendwie ein dickeres Fell bei dem Miauen im Auto, oder der Tablettengabe (mit Eingeber mittlerweile). Irgendwie tut einem das so leid für die Katze, aber es muss ja sein...
Gute Nacht euch allen und danke für eure Hilfe und Mühe!
Ich hoffe jetzt einfach mal, dass der Schnupfen übers Wochenende nicht zurück kommt, bei der Dosis im Moment.
 
  • #13
Hallo ReLi,

das ist ja schon eine Menge, was Ihr gerade durchmachen muesst. Ich druecke Leonie fest die Daumen, dass es sich doch noch stabilisiert.

Ich kann nur von meiner Cindi berichten, die das Ganze auch durch hat.
Cindi hat auch eine AIHA; Leukose wurde bei ihr aber ueber eine Rueckenmarksbiopsie ausgeschlossen - leider ist diese ja wohl der haeufigste Grund fuer eine solche Anaemie.

Cindi hatte anfangs (nach den Bluttransfudionen) auch recht hohe Cortisondosen, aber nicht ganz so hoch wie Leonie. Sie hat das Cortison aber meist gut vertragen (abgesehen von leichten Infekten und einem Hautexzem).

Die ersten 2-3 Jahre musste sie auch vierteljaehrlich zur Blutkontrolle, aber sie ist jetzt seit gut 4-5 Jahren "stabil" eingestellt: Sie bekommt zwar noch Corti, aber bisher konnten wir es auf 1g alle 2 Tage runterbringen.

Daher denke ich, dass Stabilisierung aktuell das Wichtigste ist; ueber Diabetes wuerde ich mir so schnell keine Sorgen machen, das muss nicht sein. Cindi hatte bisher damit keine Probleme.

Um Dir vielleicht etwas Mut zu machen: Wenn es nicht Leukose-bedingt ist, kann das Ganze durchaus stabil und positiv verlaufen. Cindi lebt nun schon seit ueber 5 Jahren mit der Krankheit und ist eine froehliche und soweit stabile Katzendame ;)

Ich druecke Euch die Daumen, dass sich das mit Leonie ebenso positiv entwicklt :)
 
  • #14
Liebe ReLi,

ich kann sehr gut nachvollziehen, wie es Dir geht. Leider habe ich zwar mit dieser Erkrankung keinerlei Erfahrungen, weiß aber, welche Auswirkungen die hohen Kortisondosierungen haben. Meine Chiara hat Eosinophile Plaque (das ist auch eine Autoimmunerkrankung), die leider nicht in den Griff zu bekommen ist. Sie hat jahrelang Cortison-Depotspritzen bekommen, die 3, 4 Monate geholfen haben. Dann wurden die Abstände immer kürzer und ich habe es mit Prednisolon (5 mg) versucht. Täglich 1 Tablette, dann 1/2, dann alle paar Tage 1/2 etc. Aber sobald die Dosierung runter ging, biss Chiara sich wieder blutig. Momentan soll sie Atopica bekommen, was sie aber inzwischen nicht mehr nimmt. Das Zeug ist derart gallenbitter, da wundert mich nicht, dass sie es nicht annimmt. Die ersten Tage ging es mit Parmaschinken, der damit beträufelt war. Aber das funktioniert nicht mehr. 2 x habe ich es ihr mitsamt dem Schinken gewaltsam gegeben, aber das tu ich ihr nicht mehr an. Und direkt ins Maul spritzen geht gar nicht. Ich kann sie alleine nicht festhalten und sie wehrt sich mit allem, was sie hat.
Momentan bekommt sie auch noch homöopathische Mittel, um zu versuchen, ob das in Verbindung mit Atopica - oder wieder Prednisolon - funktioniert. Ich bin auch nicht begeistert von den Cortisongaben, weil auch meine Chiara nur noch lustlos rumliegt und schläft. Sie geht nicht mehr raus, hat ständig Hunger und - so lächerlich sich das vielleicht anhört - ist teilweise richtig depressiv.

Aber nun wieder zu Deiner Leonie. Es ist sehr schwer, dazu einen Rat zu geben. Da es ja noch ein so junges Tier ist, werden die Kosten sicher auf Dauer relativ hoch bleiben. Aber ich würde an Eurer Stelle auch alles versuchen, um ihr zu helfen. Es ist halt eine Abwägungssache, inwieweit sich die Lebensqualität der Kleinen durch die ständigen Medikamente und Arztbesuche mit Blutabnahmen verschlechtert. Ein TA-Besuch ist immer Stress für das Tier - und für uns als Halter. Die Kerlchen verstehen ja nicht, dass man ihnen helfen will. Was das Problem mit der Entfernung angeht, gibt es nicht einen TA in Eurer Nähe, so dass zumindest die langen Fahrten wegfallen würden? Vielleicht wäre es auch sinnvoll, sich noch eine oder zwei Meinungen von anderen Tierärzten einzuholen (ich habe inzwischen wegen Chiara 7-8 Tierärzte "durch").
Ich wünsche Dir und Deiner Leonie alles erdenklich Gute und hoffe, dass sich alles wieder regelt; natürlich auch für Luna.
Liebe Grüße
sinamax
 
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  • #15
Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für eure Worte. Leonies Hämatokrit war am Montag schon wieder auf 40 gestiegen. Es ist schon komisch. Sie hatte nur zwei Tage 5mg Prednisolon bekommen und der Wert hatte sich auf 20 halbiert. Dann bekam sie drei Tage 10 mg und der Wert hat sich verdoppelt. Das kommt mir alles relativ schnell vor? Jetzt bekommt sie wieder 7,5 mg. Sie hat keinen Schnupfen mehr.
Das Traurige ist halt, dass sie einfach nur noch auf dem Boden liegt. Die zwei Tage als sie nur 5 mg bekommen hat wurde sie wieder richtig fit, ist auf Möbel gehüpft und hatte wieder Anwandlungen zum spielen. Also von ihrem Verhalten hätte man meinen können es ginge ihr besser, aber die Schleimhäute waren etwas blass, und die Blutwerte haben es bestätigt...
Im Moment mag sie nur Futterwerfen spielen. Dabei war sie mal eine so extrem aktive Katze. Das ist sehr traurig.

Ich habe alle Unterlagen aus der Klinik und werde bald nach Düsseldorf fahren zwecks einer Zweitmeinung. Das geht zum Glück auch ohne Katze.
Ansonsten will die Ärztin ab nächster Woche Atopica versuchen. Ich bin da sehr gespalten...

Ich frag mich, ob es sein kann, dass sie nur im Moment so hohe Dosen Kortison benötigt und ob sich das in einem halben Jahr oder so eventuell legen könnte...
Liebe Lacroix, Deine Geschichte macht mir Hoffnung. Es freut mich, dass es Cindi so gut geht!!!

@sinamx:
Oh wei, das hört sich auch richtig schwer an, besonders auch für dich. Ich finde dieses schlapppe rumliegen auch so traurig...da fragt man sich, ob man der Katze wirklich hilft...
Zu der Medikamentengabe: Das war zu Beginn ganz schlimm bei Leonie. Sie nimmt ja jeden Morgen und abend drei Tabletten.Am Anfang ging das gar nicht. Die Tabletten zu verstecken in Leckerchen oder zermörsern oder mit Malzpaste (die sie liebt) ging nach einer Tablette nicht mehr. Nachdem wir alles durchhatten mussten wir sie ihr in den Mund geben. Zum Teil mussten wir sie zu zweit festhalten (hatten auch keine Wahl, sie stirbt ohne das Kortison), Mäulchen zu halten und Kehle massieren. Mittlerweile habe ich mir so einen Tabletteneingeber bestellt und die drei Tabletten kriege ich in 1 Minute in sie rein. Ohne wieder ausspucken.
Leonie mochte es gar nicht festgehalten zu werden. Ich gebe ihr die Tabletten vor ihrem Futter. Mit dem riesen Appetit will sie das natürlich haben. Sie weiss aber vorher müssen die Tabletten rein. Mittlerweile geht das sehr sanft. Ich mach kurz ihr Mäulchen auf und dann darf man nicht zögern ist meine Erfahrung.Festhalten muss ich sie gar nicht mehr. Ich glaube nach einer gewissen Zeit hat sie sich dran gewöhnt und ich habe mir auch Mühe gegeben vorher immer durchzuatmen und sehr ruhig bei der Medigabe zu sein.
Ich drück Dir und Chiara die Daumen, dass es mit den neuen Behandlungsmethoden klappt!!!
Ganz liebe Grüße an alle!
 
  • #16
Wie ist denn bei euch der Stand der Dinge?
 
  • #17
Gute Nachrichten!

Hallo Ihr Lieben,
es tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. Es war soviel los. Aber ich war so dankbar für eure Unterstützung, dass ich noch einmal den Stand der Dinge durchgeben wollte.
Leonie geht es wieder richtig gut. Ich war in Düsseldorf bei der Ärztin, die dort auf Anämien spezialisiert ist und sie kannte tatsächlich die Ärztin aus Duisburg (hatten beide zusammen studiert) und sie sagte auch das gleiche und dass die Ärztin aus Duisburg wohl führend auf dem Gebiet in Deutschland sei.

Leonie sollte ja eigentlich ein anderes Medikament bekommen, da sie so hohe Kortisondosen benötigte (10mg). Ich hatte aber nicht so ein gutes Gefühl und habe mit der Ärztin in Duisburg ausgemacht noch einmal 6 Wochen abzuwarten und dann noch einmal langsamer zu reduzieren. Irgendwann hatte ich irgendwie das Gefühl ich könnte nochmal einen Reduktionsversuch starten und habe die 5 mg Tabletten dann geachtelt und habe alle zwei, drei Wochen somit um 0.6 mg reduziert.
Die ersten drei Tage nach dem reduzieren hatte ich immer das Gefühl Leonie geht wieder in die Anämie aber dann wurde es immer besser.
Tja und was soll ich sagen, mittlerweile ist sie auf einer Dosis von 1,25mg pro Tag. Und da ist sie seit Monaten stabil.

Sie hängt auch nicht mehr in der Ecke und ist neugierig und total aktiv wie früher!:yeah:

Ihr Körperfett, das sich komisch verteilt hatte und dazu kam ist auch schon wieder weg. Bisher gab es nicht einen Rückfall.

Leonie ist jetzt in Bochum beim Tierarzt, es hat tatsächlich etwas länger gedauert, jemanden zufinden, der bereit war ihr Blut abzunehmen, obwohl wir damals die Behandlung noch mit der Ärztin in Duisburg besprochen haben. Mittlerweile haben wir hier einen neuen Tierarzt. Leider toleriert Leonie keine Blutentnahmen mehr. Das letzte Mal musste sie in Kurznarkose gelegt werden.

Dennoch ist es eine total tolle Entwicklung und ich möchte gerne danke für die Unterstützung sagen und vielleicht ein bisschen Hoffnung verbreiten.

Falls jemand Fragen hat oder irgendetwas genau wissen möchte, kann er mich auch gerne anschreiben.

Liebe Grüße

ReLi
 
  • #18
Das liest sich sehr gut. :)

Würdest du uns den Namen dieser spezialisierten Ärztin sagen?
 
  • #19
Die Ärztin heißt Frau Radecke (ich bin mir mit der Schreibweise nicht sicher) in der Kleintierklinik Duisburg Asterlagen.
Die Klinik kann ich allgemein empfehlen, eine Freundin war auch mit ihrem Kater da (bei einer anderen Ärztin mit anderem Schwerpunkt), er hatte ein immer tränendes Auge wohl auf Grund des Katzenschnupfenkomplex.
Sie haben eine vollständige Diagnostik durchgeführt und dem Kater geht es jetzt sehr gut und er hatte bisher auch keinen Rückfall.
Die Tablettengabe bei Leonie ist mittlerweile mit dem Tablettengeber übrigens auch gar kein Problem mehr und gehört zur täglichen Routine.
 
  • #20
kurzes Update

Hallo Ihr Lieben,
Nur der Vollständigkeit halber und falls andere mit ähnlichen Entwicklungen konfrontiert sind, wollte ich ein kurzes Update geben.
Vor 3 Jahren hat mein Freund ohne mein Wissen, das Kortison nochmal reduziert. Er wusste, ich wollte es nicht, weil ich so Angst hatte, dass Leonie wieder in die Anämie fällt und dann wieder ein Jahr Blutentnahmen folgen. Aber was soll ich sagen, Gott sei Dank hat er es dennoch gemacht, denn seitdem ist Leonie vollkommen Kortison frei und bekommt gar keine Medikamente mehr. Bei den Blutentnahmen sind die Werte seitdem immer vollkommen in Ordnung. Ich finde das ja irgendwie sehr komisch, am Anfang hieß es, sie bräuchte immer eine so hohe Dosis, dann, dass die Dosis auf keinen Fall mehr reduziert werden sollte, aber faktisch lebt sie seit über drei Jahren ohne Medis und es gab keinen Rückfall bisher. Ich hoffe, das bleibt so. Eine richtige Erklärung dafür könnte mir kein Tierarzt geben. Aber wir sind froh und Leonie auch :) Das hätte ich damals nicht für möglich gehalten.
 

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