Kastration: nur die Eierstöcke oder auch die Gebärmutter??

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
pacara

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anner Saar
Hallo Ihr Lieben,

wie einige vielleicht mitbekommen haben, weilt nun Gary die II unter uns, sie kam aus dem TH, hatte grade vorher Babies und ist aus diesem Grunde auch nicht kastriert. Nun, da sie zweieinhalb Wochen bei uns und die erste Zeit der Eingewöhnung vorüber ist, geht's ans Kastrieren.

Ich habe heute bei zwei TKs und meinem Haustierarzt angerufen, um erstens die Preise und zweitens die OP-Methoden in Erfahrung zu bringen.

TK 1: 90 - 95 Euro, je nach Katze und benötigter Narkose
Total-OP auf Wunsch auch nur Eierstockentfernung
Begründung: "die kann sonst Gebärmutterkrebs bekommen"
Entfernung von mir: 5 Minuten mit dem Auto

TK 2: 87,50 Euro
Entfernung nur der Eierstöcke, Total-OP auf Wunsch (wahrscheinlich
gegen Aufpreis)
Entfernung: eine gute halbe Autostunde

TA: 85 Euro
Entfernung nur der Eierstöcke
Begründung: Anwendung der Schlüsselloch-OP (schonender für die Mieze)
bei Entfernung der Gebärmutter droht im Alter Inkontinenz
Gebärmutter entfernen hat keine Auswirkung auf Krebs
Entfernung: 10 Minuten mit dem Auto

Mir persönlich gefiel da mein Haustierarzt am besten, alleine schon, weil er als einziger auf die Sache mit der Inkontinenz hingewiesen hat.
Und die Sache mit dem Gebärmutterkrebs? Nun ja, wenn ich ehrlich bin, ließe ich mir auch nicht vorsorglich eine Brust abnehmen, weil man da ja Brustkrebs kriegen kann.

Oder wie seht Ihr das? Welche Variante würdet ihr bevorzugen?
 
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Mir ist die Eierstock-Entfernung in Schlüssellochtechnik am sympathischsten. Ich habe mich jetzt noch nicht so intensiv mit den Vor- und Nachteilen beschäftigt, habe ja einen Kater, aber das erhöhte Risiko an Gebärmutterkrebs (nicht Gebärmutterhalskrebs ;) ) besteht ja bei unkastrierten Katzen vor allem aufgrund der Hormonwirkungen, die nach einer Eierstockentfernung ja wegfallen.
 
Unser Reserl wurde total operiert, weil dort wohl schon Wucherungen drin waren.
 
Hallo Patricia,

ich würde auch Methode 3 bevorzugen. Man muss den Tieren ja nicht alle Hormone nehmen. Die halten ja auch jung...

Der Schnitt ist auch viel größer wenn die Gebärmutter mit entfernt wird. Das mit der Inkontinenz wusste ich nicht. Mein armes Mäuschen wurde gestern aufgrund einer Pyometra (mit nur 15 Monaten) kastriert... natürlich mit Entfernung der Gebärmutter :sad:

Das war übrigens viel teurer... ca. 150 Euro. Ihr habt gute Preise
 
Mir hatte mal eine TÄ erklärt, dass sie grundsätzlich eine Total-OP macht, wenn die Katze vorher rollig war oder auch schon Kitten hatte. Im Grunde ist es ja auch ein überflüssiges Organ geworden. Und was nicht drin bleibt, kann auch keinen Ärger mehr machen ;)

Ich würde eine Total-OP machen lassen, auch wenn der Schnitt 2 oder 3 cm länger ist.
 
Es geht mir bei der Angelegenheit auch nur in zweiter Linie um die Preise, wenn ich auch zugeben muß, daß es mir momentan schon arg arg wehtut, so viel Geld hinzulegen.
(Was mußten wir uns auch ein Haus kaufen :rolleyes::D)

Mir geht es hauptsächlich um das Wie und Warum. Und Inkontinenz finde ich schon ein wichtiges Thema. Katzen sind von sich aus so saubere Tiere, das ist sicher nicht angenehm für's Katzentier, wenn's "ausläuft".

Wenn ich jetzt bei mir selber eine Unterbindung vornehmen lassen wollte, würde ich nicht gleich alle ausräumen, wenn ich schon dabei bin und die Gebärmutter eh "überflüssig" ist.
Aber kann man das vergleichen, oder soll man das?
 
Bei Hunden hab ich schon von anschließender Inkontinenz gehört, aber nur von hören-sagen. Von Katzen kenne ich diese Aussage überhaupt nicht. Hatte mich auch nie ein TA drüber informiert, dass es vorkommen könnte.
 
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Ich hab mal gegoogelt und was von einer Tierklinik gefunden:

Wir entfernen routinemäßig nur die Eierstöcke. Die Entfernung der Gebärmutter ist eine wesentlich größere Operation und hat keine Vorteile.

Mit der Entfernung der Eierstöcke (Ovariektomie) entfällt für den gesamten übrigen Geschlechtsapparat (Uterus, Gesäuge) die hormonelle Regulation. Es gibt (ähnlich wie beim Eingipsen eines Beines, das danach ganz dünn wird) eine Inaktivitätsatrophie. Schwierigkeiten mit Inkontinenz sind bei ovariektomierten Tieren zehnmal seltener als bei totaloperierten.

Die Entfernung der Einerstöcke und der Gebärmutter (Totaloperation, Ovariohysterektomie, OHE) ist immer dann zwingend, wenn die Gebärmutter gereizt oder sogar schwer entzündet (Pyometra) ist. Entfernt man sie „prophylaktisch“, kommt es häufiger zur Inkontinenz.

Auch bei Totaloperation bleibt in kleiner Teil zurück: der Uterusstumpf. Das Argument, die belassene Gebärmutter könne sich trotz Kastration entzünden, sticht allein schon deshalb nicht. In einer neuen Untersuchung von Nickel (prakt. Tierarzt 2/2003) wird wieder bestätigt, dass die OHE keinen Vorteil und eine höhere Komplikationsrate hat. Dort zeigt sich wieder, dass nach Kastration Gebärmutterentzündungen und Stumpfpyometren in etwa gleich oft auftreten (unter 1%o).


http://www.tierklinik-dr-staudacher.de/haeufige_fragen.htm#_Toc32662224
 
Ich hab mal gegoogelt und was von einer Tierklinik gefunden:

Wir entfernen routinemäßig nur die Eierstöcke. Die Entfernung der Gebärmutter ist eine wesentlich größere Operation und hat keine Vorteile.

Mit der Entfernung der Eierstöcke (Ovariektomie) entfällt für den gesamten übrigen Geschlechtsapparat (Uterus, Gesäuge) die hormonelle Regulation. Es gibt (ähnlich wie beim Eingipsen eines Beines, das danach ganz dünn wird) eine Inaktivitätsatrophie. Schwierigkeiten mit Inkontinenz sind bei ovariektomierten Tieren zehnmal seltener als bei totaloperierten.

Die Entfernung der Einerstöcke und der Gebärmutter (Totaloperation, Ovariohysterektomie, OHE) ist immer dann zwingend, wenn die Gebärmutter gereizt oder sogar schwer entzündet (Pyometra) ist. Entfernt man sie „prophylaktisch“, kommt es häufiger zur Inkontinenz.

Auch bei Totaloperation bleibt in kleiner Teil zurück: der Uterusstumpf. Das Argument, die belassene Gebärmutter könne sich trotz Kastration entzünden, sticht allein schon deshalb nicht. In einer neuen Untersuchung von Nickel (prakt. Tierarzt 2/2003) wird wieder bestätigt, dass die OHE keinen Vorteil und eine höhere Komplikationsrate hat. Dort zeigt sich wieder, dass nach Kastration Gebärmutterentzündungen und Stumpfpyometren in etwa gleich oft auftreten (unter 1%o).


http://www.tierklinik-dr-staudacher.de/haeufige_fragen.htm#_Toc32662224

Das würde ja ziemlich die These meines TA stützen. Wenn es keinen Vorteil für die Katze gibt, brauche ich ihr das ja auch nicht anzutun. Wie gesagt, man läßt sich selber ja auch nicht präventiv eine Brust abnehmen.....
 
  • #10
Ich sehe es auch so. Höchstens vermehrte Gebärmutterentzündungen wären ein Argument für eine Total-OP, aber da diese genauso häufig wie Stumpfpyometren auftreten, hat eine Gebärmutterentfernung keine Vorteile mehr, nur Nachteile. Jedenfalls nach obigem Text der Tierklinik, die entsprechenden Studien kenne ich auch nicht.
 
  • #11
Der TÄ gings da glaub ich weniger um Entzündungen als mehr um Krebs.
 
  • #12
Der TÄ gings da glaub ich weniger um Entzündungen als mehr um Krebs.
Wie es mit Krebs aussieht, weiß ich auch nicht. Aber das ist normalerweise vor allem hormonabhängig, und da die Eierstöcke raus sind... Aber vielleicht weiß da jemand mehr oder kennt eine Studie dazu.
 
  • #13
Bei meinen 3 Mädels wurde bei der Kastration die Gebärmutter entfernt, das Risiko von Gebärmuttererkrankungen sei sehr hoch, wenn die nicht mit entfernt wird. Der Preis für die OP bleibt bei uns der gleiche, ob nur die Eierstöcke entfernt werden, oder Total-OP und die OP-Naht ist gerade mal 1 cm lang.
 
  • #14
Tja, wenn selbst die Tierärzte sich da nicht einigen können, was besser ist, wie können wir es dann :confused: Ich vermute mal, es fehlen aussagekräftige Studien darüber, welche Vorgehensweise am besten ist.
 
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  • #15
ein Organ, das vorhanden ist, kann immer krank werden, das ist logisch.
Aber manchmal kommt es mir vor, als sei eine Erkrankung vorprogrammiert, wenn die "böse Gebärmutter" drinbleibt.

Gibt es nicht noch einiges, was man entfernen könnte, weil es krank werden könnte? ;)
 
  • #16
  • #17
  • #18
Wenn du diese Möglichkeiten aufzählst und Meinungen lesen möchtest, kriegst du die ;) Letztenendes wirst du deine Entscheidung mit Absprache des TA deines Vertrauens alleine treffen müssen. Es ist deine Katze und somit deine Verantwortung.

Mir kommt es gerade so vor, als ob du nur eine Bestätigung für dich gebraucht hast.
 
  • #19
Wenn du diese Möglichkeiten aufzählst und Meinungen lesen möchtest, kriegst du die ;) Letztenendes wirst du deine Entscheidung mit Absprache des TA deines Vertrauens alleine treffen müssen. Es ist deine Katze und somit deine Verantwortung.

Mir kommt es gerade so vor, als ob du nur eine Bestätigung für dich gebraucht hast.

nö, ich wollte Meinungen und ich habe sie bekommen. Man könnte ja aber auch darüber diskutieren.;)
Ich denke, ich habe meinen Entschluß gefaßt, das ist ebenfalls richtig. Ich war mir eingangs nicht sicher, jetzt schon eher. Ich lasse das mal sacken und google morgen nochmal, das muß ja nicht übermorgen gemacht werden.
 
  • #20
Wenn ich jetzt bei mir selber eine Unterbindung vornehmen lassen wollte, würde ich nicht gleich alle ausräumen, wenn ich schon dabei bin und die Gebärmutter eh "überflüssig" ist.
Aber kann man das vergleichen, oder soll man das?

Manche Vermenschlichungen können ja noch niedlich sein, aber das sollte jetzt wirklich nicht verglichen werden.
 

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