Dementer Kater bringt uns um den Verstand

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CatMomOf5

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3. Februar 2020
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Hallo ihr Lieben.
Ich habe bereits das Internet durchforstet aber nichts gefunden das exakt meine Situation beschreibt.
Mein Kater namens Kalli ist 20 Jahre alt und an sich noch sehr fit. Er hat lediglich eine leichte Hüftarthrose sowie dortigen Muskelschwund.
Das größte Problem das er hat, ist seine Demenz die uns in den Wahnsinn treibt.
Sobald die Sonne untergeht beginnt der Alptraum. Er wird fürchterlich unruhig, maunzt und tapst lautstark durch die Wohnung da er die Krallen nicht einzieht. Damit nicht genug, er fängt auch an Aggressionen gegenüber der anderen 4 zu zeigen, so das wir uns nachts nicht nur mit seinem Schreien und Kratzen, sondern auch mit Kämpfen auseinander setzen müssen.
Wir haben ihm das Licht angelassen, gefüttert, beruhigende Tropfen auf Hanfbasis gegeben, ihn gestreichelt und so weiter und so fort. Aber nichts, wirklich gar nichts hilft. Er kann jederzeit nach draußen da wir eine Katzenklappe haben, das ist also auch nicht die Ursache.

Wir schlafen seit gut einem Jahr nicht mehr durch. Ab 4 Uhr ist an Schlaf sowieso nicht mehr zu denken weil er da seinen Höhepunkt hat und ich dann meist aufstehe damit mein Mann schlafen kann.

Ich habe zwei Jobs und fünf Katzen, wenn ich nicht grade arbeite bin ich am schlafen und ich kann einfach nicht mehr.

Hat jemand einen Tipp für uns? Vielleicht ein Medikament oder dergleichen?

HILFE!:sad:
 
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Huhu!

Ohje, das klingt sehr anstrengend! :( Ich fürchte, man kann nicht allzuviel machen. Das Tier ist alt, ist durch die Demenz bestimmt oft verwirrt und verunsichert... :(

Schonmal was von Relaxopet gehört? Eine Art Katzenradio? Soll angeblich sehr gut funktionieren, vlt könnt ihr es ja mal ausprobieren? Ansonsten über Nacht mal den Fernseher laufen lassen oder das Radio?

Könnte es helfen nachts seinen Platz stark zu begrenzen? Auf z.B. einen Raum? Sodass er nicht ganz so orientierungslos ist? Vlt hilft ihn ein Raum mit Licht, etwas Musik und vielen bekannten Sachen (Kuscheldecke etc). Das wäre das einzige was mir jetzt einfallen würde.

lg
 
Wann wurde das letzte Blutbild gemacht?
 
Die Idee mit dem eigenen Raum gefällt mir sehr gut, ich weiß gar nicht wieso wir das bisher nicht in Erwägung gezogen haben. Das wird heute Abend direkt getestet.
RelaxoPet klingt vielversprechend und wird gekauft, sollte auch der eigene Raum nicht helfen.

Von einem Blutbild hat unsere Tierärztin abgesehen, da er einen fitten Eindruck machte. :hmm:
 
Die Idee mit dem eigenen Raum gefällt mir sehr gut, ich weiß gar nicht wieso wir das bisher nicht in Erwägung gezogen haben. Das wird heute Abend direkt getestet.
RelaxoPet klingt vielversprechend und wird gekauft, sollte auch der eigene Raum nicht helfen.

Von einem Blutbild hat unsere Tierärztin abgesehen, da er einen fitten Eindruck machte. :hmm:

Blutbild ist immer gut, sollte man regelmäßig machen, sobald die Katzen älter werden:)
Ich drück die Daumen, dass der einzelne Raum vlt schon etwas hilft!
 
Ist es denn eine gute Idee, einen dementen Kater in den Freigang zu lassen?

Und ja, dass man Freigänger nicht einfach so zu Indoorkatzen machen kann, ist mir klar. Hab mich das nur eben gefragt...
 
Die Idee mit dem eigenen Raum gefällt mir sehr gut, ich weiß gar nicht wieso wir das bisher nicht in Erwägung gezogen haben. Das wird heute Abend direkt getestet.
RelaxoPet klingt vielversprechend und wird gekauft, sollte auch der eigene Raum nicht helfen.

Von einem Blutbild hat unsere Tierärztin abgesehen, da er einen fitten Eindruck machte. :hmm:

Ich verstehe Dich gut - unsere 17 Jahre alte Schnuffi ist schwerhörig und dement. Auf jeden Fall ein geriatrisches Blutbild machen lassen (eine SDÜ sollte ausgeschlossen werden - die kann eine Ursache sein). Schnuffi hat auch immer wieder Phasen, in denen sie laut schreiend durch die Wohnung geistert. Wir haben dann den nächtlichen Aufenthalt auf das Wohnzimmer begrenzt und das tut ihr gut. Sie kann sich nicht verlaufen und schläft ganz entspannt (wir haben eine Kamera im WZ und haben gerade am Anfang häufiger nachgeschaut).
 
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Lass bitte unbedingt ein geriatrisches Blutbild machen! Je nach Labor musst du schauen, es muss auf jeden Fall der T4 Wert für die Schilddrüse mit dabei sein, all diese Symptome, die du beschreibst, können auf eine Schilddrüsenüberfunktion hindeuten. Lass dir am besten eine Kopie davon dann geben und stell es hier im Forum ein, dann können wir mehr dazu sagen.

Und einen kleinen Tipp am Rande, nicht gegen dich sondern deine Tierärztin ... man muss nicht warten bis ein Tier erstmal todkrank ist und entsprechend heftige Symptome hat, um dann ein Blutbild zu machen. In dem Alter sollte das mindestens einmal im Jahr gemacht werden um zu sehen ob alles in Ordnung ist und um dann noch frühzeitig reagieren zu können bevor es zu spät ist. Zumal es hier doch bereits wirkliche Auffälligkeiten gibt.

Ich wünsche dir fürs erste jetzt mal gute Nerven :)
 
Seit acht Wochen habe ich einen Opiskater, der wird jetzt 21.
Er ist taub, sieht nicht viel und schreit - laut. Der war Freigänger und tourt auch hier seine kleinen Runden.

Die ersten vier Wochen hat er im Gästeklo geschlafen: Korb, Klo, Wasser und Fussbodenheizung sowie ein Betthupferl. Hat gut funktioniert.
Inzwischen schläft er die meisten Nächte draußen in der Wohnung, die ist gepflastert mit Nachtlichtern. Katzenklappe hat er noch nicht verstanden.
Bekommt er wieder eine Schreiattacke , schläft er den Rest der Nacht im Klo.

Ich bin nicht so ein Fan von regelmäßigen Blutentnahmen.
Einmal gucken, Niere und Schilddrüse sind in dem Alter die üblichen Verdächtigen. Und wenn dann nichts ist, dann weitere Kontrollen nur bei Befundänderung.
 
  • #10
Kurzer Erfahrungsbericht zu Relaxopet. Wir haben es und Slimmy reagiert nur bedingt, je nach Tagesform total unterschiedlich, darauf. Da es echt nicht gerade billig ist, würde ich erstmal probieren, ob er auf Katzenentspannungsmusik (kostenlos im Internet großes Angebot) reagiert.
 
  • #11
Würde den alten Knaben nächtens auch sicherheitshalber auf engen Raum beschränken. Es bringt ja nix, wenn er orientierungslos durchs Haus eiert und womöglich von Sachen herunterfällt, die einer Normalkatze nicht gefährlich werden und an die man daher gar nicht denkt.

Vielleicht hilft, neben allen anderen Maßnahmen,
- müde spielen bzw. beschäftigen gegen Abend,
- dann schön Fresschen geben, halbwegs geregelt,
- dann ins Bettchen bringen, notfalls mit Wärmflasche oder so, in einem überschaubaren Raum, wo er Wasser, ein paar Häppchen und KaKlo nebst Schlafplatz beisammen hat.
???

1. ist er dann beschützt und kriegt weniger Stress, selbst wenn er NICHt schlafen sollte,
2. hört Ihr ihn weniger und pennt selber und
3. könnt das dann auch entspannt tun, weil er in diesem Raum ja beschützt ist und nicht viel passieren kann, selbst WENN er sich mal aufregt.

SD würde ich dennoch testen - Menschen, die das haben, springen mental auch im Kreis. Das ist kein Spaß.
 
  • #12
So erstmal Entschuldigung das ich so lang nichts von mir habe hören lassen, es ist derzeit allgemein etwas drunter und drüber.
Das mit dem eigenen Raum hilft ihm ganz gut, gelegentlich kratzt er noch an der Tür und möchte raus.
Da wir eine nicht programmierte Katzenklappe haben, wird es schwer ihn ihm Haus zu behalten. Bisher geht er auch nicht weit fort, meist nur in den Garten. Futter vorm schlafen zusammen mit Streicheleinheiten bringen ihn ganz gut runter
Wir werden dann doch nächste Woche mal zum Tierarzt wegen dem Blutbild. Ich hoffe das es unauffällig ausfällt.. Heute Nacht lasse ich mal noch etwas Musik laufen.

Vielen Dank für die hilfreichen Ideen!

P.s.: ich habe noch gar nicht seine ängstliche Art erwähnt. Er hat wirklich vor allem Angst was sich etwas schneller bewegt. Das liegt wohl auch an den alten Sinnen die nicht mehr so wollen oder?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #13
Huhu,

freut mich, dass es schonmal hilft! =)

Kann man denn mit dementen Tieren clickern? Ich weiß es nicht :confused: Falls ja würde ich das mal probieren, stärkt das Selbtbewusstsein, vlt hilft es ihm ja ein wenig.

lg
 
  • #14
Wenn ich schlecht sehe und höre, kann ich Gefahren schlechter ausweichen. Das macht Angst. Oder man hat wie Opikater ein sonniges Gemüt. Dann verlässt man sich beim Überqueren der Straße auf die Autofahrer oder schreit über den Gartenzaun den Nachbarn an, weil der vielleicht sein Mensch sein könnte.

Wenn er vor dem Klickergeräusch keine Angst hat, kannst Du das versuchen.

Wenn Du es noch nicht gefunden hast, google mal Sundowning. So heißt das Phänomen beim Menschen.
 
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  • #15
Ist denn gesichert, dass es nur eine "leichte" Hüftarthrose ist?
Das kann sich inzwischen sehr schmerzhaft verändert haben.
Und einem Tier in dem Alter würde ich dann vernünftige Schmerzmittelgabe nicht vorenthalten.
(ich habe leider gerade die Erfahrung gemacht und einen unserer Seniorkater vorgestellt bei der TÄ, weil er übellaunig geworden ist - schwere Kniearthrose beidseitig - ohne Schmerzmedis geht da nichts mehr - seit dem ist er wie ausgewechselt)
Nur so als Tipp wo man ansetzen könnte.
Dazu natürlich ein geriatrisches Blutbild mit T4 für die Schilddrüse.

Bei Schmerzen oder SDÜ helfen alle anderen gut gemeinten Maßnahmen wie Nachtlichter nichts. Deshalb würde ich das erstmal abchecken lassen.
Alles Gute für euch & den Opi. :)
 
  • #16
Ich habe noch nie mit einem clicker gearbeitet. Da muss ich mich erstmal reinlesen.
Das er Schmerzen hat haben wir auch schon überlegt. Er läuft allerdings normal und springt noch aufs Sofa. Wir werden ihn auf jeden Fall zum Tierarzt bringen.

Sundowning kenne ich tatsächlich. War mir nur unsicher ob es das bei Katzen auch gibt.
 
  • #17
Schmerzen kann man austesten, wenn man mal vier Wochen Schmerzmittel gibt, und schaut, ob sich was ändert.

Opikater galoppiert mit Schmerzmittel durch die Wohnung und nimmt täglich mehrfach seine dollen zwei Minuten.
Ohne krabbelt er mühsam aufs Sofa und kann nur noch fressen und schlafen. Und schreien.
 
  • #18
P.s.: ich habe noch gar nicht seine ängstliche Art erwähnt. Er hat wirklich vor allem Angst was sich etwas schneller bewegt. Das liegt wohl auch an den alten Sinnen die nicht mehr so wollen oder?

Mein 20-jähriger Dickie ist ganz genauso: Seit ca. 4 Jahren ist er langsam immer schreckhafter geworden; er geht auch nicht mehr mit mir draußen spazieren wie früher, da er nun Angst vor Autos hat (früher war er tags und nachts stundenlang unterwegs + super-autosicher!).
Heute zuckt er zusammen, wenn ich ihn von hinten anspreche oder mir etwas klappernd runterfällt. Er "schaut auch verwirrter/ ratloser aus der Wäsche" wie früher...

Nun hört und sieht Dickie noch gut, daran kann es also nicht liegen. Aber wenn ich meine 87-jährige Mutter (hört + sieht auch noch gut) und ihre (Über)Reaktionen inzwischen ansehe, sind Dickie's Reaktionen vergleichbar: Es ist das hohe Alter, die allgemeine Verlangsamung dadurch, leichte Senilität, und eine stark verminderte Resilienz beim Umgang auch mit den kleinsten Veränderungen/ Krisen. Ich sehe das wie du...

Dickie maunzt auch seit ca. 6 Monaten verstärkt, meistens nachts (sein ganzes Leben bisher war er fast "wortlos"+ schlief immer durch).
Rufen/ Licht anlassen/ ins Bett legen hilft nicht.

Seine Blutwerte werden regelmäßig kontrolliert (wg. Schilddrüse, EG, Arthrose, Pankreas, etc.) und sind alle OK. Das Maunzen ist keine Schmerzäußerung.

Hier sind alle Türen offen, es gibt immer Trofu und Wasser, er benutzt seine Klos.

Einsperren in 1 Zimmer hilft Null, da wird er nur noch lauter.
Ich lasse ihn im Winter wg. des Wetters nicht mehr die ganze Nacht draußen: Obwohl er wettersichere, warme Plätze hat, ist es mir zu riskant.
Dickie hat aber einen sehr starken Drang nach draußen (obwohl sein Radius inzwischen sehr eng ist).
Ich würde ihn aber nie zur Wohnungskatze machen können oder wollen, und durch seine Angst läuft er ja auch nicht weg.

Sein ungeliebter, aber tolerierter Kumpel Bibo ist kurz vor Weihnachten gestorben; ich hatte den Eindruck, die letzten 8 Jahre, die er da war, haben Dickie noch ein bisschen "verjüngt": Er hatte einen Artgenossen, den er beobachten, auch mal scheuchen (Bibo hat sich immer untergeordnet) konnte, und dass noch ein andere Kater in der (recht großen) Wg. schlief, hat ihn wohl auch beruhigt.

Nun ist Bibo weg, und die "altersbedinge Unruhe", wie das meine TÄ genannt hat, ist wieder gestiegen.
Draußen gibt es zwar andere Katzen, aber Dickie hat sich ein Leben lang nie angefreundet, er war immer gern Einzelkater; eine andere Katze jetzt hier einzuführen, wäre zu riskant.
Übrigens hat Dickie nie gespielt, und will das auch jetzt nicht.

Ich schlafe auch schlecht, und werde bei der ständigen Maunzerei grantig.

Mein Fazit: Außer einem Beruhigungsmittel weiß ich mir keinen Rat - aber ich kann meinen Kater ja auch nicht permanent ruhigstellen...

Lieber Gruß,
Marion
 
  • #19
Schmerzen kann man austesten, wenn man mal vier Wochen Schmerzmittel gibt, und schaut, ob sich was ändert.

Opikater galoppiert mit Schmerzmittel durch die Wohnung und nimmt täglich mehrfach seine dollen zwei Minuten.
Ohne krabbelt er mühsam aufs Sofa und kann nur noch fressen und schlafen. Und schreien.

Aside in eigener Sache (sorry, dass ich den thread kurz hijacke):

Max, was gibst du denn für (Langzeit)Schmerzmittel, und in welcher Dosierung?

Dickie hat in akuten Phasen (gab es bisher nur wenige) Metakam bekommen, aber darauf ist er nur müde/ komatös geworden. Die Schmerzen waren wohl weg, aber eine Wesenveränderung hin zum muntereren, agileren ist nicht eingetreten...

Danke, LG,
Marion
 
  • #20
Alles, was die Tierärzte rausrücken. :D
Metacam, Onsior und Prednisolon.

Beim Metacam wird immer nur aufs Spucken verwiesen, die sedierende Nebenwirkung kennt kaum einer, ist auch selten, gibt sie aber. Bei meiner Stute habe ich sie nach Verletzung genutzt, damit sie nicht so rumhüpft. ;) Und bei Katzen habe ich sie auch schon gesehen.

Alternativ geht Onsior, kann Leberveränderungen machen, wohl vorzugsweise bei Hunden dann auch echt schief gehen. Schlägt nicht so auf den Magen, wirkt aber schwächer als Metacam.

Und Metacam als Lösung lässt sich halt auch besser dosieren.

Bei Arthrosen im Alter schätze ich Predni sehr, weil es die so schön runterkocht. Und bei chronsichen Lungenerkrankungen ist eine feine Sache. Spätschäden haben die Miezers dann ja nicht mehr.
Dazu ist es kostengünstig, gut zu dosieren und wird von Katzen bis 5 mg am Tag in der Regel gut vertragen. Alles drüber hinaus puffere ich mit einem Krümel Omeprazol.
Dabei gebe ich durchaus mal einen Kortisonstoß nach einem Schema meiner Tierärztin (je 3 Tage 10 - 7,5 - 5 mg), mache dann mit einer Erhaltungsdosis 2,5 oder 5 mg jd. 2 Tag oder 2,5 mg täglich weiter. Kommt auf die Miez und ihre Beschwerden an, muss man hingucken.
 

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