Hallo Mischou, wo liegt denn die Ursache, dass eure Katze erblindet ist? Ist das irreversibel?
Wenn sie tagsüber viel schläft, ist sie natürlich irgendwann wach und möchte eventuell beschäftigt werden und nicht allein sein. Ich kann es mir kaum vorstellen, ein Tier, das 18 Jahre alles sieht und auf einmal erblindet ...
Könnt ihr sie tagsüber und bevor ihr ins Bett geht vielleicht zum spielen animieren? Ich weiß nicht, wie man mit einer blinden Katze spielt, aber ich bin sicher, es wird machbar sein. Sie muss sich ja nunmehr komplett umstellen, Tages- und Nachrhythmus gibt es nicht mehr ...
Vielleicht melden sich ja noch User mit blinden Katzen dazu.
Ich denke bei dem Verhalten des Ömchens auch eher an Demenz.
Mein Sternchen Nine war ein Blindchen ..... von uns unbemerkt am Glaukom erblindet, wegen Bluthochdruck, der ebenfalls damals noch nicht diagnostiziert worden war.
Nine kam allerdings mit der Blindheit super klar und blieb im ganz normalen Tag-Nacht-Rhythmus, den bei uns alle Katzen haben. Da sie in der Gruppe lebte, konnte sie sich insofern auch an den anderen Katzen gut orientieren.
Nine war, typisch für die orientalischen Rassen, sehr redselig, und sie konnte auch laut werden, wenn ihr irgendwas nicht in den Kram passte. Nicht ganz so rauh und tief wie die Siamesen, aber nicht minder laut und auch durchaus unangenehm. So dass man eilte, ihre Wünsche flugs zu erfüllen. ^^
Aus meiner Sicht ist die Blindheit daher nicht ursächlich für die lauten Schreie der alten Dame, sondern ich vermute, dass sie desorientiert aufwacht und dann schreit, weil sie sich nicht zurechtfindet und nicht mehr weiß, wo sie ist.
Dagegen wird man nur wenig machen können, und natürlich zehrt sowas auch an den Nerven!
Auf der anderen Seite kann wohl kaum ein frischgebackener Elternteil von sich behaupten, die Nächte komplett und völlig ruhig durchzuschlafen, solange die Kids unter einem Jahr sind.
Mischou, besteht die Möglichkeit, dass ihr nachts das Radio leise laufen lasst, z. B. in der Küche oder im Wohnzimmer.... also wo es euch nach Möglichkeit nicht stört, aber so, dass eure alte Dame doch das Gefühl hat, in Gesellschaft zu sein und dass sie sich geborgen fühlen kann. Ich meine damit eine gewisse Geräuschkulisse, die ihr dann Halt geben kann.
Die Blindheit (es gibt übrigens auch geriatrisch bedingte Häufungen von bestimmten Erkrankungen des Auges, die im Alter zur Erblindung führen können .... Makuladegeneration fällt mir da ein, aber eben auch das Glaukom) wird es der Kleinen nicht leichter machen, sich nach dem Aufwachen zurechtzufinden; sie wacht ja gewissermaßen auf, und alles erscheint fremd. Weil sie sich nicht erinnert, dass sie vorher sozusagen zu Bett gegangen war, und weil sie nicht sehen kann, dass es Nacht ist.
Auch bei dementen Menschen gibt es wohl dieses nächtliche Aufwachen und Denken, dass es Tag ist bzw. Automatismen, mit der Tagesroutine zu beginnen oder einzusetzen. Also Desorientierung hinsichtlich der Tageszeit ungeachtet der Lichtsituation.
Vielleicht ist es sinnvoll, die alte Dame räumlich zu begrenzen, gerade in der Nacht; damit sie möglichst vertraute Umgebung um sich hat (ihr Bettchen, ihr Klöchen, Fressen, Trinken usw.), wenn sie aufwacht.
Ich erinnere mich, dass Amelie, ein Pflegi der Userin Arry und eine steinalte demente Katzendame, von der räumlichen Begrenzung ihres Areals in der Pflegestelle sehr profitierte. Amelie war auch blind, soweit ich mich erinnere, und kam praktisch in eine ihr völlig fremde Umgebung und zu neuer Katzengesellschaft.
Habt ihr noch mehr Katzen außer der Omi? Das könnte ihr zusätzlichen Halt geben, wie bei Nine, also eine gewisse Orientierung auch bezüglich der Tageszeiten etc.
Eine völlig neue Vergesellschaftung, wenn die Süße bisher Einzelkatze war, würde ich allerdings nicht zwingend für vorteilhaft halten in ihrer jetzigen Situation.
Feliway, Zylkene, evtl. Bachblüten oder auch Homöopathie, soweit es passt.... das wären Möglichkeiten, der alten Dame etwas Stress zu nehmen, den sie ja durch ihre Orientierungslosigkeit nachts erleidet. Viel mehr fällt mir so auf Anhieb leider auch nicht ein.
Alles Gute für die Süße und auch für euch mit kommendem Zwerg!