Tierheimopa Findus mit viel zu langen Krallen - was tun?

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Feeli

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13. September 2017
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Liebe Dosenöffner,

wir haben vor zwei Wochen den Katzenopa Findus aus dem Tierheim adoptiert. Nachdem unser junger Kater vor einem Monat tödlich angefahren wurde haben wir uns entschieden, den Katzenplatz an eine Katze zu vergeben, die dringend ein schönes Zuhause braucht.
Also waren wir im örtlichen Tierheim, und dort sind wir Robbie begegnet - ein alter Herr in Einzelhaltung, der so aussah, als würde er all seine Kraft nochmal zusammen nehmen um unsere Aufmerksamkeit zu bekommen. Man sagte uns, er sei 10+ und alleine, da er sich mit anderen Katzen nicht vertrage habe man ihn in einen Einzelraum gesetzt. Da saß der arme alte Herr nun seit März und niemand wollte ihn.

Für uns war klar dass er bei uns einziehen darf. Zuhause konnten wir ihn dann auch mal ausgiebig beobachten und leider sah es nicht so gut aus: er humpelte, jeder Schritt schien zu schmerzen, er war komplett abgemagert, musste sich alle paar Meter hinsetzen und verschnaufen, hatte viel zu lange Krallen die auf dem Laminat klackern, ein zauseliges, sehr fusselndes und stumpfes Fell. Alles in allem war er in keinem guten Zustand.

Wir nahmen uns also vor ihn erstmal aufzupäppeln und weiter zu beobachten, wie er sich macht. Er bekommt Senioren- und Aufbaufutter, Thunfisch, Leberwurst, Vitaminpaste, Leckerchen, ein wenig Seniorentrockenfutter. Dazu viel Aufmerksamkeit, Streicheleinheiten, Bürsten und Fellpflege und wenn Opa mag auch Spielen. Er schläft halt sehr viel und alle Aktivitäten scheinen ihn sehr anzustrengen.

Als er zwei Tage bei uns war fanden wir Tätowierungen in seinen Ohren. Nach etwas Recherche konnte ich auch die Tierärztin, von der er sie hatte, ausmachen. Robbie heißt eigentlich Findus - und das seit 17 Jahren. Leider war der Vorbesitzer nicht mehr erreichbar. Auch die Impfbenachrichtigungen waren wohl zurück gekommen. Aber unser Findus war der Ärztin wohlbekannt. Sein alter Besitzer war zweimal im Jahr dort zum Impfen und Durchchecken. Wie sich herausstellte wurde er FIV positiv getestet. Als nächstes stand wohl eine Zahnsanierung an, allerdings war Findus dann das letzte Mal im Januar bei der TÄ. Sie erzählte uns auch, dass er Tierärzte verabscheue und nur unter Zwangsmaßnahmen behandelt werden konnte. Für Spritzen musste er wohl immer in einen Spezialkäfig und wurde wohl auch im Schlaf behandelt, da er sich von der TÄ nicht anfassen ließ.

Wir waren auch mit ihm bei dieser TÄ, er mochte sich dort wirklich nicht untersuchen lassen und hat sehr aggressiv reagiert. Wir haben ihn dann erstmal in seiner Box gelassen, er hatte gerade den Umzugsstress zu uns hinter sich und ich wusste auch nicht, wieviel man dem alten Herren zumuten darf. Sie verordnete ihm Zeel für seine Bewegungsprobleme und es wird tatsächlich jeden Tag ein wenig besser.

Findus läuft nun nach zwei Wochen schon ohne Humpeln, schläft weniger, ist aufmerksamer. Er springt auch leichter auf unsere Couch, wobei ihm das herunterspringen sehr unangenehm zu sein scheint.
Vor allem anfangs hatte ich das Gefühl, dass er unfassbar traurig ist und dazu auch noch Schmerzen hat. Ich vermute, der Verlust seines Besitzers und die Isolation im Tierheim haben ihm doch stark zugesetzt. Zumindest sein seelischer Schmerz scheint etwas zu heilen.
Neben seinen Bewegungsschmerzen ist aber vermutlich das größte Problem, dass er seine Krallen nicht mehr einziehen kann. Vorne geht es noch so halb, hinten gar nicht mehr. Anfassen darf man seine Pfoten auf keinen Fall, das lässt er nicht zu. Ich denke, auch das behindert ihn beim Laufen sehr und schmerzt vielleicht sogar auch. Und so vermeidet er die Bewegung, die er doch so dringend braucht um wieder Muskulatur aufzubauen. Man merkt ihm an dass er knapp 5 Monate in einer winzigen Zelle saß und sich kaum bewegt hat, an ihm ist trotz gesundem Appetit nichts mehr dran.

Nun mein Zwiespalt: soll ich ihm vom Tierarzt die Krallen kürzen lassen, auch wenn das bedeutet, dass dies unter Narkose passieren muss? Ich bin mir ziemlich sicher, dass er auch den TA nicht ran lassen wird und allein der Versuch ihn schon sehr aufregen und stressen wird. Und wie problematisch ist die Narkose bei einem so alten Kerlchen? Ich hatte bisher immer junge Katzen ohne solche Probleme, die leider immer viel zu früh von uns gingen. Ich bin daher im Zwiespalt, weil ich nicht weiß, ob ich das seinem schwer angeschlagenen Gemüt zumuten soll. Aber wenn er wieder gut laufen könnte würde ihm das sicherlich viel Lebensqualität zurück geben.

Ich denke allerdings auch daran, dass die Krallen ja dann in regelmäßigen Abständen immer wieder mal gekürzt werden müssen. Bin echt hin und her gerissen. Möchte ja, dass es ihm möglichst gut geht!
Hat jemand Erfahrungen mit einem tierarzt-verabscheuenden Killeropa mit mangelnder Krallenkontrolle?

Freue mich über jeden Rat!

Liebe Grüße
Feeli und Findus

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Sind sie wirklich zu lang? Oder kann er sie nur nicht einfahren und das ist das Problem.. denn wenn nicht zu lang, tja.. dann hilft ja auch kein kürzen?

Wenn sie zu lang sind und du denkst wirklich, ihn hindert das beim Laufen, dann würde ich die Kürzung in Kauf nehmen.
Das du dann dauernd zum Kürzen gehen musst, glaub ich nicht mal, wenn es wirklich das Problem ist. Denn wenn es nicht mehr stört/weh tut, dann kann er ja auch laufen und kratzen wie er mag..

Für auf die Couch würde ich ihm tatsächlich eine Hilfe hinstellen. Ich glaube bei Moment-a´s Momentaufnahmen sieht man manchmal die Treppen für die Senioren .. wenns zwickt kann man und sollte man evtl auch nicht mehr so hupfen..
 
Hi, schön dass Ihr dem Opi noch ein paar schöne Jahre schenkt :)

Findus läuft nun nach zwei Wochen schon ohne Humpeln, schläft weniger, ist aufmerksamer. Er springt auch leichter auf unsere Couch, wobei ihm das herunterspringen sehr unangenehm zu sein scheint.
Vor allem anfangs hatte ich das Gefühl, dass er unfassbar traurig ist und dazu auch noch Schmerzen hat. Ich vermute, der Verlust seines Besitzers und die Isolation im Tierheim haben ihm doch stark zugesetzt. Zumindest sein seelischer Schmerz scheint etwas zu heilen.
Neben seinen Bewegungsschmerzen ist aber vermutlich das größte Problem, dass er seine Krallen nicht mehr einziehen kann. Vorne geht es noch so halb, hinten gar nicht mehr. Anfassen darf man seine Pfoten auf keinen Fall, das lässt er nicht zu. Ich denke, auch das behindert ihn beim Laufen sehr und schmerzt vielleicht sogar auch.

Zu dritt geht auch nicht mit dem Krallenschneiden? Vllt, könnte man mit einer leichten Sedierung auch gleich den Rücken röntgen um eine Arthrose auszuschliessen. Was meint denn die Tä?
 
Die Pfotenballen der Hinterpfote machen für mich auf dem Foto einen geschwollenen ("dicken") Eindruck, kann das sein?
 
Hallo Ihr Lieben,

erstmal vielen Dank für Eure schnellen Antworten und für's Lesen.

Die Idee mit der Treppe zum Sofa hatte ich auch schon, das werden wir machen.

Zu den Krallen: ich denke sie sind zum einen zu lang (siehe Foto im Anhang in meinem ersten Post), da er kaum gelaufen ist in den letzten Monaten. Und sie sind halt permanent ausgefahren. Bei den Forderpfoten scheint er zumindest noch etwas Kontrolle zu haben, wobei auch da die "Daumen"-Kralle immer raussteht. Ich nehme an dass altersbedingt die Sehnen und Muskeln zum Einziehen der Krallen nicht mehr so wollen.

Meint Ihr, es würde ihm trotzdem helfen, wenn man die Krallen maximal kürzt?

@Ayleen: er lässt sich zwar streicheln, aber sobald man ihn beispielsweise anhebt oder auch etwas fester berührt faucht und beißt er. Ich denke das ist auch eventuell schmerzbedingt. Ich glaube dass es auch zu dritt äußerst schwierig würde, ihn zu behandeln. Ich kenne ihn ja auch noch nicht so lange, was es nicht leichter macht die Situation einzuschätzen.

Die TÄ meinte wir sollten erstmal schauen wie er sich die nächsten Wochen entwickelt und dann könnte man weiter schauen. Wir gehen aber normalerweise zu einem anderen TA, der näher ist und mit dem wir bisher mit all unseren Tieren sehr zufrieden waren. Ich würde ihm auch Findus gerne mal vorstellen, aber für das Tier ist es so großer Stress.

@Cat Fud: Ja, Du hast Recht, die Pfotenballen sehen dort wirklich geschwollen aus. Er hatte sich vorher gerade sehr gründlich die Zehen geputzt, möglich dass es daher kommt. Er versucht auch immer die Krallen zu beißen, sprich er pflegt sie auch. Werde da nachher nochmal genauer schauen ob das auch vor den putzen der Fall ist.

Wisst Ihr, ob es möglich ist, ihn so zu sedieren, dass er so eine Behandlung gut übersteht?
 
Da hat der kleine Kerl aber das grosse Los gezogen dass er bei Euch einziehen durfte!

Wisst Ihr, ob es möglich ist, ihn so zu sedieren, dass er so eine Behandlung gut übersteht?

Tja, normalerweise macht man vor einer Narkose ja erstmal ein Blutbild um zu wissen, ob ein Tier narkosefaehig ist oder nicht.
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist eine Blutabnahme wahrscheinlich nicht moeglich?

Dann wuerde ich mich doch an seine alte Tieraerztin wenden. Sie scheint ihn ja schon einige Male in Narkose behandelt zu haben und wird wissen, ob er die in der Vergangenheit einigermassen vertragen hat.

Ausserdem verstehe ich Dich so, dass eigentlich auch eine Zahnsanierung ansteht?

Soweit man dass nach einer kurzen Beschreibung im Internet beurteilen kann, wuerde ich folgendermassen vorgehen:
1. Paeppeln
2. Mit der alten Tieraerztin sprechen und bei ihr Zahnsanierung und Krallenschneiden und Blutabnahme und Roentgen wegen eventueller Rueckenprobleme innerhalb einer Narkose vereinbaren oder sie bitten, mit Eurem TA Kontakt aufzunehmen um den Uebergang so problemlos wie moeglich zu gestalten.
3. Wieder paeppeln....und ganz feste die Daumen druecken, dass damit seine Lebensqualitaet noch ein Stueck hoeher wird weil schmerzfrei!

Allerdings weiss ich nicht, ob es bei FIV-positiven Katzen noch mehr zu beachten gibt als bei anderen.
 
Auch wenn es für Euch alles andere als gut gelaufen ist: toll, dass der alte Bursche nochmal ein schönes zu Hause bei Euch bekommt :)

Auch junge Katzen können weder die hinteren Krallen noch die "Daumenkrallen" vorne einziehen. Schaut bei meinen ehrlich gesagt fast genauso aus wie bei Eurem auf den Fotos. Hinten die eine Kralle ist aber sicher zu lang. Vorne wäre die Frage, ob schon was eingewachsen sein könnte?

Grundsätzlich würde ich, wie schon geschrieben wurde auf jeden Fall beim TA knipsen lassen. Vielleicht lässt es sich ja mit einer anderen Untersuchung kombinieren.

Die hinteren Krallen nutzen sich nicht ab, Katzen kauen die normalerweise regelmäßig ab. Ob er das noch kann wäre die Frage. Aber soo schnell wachsen die hinten nicht. Und vorne lässt er Euch vielleicht irgendwann doch dran (so dass ihr nicht dauerhaft alle paar Wochen zum TA müsst).
Bei meiner Freigängerin wachsen die Krallen auch zu schnell und zu krumm. Die hinten lass ich maximal einmal im Jahr vom TA machen, die vorne vielleicht dreimal im Jahr selbst oder vom TA.
 
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Wir sind auch ganz froh, dass wir ihm hier ein schönes Plätzchen bieten können und freuen uns, ihn bei uns zu haben :) Vor allem ist es schön, wenn man ihn jeden Tag ein bisschen mehr aufblühen sieht!

Tja, normalerweise macht man vor einer Narkose ja erstmal ein Blutbild um zu wissen, ob ein Tier narkosefaehig ist oder nicht.
Wenn ich Dich richtig verstehe, ist eine Blutabnahme wahrscheinlich nicht moeglich?

Dann wuerde ich mich doch an seine alte Tieraerztin wenden. Sie scheint ihn ja schon einige Male in Narkose behandelt zu haben und wird wissen, ob er die in der Vergangenheit einigermassen vertragen hat.

Ja, die Blutabnahme wird vermutlich sehr schwierig, so wie alles weitere auch fürchte ich :)
Normalerweise würde ich sagen: Da muss er nun durch! Allerdings ist er momentan dürr, wirkt so zerbrechlich und auch labil.

Ich tue mich auch ein wenig schwer mit der für mich neuen TÄ, da ich noch kein Vertrauen zu ihr habe, was bei unserem "Haus"-Tierarzt ganz anders ist natürlich. Auf der anderen Seite kennt sie ihn seit Jahren und hat das FIV+ Kerlchen ja anscheinend ganz gut versorgt.

Generell würde ich ihn auch gerne komplett untersuchen lassen. Er hat seitlich so einen länglichen Knubbel unter der Haut, den ich überhaupt nicht zuordnen kann. Dann die Bewegungseinschränkungen, die Pfoten und Krallen, die Zähne... Er ist wirklich ramponiert, der kleine Mann.

Hinten die eine Kralle ist aber sicher zu lang. Vorne wäre die Frage, ob schon was eingewachsen sein könnte?
Wenn ich mir das doch nur genauer ansehen könnte. Wenn er pennt dann rollt er sich inklusive Pfoten zusammen. Und er schläft gerade wieder ganz viel. Wenn er läuft sehe ich aber, dass alle Krallen an beiden Hinterbeinen auf den Boden kommen. Die mittleren scheinen sich dabei sogar zu berühren oder zu überschneiden.

Die hinteren Krallen nutzen sich nicht ab, Katzen kauen die normalerweise regelmäßig ab. Ob er das noch kann wäre die Frage.
Er versucht es. Es ist aber gut möglich, dass er das aufgrund seiner Zähne nicht mehr so hinbekommt. Die sollten ja saniert werden. Oder sagen wir mal so, vielleicht sind die top gepflegt, aber er kann sie eben nicht mehr einfahren. :confused:

Unser junger Kater ist uns mit knapp 6 Wochen zugelaufen und war ein ganz sanfter, bei dem ich immer die Pfoten massieren durfte. Er hatte später auch Krallen in etwa dieser Länge, hat sie aber uns gegenüber nie benutzt. Nur wenn er die Wände entlang spurtete konnte man die Spuren an den Tapeten sehen :D

Ich denke jedenfalls, dass ich bei Findus nicht mehr so lange warten sollte. Hab bloß Angst um sein Seelenheil. :hmm:
 
Hallo, ich finde es auch ganz toll, dass ihr dem Katzenopa noch ein schönes Zuhause gebt. Und ehrlich gesagt kann ich es nicht fassen, dass man in einem Tierheim eine Katze in diesem Zustand findet ...

Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, habt ihr Findus erst seit 2 Wochen ...?
Auch wenn eigentlich einige Untersuchungen fällig wären, würde ich ihn erstmal ankommen lassen, ihn päppeln und ganz viele Streicheleinheiten zukommen lassen (zumal du ja auch schreibst, er fängt an aufzublühen). Vielleicht kommt ihr ja tatsächlich mit der Zeit an die Krallen ran.
Eine Idee kommt mir da: Freigänger wetzen sich ja gern ihre Krallen an Bäumen oder anderem harten Holz. Vielleicht habt ihr die Möglichkeit, einen kleinen Naturkratzbaum o.ä. aufzustellen und vielleicht geht er ja da ran. Für mich wäre es ein Versuch wert.
 
  • #10
Liebe NaMa,

vielen Dank :) was das Tierheim betrifft fehlen mir eigentlich die Worte, ich konnte das auch nicht fassen. Vor allem wenn ich daran denke, dass nun eine andere Katze dort in "Einzelhaft" steckt.. Aber anderes Thema.

Gestern hat er doch tatsächlich seine Vorderkrallen an meinem Regalwürfel aus Stoff gewetzt. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Er hat also auf jeden Fall das Bedürfnis, seine Krallen zu wetzen und zu pflegen und das gibt mir die Hoffnung, dass es ihn vielleicht nicht ganz so schmerzt wenn sie so rausstehen.

Ich glaube allerdings auch, dass das Aufbauen von Vertrauen erstmal ganz wichtig ist. Wir waren mit ihm bei der ihm bekannten TÄ, als er 4 Tage bei uns war. Als wir wieder zuhause waren war er sooo dankbar und schmusig. Als hätte er Angst gehabt, dass wir ihn nun wieder wo anders lassen.

Gestern Abend war er bestimmt eine Stunde am Stück wach, hat mit mir gespielt, mich sogar aufgefordert, ist munter auf Erkundungstour durch die Wohnung gelaufen, hat freundlich gemaunzt, wollte schmusen und gebürstet werden. Er fordert also. Sein Gangbild hat sich unglaublich verbessert. Ich kann zwar noch nicht mit Sicherheit sagen, ob er schmerzfrei ist, manchmal wirkt er so wenn er sich hinlegt, aber es scheint besser zu werden.

Hab mit ihm wieder die Nacht auf der Couch verbracht, mein Arm lag an seinen Pfoten und er hat das auch so belassen. Ich glaube wir machen Fortschritte :)
 
  • #11
Wenn mit Behandlungen und Diagnostik abgewartet wird/abgewartet werden muss, sollte er zumindest ein Schmerzmittel bekommen. Schmerzen muss er nicht aushalten und Schmerzen hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, trotz Zeel.

Wenn die Zähne behandelt werden bzw. behandelt werden können, sollte dies ein Tierzahnarzt machen, welcher dental röntgen kann, ansonsten besteht die Gefahr, dass es nicht adäquat (Beispiel: übersehene Wurzelreste) gemacht wird und er dann vielleicht noch mal in Narkose muss. So manch "normaler" TA hat durch inkompetente Zahnbehandlungen unötiges Leiden verursacht/verlängert, leider...


Danke, dass ihr dem armen Opi ein zu Hause gegeben habt!
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
Wenn mit Behandlungen und Diagnostik abgewartet wird/abgewartet werden muss, sollte er zumindest ein Schmerzmittel bekommen. Schmerzen muss er nicht aushalten und Schmerzen hat er mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit, trotz Zeel.

Ja das sehe ich genauso. Es ist ein Teufelskreis. Solange er Schmerzen hat, bewegt er sich weniger - dadurch baut er keine Muskulatur auf - was dann wieder Schmerzen bedeutet. Ich denke mit Schmerzmitteln könnten wir ihm auch mehr Lebensqualität verschaffen. Wisst Ihr, ob es diese nur intravenös gibt oder ob man sie auch anders verabreichen kann?

Wenn die Zähne behandelt werden bzw. behandelt werden können, sollte dies ein Tierzahnarzt machen, welcher dental röntgen kann, ansonsten besteht die Gefahr, dass es nicht adäquat (Beispiel: übersehene Wurzelreste) gemacht wird und er dann vielleicht noch mal in Narkose muss. So manch "normaler" TA hat durch inkompetente Zahnbehandlungen unötiges Leiden verursacht/verlängert, leider...

Da ich solch einen Fall noch nie hatte werde ich mich dazu auch mal informieren. Habe da auch schon sehr traurige Geschichten gelesen. Leider kann ich dem Herrn Kater (noch) nicht ins Maul schauen, beim Gähnen sieht man zwar, dass die Zähne verfärbt sind, aber inwiefern das problematisch ist kann ich nicht beurteilen. Aber danke für den Tip, ich möchte ihm ja unnötigen Stress ersparen.

Wacht er denn sofort auf, wenn ihr euch ihm nähert?
Ansonsten einfach ganz schnell den Krallenschneider ansetzen und *Zack*

Hehehe :) Also er hat einen ziemlich festen Schlaf. Da er sehr schwerhörig zu sein scheint kann man sich ihm recht gut nähern, wenn er schlummert. Berührt man ihn dann allerdings mal, reagiert er ziemlich flink und heftig :D
Das Problem dabei ist, dass ich noch nie einer Katze die Krallen kürzen musste und somit da absolut unerfahren bin. Ich habe mir zwar schon diverse Anleitungen dazu angeschaut, was aber den Rat eines Profis vermutlich nicht ersetzt.

Edit: und könnte es sonst vielleicht auch helfen den TA mal zu wechseln? TA mögen die zwar nie, aber wenn er sich all die Jahre immer so verhalten hat bei der einen, ist es vielleicht bei einer anderen ganz anders.
Den Gedanken hatte ich tatsächlich auch schon. Ich vermute er verbindet mit der TÄ auch eine Menge Stress.. :) Natürlich wird er unseren Tierarzt auch nicht vor Freude anspringen, das ist mir klar. Aber wir werden um einen Besuch nicht drumrum kommen. Ich habe die Hoffnung, dass unser TA Team uns da vielleicht auch gut beraten kann, wie wir weiter vorgehen.

Habt Ihr Erfahrungen mit Hausbesuchen von Tierärzten? Soweit ich weiß bietet unserer dies an, vielleicht wäre das eine stressfreie Lösung um ihn wenigstens zu "sichten" und dann zu besprechen, wie es weiter geht. Auf der anderen Seite möchte ich aber auch, dass unser Zuhause auch sein stressfreier Bereich bleibt. Vielleicht ist die gruselige Praxis da dann doch der bessere Ort.
 
  • #13
Hi.

Vielleicht funktioniert diese Taktik bei Findus:
Ich hab die alte Dame Muggl erst mit streicheln überzeugt, sich zu entspannen und dann ohne Fuß festhalten nach und nach die Krallen gekürzt. Hat halt etwas gedauert. Manchmal hab ich sie mir auch erst passen hin legen müssen vorm Entspannungsstreicheln.
Den Fuß hätte man bei ihr auch nicht anfassen oder gar festhalten dürfen.

Als Werkzeug hab ich einen kleinen Elektronik-Seitenschneider verwendet, aber im Zoofachhandel gibt es auch spezielle Zangen, da dürfte die Handhabung einfacher sein. Eventuell auch im Nagerbereich suchen.
Das Abzwicken fühlt sich an, wie eine Mischung aus Draht abzwichen und Fingernägel knipsen. Wenn er seine Krallen nicht pflegt, bricht Dir eventuell auch noch ein bisschen was an Hornmaterial entgegen, nicht erschrecken.

Wie weit Du kürzen darfst: Du siehst in hellen Krallen eine dunkle Linie, das ist der Nerv oder so. Da nicht rein schneiden. Es gibt im I-Netz auch Bilder, die sind vermutlich besser als meine holprige Erklärung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #14
Ich würde unbedingt zu einer richtigen Krallenschere raten. Die sind zwar anfangs nicht ganz einfach, weil man völlig blind arbeitet (irgendwie verdeckt das Ding jede Sicht). Aber meine Versuche mit Nagelknipser o.ä. haben mich gelehrt, dass man damit nur Splitter produziert.

Theoretisch kann man nicht viel falsch machen, wenn man erstmal nur vorsichtig nen Millimeter abknipst. Aber halt nur, solange man keine gnadenlos zappelnde Katz hat.

Bei meiner Süßen hat es auch Jahre gedauert, bis ich wenigstens mal zwei Krallen auf einmal machen kann. Und das, obwohl sie Füßchen massieren toll findet.
 
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  • #15
Hallo Ihr Lieben,

vielen Dank für Eure hilfreichen Tipps. Gestern Abend hat Findus wieder stark erbrochen. Das passiert ihm so alle paar Tage mal. Danach war er ziemlich schlapp. Kuscheln bzw. Nähe dann aber anscheinend ganz gut geholfen, heute morgen ist er wieder ziemlich fit.
Ich werde nochmal mit ihm zum Tierarzt gehen, Schmerzmittel sind glaube ich unumgänglich. Wie es dann weiter geht kann ich sicherlich mit dem TA besprechen. Ich denke auch in Hinblick auf seine Krallen bin ich dann etwas schlauer.
Ich werde diesmal zu unserem Stamm-Tierarzt gehen, vielleicht mag Findus diese Praxis etwas lieber. Dann lassen wir uns erstmal beraten und verarzten und schauen dann, wie es weiter geht. Jeden Tag fallen mir mehr und mehr Dinge auf, die bei ihm im argen sind, manche mehr, manche weniger schlimm.

Ich habe Sorge, dass ihm der Besuch zusetzen wird. Aber nichts tun ist auch keine Option. Wir schaffen das zusammen! :)
 
  • #16
Hallo Feeli.

Alles Gute für Euch und Gute Besserung für Findus.:)
 
  • #17
Ich werde nochmal mit ihm zum Tierarzt gehen, Schmerzmittel sind glaube ich unumgänglich. Wie es dann weiter geht kann ich sicherlich mit dem TA besprechen. Ich denke auch in Hinblick auf seine Krallen bin ich dann etwas schlauer.

Vielleicht klappt es ja zumindest mit dem Blutabnehmen. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen. Wenn es klappt, würde ich ein geriatrisches Profil machen lassen, da sind mehr Organwerte dabei, als bei einem "normalen" BB.
 
  • #18
Dankeschön, Ihr Beiden!:)

Und wegen dem geriatrischen Blutbild werde ich fragen. Ich hoffe, dass das alles klappt.
 
  • #19
Hallo,

soweit ich das jetzt durch habe würd ich sagen es ist richtig den Kater erstmal zum TA zu bringen.
Eine vernünftige Diagnostik und Behandlung ist die Grundlage für sein Seelenheil.

Was nutzt es dem armen Wutz wenn er geliebt und verwöhnt wird wenn es ihm dabei körperlich schlecht geht. ;)

Mach dir nicht soviel Gedanken ob es gut geht, es muß sein und wenn es Katerchen besser geht kann er sein neues Heim in dem er geliebt wird besser genießen und annehmen. :)

Und du mußt jetzt für ihn mit ganz ruhig und stark bleiben, eine ruhige Dosi strahlt Sicherheit aus. ;)
 
  • #20
Hallo,

ich würde ganz ehrlich zu einem Tierarztbesuch raten. Auch wenn ihr einiges von Findus Vorgeschichte wisst, in der Zeit im Tierheim scheint er doch eher verlottert zu sein...

Am besten versucht der TA soviel Blut zu bekommen, dass er erst mal die wichtigsten Werte in seiner Praxis checken kann. So kann er dann abschätzen ob und wie lange er ihn in Narkose legen kann. (Also sollte Findus nüchtern sein)
Dann würde ich zusehen, dass Blut für ein geriatrisches BB genommen wird, er einmal durchgeröntgt wird (gerade Hüfte und Wirbelsäule aber auch die Pfoten, wenn die Krallen tatsächlich nicht mehr richtig eingezogen werden können).
Es kann alles mögliche dahinter stecken, unteranderem auch eine vorangegangene Thrombose und Nervenschäden durch eine Mangeldurchblutung, oder eine Nervenquetschung im Rückenmark durch einen Unfall/Sturz oder "normale" Alterserscheinungen, wie Spondylose.
Keinesfalls würde ich jetzt da mit Schmerzmitteln rumdoktoren. Schon alleine, weil du nicht weisst, wie es um seine Nierenfunktion bestellt ist und eigentlich jedes Schmerzmittel die Nierenfunktion belastet.

Ausserdem sollte dann wenn er eh schon geröngt wird, mal der Kiefer mitangeguckt werden. Je nach Zustand der Zähne und Zahnwurzeln kann man dann entscheiden ob eine Zahnsanierung nötig ist und evtl. sogar Zähne gezogen werden müssen.

Dass er sehr angestrengt atmet oder sich wenig bewegt, kann entweder Altersbedingt oder auch die Psyche sein. Aber auch das Herz könnte betroffen sein. Deswegen sollte auch das etwas genauer unter die Lupe genommen werden.

Und bitte macht das baldmöglichst (eventuell lasst ihr seine Krankenakte von der bisherigen Tierärztin an einen Arzt schicken, der gut mit sich wehrenden Katzen umgehen kann, da gibts manchmal welche, die echt "Wunder" vollbringen). Es nutzt Findus nichts, wenn er sich jetzt eingewöhnt, aber Erkrankungen unendteckt bzw. unbehandelt bleiben.
Dann lieber jetzt TA und ggf. passende Medis (Schmerzmedis etc. was er eben benötigt) und ihr habt durch das geriatrische BB auch einen IST-status, wie seine Organwerte so aussehen.
Gerade bei altersbedingten Nieren oder Herzleiden ist es wichtig frühestmöglich einzugreifen. Da finde ich, zählt jeder Tag, denn eigentlich hätte schon das TH ihn mal "auf links" drehen müssen. Vermutlich haben die aber kein Geld dazu...

Alles gute für euch und Findus. Ich hoffe er bleibt euch noch lange erhalten.
 

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