Entwurmen im Allgemeinen

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Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
ClaudiKet

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Hallo zusammen,
ich habe mich hier eben mal schlau gelesen, habe aber trotzdem noch einige Fragen bzw, mich würden Eure Meinungen/Erfahrungen interessieren.
Ich habe in den letzten Monaten immer wieder realisieren müssen, dass Tierärzte doch oft nach Mustern handeln, die die Pharmaindustrie vorschreibt. OK, sie verdienen ja auch daran und wollen nicht "Schuld" sein, obs nun ums Impfen geht oder Entwurmen etc...
Auf jeden Fall ist die Katze eines Freundes, sie war 15 und hatte eine leichte Nierenschwäche, ziemlich unmittelbar nach einer Wurmkur an Nierenversagen gestorben. Wir glauben mittlerweile dass es da doch einen Zusammenhang gab, auch wenn das von ärztlicher Seite abgestritten wird.

Meine mittlerweile drei Katzen sind alle Freigänger, allerdings in einem Hinterhof-/Gartengebiet in einer Wohngegend. Mäuse bekomme ich bei meinen Jungs höchstens ein- bis zweimal im Jahr zu Gesicht.
Der Kleine (ca 1 Jahr) wohnt erst seit einigen Wochen bei mir (zugelaufen, mittlerweile kastriert, gechippt, geimpft). Mein Großer ist 12 und der mittlere ca 6.
Ich muss gestehen, dass ich seit dieser schlimmen Geschichte mit der Katze meines Freundes nicht mehr entwurmt habe...
Ich überlege nun was am richtigsten ist und die Tiere am besten schont.
Am besten wäre sicherlich eine Kotuntersuchung, klar. Aber ein sehr schwieriges Unterfangen wenn man drei Freigänger hat!
Meine Tierärztin wollte mir jetzt ein Mittel mitgeben (habe leider den Namen vergessen), das mit einer Tablette alle Gewichtsklassen von 3 bis 8 Kilo abdeckt!!!! :hmm: Wie kann das gehen??? Da MUSS doch der Kleine (4 Kilo) eine echte Dröhnung bekommen im Gegensatz zu dem Großen mit 7 Kilo??? Mir ist das extrem suspekt...

Ebenso gibt es doch jetzt irgendein Mittel dass man wie Flohmittel in den Nacken gibt oder? Wie geht das, wie dringt das denn in den Darm einer Katze vor? Habt Ihr da Erfahrungen? :hmm:

Auf der anderen Seite überlege ich immer wie wahrscheinlich so ein Wurmbefall wirklich ist. Es gibt ja wirklich Leute die Monatlich entwurmen!! OK, wenn man jetzt so einen echten Jäger hat der nur Mäuse frisst... Aber – hat denn jede verdammte Maus Würmer???

Ich weiß im Moment nicht recht was ich machen soll und vor allem welches Mittel schonend und wirkungsvoll ist. Das mit dieser 3 bis 8 Kilo Sache finde ich bedenklich...
Weitere Möglichkeit wäre natürlich, sich im Garten auf die Lauer zu legen um jemanden bei seinem Geschäft zu überraschen.... :cool:
Aber wie lange soll ich Kot sammeln bis ich alle erwischt habe? Oder kann man sagen wenn es einer hat, haben es alle?

Ich will aber auch nichts versäumen und riskieren dass die drei mit Würmern rumlaufen und sich schädigen...

Bin verwirrt – wie sehr Ihr das?

Danke und viele Grüße!
 
A

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Also aus eigener Erfahrung kann ich sagen, das dieses Spot On Zeugs keinen Wert hat, zumindest nicht bei einem Bandwurm. Zu dem anderen sollten sich die äußern, die mehr Ahnung haben =)

Und Würmer sind eine häufige Angelegenheit bei Freigängern.
Allerdings halte ich nichts davon, in regelmäßigen Abständen zu entwurmen. Ich mache das dann, wenn definitv ein Befall da ist. Du nimmst ja auch nicht grundlos auf Verdacht Antibiothika nur weil du iwann krank werden könntest =)
 
Grundsätzlich würde ich - sofern Du nicht einen absoluten Tablettenverweigerer dabei hast - immer lieber mit Tablette als mit Spot-On zu entwurmen.
Spot-On mag eine Alternative sein, wenn Du absolut nix in die Katze reinkriegst. Aber für alle anderen Fälle würde ich immer das Mittel einsetzen, das auch direkt da landet wo es wirken soll.

Und auf jeden Fall nichts, was alle Gewichtsklassen abdeckt - Milbemax z.B. gibt es für leichte und schwere Katzen in anderen Dosierungen, das wird schon seinen Sinn haben. Warum ein kleines Kätzchen mit einer Dosis zudröhnen, die für einen 8-Kilo-Kater reichen würde.

Den Sinn oder Unsinn einer Kotprobe im Hinblick auf normalen Wurmbefall kann - und, ich bin mir sicher - wird man noch diskutieren. Meiner Ansicht nach, und auch nach Info eines Tierärztlichen Labors, bei dem ich extra mal angefragt hatte, sind Kotuntersuchungen zwecks Festellung von regulärem Wurmbefall (also nicht Giardien oder sonstiges, stinknormale Würmer), nicht besonders zuverlässig und sehr oft falsch negativ (wie gesagt, meine Meinung, gemäß der Auskünfte die ich dazu erhalten habe. Andere Meinungen hierzu werden sicher noch folgen)
WENN du aber sammeln möchtest, dann brauchst Du von jedem Tier eine Sammelkotprobe von mehreren (mindestens 2, besser 3) Tagen. Und dann auch von jedem Tier einzeln. Wenn DU alles zusammenschmeisst, kann es ja trotzdem sein dass Du manche dann doch unnötigerweise behandelst.
 
Den Sinn oder Unsinn einer Kotprobe im Hinblick auf normalen Wurmbefall kann - und, ich bin mir sicher - wird man noch diskutieren. Meiner Ansicht nach, und auch nach Info eines Tierärztlichen Labors, bei dem ich extra mal angefragt hatte, sind Kotuntersuchungen zwecks Festellung von regulärem Wurmbefall (also nicht Giardien oder sonstiges, stinknormale Würmer), nicht besonders zuverlässig und sehr oft falsch negativ

Auch wenn man den Kot über drei Tage sammelt? Warum sind Kotuntersuchungen nicht besonders zuverlässig, wie erklärt das Labor das? Und wie kann man denn sonst herausfinden, ob eine Katze Würmer hat, wenn man nicht alle paar Monate im Blindflug entwurmen will.

Ich habe nämlich witzigerweise heute auch in einem Labor angerufen und danach gefragt, was bei bestimmten Verdauungsproblemen sinnvollerweise untersucht werden sollte (Blut und Kotprobe). Von falsch negativen Ergebnissen haben die mir aber nichts gesagt.

LG Silvia
 
Auch wenn man den Kot über drei Tage sammelt? Warum sind Kotuntersuchungen nicht besonders zuverlässig, wie erklärt das Labor das? Und wie kann man denn sonst herausfinden, ob eine Katze Würmer hat, wenn man nicht alle paar Monate im Blindflug entwurmen will.
Mir wurde das so erklärt, dass z.B. bei Bandwurmbefall die Ausscheidung nur unregelmäßig geschieht. Darüberhinaus hast Du - bleiben wir mal beim Beispiel Bandwurm - ja nicht, wie bei Giarden oder anderen Einzellern, zig Teilchen in einer Probe verteilt, sonden eventuell mal nur eins. Und das auch nicht in jeder Probe. Von daher erscheint es mir nachvollziehbar, dass die Wahrscheinlichkeit recht hoch ist, eben viele falsch-negativs zurückzukriegen.

Man möge mich nicht falsch verstehen, bei Verdauungsproblemen bin in die erste, die zu einer Kontuntersuchung rät. Aber das dann eher im Hinblick auf bakterielles bzw. Einzeller, also Giardien / Kokzidien o.ä. Was normale Würmer angeht, würde ich mich nicht drauf verlassen. Ich hatte hier schon negative Kotproben, und 2 Tage später wurde ein Spulwurm ausgekotzt, oder hing ein Bandwurmteilchen am Hintern. Von daher ist mein Vertrauen in diese - was reine Wurmsachen angeht - nicht mehr da.

Klar kann es auch sein, dass das durch Kotprobe festgestellt wird. Für mich persönlich ist aber halt eine auf "normale" Würmer negative Kotprobe keine Sicherheit, und nur deswegen würde ich keine machen lassen. Wenn es bei bakerieller Auswertung / Einzellern mituntersucht wird, von mir aus, aber spezifisch darauf zu untersuchen würde ich nicht machen. Aufgrund meiner persönlichen Erfahrung, und auch weil mir die Erklärung logisch erscheint.

Was das angeht, bin ich froh dass ich keine Freigänger habe. Denn für mich gäbe es dann wirklich nur die Varianten, entweder in gewisser Regelmäßigkeit entwurmen (und so zumindest dafür sorgen dass das nie überhand nimmt), oder eben kucken, zeigen sie Anzeichen für Wurmbefall oder nicht, und es daran festmachen. Da beneide ich Euch Freigängerdosis wirklich nicht...
 
Meinst Du "Profender" gegen Würmer? Das ist ein Spot-on Präparat.

Sammy hat es eine Weile vom TA bekommen und nach einer Weile hat er hochallergisch darauf reagiert. Er hat sich wie ein Verrückter gekratzt, die Stellen wurden kahl und teilweise auch blutig, vom vielen Kratzen. Das ging in der Regel bis zu 5 Tagen so.

Inzwischen ist er gegen sämtliche Spot-On´s (Frontline und Co.) allergisch. Zum entwurmen nehmen wir Milbemax und gegen den Rest muss ich mir noch was einfallen lassen!
 
Gut, bei Bandwürmern hatte ich das auch schon gehört. Bandwürmer waren bislang auch die einzigen Würmer, die wir hier hatten, die sind ja relativ gut an den reiskornförmigen Gliedern auszumachen.
Aber mich interessiert da auch, wie es mit anderen Würmern aussieht. Spulwürmer hatten wir hier noch nicht, aber es gibt ja auch noch Haken- und Lungenwürmer. Bei Lungenwürmern hieß es gerade in einem anderen Thread, dass man die durch eine Kotprobe feststellen kann.

LG Silvia
 
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Auch wenn man den Kot über drei Tage sammelt? Warum sind Kotuntersuchungen nicht besonders zuverlässig, wie erklärt das Labor das? Und wie kann man denn sonst herausfinden, ob eine Katze Würmer hat, wenn man nicht alle paar Monate im Blindflug entwurmen will.


LG Silvia

Das hängt mit dem Lebenszyklus von Würmern zusammen.
Bandwürmer bleiben ja im Darm, bis sie eines mehr oder weniger natürlichen Todes sterben und pflanzen sich fort, indem sie Endglieder mit Eiern abstoßen. Das sind die reiskornartigen Dinger, die man dann an Katzenhintern findet.

Spulwürmer sind ähnlich schlecht nachzuweisen:
Die werden zwar bei extremst großem Befall ausgeschieden (oben oderunten), aber normalerweise bleiben die auch im Darm und legen dort Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Machen sie aber eben nicht ständig, so dass du durchaus über drei Tage sammeln kannst, eine negative Probe hast und am nächsten Tag kotzt deine Katze Würmer...
Noch fieser: wenn Katz sich mit Spulwürmern infiziert, dann wandern die Larven vom Darm aus in das Gewebe, gerne in die Bronchien und verkapseln sich dort, bis sie den Zeitpunkt für gut befinden. Dann werden sie abgehustet, wieder verschluckt und entwickeln sich im Darm zu adulten Würmern.

Labore schreiben deswegen auch oft auf ihre Ergebniszettel, dass eine negative Probe noch lange nicht heißt, dass die katze wurmfrei ist.

Guckst du:

http://www.katzen-forum.net/parasiten/141071-brauche-hilfe-kotprofil-tun.html

Deswegen halte ich persönlich Kotproben bzgl. Wurmbefall für absolut überflüssig, ich selbst entwurme nach Augenschein (dünner, struppiges Fell, Husten etc.) meist so zwei, drei Mal im Jahr bei meinen Mäusefängern.
Bisher hatte ich nie auch nur eine Nebenwirkung, die Kater haben es immer bestens überstanden, auch meine CNInchen;)

Lungenwürmer lassen sich per Kotprobe noch schlechetr nachweisen, am sichersten ist eine Bronchiallavage in Vollnarkose. Ehe ich das meinen Tieren aber antue, lass ich sie dann doch eher entwurmen (hatte ich einmal hier den Verdacht, weil Katz immer wieder hustete, die WK brachte dann den Erfolg)
 
Und wie kann man denn sonst herausfinden, ob eine Katze Würmer hat, wenn man nicht alle paar Monate im Blindflug entwurmen will.

Gar nicht :( Zumal du bei den meisten Freigängern, und die sind ja die hauptsäch Betroffenen bei den ganzen Wurmgeschichten, so gut wie nie an Kotproben kommst, schon gar nicht an drei Tagen hintereinander. Also bleibt einem nichts anderes übrig als regelmäßig zu entwurmen.
 
  • #10
Hallo zusammen,

danke, das waren ja ausführliche und durchaus für mich hilfreiche Meinungen!

Ich habe jetzt gestern nachgesehen, das Präparat das ich habe (4-8 Kilo) war tatsächlich Milbemax. Wobei da schon eine Kilounterteilung drauf steht, aber eben bis 4 Kilo 1/2 Tablette und darüber von 4 bis 8 Kilo eine... Hm.

Ich habe mich nun gestern druchgerungen das Zeug zu geben, auch weil Eure Ausführungen bezüglich der Kotproben gut nachvollziehbar und logisch erscheinen. Das bringt dann wohl echt nichts. Und gerade da der Kleine ein Neuzugang und mir zugelaufen ist, musste ich das jetzt mal machen...
Allerdings habe ich ihm (4,2 Kilo) nur eine halbe Tablette gegeben. Hoffe das war OK so, aber wegen 200 gr das doppelte geben?? finde diese Dosierungen nach wie vor bedenktlich!
Einziger Vorteil von dem Zeug: Die Tabletten sind schön klein, das klappte bei allen dreien super gestern!
Bis heute Morgen keine Nebenwirkungen. Hoffe das bleibt so.

Schade dass es kein Mittel gibt (oder zu geben scheint) das auch eine Zeit vorbeugt gegen Würmer...

Mein Kleiner muss jetzt auch noch nachgeimpft werden und die Leukose Impfung steht noch aus, jetzt muss ich aber etwas warten mit dem Impfen hm? Naja gut, ich will ihn auch nicht überbelasten den kleinen Kerl.

Ach Gott immer diese Chemie. Wenn das nicht alles auch mit Wirtschaft und Pharmakonzernen zu tun hätte wären die kleinen Spinner sicher noch viel viel besser geschützt und behandelt... :(

Viele Grüße!
 
  • #11
Gar nicht :( Zumal du bei den meisten Freigängern, und die sind ja die hauptsäch Betroffenen bei den ganzen Wurmgeschichten, so gut wie nie an Kotproben kommst, schon gar nicht an drei Tagen hintereinander. Also bleibt einem nichts anderes übrig als regelmäßig zu entwurmen.

Bei uns ist das zum Glück eher weniger das Problem, da hier die indoor-Toiletten auch fleißig genutzt werden. Aber wenn die Proben so häufig falsch negativ sind, bringt das ja auch nicht viel. Ich war übrigens gerade mit Merlin bei der TA, um Blut abzapfen zu lassen - die sagte mir das dann auch mit den falsch negativen Proben.

LG Silvia
 

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