Lilli wohnt jetzt hier...

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demisto

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Liebes Forum,
diese Geschichte habe ich in Unkenntnis der Möglichkeiten als Geschichte ins Forum gestellt. Eigentlich sind es sogar mehrere Geschichten, von denen Im Prinzip nur der Wunsch nach einem neuen Zuhause für Lilli in die Rubrik "Notfellchen" gehört.

Lilli wohnt jetzt hier...

Lilli kennen wir bereits wenigstens ein oder gar zwei Jahre. Ob sie schon hier wohnte als wir das Grundstück kauften, weiß ich nicht. Was ich weiß ist, dass Lilli eine Langhaarkatze ist und wenigstens drei mal Junge hatte. Sie wohnte zwei Grundstücke weiter und betrachtete „Ihr“ sowie das Nachbargrundstück incl. der Wohnung als ihr Revier. An der Grenze zu unserem Grundstück endete ihr Reich und es kam oft bis regelmäßig zu Auseinandersetzungen mit unseren vier derzeitigen Sozialfällen. Eigentlich „besitzen“ wir nur eine eigene Katze und das ist eine Verhütungspanne namens Merle, weil sie im März 3006 geboren wurde.

Alle anderen Kater und Katzen, beginnend von Sir Peter; einem wirklich aristokratisch vornehmen Tier, Mohr; den wir Verteidigungsminister nannten, weil er alles so bedächtig tat wie ein Politiker mit dieser Funktion, Katze Katze; die lange Zeit brauchte, bis sie uns als ihre Sozialstation auswählte und in dieser Zeit ihren Namen Katze verpasst bekam, der sich einfach einbürgerte weil wir sagten, dass die Katze wieder zu Besuch ist. Diese drei Freunde sind leider bereits von uns gegangen, wobei wir ihr Alter nicht genau kannten. Da sie aber wie im Falle von Katze 15 Jahre bei uns wohnten und davor bereits drei mal Junge hatte gehen wir davon aus, dass sie mindestens 18 Jahre alt wurde.

Tiffany lag eines heißen Sommertages 2003 weinend in unserem Heidegarten. Jemand hatte vermutlich versucht, sie zu erschlagen und ihr dabei schwere Verletzungen zugefügt. Das rechte Hinterbein mussten wir am Knie amputieren lassen. Das war vor nunmehr etwa fast 9 Jahren. Mit dem Handicap kam sie bisher gut zurecht, doch seit drei Tagen liegt sie am Tropf, weil ihre Leber zu versagen beginnt. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es eine Spätfolge ihrer Misshandlungen als Welpe ist und dass Tiffany den Kampf verliert. Seit zwei Tagen beginnt sie vielleicht, sich zu erholen, schleckert wieder Gelee und trinkt Wasser. Nach all dem, was sie gleich zu Beginn ihres Lebens durchgemacht hat ist sie ein knallharter „Hund“ und mit 9 Jahren hat sie doch vielleicht noch 10 oder mehr Jahre vor sich!

Nach Tiffany kam Domino im November 2005 über den Acker zu uns. Wie vermuten, dass sie in einem der Ställe der Region geboren wurde und dort von den Beschäftigten überwiegend mit Milch versorgt wurde. Es hat ihr nicht geschadet, mal ganz abgesehen davon, dass sie für Milch und Milchprodukte alles tun würde. Sie ist pechschwarz mit weißen Fäden, hat einen weißen Fleck als Latz und vier weiße Flecken an den Pfötchen. Diese fünf weißen Punkte brachten ihr den Namen Domino ein. Vermutlich wurde sie im Frühjahr geboren. Als das Jahr zu Ende ging, gingen wir mit ihr zum Tierarzt und bekamen statt eines Kastrationstermins die Katzen-Anti-Baby-Pille. Domino ist noch viel zu zierlich, hieß es, die kann noch gar nicht schwanger werden. Als sie dann trotzdem in der Hinterhand immer fülliger wurde haben wir den Quatsch mit den Pillen gelassen und am 13. März 2006 kamen in einem runden Hundebett unseres Pudels drei Welpen zur Welt. Die eigens für diesen Moment selbst gebastelte Wurfbox hatte Domino ignoriert, obwohl wir sie vor dem Werfen regelmäßig hinein gelegt hatten. Als es dann so weit war, ging sie in das Hundebett. Danach funktionierte alles nach unseren Vorstellungen. Die Wurfkiste war mit einem höhenverstellbaren Einstieg versehen, so dass die Mama mehr oder weniger gezwungen war, bei ihren Welpen zu bleiben und letztere uns nicht in Verlegenheit bringen konnten, indem sie uns zwischen den Füßen herum rannten. Sie waren in Sicherheit aufgehoben. Das Katzenklo-Gen hatten sie vermutlich mit der Geburt bekommen, denn die Kleinen benutzten das Katzenklo sowie wir sie hinein setzten. Eigentlich waren alle drei jemandem versprochen. Eines der Mädchen ging nach Thüringen, eins in den Landkreis Elbe-Elster und der Abnehmer des dritten Kätzchens vertröstete uns so lange, bis wir ihr einen Namen gaben und somit ausgeschlossen war, dass wir uns von ihr trennen würden. Das ist unsere einzige „eigene“ Katze und sie heißt Merle, weil sie am 13. März 2006 geboren wurde.

Wir kauften uns im Jahr 2009 das Grundstück in Sachsen-Anhalt und zogen ein. Dusty, unser 15-jähriger herzkranker Toy-Pudel musste nach Nierenversagen eingeschläfert werden und blieb bei seiner ein Jahr zuvor eingeschlafenen Freundin Zampie, deren Grabstelle er auf Wunsch von Zampies Frauchen teilt. Da wir die 86-jährige Frau alle 14 Tage besuchen, haben wir auch die Möglichkeit der Grabpflege.

Kurz nach dem Umzug legte sich Katze Katze in eine Hecke und verließ uns...
Im Jahre 2010 war ich nach einem MS-Schub zur AHB in Kreischa und während dieser Zeit schloss das Bistro in unserem Ort. Der Betreiber ging vorübergehend nach Berlin und zurück blieben mehrere Katzen sowie einige Kartons mit Katzenfutter. die Tiere bleiben treu am Standort, an dem sie bisher versorgt worden waren und wann immer den Tieren ein Menschen begegnete, zeigten sie ihm, dass sie Hunger haben. Da Futterbüchsen und Näpfe da waren, bekamen sie gelegentlich zu fressen. Der Herbst ging vorbei und die Katzen saßen bei jedem Wetter auf ihren Menschen wartend vor dem Bistro. Wenigstens eine von ihnen wurde auf der Bundesstraße überfahren...

Meine Frau telefonierte regelmäßig mit mir und bei dieser Gelegenheit sagte sie mir, dass sie sich um neue Quartiere für die Kätzchen gekümmert habe. Es sind alle untergekommen, bis auf eine, die Mamakatze, die sie erst einmal mit nach Hause genommen hat. Einen Namen hatte die Katze noch nicht und wenn wir von ihr sprachen hieß sie nur Bistro-Katze. Eines Tages nannte sie die Katze Minka und ich wusste, dass sie nun endgültig bei uns eingezogen war.

Bis vor drei Tagen hatten wir vier Katzen, die sich mehr oder weniger gut miteinander vertrugen. Tiffany und Minka waren auf absolute Kontrolle aus, Domino ist mehr oder weniger alles egal und Merle benimmt sich trotz ihres Alters von nunmehr auch 6 Jahren wie ein Teenager. Sie ist vor allem gegen die Altkatzen, also Tiffany und Minka, respektlos, führt Scheinangriffe aus und versteckt sich andererseits wenn sie übertrieben hat, einen halben Tag irgendwo in der Wohnung. Zu Arco, unserem Nachbarhund haben die Katzen ein geteiltes Verhältnis. Katze Katze blieb am Zaun stehen, wenn der bellende Arco kam und hat ihm durch die Maschen eins auf die Nase gegeben. Vor ihr hatte der Schäferhund Respekt. Domino geht provozierend am Zaun auf und ab, schlüpft durch den Zaun oder über die Pfosten in den Nachbargarten und ist dann empört, wenn Arco irgendwie auf unser Grundstück kommt und sie bei der Flucht über die Mauer am Hintern herunter zieht. Nachtragend ist sie aber nicht, denn am nächsten Tag provoziert sie bereits wieder...

Zur Bundesstraße, die direkt vor unserem Haus vorbei führt, haben unsere Katzen auch eine geteilte Meinung. Tiffany und Minka interessieren sich überhaupt nicht dafür, im Gegenteil, da könnte die Hoftür den ganzen Tag offen stehen. Merle nutzt ein offenes Tor, um blitzschnell aus dem Hof direkt auf die Straße zu rennen, über diese hinweg und wieder zurück, um sich anschließend erneut zu verstecken. Sie hat Angst. Domino will alles wissen. Wenn ein fremdes Auto vor der Einfahrt steht muss sie hinaus, um die Gerüche zu checken. Sie geht auch mal zum Nachbargrundstück auf dem Gehweg und kommt dann durch unseren Garten wieder zurück. Die Straße selbst, meidet sie.

Lilli betrachtet den Nachbargarten als ihr Revier. Am Zaun treffen sich die Katzen und belauern sich. Domino geht in den Nachbargarten und Lilli verhaut sie nach Möglichkeit. In unseren Garten ist Lilli noch nicht gekommen. Die Wohnung im Obergeschoss des Nachbarhauses teilen sich Lilli und Domino, wobei Domino selten dort ist.

Nun hat wieder ein Kater im Frühjahr zugeschlagen und vor drei Tagen, also am 22. April ist Lilli Mama geworden. Vier Welpen hat sie geboren. Eine Langhaarkatze, die nicht in der Wohnung lebt, ist ohnehin nicht zu beneiden. Die Haare verfilzen und müssen dann abgeschnitten werden, da die Katze sonst irgendwann erstickt. Ein übervolles Katzenklo und irgend etwas zum Fressen sorgen regelmäßig dafür, dass sich die Tiere nicht wohl fühlen und anderswo nachschauen. So kam es, dass unsere Nachbarin Lilli gelegentlich Futter gab und auch so hin und wieder nach ihr sah. Vor drei Tagen kam sie ganz aufgeregt zu meiner Frau und teilte ihr mit, dass Lilli geworfen hat und dass noch ein Baby heraus hängt. Die Herrchen von Lilli waren nicht zu Hause und so nahm meine Frau Lilli, der die Gebärmutter heraus hing sowie ihre vier Welpen und brachte sie zum nächsten Tierarzt.

In einer Notoperation wurden der Katze Gebärmutter sowie Eierstöcke entfernt. Dann begann das warten. Würde Lilli das überleben, würden die Welpen das überleben? Was würden die Herrchen dazu sagen?

Ich ging gestern zu Lillis Herrchen und habe sie um eine Abtretungserklärung für Lilli und die Welpen gebeten. Sie waren einverstanden, dass wir die entstandenen Kosten tragen und die Welpen für die nächsten 12 Wochen mit ihrer Mutter bei uns aufnehmen. Danach hilft uns die Tierarztpraxis bei der Vermittlung der Welpen und Lilli kann bei uns bleiben, falls sich die Katzen, welche zuvor am Zaun manchen Streit ausgefochten haben, überhaupt aneinander gewöhnen.

Lilli wohnt nun doch noch nicht hier, denn gestern erlitt sie nach der Operation einen rückschlag und erst morgen entscheidet sich das Schicksal von Lilli und Tiffany endgültig. Drückt ihnen die daumen.

Liebe Grüße
demisto
 

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Das ist eine lange und aufwühlende Geschichte... :( Wie geht es Lilly, den Kleinen und Tiffany heute? Daumen sind für beide gedrückt.
 

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