Nierentransplantation! ! !

  • Themenstarter arina111
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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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arina111

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11. September 2018
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Ich weiß das es ein heikles Thema ist! Aber mal ehrlich ,wer von euch hat sich schon mal mit der Nierentransplantation bei der Katze beschäftigt? Warum es nur in den USA möglich ist? Wie steht ihr dazu? Tierquälerei oder letzter Strohhalm! :grummel:
 
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Ich würde es nicht machen. Wenn Du Dir das mal bei Menschen anschaust, wie lange die nach einer Transplantation auf der Intensiv bleiben müssen, wie viele Mediamente sie anschließend nehmen müssen, ich weiß nicht, ob das für eine Katze zumutbar ist.

Ich bin wirklich zu vielem bereit, aber da wäre für mich persönlich eine Grenze überschritten.
 
Wer entscheidet welcher Katze eine Niere entnommen wird?
Es muss ja, um erfolgreich transplantiert zu können, ein gesundes Tier sein.
Alleine das empfinde ich als unethisch.
 
Wer entscheidet welcher Katze eine Niere entnommen wird?
Es muss ja, um erfolgreich transplantiert zu können, ein gesundes Tier sein.
Alleine das empfinde ich als unethisch.

Kann man von zwei Seiten sehen. Es werden als Spender Tierheimkatzen genommen, die keiner will - will man der sozusagen an die Nieren, muss man sich verpflichten, sie bei sich aufzunehmen. Es ist sozusagen eine Chance auf ein Zuhause. Anderseits ist es natürlich ein großer Eingriff, der für das Spendertier sonst keinerlei Vorteile bringt.

Ich finde toll, was in der Humanmedizin schon alles machbar ist, das heißt aber nicht, dass man alles 1:1 in den Tierbereich übernehmen kann. Oder soll.
 
Ein Mensch kann entscheiden, ob er ein Organ spenden will oder nicht. Tiere können das nicht, ihnen würde das aufgezwungen werden. Egal ob es die eigenen sind, oder fremde. Daher finde ich es ethisch nicht vertretbar.
Wir machen auch alles für unsere Tiere möglich, aber wenn ich dadurch das Leben eines anderen Tieres gefährde, würde ich es nicht tun. Unsere Luna brauchte damals mehrere Bluttransfusionen. Da wir sechs Katzen haben und auch die BG passte, konnten wir unsere eigenen Tiere nehmen. Klar, sie wurden auch nicht gefragt ob sie spenden wollen, aber von sowas erholen sich die Tiere wieder zu 100% ohne Folgeschäden. Ein fehlendes Organ hat ganz andere Auswirkungen. Bei Katzen sind gerade die Nieren sehr anfällig, da möchte ich Ihnen nicht auch noch die Hälfte nehmen.
 
Kann man von zwei Seiten sehen. Es werden als Spender Tierheimkatzen genommen, die keiner will - will man der sozusagen an die Nieren, muss man sich verpflichten, sie bei sich aufzunehmen. Es ist sozusagen eine Chance auf ein Zuhause. Anderseits ist es natürlich ein großer Eingriff, der für das Spendertier sonst keinerlei Vorteile bringt.

Ich finde toll, was in der Humanmedizin schon alles machbar ist, das heißt aber nicht, dass man alles 1:1 in den Tierbereich übernehmen kann. Oder soll.

Auch das kann man durchaus zweischneidig sehen.
Die Tiere werden vermutlich dann häufig auch nur als Mittel zum Zweck aufgenommen um an die Niere zu kommen...ob sie dann als geliebtes Haustier im neuen Zuhause leben sei mal dahingestellt.
Und gerade Katzen eine Niere zu entnehmen wo sie eh anfällig sind...ich weiß nicht.

Auch für das "Empfängertier" ist das Leben nach der Nieren-Tx kein Zuckerschlecken...es wird, wie Menschen auch, ja sicher den Rest seines Lebens Immunsuppressiva nehmen müssen um das transplantierte Organ nicht wieder abzustoßen.
Und wie hoch die Lebenserwartung nach der Transplantation dann noch ist kann auch niemand vorhersagen.

Ich arbeite in der Humanmedizin und ich bin froh dass ich meinen Tieren nicht all das antun muss was wir den Menschen manchmal antun müssen.
 
Eine Organtransplantation beim Tier würde ich persönlich nicht machen lassen, auch wenn es technisch möglich wäre. Aus meiner Sicht bringt es unterm Strich keinen Vorteil für die Katze, wenn sie lebenslänglich Immunsuppressiva nehmen muss und nicht versteht, warum sie immer mit Tabletten, evtl. Spritzen und anderen Maßnahmen (einschl. entsprechender Krankenhausaufenthalte, falls es doch Abstoßungsreaktionen etc. geben sollte) traktiert wird.

Das ist noch etwas anderes als etwa eine Amputation, wo sich das Tier sehr schnell adaptiert und auch nicht zurückschaut! Eine Amputation - genauso aber auch der Verlust der Zähne oder eines oder beider Augen! - ist letztlich ein einmaliger Eingriff, und es gibt kein dauerhaftes Leiden für das Tier. Die ständige Gabe von Medikamenten, die mit schweren Nebenwirkungen behaftet sind, ist schon für Menschen nicht einfach (man denke bitte auch einmal an Chemotherapie und ähnliche Arzneimittel), und das Tier versteht den Sinn nicht.

Natürlich gibt es auch Fälle, wo eine dauerhafte Medikation problemlos machbar ist, z. B. bei Diabeteskatzen. Aber bis die Verabreichung von Immunsupressiva so nebenwirkungsarm und leicht durchzuführen wäre wie die Insulinmessung und -gabe bei Katzen, würde es mit großer Sicherheit noch lange dauern, selbst wenn das medizinische Wissen dafür bereits vorhanden wäre.

Und auch die Ethik spielt für mich eine Rolle, also woher man die Spenderniere nehmen sollte. Ich sehe es wie meine Vorredner: ich möchte nicht für das Spendertier entscheiden müssen!
Eine Blutspende (Pfötchen an Mercy im vergangenen Frühsommer) haben wir auch hinter uns, und ich sehe an Pfötchen, dass sie es durchgängig gut verdaut hatte. Das größte Problem für Pfötchen war, dass niemand für sie den roten Teppich ausgerollt hatte! :D
Sie hat die ganze Zeit im Wartebereich der Tierklinik empört geschrien, dass man ihr zumutet, beim Pöbel zu sitzen (ihr Kennel neben Moodys Kennel ^^), und wieder zuhause musste ich sie erstmal mächtig verwöhnen und besänftigen und immer wieder ihren Edelmut preisen! Aber nach angemessenen Mengen an Lobhudeleien und Verwöhnen ging Ihre Pfotigkeit wieder zur Tagesordnung über und stritt mit dem Pröllkater um die besten Thronsessel in ruritanischen Landen. ;)


Letztlich wird man aber auch mal ganz schnöde an das liebe Geld denken müssen!
Dass eine Tierkrankenversicherung so einen Eingriff bezahlt, kann ich mir, ehrlich gesagt, nicht vorstellen. Und die Kosten dürften erheblich sein, nicht nur wegen der eigentlichen Operationen (Entnahme der Spenderniere und "Einbau" bei der kranken Katze), sondern auch die Kosten, die im Vorfeld entstehen! Wer bezahlt denn die Tests bei den Tierheimkatzen, also die Eignung als Spendertier? Mal unterstellt, dass hierzulande die Tierheime überhaupt bereit wären, ihre Tiere für solche Zwecke untersuchen zu lassen.
Was ist, wenn man dreißig oder fünzig potentielle Spenderkatzen untersuchen und testen lassen muss? Rechnet man pro Tier einmal nur 100 Euro (und das dürfte die unterste Grenze sein!), wären das bei 30 Tieren bereits 3000 Euro - und vielleicht für nichts!
Ich bin sicher, dass einschließlich dieser ganzen Vorbereitungen schnell eine fünfstellige Summe für eine Transplantation zusammenkäme - die Folgekosten (Medis, weiteres Monitoring) nicht eingerechnet.

Das muss man sich dann auch erstmal leisten können *hust*.

Ich würde es bei meinen Tieren nicht machen, obwohl ich schon zu denjenigen Katzenhaltern gehöre, die relativ viel Geld in die Gesundheit ihrer Tiere stecken.
 
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Auch das kann man durchaus zweischneidig sehen.
Die Tiere werden vermutlich dann häufig auch nur als Mittel zum Zweck aufgenommen um an die Niere zu kommen...ob sie dann als geliebtes Haustier im neuen Zuhause leben sei mal dahingestellt.
Das kann natürlich passieren, andererseits ist es natürlich auch nur eine Unterstellung.

Ich kenn diese Geschichten nur aus den USA und dort sind das Heime, wo die Katzen nach einiger Zeit euthanasiert werden. Also irgendwie: Leben mit nur einer Niere oder gar nicht leben.
Ich finds aber ethisch trotzdem bedenklich.
 
Ich habe mich auch damit beschäftigt, als Püppi CNI bekam. Da sie nicht mehr Narkosefähig ist, wurde der Gedankengang zur Seite geschoben.

Was ich allerdings echt sinnvoll fände, wenn es endlich mal eine Dialysemöglichkeit für Katzen gäbe.
In den USA wird das gemacht, auch an der LMU gibt es für Notfälle diese Möglichkeit, die Geräte sind aber nicht angepasst für das Blutvolumen einer Katze. Ebenso ist das wohl nur mit Dauerkatheder möglich, der in der Halsvene liegt.

Hier eine geeignete Lösung anzubieten wäre vielleicht sinnvoller und würde die Lebensqualität mancher CNI Katze noch deutlich verbessern.
 

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