Hilfe! Wie können wir unserer CNI Katze am besten helfen?

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Whiskers88

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17. Dezember 2017
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Hallo liebes Forum,

ich hoffe ihr könnt mir etwas weiterhelfen. Es geht um unserer mittlerweile fast 16 jährige Shanti, die ich mit 15 Jahren als kleines schwarzes Fellknäul schreiend in einem Graben gefunden habe und die nach wie vor in meinem Elternhaus lebt. D.h. ich bin leider nicht selbst vor Ort, aber stehe in regelmäßigem Kontakt mit meiner Mutter die mir über sie berichtet.

Shanti war schon immer eine sehr kleine und zierliche Katze, hat aber seit der Diagnose Pankreatitis und CNI noch mehr abgebaut und frisst sehr wenig. Trinken tut sie sehr viel und übergeben muss sie sich nicht. Ich weiss nicht genau was sie normalerweise wog, schätze aber niemals mehr als 3 kg... mittleweile sind es nur noch um die 2 kg und sie schläft sehr viel, erscheint an den meisten Tagen eher schwach, aber ist ansonsten noch aufgeweckt und klar und hat auch mal Tage, an denen sie nicht satt zu kriegen ist und nach draussen will und auf das Sofa springt, was ihr in den letzten Monaten eher Probleme bereitete.

Ausser einem Blutbild uns anschließender Antibiotikagabe hat der Tierarzt überhaupt keine Behandlungen angesetzt, was mich stark verwundert.
Habe so oft gelesen dass CNI Katzen Infusionen bekommen, sowie Phosphatbinder das A und O sind und eine spezielle Nierendiät. Oder dass auch SUC von Heel und andere homöopathische Mittel helfen können.

Hier mal die Blutwerte, die ich von meiner Mutter mitgeteilt bekommen habe (in Klammern der Referenzbereich):

Phosphat: 4,6 (0,7 - 2,4)
Kreatinin: 690 (0-170)
Harnstoff: 70 (11,4)
Lipase: 230 (< 20)
alpha-amylase: 2260 (480-1800)
GOT: 19 (-59)
GTP: 68 (-91)
Bilerobin: 4,7 (<8,5)
Phosphatase: 22 (104)
Neutrophile: 84
Leukozyten: 17,2 (6-11)
Häm: 92 (80-170)

Leider gibt es auf dem Dorf nur diesen einen TA im Umkreis, wir wollen uns aber nicht damit zufriedengeben nicht alles getan zu haben, um unserer Kleinen die letzten Tage/Wochen/Monate so gut wie möglich gemacht zu haben.

Daher haben wir nun SUC bestellt und wollen es ihr nach folgendem Schema oral geben: http://www.kleintiere-hamburg.de/wp...pathische_Nierenbehandlung_fuer_Ktz_u_Kan.pdf

Und dazu RecoActiv Renaltan, was die Phosphate binden, Appetit anregen und mit Vitalstoffen versorgen soll.

Auch habe ich mich gefragt, ob man beim TA doch noch auf Infusionen bestehen sollte.

Hier noch ein paar weitere Mittel, über die ich gelesen habe und gerne wissen würde, ob es hilfreich wäre in Konbination oder anschließend:

- LESPEDEZA SIEBOLDII D6 (Harnsäure und Kreatininwerte senken?)
- Arsenicum Album D6 (gegen Degeneration, Müdigkeit, Abmagerung)
- ACE-Hemmer, z.B. Fortekor?
- Nahrungsergänzung mit B-Vitaminen und Eisen?

Und zum Appetit anregen, aufpäppeln und Gewicht zunehmen:
- Rinderfettpulver
- Gänseschmalz
- laktosefreie Sahne oder Katzenmilch mit Taurin
- hartgekochte Eier
- gekochtes Geflügel z.B. Gans, Ente, Pute
- BIOSERIN?

Wir wären euch sehr dankbar für Empfehlungen und Ratschläge!
 
A

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Hallo Whiskers,

Du siehst das absolut richtig, das ist alles andere als eine Glanzleistung, was der Tierarzt da abliefert.

Wann sind die ersten Symptome aufgetreten? Falls das alles recht frisch ist, dann könnte Shanti auch eine ANI, also eine akute Geschichte haben. Und da müsste man ganz flott die Ursache herausfinden. Vielleicht magst du noch was zum Verlauf bzw. zur Vorgeschichte schreiben?

Eine klassische Alters-CNI verläuft in der Regel schleichender. Allerdings gibt es auch Erkrankungen, die zu einer CNI führen und wo der Verlauf schneller geht. Aber ohne Diagnostik ist das alles Glaskugel-Leserei.

Bei dem Kreatinin und vor allem dem doch sehr deutlich erhöhten Phosphat würde ich auf jeden Fall Nierendiät, ggf. sogar Diät plus Phosphatbinder geben, denn Phosphat muss bei Euch unbedingt runter.

SUC ist auf jeden Fall eine gute Idee, bei der Firma Heel kannst Du Dich auch beraten lassen, welcher therapieplan in Eurem Fall sinnvoll wären.

Infusionen sind bei dem Krea auch auf jeden Fall ratsam.

Ob Fortekor oder Semintra indiziert wären, kann man so nicht sagen. Dafür bräuchte es z.B. eine Urinuntersuchung, um zu sehen, ob eine Proteinurie vorliegt. Auch ein Ultraschall und eine Blutdruckmessung wären eigentlich angeraten.

Wie wurde denn die Pankreatitis diagnostiziert, etwa aufgrund der erhöhten Amylase und Lipase-WErte? Das ist bei Katzen nur bedingt aussagekräftig, was die Pankreas angeht. Dafür braucht es einen Extra-Test, nämlich den Test auf fpli (feline Pankreaslipase) und der dürfte bei Euch nicht gemacht worden sein.

Ich würde aber jetzt nicht -zig verschieden homöopathische Mittel in die Katze werfen, das kann auch gewaltig nach hinten losgehen. SUC ist ja bereits ein hom. Komplexmittel.

Besser wären Nahrungsergänzungen wie hochdosiertes Vitamin B12. Gegen den erhöhten Harnstoff, der für Übelkeit sorgt, könntest Du es mit Apfelpektin im Futter versuchen.

Zum Päppeln könntest Du auch noch das Reconvales-Tonikum versuchen.

Du könntest mal unter Tierärzte fragen, ob jemand einen guten Tierarzt mit internistischem Schwerpunkt in Deiner Nähe kennt.
 
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Hallo Maiglöckchen, vielen Dank für deinen informativen Beitrag!

Ich bin mir nun nicht sicher, ob meine Mutter mir auch wirklich alle Werte aus der Blutuntersuchung mitgeteilt hat, oder nur die, die gerade jetzt für die Nierengeschichte notwendig sind. Soweit ich weiss, wurden Pankreatitis und Nierenprobleme gleichzeitig festgestellt, vor etwa 4-5 Wochen.

Und der Tierarzt sagt, wir sollten uns lieber darauf einstellen bald Abschied zu nehmen, da es aussieht als würden nach und nach auch die anderen Organe versagen... :(

Ich werde meiner Mutter noch einmal empfehlen dringend einen neuen TA zu finden, auch wenn das mit viel Fahrerei und mehr Stress für Shani verbunden ist.

Auch weiss nicht genau wie eine Infusion abläuft, habe aber gelesen manche machen die sogar selbst zuhause, subkutan. Ich denke jetzt ist es wirklich wichtig möglichst viel Stress für Shanti zu vermeiden.

Und ich werde mich noch einmal informieren ob ein Test auf fpli sowie Ultraschall und eine Blutdruckmessung mitgemacht wurde.

Etwas schläfriger, ruhiger und nicht mehr so aktiv ist Shanti bereits seit mindestens einem Jahr, wir dachten das kommt einfach durch ihr Alter. Auch ist sie seitdem wohl langsam schon immer schmaler geworden, also vielleicht hat sich während des letzen Jahres doch etwas eingeschlichen.

Meine Mutter hat übrigens das RecoActiv Renaltan bereits bestellt, aber den Inhaltsstoffen nach scheint es dem Reconvales-Tonikum sehr ähnlich zu sein, soweit ich es richtig recherchiert habe. Darin befindet sich u.a. auch Vitamin B12, daher bin ich mir nun nicht sicher, ob man es noch zusätzlich supplementieren sollte, oder ob es dann schon zuviel wäre?

Hier mal die Angaben des Renaltan:

Inhaltsstoffe:

Protein 2,6%, Fett 3,0%, Rohfaser 1,2%, Rohasche 1,3%,Calcium 0,2%, Natrium 0,12%, Phosphor 0,1%, Kalium 0,2%, Magnesium 0,01%

Zusatzstoffe/kg

50g Lanthancarbonat (4d1, sonstige zootechnische Zusatzstoffe)
Vitamin E 90mg
Vitamin A 1.300 I.E.
Vitamin B1 4mg
Vitamin D 1.500 I.E.
Vitamin B2 7mg
Vitamin B6 15mg
Vitamin B12 40ug
Biotin 80 mcg
Cholinchlorid 400mg
Eisen (E1) 11mg
Mangan (E5) 3mg
Zink (E6) 8mg
Selen (E8) 200ug
Taurin 1350 mg
L-Carnitin 1%
Ess. Fettsäuren: Omega3 0,06%, Omega6 0,16%


Das mit dem Apfelpektin werden wir auch mal ausprobieren, vielen Dank für den Tipp :)
 
Das ist nicht sonderlich viel B12, man kann es also noch zusätzlich supplementieren.

Wenn das nur die WErte sind, die in Sachen Niere und BSD relevant sind, dann ist aber fpli nicht dabei und der Test hätte bei Verdacht auf Pankreatitis gemacht werden müssen.

Kann sich Deine Mutter nicht auch hier anmelden? Es ist immer schwierig, wenn die Infos aus zweiter oder dritter Hand kommen.
 
Apfelpektin

Hallo Maiglöckchen,

bin neu im Forum, habe aber schon seit fast 20 Jahren Katzen. Derzeit 3 Kater und eine nierenkranke Katze.
Was ich nicht ganz verstehe, ist der Sinn des Apfelpektins. In einem anderen Thread erklärst du, dass dadurch die ammoniakbildenden Stoffe im Darm gebunden werden. Was sind das denn für Stoffe?
Das Ammoniak (aus dem ja der Harnstoff entsteht) ist doch üblicherweise ein unumgängliches "Restprodukt" der Energiegewinnung aus Eiweiß bzw. Aminosäuren (genau wie Kreatinin und Harnsäure) das über die Nieren ausgeschieden werden muss. Das ist ja der Grund warum man in der Nierendiät das Eiweiß auf die erforderliche Mindestmenge reduziert. Dadran kann dann aber auch das Pektin nichts ändern.


Viele Grüße, Bingole
 
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Bingole, ist das Herz mal untersucht worden?

Epilepiforme Anfälle kommen häufiger mal bei bestehender HCM vor.

Und bitte nicht falsch verstehen, kannst du bitte einen eigenen Faden aufmachen, in dem deine Fragen beantwortet werden können?
Hier geht es ja um Whiskers Fragen.
 
  • #10
Mach ich

Klar, kein Problem.
 
  • #11
Danke für den Link (bin aber kein Freund von Herstellerinfos;-).

Ich habe aber noch einen anderen Link gefunden, der das Problem verständlich von der biologischen Seite beleuchtet und auch die Pektine erwähnt:
http://www.med.vetmed.uni-muenchen.de/downloads/pressemappe/nieren.pdf

Oder noch speziell für Ammoniak (humanmedizin, ist aber auf andere Säugetiere übertragbar):
http://symptomat.de/Ammoniak

Ich hatte die INfo aus eben dem Paper der Uni München, die das wohl recht erfolgreich bei selbst gemachten Nierendiäten einsetzen.

Ich bin in Biochemie eine absolute Niete, erkläre mir den Effekt aber damit, dass durch das Pektin Abbauprodukte der Eiweißverdauung über den Kot ausgeschieden werden und nicht in der Niere landen. Dazu gehört meines Wissens auch Ammoniak, das dann wiederum zu Harnstoff wird. Schaffen die Nieren es nicht mehr, das alles auszuscheiden, steigt der Pegel im Blut und der Katze geht es schlecht damit. Das ist jetzt aber eine ganz laienhafte Erklärung.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #12
man lernt nie aus

Ich kannte nur, dass beim Eiweißstoffwechsel im Körper immer Ammoniak und deshalb Harnsoff entsteht. Dass das bereits in größeren Mengen im Darm passiert und von dort ins Blut aufgenommen wird war mir nicht bewußt.
Da kann ich mir dann gut vorstellen, dass so etwas wie Pektin das verhindern kann und damit die Gesamtlast an Harnstoff verringert.

Ich möchte bei sowas immer ganz gerne den Mechanismus verstehen. Man bekommt sonst alles mögliche als hilfreich angedreht.
 
  • #13
Hallo zusammen, entschuldigt dass ich mich noch nicht wieder gemeldet habe.

Ich bin gestern zu meiner Mutter und Shanti gefahren und heute hatten wir alle zusammen einen neuen TA aufgesucht. Dieser hat Shanti ein neues Mittel mitgegeben, Semintra. Soweit ich es versanden habe wirkt das gegen die mit CNE einhergehende Proteinurie, es wir damit weniger Protein durch den Harn ausgeschieden. Ich bin mir nicht sicher ob dies auch die Idee des Apfelpektins war?

Auch hat sie noch subkutane Infusion bekommen, nur leider mussten wir nach der dritten Spritze (=75ml) abbrechen, da Shanti nicht mehr stillzuhalten war und meiner Mutter die Hand blutig gebissen hat.

Ein Fläschen Reconvales Tonicum haben wir auch noch bekommen, alles in allem war es schonmal, trotz Biss, ein besseres Erlebnis als mit den Tierärzten zuvor und wir hoffen nun, dass die neue Therapie auch anschlägt.

Anscheinend hat sie in den letzten 4 Wochen auch wieder 100g zugenommen, ist jetzt auf 2,3kg. Sie sieht allerdings erschreckend dürr aus und kann immer noch kaum laufen, sie torkelt eher und rollt dabei ihre Pfoten seltsam ein und das Hinterteil kommt kaum mit hoch... Schmerzen scheint sie dabei jedoch nicht zu haben, sie krakselt noch selbst vom und auf das Sofa und geht selbständig zum Katzenklo und zurück.

Ich werde nun mal die nächsten Tage weiter beobachten und nocheinmal berichten wie das neue Mittel anschlägt. Hoffentlich kommt sie wieder etwas zu Kräften!
 
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  • #14
Wurde denn der Urin untersucht, ob eine Proteinurie vorliegt?

Wurde ein Ultraschall gemacht, um zu sehen, wie die Nieren ausschauen?

Wenn die Katze bis vor kurzem symptomlos war, jetzt aber einen so hohen Kreatinin hat, muss man eigentlich schauen, was genau mit den Nieren los ist. Ob Semintra indiziert ist, wird man dann erst sagen können.

Nein, das Prinzip vom Apfelpektin ist ein anderes. Es bindet Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels im Darm und sorgt so dafür, dass weniger Harnstoff im Blut landet, bzw. die Nieren weniger durch diese abbauprodukte belastet werden.

Semintra hingegen senkt den Blutdruck in den Nieren und entlastet sie dadurch. Hat Katze aber eh schon einen eher niedrigen Blutdruck, kann das auch wieder nach hinten losgehen.
 
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