Fragen zu einer Ausschlussdiät

[ja.fu]

Hallo zusammen,

bei meinem Luigi wurde IBD festgestellt und ich soll es nun mal mit einer Ausschlussdiät probieren, um zu gucken, ob seine Kötzelei dadurch besser wird. Geraten wurde mir zu VetConcept Pferd.

Ich habe bereits 6 Dosen vom TA erhalten und letzten Freitag probiert, ob Luigi es frisst. Hat er getan. Allerdings bin ich nicht am Ball geblieben, weil ich auch Tierheilpraktikermäßig ihn gerade behandle und nicht auch noch mit dem Futter umsteigen wollte. Momentan bekommt er nur Leonardo Huhn pur.

Jetzt habe ich ihm ja eine Dose davon verfüttert und danach wieder anderes Futter gegeben. Kann ich jetzt trotzdem mit dem VC Pferd noch eine Ausschlussdiät machen? Ich weiß, dass war doof, aber ich bin eben echt verunsichert.

In dem VetConcept ist auch Pastinake enthalten. Das finde ich weniger gut, weil ich eigentlich nur Pferd ohne Gemüse füttern würde. Am liebsten wäre mir natürlich eine Fütterung mit 100% Fleisch. Hatte mir bereits Ropocat Sensitive Pferd oder Select Gold angeschaut, aber bei beiden Sorten ist der Fettgehalt mit über 6,5% ziemlich hoch. VC hat nur 4,7%. Alternativ hatte ich mir bereits die sortenreinen Herrmanns Dosen angesehen, dann müsste ich jedoch später anfangen zu suplementieren...

Luigi bekommt ja einiges an Globuli etc., verträgt sich so etwas überhaupt mit einer Ausschlussdiät? Meine THP meinte, dass es egal sei, ich bin da allerdings schon etwas unsicher.

 

[Delora]

Meine Violet starb vor zwei Wochen an ihrer IBD. Ich habe sie zwei Jahre lang mit der Diagnose durchgekriegt und ich sag mal als Laie, dass der Fettgehalt vielleicht gar nicht so schlimm ist, weil jede aufgenommene Kalorie gebraucht wird. Ich bin nach Vet Concept nämlich aus den selben Gründen bei Ropocat gelandet.

Hermanns wurde hier nicht angerührt, vielleicht war die Konsistenz nicht ihr Fall. Gebracht hat bei uns die Ausschlussdiät mit Pferd aber nichts. Später habe ich es mit dem Hyperallergenen Müll von Hills wenigstens geschafft sie einigermaßen stabil zu halten. Das war aber schon an einem Punkt, an dem es mir egal war, was sie fraß, hauptsache sie fraß überhaupt.

Aber an dem Punkt bist Du ja nicht, also lass Dich nicht von mir verunsichern. Versuch ruhig das Ropocat, da ist für die Dauer einer Ausschlussdiät (ist ja nicht für immer) nichts verkehrt dran.

Globuli und Ausschlussdiät haben sich auch nach meiner Tierärztin nicht ausgeschlossen und konnte ich bedenkenlos weiter geben.

Nach dem einmaligen unterbrechen musst du halt wieder von vorne anfangen, aber da Pferd mit Sicherheit immer noch das seltenste ist, was im Futter so vorkommt, wird das ein guter Anfang für eine Ausschlussdiät sein.

Ich wünsche Dir viel Glück und der Miez gute Besserung.

 

[ja.fu]

Ach Nadine, das tut mir leid mit deiner Violet Wie alt wurde sie denn???

Ich werde das Ropocat mal bestellen, Luigi ist ja auch eh so dünne, vielleicht ist es wirklich ganz gut mit dem Fett.

Danke dir!

 

[Delora]

Violet wurde nur 13 Jahre alt. Sie war die letzten Jahre anorektisch, die Leber war stark angegriffen durch die Abnahme und es war eine ständige Aufgabe, sie am Leben zu erhalten.

Wenn ich heute noch einmal am Anfang dieser Diagnose stehen würde, dann würde ich:

- das Cortison reduzieren, statt Depotspritzen (wie am Anfang) immer Tabletten wählen und sie nach Symptomatik anpassen. So reduziert man die Leberbelastung.
- das Mirtazipin (antidepressiva) war SEHR appetitanregend und hat die Übelkeit zurückgedrängt, ist aber kaum genau zu dosieren, weil man selbst die kleinste Einheit noch in 5 Teile brechen muss und diese dann alle 3 Tage geben sollte, wenn die Katze Nieren- oder Leberprobleme hat. Dennoch würde ich wieder auf 1/8 alle 2-3 Tage gehen. In diese Menge war die Tablette am ehesten mit einem Skalpell zu teilen und auch wenn sie nicht 100% akkurat war, so wäre das die einzige Möglichkeit gewesen, sie am Fressen zu halten.
- das MCP zur Bekämpfung von Übelkeit würde ich weglassen.
- der Magen DARF nicht mehr leer laufen. Das verursacht wieder Übelkeit. Wenn abgestandenes Futter nicht mehr gefressen wird, wird eben neues gefüttert. Dafür bin ich auch nachts aufgestanden. Die alternative war blutiges Erbrechen und Futterverweigerung, also musste ich springen.
Da ich berufstätig bin und mein Mann Schichtarbeiter war sie aber immer höchstens ein paar Stunden allein und konnte so alle paar Stunden gefüttert werden.
- Es ist immer gut ein wenig Futterbrei im Haus zu haben, den man auf eine Spritze aufziehen und verabreichen kann. Assistenzfütterung nennt sich das. Meist ist ihr aufgrund eines leereren Magens so schlecht gewesen und kaum war etwas Futter im Magen, fraß sie auch normal aus der Schüssel. Da ging das ohne Medikamente.

Ansonsten war sie eine ganz muntere, tolle, aufgeweckte Katze, die bis zuletzt noch Mäuse fing und mit mir im Bett schlief. Es muss irgend etwas in diesem ausgezehrten Körper aufgegeben haben, aber es ging ihr an diesem Tag sogar wenige Stunden zuvor genau so gut, wie in den letzten Jahren.

Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und viel Erfolg. Bitte lass es nur eine Futtermittelallergie sein und mit speziellem Futter alles wieder gut sein. Autoimmune IBD ist der Horror und das wünsche ich keinem lebenden Wesen auf dem Planeten.

Alles Gute für Herrn Luigi.