Verhalten in der Sterbephase

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
Silke

Silke

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8. Juni 2008
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792
Hallo ihr Lieben,

Ich mache dazu jetzt Mal ein neues Thema auf. Ihr habt vielleicht gelesen, daß mein Moritz Blasenkrebs im Endstadium hat und seine Schwester einen Hirntumor.

Könnt ihr mir bitte erzählen, wie die letzten Tage bei euch waren... falls ihr diese Erfahrung schon machen musstet. Wie haben sich eure Fellnasen verhalten?

Moritz geht es schlechter. Er frisst nur noch wenig. Er ist unruhig und, was mich total fertig macht, er distanziert sich von mir. Er will nicht angefasst werden.
Er hat mich in den letzten Tagen so oft hilfesuchend angeschaut, ich habe Angst dass er mir böse ist, daß ich nicht mehr helfen kann.

Ich wäre euch dankbar, wenn ihr mir erzählen könntet wie das bei euren Fellnasen abgelaufen ist. Auch an dem Tag an dem es soweit war....

Danke 😭♥️
Silke
 
A

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Hallo, warum lässt du Moritz nicht gehen? Es liest sich für mich als wäre es Zeit...
Ich denke er ist dir nicht böse das du ihm nicht helfen kannst, aber er wäre dir sehr dankbar wenn du ihn jetzt gehen lässt.
Ich habe diesen Blick bei meiner Katze auch gesehen und es war so ein Blick der mir einfach nur sagte, bitte, bitte lass mich gehen ich kann und will nicht mehr!

Ich wünsche dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit, zumal du ja auch von zwei Krebskranken Katzen schreibst....

Traurige Grüße Yvonne
 
Liebe Silke

das tut mir wirklich sehr leid, das deine beiden Tiere solch eine Diagnose haben.

Meine zwei Sternenkater Gismo und Eddi sind beide an dem selben Krebs innerhalb von drei Jahren gestorben. Den Blick kenne ich und ich bin mit Ihnen den letzten Weg gegangen, als die das Fressen total verweigert haben.

Die letzten Tage lage Gismo unter meinem Bett und Edmund lag damals unter dem Sofa mit einer Decke drüber Sie haben sich regelrecht zurückgezogen.
Sie frassen immer weniger und irgendwann habe Sie dann gar nichts mehr gefressen, da wusste ich es wird Zeit Sie zu erlösen.
 
Ich mag nicht alles wieder aufgraben, die letzten Tage mit meinem Indi waren furchtbar. :(
Er hat gelitten und ich auch, schlimm.

Aber eines mag ich dir erzählen.
Als klar war daß er gehen muß und ich nichts mehr machen kann um ihm zu helfen kam er abends noch mal zu mir ins Bett auf das Fußende wo er immer gerne mal für eine kurze Zeit lag.

Ich war wahnsinnig traurig und habe versucht ihn mit meinen Gedanken zu erreichen, habe ihm erzählt wie lieb ich ihn habe und wie traurig ich bin und daß es Zeit ist Abschied zu nehmen. Habe ihm gedankt und ihm versichert daß er immer mein Herzenskater sein wird.
Und ich meine er hat mich verstanden und war ganz nah, Seele an Seele.

Er hat dann gewußt das es so weit ist und es war damit ein kleines bischen leichter für ihn und für mich.

Jetzt heule ich doch wieder.
Das sind einfach schlimme Zeiten.
Ich weiß wie es dir geht und ich schick dir viel Kraft.

Fühl dich von mir ganz lieb umarmt, bleib stark, das mußt du.
Denn du mußt es ihnen sagen und sie dann in Liebe gehen lassen wenn es so weit ist. Wann das ist fühlst du am besten.
 
Fühl dich von mir ganz lieb umarmt, bleib stark, das mußt du.
Denn du mußt es ihnen sagen und sie dann in Liebe gehen lassen wenn es so weit ist. Wann das ist fühlst du am besten.

Muss gerade auch weinen, wenn ich an meine zwei Stinker denke. Für mich war es auch ganz wichtig den richtigen Zeitpunkt zu finden und es ist so wie Petra es sagt, dein Kater sagt es Dir. Ich wusste dann immer plötzlich genau, wann es Zeit war.
 
Danke für eure Antworten....

Cameo, ich lasse ihn gehen, wenn ich sicher bin, daß es soweit ist. Das bin ich noch nicht. Und solange werde ich es auch nicht tun. Wie kann man einfach hier schreiben, daß er dankbar wäre....
Das war auch nicht die Frage. Ich wollte wissen wie es abgelaufen ist. Ich habe schon gelesen, daß sich Tiere gewehrt haben, nicht wollten. Sich nicht auf den Arm nehmen ließen. Ich wollte einfach etwas vorbereitet sein, was auf mich zukommt.

Liebe Grüße Silke
 
Meine Beiden haben sich gewehrt, sie wollten nicht als es soweit war. Dies obwohl eine mir davor gezeigt hatte, es ist Zeit zu gehen.

Aber Du weisst es dann wenn es soweit ist schon. Bei PEK, war es aussichtslos weil sie nicht mehr fressen konnte und wollte aber fressen. Schwer war es weil sie noch 30min vor die Entscheidung fiel, mit mir gespielt hatte, aber sie konnte nicht mehr essen. Sie zeigte mir die Abende davor, sie will gehen und blieb immer bei mir und schlief in meine Arme aber an dem Tag hat sie sich gewehrt. Sie wäre verhungert.

Meine grosse Liebe, sie hat sich immer gewehrt wenn einer zu nahe kam, deswegen weiss ich bis heute nicht, ob es richtig war. Aber ich weiss, sie hätte kurz draufhin wieder zum TA gemusst, sie hatte CNI. Sie wollte leben, dass bin ich mir heute noch sicher aber ob der Zustand in dem sie immer wieder stehen wurde, noch Qualität war.... beruhigte mich, denn sie hasste TA, egal wer. Bei ihr war es wirklich eine Frage der Zeit, vielleicht wäre es am nächsten Tag wieder soweit, dass die Nieren nicht mehr mitgespielt hätten.
 
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Danke little Cat.

Ich habe das Gefühl Moritz wird sich auch wehren. Er will auch leben. Das macht mich völlig fertig.
Ich bin deswegen sehr unsicher, ob ich ihm die Sterbephasen erleben lassen soll/ kann oder ihn gehen lasse, damit ihm starke Schmerzen erspart bleiben.
Ich fühle mich wie ein Henkerin Wartestellung gerade.
Mein Bauch sagt "noch nicht". Mein Kopf ist unsicher.

Danke für deine Nachricht und Beschreibung. Das hilft mir sehr. ♥️

Liebe Grüße Silke
 
Ich kann nur empfehlen nicht zu lange hinauszuzögern.

Vor 3 Jahren habe ich mit ein paar Monaten Abstand meine 2 vorigen Mädels verabschiedet.
Finni hatte Lungenkrebs. Als es offensichtlich war das Sie wirklich kritische Atemprobleme hat und auch die Tierärztin meinte es wär an der zeit habe ich sie von der TA einschläfern lassen.

Das lief den Umsatänden entsprechend denke ich bestmöglich für die arme Maus und die TA hat das auch sehr pietätvoll gemacht, also die Katze erst betäubt, dann das Mittel gespritzt, sie mir mit einer Decke in den Arm gegeben so das sie in meinen Armen eingeschlafen ist.

Bei Lucy war das leider Organversagen mitten am Abend zu Hause. War 1 Tag vorher noch beim Arzt und hätte am Tag drauf den nächsten Termin gehabt.
Konnte nur noch die Tierrettung holen und das war eine Katastrope.
Die Ärztin konnte die Vene für den Einstich nicht finden (hat gefühlte 5min Rumgestochert) und hatte wohl auch nicht die Mittel welche ein regulärer TA zur Verfügung hat (sprich keine Betäubung vorab)

Ist bei Lucy vielleicht wirklich unglücklich gelaufen, aber wenn ich wieder in diese Situation komme, hoffe ich wirklich das ich den Zeitpunkt besser erkenne, da das der Katze doch einiges an Leid ersparen kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
  • #10
N'Abend,
erstmal möchte ich dir, Silke, Kraft und Trost schenken. Es ist eine der schwersten Entscheidungen die wir treffen können, wenn es um unsere Fellengel geht.
An die anderen Forinen gerichtet, möchte ich sagen, niemals ist es leicht und immer traurig, solche Geschichten zu lesen.

Im Januar 2016 musste ich meinen Xanthos gehen lassen, wir wußten schon 2 Jahre von seiner Leukose.
Man merkte ihm bis fast zu Schluß nicht viel an, sein Fell war etwas fettig und er brauchte sehr viel Wärme, entweder er schlief unter meiner Decke oder er steckte in meiner Jacke, beim Fernsehen.
Als ich am 11. Januar nach Hause kam, konnte er schlecht laufen und kippte hinten immer ein wenig um. Trotzdem lief er mir die ganze Zeit hinterher.
Ich hatte das Gefühl, er kann nicht mehr.
Wir fuhren mit dem Schnuffel zu unserer TÄ, am Ende ihrer Sprechstunde.
Sie untersuchte ihn und sagte es wäre noch nicht soweit, es würde wieder besser werden.
Ich glaubte ihr, ich wollte ihr glauben.

Am nächsten Tag, dem 12. Januar, kam ich zu Feierabend nach Hause.
Ich sah meinen Herzenskater und fing an zu Weinen, ich hatte den richtigen Zeitpunkt verpasst.
Er hatte unglaublich schmale Pupillen und war schon gar nicht mehr da.
Ich steckte ihn in meine Jacke und meine Frau fuhr uns sofort zur TÄ.
Sie stellte multiples Organversagen fest und wir durften uns in einen stillen Raum zurückziehen.
Sie spritzte ihm Betäubungsmittel und mein Schnuffel schlief an meiner Brust ein, die zweite Spritze war unnötig.
Ich nahm ihn mit nach Hause und beerdigte ihn in seinem Revier.
Manchmal besuche ich ihn dort und spreche mit ihm.

Traurige Grüße Henry
 
  • #11
Ohje... da muss man beim lesen schon mitleiden/mitfühlen. :sad:
Furchtbar sowas, man hängt ja auch an den Tieren.
Auch wenn es sehr schwer fällt, und das als Außenstehender sich wohl einfacher sagen lässt, aber da ist dann wohl der Punkt gekommen, an dem man sie vom Leid befreien sollte, wenn es keinerlei Heilung mehr gibt.
 
  • #12
Danke euch allen, daß ihr diese schmerzhafte Erfahrung nochmals rausgekramt habt...

Ich habe mit der Tierärztin telefoniert und sie hat mein Bauchgefühl bestätigt. Noch ist es nicht soweit. Aber es ist Zeit für einen Magenschutz. Ich habe nachgefragt wegen metacam. Ehrlich gesagt, schon irgendwie schxxx, daß er den erst einmal jetzt bekommt.

Ich werde mich auf meinen Bauch verlassen und auf ihn. Meine TÄ sagte, er wird es mir zeigen, wenn es soweit ist. 😭
Und ich hoffe sehr, daß er sich nicht wehrt und einverstanden ist.

Eure Erfahrungen helfen mir sehr mich seelisch vorzubereiten... sofern das überhaupt möglich ist. Danke!
 
  • #13
Liebe Silke

Das wichtigste, so meine Erfahrung, ist, dass du dich darauf verlassen kannst, dass ein TA im Idealfall am selben Tag zum Erlösen vorbeikommt oder ihr in die Praxis fahren könnt, sollte deine Katze dir zeigen, dass sie gehen möchte.

Ich hatte eine TÄ, die sich auf ihrer HP mit Hausbesuchen brüstet diesbezüglich und vorsorglich angefragt. Ihre 1. Antwort lautete "das kostet aber 100.00" mehr, dann meinte sie, dass ich mich dann schon 2-3 Tage vorher anmelden solle :(

Ich habe nach verzweifelter Suche einen einfühlsamen TA gefunden, der sich kurzfristig und ohne Hektik Zeit nahm, meinen Herzenskater einen würdigen Abschied zu ermöglichen.

Das ist immens wichtig, denn eine solche Entscheidung fällt schon sehr schwer.

Ich wünsche dir viel Kraft.
 
  • #14
Liebe Silke,

Es tut mir leid das du dich im Moment in einer solchen Situation befindest. Ich schick dir virtuell ein wenig Kraft und eine Umarmung. Diese Situation ist nie leicht und immer sehr schmerzhaft. :(

Ich habe in den letzen Jahren drei Katzen gehen lassen müssen und so unterschiedlich der Leidensweg bei ihnen war - sie haben mir/uns immer "mitgeteilt" das es Zeit wird. Es war immer etwas in ihrem Blick das mir gesagt hat: es ist Zeit.... :reallysad:
Wir haben sie immer bei unserer Ärztin gehen lassen und es war immer sehr ruhig und einfühlsam. (Immer als letzte da gewesen und alle Zeit der Welt bekommen)

Ich bin mir sicher dein Bauchgefühl wird dich leiten. Versuche die Zeit so gut wie möglich zu genießen.

Liebe Grüße Alex
 
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  • #15
Liebe Ayleen,

Ja, ich habe zum Glück eine sehr liebe Tierärztin, die mir sogar ihre private telefonnummer gegeben hat für den Fall, daß es passiert, wenn sie nicht da ist. Wochenende und sogar Urlaub....das beruhigt mich sehr.
Sie kommt dann zu uns. Das ist mir wichtig. Den Druck jemanden zu finden, habe ich zumindest nicht...zum Glück...
 
  • #16
Das ist viel Wert und freut mich für euch.

Geniesst die Zeit miteinander. Du wirst es fühlen wenn es soweit sein muss.
 
  • #17
Silke, nur du allein weißt wann es für deine Katze Zeit ist zu gehen.
Du hast die emotionale Bindung und bist vor Ort.
Wenn du das Gefühl hast es ist noch nicht soweit, dann ist es noch nicht
soweit.
In einem anderen Faden, ich glaube bei Ocean Gipsy hat ein Forenmitglied
über Strychnos ignatii C30 Gobuli geschrieben.
Das nimmt dem Seelenschmerz die Wucht und hilft.
Schau in diesem Faden mal nach.
Der Spruch von Max Hase," das Leben ist in sich endlich" hat mir sehr
gut gefallen. Nur können wir damit nicht umgehen, weil
der Abschied so schmerzlich ist. Dabei sein und nicht helfen können
ist unglaublich grausam.
Wir alle hier fühlen mit dir.
Stille Grüße
Biveli
 
  • #18
Ich habe noch eine Frage an euch:
Wie haben denn, falls ihr mehrere Tiere habt, die anderen reagiert nach dem Tod von ihrem Freund?

Danke und liebe Grüße Silke
 
  • #19
Bei uns war es in allen drei fällen so das Samson der zurück gebliebene war.

Bei Emma (seiner großen katzenliebe) hat er so stark getrauert das er sich sogar wund geleckt hat. Eventuell verstärkt dadurch, das wir ihm nicht die Chance gegeben haben sie noch mal zu sehen.

Bei Buddy haben wir ihm diese Möglichkeit gegeben und er hat sicher auch getrauert, aber nicht so extrem. Und ihm zuliebe haben wir relativ schnell wieder eine Katze dazu genommen. Bedauerlicherweise durfte Lotti nur 4,5 Monate bei uns bleiben.

Und bei Lotti haben wir ihm ebenfalls die Möglichkeit gegeben und zu dem Zeitpunkt waren Bonny und Pasha schon da. Zwar noch separiert aber ebenso da und das hat er mitbekommen und vielleicht hat es dazu beigetragen das Die Trauer nicht so enorm war.

Das deutlichste Merkmal der Trauer war seine extreme Suche nach Nähe bei uns. Er ist eh ein kuschelkater, aber zu der Zeit konnte ich nicht einen Schritt ohne ihn machen.
 
  • #20
Ich habe noch eine Frage an euch:
Wie haben denn, falls ihr mehrere Tiere habt, die anderen reagiert nach dem Tod von ihrem Freund?

Danke und liebe Grüße Silke

Also bei uns war es mit Samson vor 1,5 Jahren sehr sehr schlimm - Samsi, Domi und Merlin waren ja das Dreamteam schlechthin

Als ich Samson dann in ein Bettchen gelegt und halb mit einer Decke zugedeckt habe ist Merlin (der ja sein Ziehsohn und bester Freund war) hin und hat angefangen ihn zu putzen, Domi dagegen ist hin und hat geschnüffelt und einen Maunzer los gelassen, so etwas habe ich noch nie bei einer Katze gehört :reallysad: Die Beiden haben dann auch ein paar Tage so gut wie nicht gefressen

Dann kam ja Benji und die Truppe hat sich gut neu orientiert und wurden auch gute Freunde aber als letzten Herbst dann Merlin überraschend starb - Benji war sehr traurig, er hat sich dann das erste Mal nach 10 Monaten die er bei uns war (ein Scheuchen von Taskali) streicheln lassen und Domi hat sich zurück gezogen - ich denke er ist bis heute nicht über den Tod von Samsi und Merlin weg.
 

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