Komplette Blasenentfernung (Zystektomie) bei Tumor + Verlegung der Harnleiter

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Warnhinweis bei medizinischen Ratschlägen

Achtung: Bei medizinischen Problemen sollte stets die Meinung eines niedergelassenen Tierarztes oder einer Tierklinik eingeholt werden.
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Gorilla

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22. Februar 2020
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Hallo liebe Katzen-Forum-Gemeinde!

Leider habe ich mich aus einem ganz traurigen Anlass hier angemeldet ...
meine über alles geliebte Katze Susi hat leider einen ganz massiven Blasentumor.
Nach langer Zeit der chronischen Blasenentzündung hatte das Gewebe gewuchert und die angeblich "nur" verdickte Blasenwand war doch vollständig tumorös.
Gestern hat mein Tierarzt dennoch operiert (das Ausmaß war auf dem US nicht zu sehen) und ca. 2/3tel der Blase entfernt.
Da jedoch nicht das ganze tumoröse Gewebe entfernt werden konnte, ist es nur eine kurze Frage der Zeit, bis Susi mich verlassen muss :reallysad:

Nun habe ich gelesen, dass man grundsätzlich auch die gesamte Blase entfernen und die Harnleiter an den Enddarm verlegen kann.
Hat hiermit schon jemand Erfahrung gemacht?
Über die Prognose konnte ich auch nichts lesen.

Falls ich einen Tierarzt finde, der dies machen würde und ich mich dafür entscheide, wann meint ihr, wäre der beste Zeitpunkt für die OP?
Klar, wegen der Wucherung sobald als möglich, aber die riesen OP war erst gestern und sie ist noch längst nicht wieder fit.

Ich hoffe sehr ihr könnt mir helfen, ich bin über alle Maßen traurig und möchte meine kleine Susi nicht verlieren und aufgeben!
 
A

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Herzlich Willkommen, auch wenn aus einem sehr traurigen Anlass.

Ich kann dir leider bei der grundsätzlichen Frage nicht wirklich helfen. Mein Hund hatte auch Blasenkrebs und nach OP und ähnlich ungünstiger Prognose wie bei euch hat er noch 7 Monate gelebt. Ich hab ihm das Leben so schön wie möglich gemacht, seine wiederkehrenden Blasenentzündungen mit Schmerzmitteln bekämpft, aber nichts weiter sonst. Ich hätte diese Möglichkeit, die du beschreibst, ihm nicht zugemutet. Wenn Krebs zu weit fortgeschritten ist, dann sind die Aussichten nicht sonderlich gut und all diese schulmedizinischen Behandlungen oder OPs sind stressig und meistens am Ende trotzdem erfolglos. Überleg dir das nochmal, für ein Tier ist Qualität viel wichtiger als Quantität.

Es tut mir sehr sehr leid :( :( :(
 
Hallo Tiha,

danke dir für deine ehrliche Einschätzung, es tut mir auch für dich sehr leid :(

Ich kann deine Bedenken sehr gut verstehen... sie schwirren mir auch permanent im Kopf herum.
Bei Susi denke ich nur, dass eine Blasenentfernung eigentlich der einzige Weg wäre, ihr auch noch Lebensqualität zu geben, anstatt eben nur Quantität. Dass dies aufgrund des massiven Befalls auch nur wenig sein könnte, berfürchte ich auch :reallysad:

Die Blase war halt ganz extrem befallen und z.T. schon dabei Nekrosen zu bilden. Das bisschen Urin, was sie jetzt absetzt stinkt auch immer noch wie verrückt.
Ich möchte nicht, dass sie das bisschen Zeit, das ihr noch bleibt, mit schmerzhaften Blasenentzündungen verbringen muss und dass sie, wie vor der OP, gar nicht mehr richtig Katze ist.

Sorge habe ich allerdings, weil sie die letzte OP nicht so gut wegsteckt, wie die bisherigen Sachen.
Ich wünschte ich könnte ihr helfen :(

Und hoffe, es kommen auch noch Erfahrungen bezüglich Blasenentfernung!
 
Gib ihr doch durchgehend Metacam, wenn sie Blasenentzündungen hat. Und auch Antibiotikum.
Ich weiß nicht, ob diese OP deinem Schatz wirklich noch Lebensqualität gibt. Die OP muss der kleine Organismus ja auch erst mal verkraften, das Ganze muss innerlich heilen, die dafür notwendigen Medikamente belasten die Organe, die Niere ist eh ein Problem, ob es ggf. Probleme damit gibt, wenn die "Ableitungen" dieser dann in den Darm gehen, das Ganze an sich ist ja auch psychischer Stess.

Aber ich mag dich jetzt auch nicht stressen und lasse dich. Ich wünsch dir ganz viel Kraft, egal wie euer Weg sein wird.
 
Hey Du, mein kleiner Schatz hat auch Blasenkrebs. Ihm wurde um Juni 2/3 der Blase entfernt, wir haben neben homotoxikologischer Therapie auch petbiocell Therapie gemacht. Seit Dezember ist der Tumor wieder da.

Ich habe mich intensiv mit dem Thema der vollständigen Blasenentfernung beschäftigt. Fakt ist, daß die Darmwand nicht dafür ausgelegt ist, Urin zu transportieren. Dh. Es gibt etliche üble Risiken. Es gibt im Norden Deutschlands eine einen Tierarzt, der das schon Mal gemacht hat. In meiner Region hätte es niemand gemacht.
Mein Moritz wird in den nächsten Tagen gehen vermutlich und ich zerbreche daran.

Beim Menschen wird der Urin in einem Beutel nach außen geführt, wenn die Blase entfernt werden muss. Das geht bei Tieren ja leider nicht. Über den Darm abzuführen ist für das Tier Quälerei.

Fühl dich gedrückt. Ich bin in genau der gleichen schrecklichen Situation.

Liebe Grüße Silke
 
PS. Bei Moritz wurde der Tumor erfolgreich Operiert.
Wenn aber nicht, werden die Tumor Zellen im Körper verteilt. Dh sie wird Metastasen bekommen. Auch wenn die Blase entfernt wurde.
Vielleicht erleichtert dir diese Info die Entscheidung.

Liebe Grüße Silke
 
Hey Du, mein kleiner Schatz hat auch Blasenkrebs. Ihm wurde um Juni 2/3 der Blase entfernt, wir haben neben homotoxikologischer Therapie auch petbiocell Therapie gemacht. Seit Dezember ist der Tumor wieder da.

Ich habe mich intensiv mit dem Thema der vollständigen Blasenentfernung beschäftigt. Fakt ist, daß die Darmwand nicht dafür ausgelegt ist, Urin zu transportieren. Dh. Es gibt etliche üble Risiken. Es gibt im Norden Deutschlands eine einen Tierarzt, der das schon Mal gemacht hat. In meiner Region hätte es niemand gemacht.
Mein Moritz wird in den nächsten Tagen gehen vermutlich und ich zerbreche daran.

Beim Menschen wird der Urin in einem Beutel nach außen geführt, wenn die Blase entfernt werden muss. Das geht bei Tieren ja leider nicht. Über den Darm abzuführen ist für das Tier Quälerei.

Fühl dich gedrückt. Ich bin in genau der gleichen schrecklichen Situation.

Liebe Grüße Silke

Ich habe deinen Thread im letzten Jahr verfolgt, und wünsche dir für die kommende Zeit viel Kraft.
 
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Danke. Das ist sehr lieb.
 
  • #10
Oh, wie schrecklich. Ich wünsche Euch allen Beiden viel Kraft!
 
  • #11
Hey Du, mein kleiner Schatz hat auch Blasenkrebs. Ihm wurde um Juni 2/3 der Blase entfernt, wir haben neben homotoxikologischer Therapie auch petbiocell Therapie gemacht. Seit Dezember ist der Tumor wieder da.

Ich habe mich intensiv mit dem Thema der vollständigen Blasenentfernung beschäftigt. Fakt ist, daß die Darmwand nicht dafür ausgelegt ist, Urin zu transportieren. Dh. Es gibt etliche üble Risiken. Es gibt im Norden Deutschlands eine einen Tierarzt, der das schon Mal gemacht hat. In meiner Region hätte es niemand gemacht.
Mein Moritz wird in den nächsten Tagen gehen vermutlich und ich zerbreche daran.

Beim Menschen wird der Urin in einem Beutel nach außen geführt, wenn die Blase entfernt werden muss. Das geht bei Tieren ja leider nicht. Über den Darm abzuführen ist für das Tier Quälerei.

Fühl dich gedrückt. Ich bin in genau der gleichen schrecklichen Situation.

Liebe Grüße Silke

Hallo Silke, es tut mir sehr Leid das von deinem Moritz zu hören, es ist wirklich hart... ich zerbreche auch gerade an dieser Situation :(

Magst du mir erzählen, wo du die Infos herbekommen hast zur Zystektomie, oder ging es da nur um Menschen? Es würde mich trotzdem sehr interessieren dazu mehr Informationen zu bekommen, auch wenn ich selbst auch dran zweifle, aber in solch einer Situation, klammert man sich ja zunächst an jeden Strohhalm :oops:

Wäre der Tierarzt aus dem Norden in Hamburg gewesen? Auf einer Hamburger Homepage habe ich das nämlich auch gefunden...
 
  • #12
Ich habe dutzende von Büchern gelesen zu innerer Medizin bei Tieren. In meinen alten Unterlagen gewühlt....
Letztendlich hilft nur Wissen um selbst etwas einschätzen zu können....

Ja, der Tierarzt in Hamburg, den man im Netz findet. Ich habe mich dagegen entschieden, weil ich denke, daß es nicht dauerhaft funktioniert. Es spricht zu viel dagegen.

Ich liebe Moritz und Ina über alles und wenn ich könnte würde ich meine Lebensjahre abgeben. Das Warten auf den Tag x ist unerträglich.

Fühl dich gedrückt ♥️
 
  • #13
Lass es bitte, und akzeptiere, dass man nicht alles tun muss, was geht.

Jedes Leben ist wertvoll, aber in sich endlich. Manchmal früher, manchmal später. Das zu akzeptieren ist sehr, sehr schwer. Man kann es lernen und für die gemeinsame Zeit dankbar sein, die man miteinander verbringen durfte.

Urin über Darm ableiten wird auch beim Menschen in solcher Situation gemacht. Die Harnleiter werden in ein Stück Darm eingenäht , das unter Haut gesetzt wird. Da kein Schließmuskel mehr vorhanden ist, wird über einen Stomabeutel abgeleitet.
Darmwand ist nicht für Urin gemacht, reagiert oft mit Entzündungen oder mehr.

Der Tumor hat aber mit Sicherheit ins kleine Becken gestreut, so wie Du die Situation schilderst. Da würde man bei Menschen auch nicht mehr operieren und den Urin nur über Katheter durch die Haut abgeleitet als palliative Maßnahme, wenn sonst nichts geht.
 
  • #14
Ja Max Hase, das zu akzeptieren fällt unheimlich schwer.
Man kann ein geliebtes Wesen, ob Mensch oder Tier, einfach nicht
loslassen. Manchmal hat das auch mit Verlustängsten zu tun.
Ein Tier das schwerstens krank ist noch mit unzähligen angstmachenden
Tierarztbesuchen und Untersuchungen zu stressen ist für mich mehr als fragwürdig. Wo bleibt da die Lebensqualität?
Es ist meine Meinung und ich weiß dass da viele anders denken.
Es sind auch die Katzen so unterschiedlich, die einen sind duldsam
und lassen alles über sich ergehen und die anderen sind aufgestellt
und drehen beim Tierarzt völlig durch und verlieren komplett
das Vertrauen.
Ich habe Silkes Weg voriges Jahr auch mitverfolgt und es tut mir leid
dass das auf Dauer nicht geklappt hat.
Gorilla, geniesse deine Zeit mit deiner Katze und lass sie in Frieden
ihren letzten irdischen Tag bestimmen. So schwer es auch fällt.
Es tut mir schrecklich leid, alles Gute
Biveli
 
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  • #15
Bitte den Eingriff so nicht vornehmen lassen, das ist schlussendlich eine Riesenquälerei für das Tier. Wir alle hier haben schon Tiere, auch noch ganz kleine, verloren und wissen, wie schlimm sich das anfühlt.
Zumindest gibt es jetzt bereits ein Medikament, was FIP heilen kann. Ich verfolge gerade solch eine Behandlung. Diese schlimme Viruserkrankung ist somit kein Schreckgespenst mehr.
Das hilft Dir zwar nicht, doch auch ich habe an FIP u. an schlimme Tumore Katzen verloren. Der Schmerz darüber hört niemals auf; eben u. v.a., wenn es ganz junge Miezen gewesen sind.
Alles alles Gute.
 
  • #16
Lass es bitte, und akzeptiere, dass man nicht alles tun muss, was geht.

Jedes Leben ist wertvoll, aber in sich endlich. Manchmal früher, manchmal später. Das zu akzeptieren ist sehr, sehr schwer. Man kann es lernen und für die gemeinsame Zeit dankbar sein, die man miteinander verbringen durfte.

Urin über Darm ableiten wird auch beim Menschen in solcher Situation gemacht. Die Harnleiter werden in ein Stück Darm eingenäht , das unter Haut gesetzt wird. Da kein Schließmuskel mehr vorhanden ist, wird über einen Stomabeutel abgeleitet.
Darmwand ist nicht für Urin gemacht, reagiert oft mit Entzündungen oder mehr.

Der Tumor hat aber mit Sicherheit ins kleine Becken gestreut, so wie Du die Situation schilderst. Da würde man bei Menschen auch nicht mehr operieren und den Urin nur über Katheter durch die Haut abgeleitet als palliative Maßnahme, wenn sonst nichts geht.

Hallo,
so leid es mir tut, aber besser als Max Hase, kann man es kaum schreiben.
Nicht alles was man tun kann, sollte man tun.
Manchmal gilt das auch für uns Menschen.
Geniesse die Zeit die euch bleibt und lasse Susi in Würde gehen, so schwer es auch fällt!

Ich wünsche euch Kraft für die schwere Zeit.

LG Henry
 
  • #17
Ich denke auch, Max Hase hat recht, so leid es mir tut...
 
  • #18
Ich hoffe, er/sie hat keinen TA gefunden, der diese Tierquälerei vornehmen will/wird....
 

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